In der Freitagsansprache vom 12. September 2025 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Ausführungen zur Schlacht von Hunain fort und erwähnte weitere Expeditionen, die im Anschluss an der Schlacht stattfanden.
Die Engel auf dem Schlachtfeld
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Allah im Heiligen Koran erwähnt, dass Heerscharen von Engeln vom Himmel herabgesandt wurden, um die Gläubigen zu unterstützen (9:26). Während einige Kommentatoren dies als metaphorische Stärkung der Muslime interpretieren, berichten Überlieferungen über die tatsächliche Beteiligung von Engeln. Diese Hadith-Berichte zeigen, dass Engel tatsächlich praktisch an der Schlacht teilgenommen haben. Es stellt sich jedoch die Frage, warum tausende Engel geschickt wurden, wo doch ein Engel ausgereicht hätte, um der Armee zu helfen. Seine Heiligkeit (aba) zitierte den Verheißenen Messias (as), der erklärt, dass die Entsendung von tausenden Engeln dazu diente, den muslimischen Soldaten Mut zu machen. So werden fünftausend Engel erwähnt, obwohl theoretisch nur einer nötig gewesen wäre, um den Sieg zu sichern.
Seine Heiligkeit (aba) zitierte auch Hadhrat Mirza Bashiruddin Ahmad (ra), der darlegte, dass das Herabkommen der Engel eine Vision war, die den Muslimen erschien, um sie ihnen Mut zu machen. Selbst ohne Engel hätte Gott die Macht gehabt, zu helfen; die Engel wurden jedoch als Mittel zur Unterstützung und Motivation der Gläubigen gesandt.
Der Feind flieht
Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass der Prophet Muhammad (saw), als er seine Gefährten aufrief, diese zurück aufs Schlachtfeld kamen und mit Eifer kämpften. Der Heilige Prophet (saw) nahm selbst eine Handvoll Erde und Steine und warf sie in Richtung der Feinde. Kurz darauf begann die Armee der Banu Hawazin, obwohl sie zu den kampferfahrensten Armeen Arabiens gehörte, zu schwanken und schließlich zu fliehen. Der Stamm Banu Thaqif kämpfte weiter; 70 seiner Männer wurden getötet. Erst als ihr letzter Fahnenträger, Uthman bin Abdullah, getötet wurde, ergriffen auch sie die Flucht. Auf die Nachricht vom Tod des Fahnenträgers betete der Heilige Prophet (saw), dass Allah ihn aufgrund dessen Vergehen gegen die Quraisch von Seiner Gnade entfernen möge.
Während der Schlacht wurde ein Gefährte von einem Pfeil an der Stirn getroffen, sodass Blut über Gesicht und Brust floss. Der Heilige Prophet (saw) wischte das Blut mit seinen gesegneten Händen ab, woraufhin die Blutung stoppte, und betete anschließend für ihn.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte außerdem, dass Hadhrat Khalid bin Walid (ra) in dieser Schlacht verletzt wurde. Nach der Schlacht bat der Heilige Prophet (saw), zu ihm gebracht zu werden. Als er bei ihm war, setzte sich der Prophet (saw) zu ihm und sah seine Wunden. Er trug seinen gesegneten Speichel auf die Wunden auf, wodurch diese geheilt wurden.
Nachrichten vom Sieg erreichen Mekka und Medina
Zu Beginn der Schlacht hatten einige das Feld verlassen und in Mekka verbreitet, dass die Muslime besiegt und, Gott bewahre, der Heilige Prophet (saw) getötet worden sei. Die Heuchler in Mekka freuten sich darüber und sahen das Ende des Islams in Arabien kommen. Daraufhin ergriff der Amir von Mekka, Atab bin Asied, das Wort: Selbst wenn der Heilige Prophet (saw) zum Märtyrer würde, würde die Religion Allahs bestehen bleiben, denn jener Gott, den der Prophet Muhammad (saw) anbetet, ist lebendig und unsterblich. Kurz darauf erreichte die wirkliche Nachricht den Ort: Die Muslime hatten einen klaren Sieg errungen. Ähnlich hatte zunächst falsche Meldung die Menschen in Medina erreicht, bevor die Wahrheit bekannt wurde.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte außerdem, dass in einer Freitagspredigt zuvor von einem Vorfall eines Gefährten berichtet worden war, bei dem dieser kurz vor der Eroberung Mekkas während einer Aufgabe einen vorbeilaufenden Mann getötet hatte, obwohl dieser beim den islamischen Friedensgruß übermittelt hatte. In diesem Zusammenhang erwähnte Seine Heiligkeit (aba), dass nach der Schlacht von Hunain, als der Heilige Prophet (saw) sich zur Expedition nach Ta’if aufmachte, Uyaina, ein Angehöriger des Getöteten, den Heiligen Propheten (saw) um Entschädigung für das Blut des Getöteten bat. Der Heilige Prophet (saw) bot ihm Blutgeld in Höhe von hundert Kamelen an. Anfangs lehnte Uyaina ab, da er Rache ausüben wollte, stimmte jedoch schließlich zu, das Blutgeld anzunehmen. Anschließend ging der Gefährte, der den Mann getötet hatte, zum Heiligen Propheten (saw) und bat darum, dass er Allah um dessen Vergebung bitten möge, doch betete der Prophet (sa) nicht für seine Vergebung. In einer Überlieferung wird jedoch berichtet, dass der Heilige Prophet (sa) später für seine Vergebung betete.
Die Expedition von Autas
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte die Expedition von Autas. Nach ihrer Niederlage in der Schlacht von Hunain floh die Armee der Banu Hawazin in alle Richtungen: Ein Teil zog nach Ta’if, ein anderer nach Autas und ein weiterer nach Nakhlah. Autas war ein Tal in der Nähe von Hunain.
Nachdem die Muslime die Beute der Schlacht – die bislang größte Beute, die die Muslime erlangt hatten – eingesammelt hatten, zog der Heilige Prophet (saw) selbst nach Ta’if, während er eine Truppe unter der Führung von Hadhrat Abu Amir Ash’ari (ra) nach Autas schickte. Dort forderte Hadhrat Abu Amir (ra) die Feinde zum Kampf heraus. Zehn Brüder stellten sich ihm entgegen. Zunächst wurden sie zum Islam eingeladen, entschieden sich jedoch für den Kampf. Hadhrat Abu Amir (ra) besiegte sie einzeln.
Als der zehnte Bruder vorgab, den Islam anzunehmen, ließ Hadhrat Abu Amir (ra) seine Waffe sinken. Der Mann jedoch nutzte diese Gelegenheit und griff ihn an. Später soll dieser zehnte Bruder jedoch Muslim geworden und ein sehr guter Gläubiger gewesen sein.
Während des weiteren Kampfes wurde Hadhrat Abu Amir (ra) von einem Pfeil am Knie getroffen. Als die Wunde untersucht wurde, stellte er fest, dass sie sehr tief war und seine Überlebenschancen gering. Er bat Hadhrat Abu Musa Ash’ari (ra), dem Heiligen Propheten (saw) seinen Friedensgruß zu übermitteln und um Gebete für seine Vergebung zu bitten. Kurz darauf verstarb Hadhrat Abu Amir (ra).
Hadhrat Abu Musa Ash’ari (ra) führte die Truppe zum Sieg, erlangte die Beute und kehrte anschließend zum Heiligen Propheten (saw) zurück, um alles zu berichten und die Nachricht von Hadhrat Abu Amir (ra) zu übermitteln. Daraufhin betete der Heilige Prophet (saw) für Hadhrat Abu Amir (ra). Als Hadhrat Abu Musa Ash’ari (ra) auch um Gebete für seine eigene Vergebung bat, betete der Heilige Prophet (saw) ebenfalls für ihn.
Die Expedition von Tufail bin Amr Dausi
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass anschließend die Expedition von Tufail bin Amr Dausi stattfand. Sie begann im Monat Schawwal 8 AH in Richtung Dhu al-Kaffain. Als der Heilige Prophet (saw) nach Ta’if zog, sandte er Tufail Dausi (ra) aus, um die Götzenstatue von Dhu al-Kaffain zu zerstören.
Der Prophet (saw) gab ihm folgende Anweisungen: Überall den islamischen Friedensgruß zu verbreiten, Hungrige zu speisen, vor Gottes Präsenz ein Gefühl der Scham und Ehrfurcht zu empfinden, und begangene Fehler durch gute Taten auszugleichen. Tufail Dausi (ra) führte den Auftrag aus und zerstörte die Götzenstatue von Dhu al-Kaffain.
Nach der erfolgreichen Mission kehrte Tufail Dausi zusammen mit den 400 Männern, die ihn begleiteten, zum Heiligen Propheten (saw) zurück, der inzwischen in Ta’if war. Zudem brachte er dem Propheten neue Waffen und Artillerie, die erstmals in der kommenden Schlacht in Ta’if eingesetzt werden sollten.
Die Belagerung von Ta’if
Die Leute des Stammes Thaqif siedelten in Ta’if und besaßen eine starke Festung. Die Kämpfe hier waren im Grunde eine Fortsetzung der Schlacht von Hunain, da die Thaqif nach ihrer Niederlage dorthin geflohen waren. Der Heilige Prophet (sa) sandte Hazrat Khalid bin Walid (ra) mit 1.000 muslimischen Soldaten voraus, um mit den Bewohnern von Ta’if eine Einigung zu erzielen – jedoch ohne Erfolg. Anschließend zog der Heilige Prophet (sa) selbst nach Ta’if und begann mit der Belagerung der Festung. Die Thaqif hatten Vorräte für ein ganzes Jahr angelegt. entbrannten heftige Schusswechsel mit Pfeilen und Steinen. Schließlich ordnete der Heilige Prophet (saw) als Maßnahme an, die Weinreben der Ta’if-Bewohner in Augenschein zu nehmen. Die Thaqif hatten dies bewusst als Provokation inszeniert und herausgefordert: Sie proklamierten selbstsicher, dass selbst wenn ihre Reben beschädigt würden, dies sie nicht beunruhigte, da sie über große Vorräte verfügten. Erst als die Muslime die Reben berührten, um die Ernsthaftigkeit ihrer Position zu zeigen, bat ein Anführer der Ta’if um Gnade. Der Heilige Prophet (saw) gewährte diese Bitte und ließ die Obstgärten unversehrt.
Der Heilige Prophet (saw) und die Muslime blieben etwa eineinhalb Wochen in Ta’if. Während dieser Zeit blieben die Bewohner in ihrer Festung, aus Angst vor den Folgen der Schlacht von Hunain. Selbst als sie herausgefordert wurden, kamen die Thaqif nicht heraus. Yazid bin Dhamma (ra) erklärte sich bereit, in die Festung zu gehen und mit den Menschen von Ta’if zu sprechen, sofern ihm Sicherheit zugesichert würde. Anfangs stimmten die Thaqif zu, doch als Yazid (ra) eintrat, wurde er trotz Zusicherung von getötet.
Der Mann, der ihn getötet hatte, dachte, dies würde die Muslime einschüchtern, und trat aus der Festung hervor. Doch er wurde von Yazids (ra) Bruder gefangen genommen und schließlich für seine Tat getötet.
Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass die Schilderung dieser Ereignisse in Zukunft fortgeführt wird. Abschließend gedachte Seine Heiligkeit (aba) außerdem zwei kürzlich verstorbenen Gemeindemitgliedern: Herr Dr. Syed Shahab Ahmad und Herr Mubarak Khokhar.





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