Jalsa Salana Deutschland

Der Zweck der Jalsa Salana: Fortschritt im Glauben, Gewissheit und Erkenntnis

Haider Ali Zafar

Der Verheißene MessiasAS legte im Jahre 1891 auf Allahs Geheiß den Grundstein der Jalsa Salana. Er hat in Seinen Werken immer wieder auf die Herrlichkeit und die Segnungen der Jalsa Salana hingewiesen. An einer Stelle heißt es: »Erachten Sie diese Versammlung nicht als eine gewöhnliche Versammlung. Vielmehr ist es eine Sache, deren reine Unterstützung auf der Wahrheit und der Erhöhung des Wortes Islam beruht. Den Grundstein dieser Gemeinde hat Allah selbst gelegt und hat dafür Völker vorbereitet, die hierin zusammentreffen werden. Denn dies ist das Werk des allmächtigen Gottes, für den nichts unmöglich ist.« (Ishtihar 7. Dezember 1892, Majmoo`ah Ishtiharat Band I, Seite 342)

Die Jalsa Salana nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte der Ahmadiyya Muslim Gemeinde ein. Sie ist ein glorreiches Zeichen Gottes. Die Jalsa Salana ist ein Spiegel des fortwährenden Fortschritts der Ahmadiyya Muslim Gemeinde. 

Angetrieben von der Einführung der Jalsa Salana durch den Verheißenen MessiasAS organisieren heute weltweit die Gemeinden vor Ort ihre Jalsas mit denselben Zielen, die der Verheißene MessiasAS verfolgte.

Eines der Ziele ist, dass es in dieser Jalsa solche Wahrheiten und Wissen zu hören geben wird, die wichtig für den Fortschritt im Glauben, die Überzeugung und Gotteserkenntnis sind. (Ruhani Khazain, Band 4, S. 352)

Ich möchte dies anhand der Schriften des Verheißenen MessiasAS veranschaulichen. Über den Glauben schreibt der Verheißene MessiasAS: »Wenn der Mensch vollkommenen Glauben an den erhabenen Gott hat, so besitzt er auch Ehrfurcht im Herzen. Wenn der Glaube nachlässt, so nimmt auch die Ehrfurcht dementsprechend ab.« (Malfuzat, Band 5, S. 175)

»Der Glaube ist keine einfache Angelegenheit. Wie kann wahrhaftiger Glaube erlangt werden, ehe der Mensch nicht eine Art Tod über sich ergehen lässt.« (Malfuzat, Band 5, S. 581)

Wie wichtig der vollkommene Glaube ist, darüber schreibt der Verheißene MessiasAS:

»So steht auf, sucht den Glauben und verbrennt die trockenen und überflüssigen Seiten der verschiedenen Philosophien, denn durch den Glauben erlangt ihr Segnungen. Auch ein Bruchstück vom Glauben ist besser als tausende Bücher über Philosophie.« (Ruhani Khazain, Band 5, S. 271f)

Der Mensch muss seinen Glauben stärken. 

Hierzu äußert sich der Verheißene MessiasAS folgendermaßen:

»O ihr Lieben, ihr befindet euch in der Zeit, deren frohe Nachricht alle Propheten verkündet haben. Und ihr habt diese Person, also den Verheißenen Messias, gesehen, was sich zuvor auch viele Gesandte gewünscht hatten. Daher stärkt und festigt nun euren Glauben, begebt euch auf den richtigen Weg, reinigt eure Herzen und erlangt die Zufriedenheit eures Herrn.« (Ruhani Khazain, Band 17, S. 442)

Ein wichtiges Ziel im Leben des Menschen ist das Erlangen der inneren Reinheit

Wie man dazu kommt, erläutert der Verheißene MessiasAS wie folgt: 

»Seid dessen eingedenk, dass man nur dann vor Sünden bewahrt werden kann, wenn der Mensch vollkommenen Glauben an Allah hat. Der Sinn des menschlichen Lebens besteht darin, sich von den Fängen der Sünden zu bewahren.« (Ruhani Khazain, Band 20, S.287)

Die Gläubigen sind jene, die Gott am liebsten sind

Der Verheißene MessiasAS sagt: »Gott hat sich an mich gewandt und mir befohlen, meiner Gemeinde mitzuteilen, dass diejenigen, die einen solchen Glauben aufbringen, der frei von weltlichem Interesse ist und nicht durch Heuchelei und Feigheit durchdrungen ist und dem es an keiner Befolgung irgendwelcher Gebote mangelt, diese sind es, die Allah am liebsten sind. Und ihre Schritte sind die Schritte der Wahrheit.« (Ruhani Khazain; Band 20, Seite 309)

Als Beispiel für tiefen Glauben führt der Verheißene MessiasAS an: »Für euch ist der Märtyrertod des Sahibzada Abdul Latif ein hervorragendes Beispiel. Lest immer wieder das Buch Tazkiratu š-šahādatain und seht, mit welchem Vorbild er sich seinem Glauben widmete, eine Überzeugung, für die er weder der Welt noch ihren Schätzen Aufmerksamkeit schenkte. Nicht einmal die Trauer über seine Ehefrau und Kinder konnte seinen Glauben erschüttern. Die weltliche Ehre, die Stellung und der Komfort haben ihn nicht feige werden lassen. Er zog es vor, sein Leben zu opfern, anstatt seinen Glauben zu verlieren. Ob Abdul Latif getötet wurde oder verstarb ist belanglos, denn wisset, dass er lebt und niemals sterben wird. Ich sage euch immer wieder, über sein Vorbild nachzusinnen, denn sein Vorbild zeugt nicht nur von einem ausgezeichneten Glauben, sondern es ist vielmehr ein großartiges Zeichen des allmächtigen Gottes.« (Malfuzat, Band 3, S. 511-512)

»Er hinterließ uns ein wunderbares Beispiel, obwohl sein Leben ein Leben vollen Komforts war; Geld, Reichtum und Wohlstand, alles war vorhanden. Und hätte er damals den Befehl des Amirs befolgt, wäre seine Ehre weiter gewachsen. Aber er widersprach dem Ganzen, stieß das alles von sich, wohlwissend, dass dies ein Ende der weltlichen Existenz seiner Kinder bedeuten würde und akzeptierte dafür den Tod. Er hat ein wunderbares Beispiel gezeigt, und jeder sollte versuchen, einen derartigen Glauben zu erlangen. »Die Jamaat sollte dieses Buch (Tazkiratu š-šahādatain) immer wieder lesen, darüber nachsinnen und dafür beten, dass ein solcher Glaube erlangt wird.« (Malfuzat, Band 3. S. 496-497)

»Die Kraft seines (von Sahibzada Abdul Latif- Anm. d. Verfassers) Glaubens war so enorm, dass selbst wenn ich diese mit einem äußerst großen Berg vergleichen würde, ich zu befürchten habe, dass dieser Vergleich nicht ausreichendt ist.« (Ruhani Khazain, Band 20, S. 10)

Die Taten eines Menschen spiegeln seinen Glauben wider. Je stärker sein Glaube wird, umso mehr werden sich seine Taten reformieren.

Der Verheißene MessiasAS sagt: »Seid euch gewiss, dass jede wirkliche Wurzel von Reinheit und Rechtschaffenheit der Glaube an den erhabenen Gott ist. Je schwächer der Glaube an Gott wird, desto größer werden die Schwäche und Trägheit in den Wohltaten eines Menschen. Wenn der Glaube aber stark ist und man Gott mit all Seinen vollkommenen Eigenschaften akzeptiert hat, verändern sich auch dementsprechend die Taten des Menschen auf eine wundersame Weise. Jemand, der vollen Herzens an Gott glaubt, ist nicht in der Lage Sünden zu begehen.« (Malfuzat Chapter 3, p. 504)

Dann sagt der Verheißene MessiasAS über die Wichtigkeit der vollkommenen Erkenntnis und deren Erlangung wegweisend: 

»Diejenigen, die Gott mit einem aufrichtigen Herzen suchen, wissen sehr wohl, dass die Erkenntnis Gottes nur durch Gott selbst erreicht werden kann; sie können Gott nur mit Gott erkennen, und nur Gott kann den Beweis Seiner Selbst darbringen. Es liegt nicht in der Hand des Menschen. Solange der Mensch nicht die vollkommene Erkenntnis von Gott erlangt, kann er niemals Seine Nähe erreichen, auch nicht, indem er durch irgendein Behelf eine Abneigung gegen die Sünde pflegt. An dieser Stelle ist keine Sühne von Nutzen, noch gibt es irgendeine Möglichkeit, von der Sünde geläutert zu werden. Es ist möglich allein durch jene vollkommene göttliche Erkenntnis, die vollkommene Liebe und vollkommene Furcht erzeugt. Und vollkommene Liebe und vollkommene Furcht sind die einzigen beiden Dinge, die einen von der Sünde abhalten; denn wenn das Feuer der Liebe und der Angst in Flammen aufgehen, verwandelt es den Abfall der Sünde in Asche. Dieses reine Feuer kann niemals zusammen mit dem schmutzigen Feuer der Sünde existieren. Kurz gesagt, der Mensch kann sich weder vom Bösen fernhalten noch in der Liebe vorankommen, solange er nicht das Glück der vollkommenen Erkenntnis erlangt hat, und die vollkommene Erkenntnis wird erst erreicht, wenn dem Menschen lebendige Segnungen und Wunder von Gott dem Allmächtigen gewährt werden.« (Vorwort zu Barahin-e-Ahmadiyya, Teil 5, S. 36-37)

2. Definition des Glaubens

»Meinen die Menschen, sie würden in Ruhe gelassen werden, wenn sie bloß sagen: ›Wir glauben‹, und sie würden nicht auf die Probe gestellt?« (Der Heilige Qur’an, 29:3)

»Glaube bedeutet, in einem solchen Zustand zu glauben, in dem das Wissen noch nicht vollkommen ist und noch ein Kampf mit Zweifeln und Bedenken besteht. Jener also, der glaubt, das heißt, trotz Schwäche und dem Nichtvorhandensein aller Mittel zur Überzeugung die Sache wegen äußerster Wahrscheinlichkeit annimmt, zählt vor dem Einzigen Gott als Wahrhaftiger und Rechtschaffener. Als Gunsterweisung wird ihm vollkommene Erkenntnis zuteil und nach dem Glauben wird ihm der Trunk der Erkenntnis geschenkt. Deshalb möchte ein Mann der Rechtschaffenheit den Gesandten, Propheten und den von Gott Berufenen nicht schon gleich am Beginn, wenn er ihren Ruf hört, jeden Aspekt angreifen. Vielmehr macht er den Teil, der durch klare und deutliche Argumente zu verstehen ist, dass der von Gott Berufene von Gott entsandt ist, zum Mittel seiner Anerkennung und seines Glaubens. Und den Teil, der nicht zu verstehen ist, erklärt er gemäß der Tradition der Rechtschaffenen als Metaphern und Allegorien. Somit beseitigt er den Widerspruch zwischen beiden und glaubt mit Reinheit und Aufrichtigkeit. Dann erbarmt sich Gott seines Zustandes und hat Gefallen an seinem Glauben und erhört seine Gebete und öffnet ihm sodann die Tür der vollkommenen Erkenntnis und führt ihn durch Ilham (Offenbarung) und Kashaf (Vision) und mittels anderer göttlicher Zeichen zum vollkommenen Glauben.«

(Ayyāmu-ṣ Ṣuluḥ, Tage der Versöhnung, Ruhani Khazain, Band 14, S. 261)

3. Definition des Glaubens

»Die Gläubigen sind nur jene, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und dann nicht zweifeln, sondern mit ihrem Besitz und ihrer Person für Allahs Sache streiten. Das sind die Wahrhaften.« (Der Heilige Qur’an, 49:16)

Gläubige sind keine anderen als jene, die an Gott und Seinen Gesandten glaubten und im Glauben standhaft blieben und nicht in Zweifel und Bedenken verfielen. Siehe, Gott besiegelte in diesen Versen, dass Gläubige vor Gott jene sind, die nicht nur an Gott, sondern an beide, sowohl Gott als auch Seine Gesandten glauben. Wie ist denn dann Erlösung ohne Glauben an den Gesandten möglich? Und was nützt tauḥīd (Einheit Gottes) ohne den Glauben an den Gesandten?

(Haqiqatul Wahi, Die Wahrheit über die Offenbarung, Ruhani Khazain, Band 22, S. 132)

4. Ilham (Offenbarung) und Überzeugung

Die wahre Religion in der Welt ist jene, die durch lebendige Zeichen den Pfad der Gewissheit zeigt. Die restlichen Menschen sind schon in diesem Leben der Hölle verfallen. Man bedenke, ob auch die Vermutung an sich überhaupt etwas sei? In anderen Worten bedeutet es, dass eine Sache vielleicht richtig oder vielleicht auch falsch ist. Merkt euch, dass die Befreiung von der Sünde ohne Gewissheit niemals möglich ist. Ein solches Leben wie das der Engel ist ohne Gewissheit niemals möglich. Das Ablehnen des weltlichen Luxus ist ohne Gewissheit nicht möglich. Das Herbeiführen einer reinen Veränderung in sich und durch eine wundersame Anziehungskraft zu Gott gezogen werden ist ohne Gewissheit nicht möglich. Die Welt zu verlassen und in den Himmel hinaufsteigen ist ohne Gewissheit niemals möglich. Sich in vollkommener Weise vor Gott zu fürchten ist ohne Gewissheit niemals möglich. Auf den feinen Wegen der Gottesfurcht zu schreiten und sein Handeln vom Schmutz der Zurschaustellung zu bereinigen ist ohne Gewissheit niemals möglich. Genauso ist es niemals ohne Gewissheit möglich, den Reichtum und Prunk der Welt und ihre Wundermittel zu verfluchen und die Nähe der Könige nicht zu beachten, sowie allein Gott als seinen einzigen Schatz zu betrachten. Nun sagt, o die ihr euch Muslime nennt! Wie könnt ihr denn nur von den Finsternissen der Zweifel zum Licht der Überzeugung gelangen. Das Mittel zur Gewissheit ist das Wort Gottes, das nämlich »sie aus den Finsternissen ans Licht führt.« (Der Heilige Qur’an, 2:258) (Nuzul-al-Masih, Ruhani Khazain, Band 18, S.469f)

Der Verheißene MessiasAS sagt: »O ihr, die ihr Gott sucht! Öffnet eure Ohren und höret: Nichts ist wertvoller als vollkommene Überzeugung. Es ist die Überzeugung, die euch von Sünde befreit. Überzeugung gibt euch die Kraft, Gutes zu tun; und Überzeugung allein kann euch in einen liebenden Diener Gottes verwandeln. Könnt ihr euch etwa ohne vollkommene Überzeugung vom Bösen abwenden und euch der Sündhaftigkeit enthalten? Könnt ihr eure niederen Triebe zügeln ohne die Hilfe einer leuchtenden Überzeugung? Könnt ihr ohne diese vollkommene Gewissheit Seelenfrieden finden? Kann irgendjemand ohne diese vollkommene Überzeugung eine wirkliche Besserung in sich zustande bringen? Könnt ihr ohne Überzeugung wirklichen Erfolg haben?

Gesegnet sind die, welche diese Überzeugung haben, denn sie werden Gott sehen, und gesegnet sind die, welche von Ungewissheiten und Zweifeln befreit worden sind, denn sie allein sollen von ihren Sünden erlöst werden; und gesegnet werdet ihr sein, wenn euch dieser große Schatz fester Überzeugung gegeben wird, denn von jenem Tage an werdet ihr von der Sünde befreit werden. Denn Sünde und Überzeugung vertragen sich nicht. Würdet ihr jemals bewusst mit bloßer Hand in einen Spalt greifen, in dem ihr eine giftige Schlange seht? Oder würdet ihr am Fuße eines Vulkans stehen bleiben, wo ein Hagel von glühenden Steinen euch treffen könnte? Oder auf einem Berggipfel, der die Blitze eines Gewitters anzieht? Oder wo euch ein blutrünstiger Löwe angreifen könnte? Oder an einem Ort, wo eine tödliche Seuche wütet und die Menschheit bedroht? Wenn ihr also mit ebenso fester Überzeugung an Gott glaubt, wie ihr an die Gefahr einer giftigen Schlange oder eines Blitzes oder eines Löwen oder reiner Seuche glaubt, dann könnt ihr doch unmöglich Gott gegenüber ungehorsam sein und Seine Strafe auf euch laden oder euern Bund der Aufrichtigkeit und Treue zu Ihm brechen.

O ihr Leute, die ihr zu Rechtschaffenheit und Wahrhaftigkeit aufgerufen wurdet, seid ganz und gar versichert, dass die göttliche Anziehungskraft in euch zunehmen wird, und dass ihr von Sünde rein gewaschen werdet, aber erst dann, wenn eure Herzen erfüllt sind mit fester Überzeugung.

Und denket stets daran, dass die aus fester Überzeugung errichteten Bollwerke wirklich bis zu den Himmeln hinauf ragen, so dass Satan sie nicht übersteigen kann. Jeder Gereinigte und Geläuterte ist allein durch feste Überzeugung gereinigt und geläutert. Nur die Überzeugung gibt euch die Kraft, Ungemach zu ertragen, sie kann sogar einen König von seinem königlichen Throne absetzen und ihm fortan das Leben eines Bettlers vorschreiben. Überzeugung lässt einen jeglichen Schmerz ertragen. Überzeugung befähigt dazu, Gott zu sehen. Alle Ideen irgendeines Sühneopfers sind falsch, denn Reinheit jeder Art kommt einzig und allein von fester Überzeugung. Sie und nur sie allein ist das einzige Mittel, das einen Menschen von Sünde befreit und ihn zu Gott führen kann. Man kann in seiner Aufrichtigkeit sogar die Engel darin übertreffen!«

(Die Arche Noahs, S. 133-136)

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