In der Freitagsansprache vom 02. Mai 2025 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über die Schlacht von Muta fort.
Die Schlacht von Muta
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte die Abschiedsworte des Heiligen Propheten Muhammad (saw) an den Gefährten Hadhrat Abdullah bin Rawaha (ra) vor der Schlacht von Muta. Der Prophet (saw) machte ihn darauf aufmerksam, dass er in eine Region reise, in der sich die Menschen nur selten vor Gott niederwerfen würden, und er deshalb dort seine Niederwerfungen im Gebet vermehren solle. Seine Heiligkeit (aba) merkte an, dass diese Weisung auch heute besonders relevant sei, da wir in Ländern leben, in denen viele Menschen Gott vergessen hätten, weshalb Muslime ihre Gebete und Gottesdienste intensivieren sollten. Auf die Bitte von Hadhrat Abdullah bin Rawaha (ra) um weitere Ratschläge legte der Prophet (saw) nahe, stets Gottes zu gedenken, da dies in allen Lebenslagen helfe. Außerdem erklärte er ihm, dass man selbst dann nicht aus Verzweiflung aufhören dürfe, etwas Gutes zu tun, wenn man zuvor zehn Menschen etwas Schlechtes getan habe, denn selbst eine einzige gute Tat werde durch Gottes Barmherzigkeit anerkannt.
Hadhrat Abdullah weinte beim Abschied, da ihm folgende Qur’an-Stelle in den Sinn kam: »Keiner ist unter euch, der nicht dahin (ins Feuer) kommen wird – das ist ein endgültiger Erlass bei deinem Herrn.« (19:72) Er sorgte sich um sein eigenes Schicksal. Seine Sorge war jedoch unbegründet, da Gläubige nicht im Jenseits ins Höllenfeuer kommen, sondern in dieser Welt Prüfungen durch Feinde erleben, was eine Art des Feuers darstelle. Die Abschiednehmenden beteten daher für den Schutz der Armee und eine sichere Rückkehr.
Die Armee brach an einem Freitag vor dem Freitagsgebet auf, doch Hadhrat Abdullah verzögerte seinen Aufbruch, um hinter dem Heiligen Propheten (saw) das Freitagsgebet zu beten. Der Prophet (saw) wies ihn im Anschluss darauf hin, dass der Lohn für die bereits abmaschierte Armee mit keiner anderen Tat vergleichbar und unübertroffen sei.
Es war auch das erste Mal, dass Hadhrat Khalid bin Walid (ra), der drei Monate zuvor den Islam angenommen hatte, an der Seite der Muslime kämpfte.
Die Ungläubigen verbreiteten Nachrichten über die Bewegungen der Muslime, um die Christen in Syrien zu warnen. Schurahbil stellte eine Armee von 1.000 bis 100.000 Mann auf und schickte Spione, um die Muslime zu beobachten. Als die Muslime davon erfuhren, spornte Hadhrat Abdullah sie an, furchtlos weiterzumarschieren, da sie entweder siegreich zurückkehren oder als Märtyrer sterben würden – ein Verlust sei also ausgeschlossen.
Märtyrertum bedeutender Gefährten in dieser Schlacht
Die muslimische Armee erreichte Muta und bereitete sich auf den Kampf vor. Als die gegnerische Armee näher rückte, sahen die Muslime eine noch nie dagewesene, hervorragend ausgerüstete Streitmacht. Es entbrannte eine heftige Schlacht. Hadhrat Zaid bin Haritha (ra) kämpfte tapfer, bis er als Märtyrer fiel. Daraufhin übernahm Hadhrat Jafar bin Abi Talib (ra) als Heeresführer die islamische Fahne und kämpfte erbittert. Als seine rechte Hand abgeschlagen wurde, hielt er die Fahne mit der linken, und als auch diese abgetrennt wurde, drückte er sie mit dem Ellbogen an seine Brust, bis er als Märtyrer fiel. Gott schenkte ihm für seine beiden Arme zwei Flügel, mit der er im Paradies fliegen konnte, wohin ihm beliebte. Er hatte bis zu fünfzig Wunden – alle auf der Brust, keine am Rücken.
Nach Hadhrat Jafars (ra) Märtyrertum übernahm Hadhrat Abdullah bin Rawaha (ra) die Fahne und kämpfte, bis auch er als Märtyrer fiel. Es wird überliefert, dass Hadhrat Zaid (ra), Hadhrat Jafar (ra) und Hadhrat Abdullah bin Rawaha (ra) alle im selben Grab beigesetzt wurden.
Hadhrat Khalid bin Walid (ra) wird die Fahne übergeben
Nach dem Märtyrertum der Gefährten einigten sich die Muslime darauf, Hadhrat Khalid bin Walid (ra) die islamische Fahne zu übergeben und ihn zum Anführer der Armee zu machen. Hadhrat Khalid (ra) führte einen Angriff gegen die ungläubige Armee, der zu deren Niederlage führte. Laut einer Überlieferung ließ er einige Bataillone hinter der muslimischen Armee verstecken, die bei der Konfrontation Staub aufwirbelten, um den Eindruck von anrückenden Verstärkungen zu erwecken. Zudem ordnete er die Armee neu. Angesichts dieser Taktik und der vermeintlichen Verstärkung geriet die feindliche Armee in Panik und zog sich zurück.
Gott informierte den Propheten Muhammad (saw) noch am selben Tag durch eine Offenbarung über den Sieg. Mit Tränen in den Augen berichtete der Heilige Prophet (saw) den Muslimen in Medina, was geschehen war, und lobte Hadhrat Khalid bin Walid (ra) als »Schwert Allahs«. Seit diesem Tag wurde Hadhrat Khalid bin Walid (ra) als Saifullah, das Schwert Allahs, bekannt.
Warum die Fahne so wichtig ist
Seine Heiligkeit (aba) zitierte den Zweiten Kalifen Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud Ahmad (ra), der erklärte, dass die Fahne einer Nation höchste Ehre genießt, da sie die gesamte Nation symbolisiert. In Schlachten wird die Fahne daher mit größtem Einsatz geschützt, und es ist undenkbar, sie dem Feind zu überlassen. Obwohl die islamische Fahne in Schlachten wie der von Muta lediglich ein Stück schwarzes Tuch an einem Holzstab war, repräsentierte sie die Ehre der gesamten Nation. Hadhrat Jafar (ra) verteidigte sie mit seinem Leben, hielt sie trotz abgeschlagener Hände mit der Brust und rief, als sein Märtyrertod nahte, einen Muslim herauf, um sicherzustellen, dass die Fahne nicht zu Boden fiel. Trotz ihrer Einfachheit wurde sie mit höchstem Schutz versehen, was der Heilige Prophet (saw) nicht untersagte.
Seine Heiligkeit (aba) kündigte an, diese Ereignisse der Schlacht künftig fortzuführen.
Aufruf zu Gebeten angesichts der Lage auf dem Subkontinent
Seine Heiligkeit (aba) rief zu Gebeten für den Weltfrieden auf und insbesondere für die Lösung der Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Er betete zu Allah, dass Ungerechtigkeit auf der Welt beendet werden möge, dass Allah die Unterdrückten schützen möge und den Regierungen Vernunft schenken möge, um Konflikte friedlich zu lösen, anstatt Krieg zu führen. Er wünschte, dass internationale Organisationen Streitigkeiten zwischen Nationen klären. Pakistanische Regierungsvertreter haben bestritten, mit dem Terroranschlag in Kaschmir involviert zu sein, und eine UN-Untersuchung vorgeschlagen, anstatt zu kämpfen. Seine Heiligkeit (aba) hofft, dass Indien positiv darauf reagiert. Seine Heiligkeit (aba) betete, dass beide Seiten Vernunft zeigen mögen.
Er wies darauf hin, dass Kriege beiden Seiten schaden und nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten und Unterdrückte unnötig sterben, wie es in aktuellen Kriegen der heutigen Welt zu sehen ist. Er forderte Gebete für alle Unterdrückten weltweit. Die Welt stehe offenbar am Rande der Zerstörung, und nur Allah könne sie retten, wenn die Menschheit sich Gott zuwendet.
Nachruf
Seine Heiligkeit (aba) kündigte an, nach dem Freitagsgebet das Totengebet für Muhammad Asif, 19, aus Kasur (Pakistan), zu leiten, der am 24. April ermordet und dadurch zum Märtyrer wurde. Er musste außerhalb seines Dorfes einkaufen, da Ahmadis in seinem Dorf boykottiert werden. Gegner der Ahmadiyya Gemeinde schossen auf ihn und seinen Begleiter. Muhammad Asif starb durch Blutverlust. Drei Verdächtige sind in Haft, doch Strafen (für Verbrechen gegen Ahmadis) bleiben in Pakistan oft aus.
Muhammad Asif war der einzige Sohn seiner Eltern, freundlich, gehorsam und regelmäßig im Gebet. Er diente der Gemeinde aktiv, nahm an Sportwettbewerben teil und war in der Ahmadiyya-Jugendorganisation tätig. Seine Mutter beschrieb ihn als gehorsames Kind, das seine Geschwister liebevoll behandelte. Er hinterlässt seine Eltern und zwei Schwestern. Seine Heiligkeit (aba) betete für seine Vergebung, eine Erhöhung seines Ranges im Paradies und Trost für die Familie.
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