Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Die Expedition nach Tabuk

Die Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 27. November 2025.

In der Freitagsansprache vom 27. November 2025 fuhr Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) damit fort, Einzelheiten zur Expedition nach Tabūk zu schildern. 

Gottes Unzufriedenheit mit denen, die zurückblieben

Wie bereits erwähnt, hatten einige Heuchler den muslimischen Heerzug nicht begleitet und brachten verschiedene Ausreden vor. Dies ist sogar im Heiligen Koran festgehalten. Als der Heilige Prophet (saw) von Tabuk nach Medina zurückkehrte, betrat er zunächst die Moschee, verrichtete dort ein freiwilliges Gebet und setzte sich dann nieder. Die Zurückgebliebenen, darunter etwa 80 oder mehr Heuchler, kamen zu ihm und legten falsche Entschuldigungen vor, um ihr Ansehen zu wahren. Der Heilige Prophet (saw) nahm ihre scheinbaren Entschuldigungen an, erneuerte ihren Treueid und bat für sie um Vergebung, überließ ihr Inneres jedoch Allah. Gott offenbarte jedoch, dass Er all ihre Vergehen, die in dem Fernbleiben von der Expedition und den erlogenen Ausreden kulminierten, nicht billige und mit ihnen unzufrieden bleibe. Im Heiligen Koran heißt es unter anderem:

Sie werden euch Entschuldigungen vorbringen, wenn ihr zu ihnen zurückkehrt. Sprich: „Bringt keine Entschuldigungen vor; wir glauben euch doch nicht. Allah hat uns schon über eure Angelegenheit belehrt. Schauen wird Allah und Sein Gesandter auf euer Tun; dann werdet ihr zu dem Kenner des Verborgenen und des Offenbaren zurückgebracht werden und Er wird euch alles verkünden, was ihr zu tun pflegtet.“ (9:94)

Den Heuchlern wurde verboten, künftig an finanziellen Opfern oder Expeditionen teilzunehmen, und der Prophet (saw) durfte weder ihr Totengebet verrichten noch an ihren Gräbern beten.

Die vier Gruppen der Zurückgebliebenen

Es gab vier Kategorien von Muslimen, die nicht an der Expedition von Tabuk teilnahmen:

  1. Personen, die der Heilige Prophet (saw) ausdrücklich mit einer Aufgabe in Medina betraut hatte. Dadurch galten sie auch als Teilnehmende an der Expedition.
  2. Menschen mit körperlichen Gebrechen, Krankheit oder äußerster Armut, denen Allah ihre Entschuldigung ausdrücklich bestätigte und die im Geiste sowie im Lohn mit dem Heerzug verbunden blieben.
  3. Die verurteilten Heuchler, über die Allah Seine starke Missbilligung kundtat.
  4. Drei aufrichtige Gläubige, die aus reiner Trägheit zurückgeblieben waren: Hadhrat Ka’b bin Malik (ra), Hadhrat Murara bin Rabi’ (ra) und Hadhrat Hilal bin Umayya (ra). Über sie wurde der Vers offenbart:
    „Und auch den Dreien, die zurückgeblieben waren, bis die Erde ihnen zu eng wurde in ihrer Weite und ihre Seelen ihnen zu eng wurden und sie wussten, dass es keine Zuflucht gibt vor Allah, es sei denn zu Ihm. Da kehrte Er Sich ihnen mit Erbarmen zu, auf dass sie sich bekehren mögen. Wahrlich, Allah ist der langmütig Vergebende, der Barmherzige.“ (9:118).

Die Geschichte der drei, deren Fall aufgeschoben wurde

Hadhrat Ka’b bin Malik (ra) berichtete selbst: Er hatte an allen früheren Expeditionen des Heiligen Propheten (saw) teilgenommen, außer bei Tabuk (und Badr, wo jedoch niemand getadelt wurde). Zur Zeit von Tabuk war er körperlich und finanziell stärker als je zuvor, besaß sogar zwei Reitkamele. Der Prophet (saw) hatte den Zielort diesmal offen angekündigt, da es sich um einen weiten, heißen Wüstenmarsch gegen eine große feindliche Übermacht handelte. Ka’b verschob seine Vorbereitungen immer wieder, bis das Heer ohne ihn aufbrach. Er tröstete sich: „Ich hole sie in ein, zwei Tagen ein.“ Doch es gelang ihm nicht.

Als dem Propheten (saw) in Tabuk seine Abwesenheit aufgefallen war und er fragte, was aus Ka’b geworden sei, äußerte ein Mann spöttisch, Ka’b sei von seinem Wohlstand und seiner Eitelkeit zurückgehalten worden. Hadhrat Mu’adh bin Jabal (ra) wies dies zurück und erklärte, dass Ka’b ein aufrichtiger Gläubiger sei. Nach der Rückkehr der Muslime nach Medina beschloss Ka’b, anders als die über 80 Heuchler, die Wahrheit zu sagen. Er bekannte vor dem Propheten (saw): Bei Allah, ich hatte keine Entschuldigung. Nie war ich stärker und reicher als zum Zeitpunkt vor dem Aufbruch nach Tabuk. Der Heilige Prophet (saw) erwiderte: „Dieser hat die Wahrheit gesprochen. Geh, bis Allah über dich entscheidet.“

Der Prophet (saw) verbot der gesamten Gemeinschaft, mit den dreien zu sprechen. Fünfzig Tage lang dauerte diese Prüfung an, die Allah ihnen nach dieser Begebenheit auferlegt hatte. Die Erde wurde ihnen eng, niemand grüßte sie zurück, selbst nahe Verwandte wie Abu Qatada wandten sich ab. Ka’b erhielt sogar einen Brief des Königs von Ghassan, der ihn einlud, sich ihm anzuschließen, da die Muslime ihn nicht gerecht behandeln würde – Ka’b jedoch erkannte darin eine weitere Prüfung verbrannte den Brief jedoch im Ofen.

Am Morgen des fünfzigsten Tages, nach dem Fajr-Gebet auf dem Dach seines Hauses, hörte Ka’b eine Stimme vom Berg Sala’: „O Ka’b bin Malik, freue dich!“ Er realisierte sofort, um welche Kunde es sich handelte und warf sich aus Dankbarkeit vor Allah in der Sajda nieder. Der Heilige Prophet (saw) hatte nach dem Fajr-Gebet die Annahme ihrer Reue durch Allah verkündet. Die Muslime eilten herbei, um den dreien zu gratulieren; Hadhrat Talha bin Ubaidullah (ra) zum Beispiel war jener unter den Ansar, der aufstand und ihm die Hand schüttelte – eine Geste, die Hadhrat Ka’b nie vergaß.

Der Heilige Prophet (saw) strahlte auch vor Freude und sagte: „Freue dich über den besten Tag deines Lebens seit deiner Geburt.“ Ka’b wollte aus Dank sein gesamtes Vermögen spenden; der Prophet (saw) legte ihm jedoch nahe, einen Teil (seinen Anteil an Khaibar) zu behalten. Hadhrat Ka’b (ra) gelobte, immer die Wahrheit zu sprechen, da er sich sicher war, dass Allah ihn aufgrund seiner Ehrlichkeit gegenüber dem Propheten (saw) erlöst hatte. Allah offenbarte:
„Allah hat Sich wahrlich gnadenvoll dem Propheten zugewandt und den Auswanderern (aus Mekka) und Helfern (in Medina), die ihm in der Stunde der Not gefolgt sind, nachdem die Herzen eines Teils von ihnen fast gewankt hätten. Er aber wandte Sich ihnen abermals mit Erbarmen zu. Wahrlich, Er ist gegen sie gütig, barmherzig. Und auch den Dreien, die zurückgeblieben waren, bis die Erde ihnen zu eng wurde in ihrer Weite und ihre Seelen ihnen zu eng wurden und sie wussten, dass es keine Zuflucht gibt vor Allah, es sei denn zu Ihm. Da kehrte Er Sich ihnen mit Erbarmen zu, auf dass sie sich bekehren mögen. Wahrlich, Allah ist der langmütig Vergebende, der Barmherzige.“ (9:117–118).

Hadhrat Ka’b (ra) betonte, dass ihm nach der Konversion zum Islam keine größere Gnade zuteilwurde als die, an jenem Tag die Wahrheit gesagt und nicht wie die Heuchler gelogen zu haben.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, er werde diese Ereignisse künftig weiter schildern.

Nachruf

Am Ende der Freitagsansprache gedachte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) drei drei kürzlich verstorbenen Mitgliedern der Ahmadiyya Muslim Gemeinde: Herrn Hafiz Muhammad Ibrahim Abid, Herrn Sheikh Abu Bakr George und Frau Sameena Bhano.

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