Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Der Tag des Verheißenen Messias und seine Bedeutung

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 21. März 2025

In der Freitagsansprache vom 21. März 2025 betonte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Bedeutung des 23. März für die Ahmadiyya Muslim Gemeinde, da an diesem Tag im Jahr 1889 mit dem ersten Treuegelübde auf den Verheißenen Messias, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as), der Grundstein der Gemeinde gelegt wurde.

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass das Erscheinen des Verheißenen Messias (as) sowohl eine Erfüllung göttlicher Verheißungen als auch der Prophezeiungen des Heiligen Propheten Muhammad (saw) war. Zur Zeit seines Kommens befand sich der Islam in einer schweren Krise. Auch heute ist die Lage der muslimischen Welt trotz ihres Reichtums sowohl religiös als auch politisch und gesellschaftlich beklagenswert. Der Verheißene Messias (as) verspürte tiefen Schmerz über den Zustand des Islam, insbesondere da es niemanden gab, der ihn gegen die Angriffe, vor allem vonseiten der Christen, verteidigte. Viele Muslime wandten sich vom Islam ab und traten zum Christentum über. In dieser schwierigen Zeit war es Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) von Qadian, der wie ein Soldat für den Islam eintrat und ihn gegen alle Angriffe verteidigte.

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass der Verheißene Messias (as) bereits vor der Entgegennahme des Treuegelöbnisses das bahnbrechende Werk Barāhīn-e-Ahmadiyya verfasste, das große Bekanntheit erlangte. In den vier Teilen, die zwischen 1880 und 1884 erschienen, widerlegte er unbestreitbar die Gegner des Islam, bewies die göttliche Herkunft des Heiligen Qur’an und die Wahrhaftigkeit des Heiligen Propheten Muhammad (saw). Er forderte seine Kritiker sogar heraus, auch nur ein Drittel, Viertel oder Fünftel seiner Argumente zu widerlegen, und setzte eine hohe Belohnung von 10.000 Rupien aus – doch niemand konnte diesem Anspruch gerecht werden.  

Obwohl einige ihm bereits zu dieser Zeit den Treueeid [Baiʿat] leisten wollten, erklärte der Verheißene Messias (as), dass er noch keine göttliche Anweisung dazu erhalten habe. Erst als ihm Gott diesen Auftrag gab, nahm er das Treuegelöbnis an und verkündete auf Gottes Geheiß hin später auch offiziell, dass er der Verheißene Messias und Mahdi sei.  

Kurz vor der Entgegennahme des Baiʿat [Treuegelöbnis] veröffentlichte er eine Erklärung mit dem Titel Tabligh, in der er dazu aufrief, dass jene Wahrheitssuchenden, die nach wahrem Glauben, wahrer Reinheit und Gottes Liebe streben, zu ihm kommen und sich ihm anschließen sollen. Er versprach, ihre Last zu erleichtern und sie mit seinen Gebeten und seiner Aufmerksamkeit zu unterstützen – unter der Bedingung, dass sie sich von ganzem Herzen Gott verpflichten. Er bekräftigte diesen göttlichen Auftrag mit der Erwähnung einer Offenbarung, in der Allah ihn in arabischer Sprache aufforderte, mit Vertrauen in Ihn die göttliche Arche zu erbauen, denn »die Hand Allahs ist über ihren Händen« – ein Zeichen dafür, dass das Baiʿat ein Bund mit Gott selbst sei. 

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Gott nach der Verkündung des Anspruchs des Verheißenen Messias (as) zahlreiche irdische und himmlische Zeichen offenbarte. Eines der bedeutendsten war die Sonnen- und Mondfinsternis, die der Heilige Prophet Muhammad (saw) als Zeichen für den Mahdi vorausgesagt hatte – beide Finsternisse sollten im Monat Ramadan auftreten. Außerdem waren es damals totale Finsternisse, während es jetzt partielle sind.

Seine Heiligkeit (aba) wies darauf hin, dass auch in diesem Ramadan eine Mondfinsternis (die bereits stattgefunden hat) sowie eine bevorstehende Sonnenfinsternis auftreten werden. Dennoch könne dies nicht mit der gleichen Gewissheit als Zeichen gewertet werden wie die Finsternisse zur Zeit des Verheißenen Messias (as), da diese damals sowohl in der östlichen als auch in der westlichen Hemisphäre sichtbar waren, während die aktuellen Phänomene hauptsächlich im Westen auftreten.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) am 12. Januar 1889 die Zehn Bedingungen des Baiʿat verkündete, an die sich jeder zu halten hat, der ihm die Gefolgschaft verspricht.  

Diese Bedingungen umfassen unter anderem den Verzicht auf Götzendienst (Schirk), Lügen, Unzucht, Ausschweifung, Ungerechtigkeit und Rebellion. Sie fordern dazu auf, die eigenen Leidenschaften zu kontrollieren, die fünf täglichen Gebete gewissenhaft zu verrichten, das Tahajjud [1] zu beten und regelmäßig Allah um Vergebung zu bitten. Zudem soll man anderen keinen Schaden zufügen, Gott gegenüber treu und mit Seinem Willen zufrieden sein sowie sich strikt an die Gebote des Heiligen Qur’an halten.  

Die Bedingungen betonen auch Bescheidenheit, Großzügigkeit, Sanftmut und Freundlichkeit, während Stolz und Arroganz vermieden werden sollen. Darüber hinaus verpflichten sich die Baiʿat-Leistenden, ihren Glauben über weltliche Interessen zu stellen und sich aktiv für den Dienst an der Religion einzusetzen. Schließlich beinhaltet das Baiʿat die Verpflichtung, diesem Gelübde bis zum letzten Atemzug treu zu bleiben und den Lehren des Verheißenen Messias (as) zu folgen, die im Einklang mit der Scharia [2] stehen, wie sie vom Heiligen Propheten Muhammad (saw) vermittelt wurde.

Seine Heiligkeit (aba) betonte, dass die Ahmadiyya Muslim Gemeinde sich auch heute an die gleichen vom Verheißenen Messias (as) formuleirten Bedingungen des Baiʿat hält und sich der Verbreitung der wahren Botschaft des Islam Ahmadiyya widmet, während ihre Mitglieder wahre Liebe zum Heiligen Propheten Muhammad (saw) pflegen. 

Dies ist zurückzuführen auf die Liebe des Gemeindegründers Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) zum Heiligen Propheten Muhammad (saw), welche in seinen Worten deutlich wird. Er würdigte den Propheten Muhammad (saw) als denjenigen, der die Einheit Gottes wiederherstellte und die Menschen mit seiner außergewöhnlichen Liebe zu Gott und seinem Mitgefühl für die Menschheit reformierte. Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) drückte oft seine Verehrung für den Heiligen Propheten Muhammad (saw) aus und betonte dessen außergewöhnliche Stellung als der vollkommenste Mensch sowie als der vollkommenste und höchste aller Propheten. Diese Liebe führte dazu, dass er von Gott als der Verheißene Messias & Mahdi ernannt wurde, um als wahrhaftiger Diener des Propheten Muhammad (saw) den Islam in der Endzeit wiederzubeleben.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Verheißene Messias (as) denjenigen, die den Treueeid auf ihn ablegen, ans Herz legte, sich an den Beispielen der Gefährten [Sahāba[3]] des Heiligen Propheten Muhammad (saw) zu orientieren. Diese Gefährten, die für ihren Glauben alles opferten, gaben ihre Heimat und ihr Vermögen auf und blieben dennoch in aufrichtiger Hingabe dem Weg Gottes treu. Der Verheißene Messias (as) betonte, dass ihre wahre Hingabe durch die göttliche Liebe und heilige Kraft des Propheten Muhammad (saw) geprägt war, die in ihre Herzen drang und eine Veränderung in ihnen bewirkte. Die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde sollten sich daher bemühen, diesen Maßstab der Sahāba zu erreichen.

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass wir die uns gebotenen Möglichkeiten zum Opfer für die Religion nutzen und unsere Liebe zum Verheißenen Messias (as) zum Ausdruck bringen sollten, da er als Vertreter des Heiligen Propheten Muhammad (saw) gilt.

Seine Heiligkeit (aba) zitierte den Verheißenen Messias (as), der betonte, wie wichtig es ist, den Heiligen Qur’an zu studieren, um das Treuegelöbnis zu erfüllen. Er wies darauf hin, dass viele den Qur’an zwar mit schöner Stimme rezitieren, jedoch dies nicht über eine leere Rezitation hinausgeht, sodass solche Leute die Inhalte und Bedeutungen des Qur’an gar nicht verinnerlichen. Diese Entwicklung unter den Muslimen wurde auch vom Propheten Muhammad (saw) prophezeit. Der Qur’an sei jedoch als Dhikr [Erinnerung, Ermahnung] gekommen, um die Menschen an vergessene Wahrheiten zu erinnern sowie ihnen verborgene Wahrheiten zu eröffnen. 

Der Verheißene Messias mahnte, dass seine Gegner oft nicht bereit sind zuzuhören oder seine Perspektive zu verstehen. Er betonte, dass Verständnis Geduld erfordere. Wäre es nicht für Gottes Gnade, wäre der Islam heute genauso leblos wie andere Religionen, die nur noch Märchen gleichen. Doch der Islam sei lebendig und auch heute in der Lage, wahres Leben zu spenden. Er erklärte, dass Allah immer Mittel verwendet, um Seine Absichten zu verwirklichen, auch wenn wir diese oft nicht erkennen können. Wie der Heilige Prophet Muhammad (saw) in einer dunklen Zeit erschien, um das Licht des Islam zu bringen und die Menschen von Irrtum und Finsternis zu wahrer Rechtleitung und Glückseligkeit zu führen, so wurde der Verheißene Messias in dieser Zeit gesandt, um zu zeigen, dass der Islam auch heute in der Lage ist, die Welt zu erleuchten und zu leiten.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Gott den Verheißenen Messias (as) gesandt habe, um die Missstände seiner Zeit zu bekämpfen und die Überlegenheit des Islam zu etablieren. Der Messias & Mahdi wurde in einer Überlieferung als der »Brecher des Kreuzes« bezeichnet. Diese Überlieferung des Propheten Muhammad (saw) prophezeite die Stärke des Christentums und den Übertritt vieler Muslime zum Christentum im Zeitalter der Ankunft des Verheißenen Messias. Und genau deshalb wurde ihm der Titel des »Brecher des Kreuzes« verliehen, damit er den Islam durch die Widerlegung des Christentums stärkt und wiederbelebt. Der Verheißene Messias, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as), erklärte, dass in seiner Zeit die massiven Angriffe auf das wahre Konzept von Gottes Einheit und die Ehrwürdigkeit des Propheten Muhammad (saw) den göttlichen Plan für seine Sendung offenbar machten.

Er sagte, dass auch die Muslime seiner Zeit sich fragten, warum der Verheißene Messias notwendig sei, obwohl viele von ihnen den Islam doch praktizierten. Aber der Verheißene Messias (as) betonte, dass diese Handlungen oft nur leere Hüllen seien, ohne wahre innere Reinheit und Hingabe. Wahre gute Taten, so sagte er, würden wahrhaft positive Veränderungen bringen. Der Verheißene Messias (as) erklärte, dass seine Mission nicht darin bestand, neue religiöse Gesetze zu bringen, sondern die unislamischen Neuerungen und Verzerrungen zu beseitigen, die sich im Islam eingeschlichen hatten. Sein Ziel war es, der Welt die wahre Größe des Islam und die erhabene Stellung des Heiligen Propheten Muhammad (sa) zu zeigen.

Seine Heiligkeit (aba) stellte klar, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) das »Siegel der Propheten« ist – was bedeutet, dass er die höchste Stufe des Prophetentums erreicht hat, und dass nach ihm keine höhere Stufe mehr erreicht werden kann. Der Verheißene Messias (as) stellte niemals den Rang des Heiligen Propheten Muhammad (saw) als »Siegel der Propheten« infrage, sondern erklärte und bestätigte dessen wahre Bedeutung, die darin besteht, dass er der beste und höchste aller Propheten ist.

Seine Heiligkeit (aba) erinnerte daran, dass wir uns all diesen Dingen bewusst werden sollten, wenn wir unserem Treueeid gerecht werden möchten. Wir sollten uns darum in den verbliebenen Tagen des Ramadan bemühen, indem wir uns mit Gebeten, dem Studium des Heiligen Qur’an und unserem Beitrag zur Verbreitung des Islam beschäftigen, sodass wir den Banner des Heiligen Propheten Muhammad (saw) hissen und die Einheit Gottes auf der ganzen Welt verbreiten können.

Abschließend rief Seine Heiligkeit (aba) zu Gebeten für die Ahmadis in Pakistan auf. Er betete, dass Allah ihre Lage erleichtern und sie schützen möge, da die Anti-Ahmadiyya Kräfte alles tun, um den Ahmadis zu schaden.

Zudem rief Seine Heiligkeit (aba) zu Gebeten für die muslimische Welt im Allgemeinen auf, dass Allah den Muslimen Weisheit und Verstand verleihe, ihre Situation verbessere und ihnen Barmherzigkeit gewähre.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte außerdem, dass eine neue Welle von Ungerechtigkeiten gegen die Palästinenser begonnen habe, und rief zu Gebeten für sie auf. Er betete, dass Allah die Palästinenser vor dieser Grausamkeit schützen und sich ihnen erbarmen möge.

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1 Tahajjud oder Tahaddschud: ein freiwilliges, supererogatorisches Gebet, das in der späten Nacht vor der Morgendämmerung verrichtet wird

2 Scharia: die Gesamtheit der Normen und Regeln, die das religiöse Leben von Muslimen bestimmen


3 Sahāba: Ehrentitel der Gefährten des Propheten Muhammad (saw)

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