S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) Strahlen der Weisheit

Aktien – islamisch vertretbar?

Besitz ist ursprünglich ein Mittel zum Überleben. Wo aber liegt die Grenze zwischen kluger Vorsorge und bloßem Glücksspiel?
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Viel Aufhebens wird um das Rennen gemacht, so viel Reichtum wie möglich anzuhäufen. In Wirklichkeit begann dieses Rennen jedoch zunächst aus der Notwendigkeit heraus, genügend Mittel zu haben, um für sich selbst und die Familie sorgen zu können. Schließlich setzte die Gier des Menschen ein, und heute leben wir in einer Welt, in der selbst ein Übermaß an Reichtum nicht genug zu sein scheint. Mitten in all dem besteht weiterhin die grundlegende Notwendigkeit, wenigstens so viel zu haben, dass man überleben und für die Seinen sorgen kann.

Viele Finanzexperten, insbesondere jene, die Motivationsvideos in den sozialen Medien veröffentlichen, raten den Menschen, sich mehrere Einkommensquellen zu erschließen, um finanzielle Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Eine beliebte Methode, die viele dafür wählen, ist der Kauf von Aktien und Anteilen. Einst fragte jemand Seine Heiligkeit, den Kalifen der weltweiten Ahmadiyya Muslim Gemeinde (aba), ob es erlaubt sei, Aktien zu kaufen.

Seine Heiligkeit (aba) antwortete:

„Wenn man Anteile an verschiedenen Unternehmen kaufen möchte, so ist dagegen nichts einzuwenden. Man kann Aktien über die Börse erwerben. Wenn jedoch jemand daraus ein Geschäft macht und beginnt, Aktien wie beim Glücksspiel zu kaufen und zu verkaufen – indem er ständig darauf schaut, ob der Markt steigt, um dann seine Anteile zu veräußern, oder ob der Markt fällt, um dann zu kaufen; wenn er also Tag und Nacht solche Kalkulationen anstellt und ständig die Börsenticker beobachtet, um zu sehen, wie die FTS-Aktien oder jene an der NASDAQ und anderswo notierten Kurse stehen – dann gilt dies als Glücksspiel, und man sollte sich davon fernhalten.

Andernfalls gibt es Aktien verschiedener Unternehmen und Betriebe, deren Erwerb unbedenklich ist, vorausgesetzt, man ist sicher, dass es sich um [islamisch] erlaubte Geschäftszweige handelt. Man sollte nicht in Firmen investieren, die Bars oder Casinos betreiben oder die in andere unlautere Praktiken verwickelt sind, und dann sagen, man habe ja nur Anteile gekauft.

Es gibt in der Welt viele etablierte und rechtmäßige Unternehmen, an denen man sich beteiligen kann. Dazu gehören Zuckerfabriken, Textilwerke, die Automobilindustrie und andere Branchen; all dies sind Geschäftszweige, an denen man Anteile erwerben kann, und es gibt Menschen, die solche Aktien kaufen. Doch sollte man daraus kein Geschäft machen und nicht ständig im Aktienmarkt sitzen, um unaufhörlich zu schauen, wo man Geld gewinnen oder abziehen kann, wie viele Aktien man kaufen oder wie viele man zum Marktpreis verkaufen sollte. Wenn Unternehmen ihre Anteile verkaufen, kann man sie erwerben.“[1]


Referenzen:
[1] This Week With Huzoor – 13. März 2020.

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