In der Freitagsansprache vom 29. August 2025 führte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Schilderungen zur Schlacht von Hunain fort.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) beim Auszug aus Mekka Hadhrat Utab bin Asib zum Statthalter in Mekka ernannte. Utab war einst ein entschiedener Gegner des Islam gewesen und hatte bei der Eroberung Mekkas noch spöttisch über den Gebetsruf eines Muslimen gesprochen, indem er bemerkte, dass er glücklich darüber sei, dass sein verstorbener Vater diesen Gebetsruf nicht miterleben müsse. Nichtsdestotrotz nahm er aber nach der Eroberung Mekkas den Glauben an. Damit erfüllte sich ein Traum des Propheten (saw), in dem er Utabs Vater als Muslim und Gouverneur gesehen hatte. Auch gibt es Überlieferungen, dass der Prophet (saw) Utab selbst im Traum sah, wie dieser an den Toren des Himmels klopfte. Der Heilige Prophet (saw) mahnte Utab, als Statthalter die Menschen Mekkas mit Nachsicht zu behandeln.
Am 6. Schawwal brach der Heilige Prophet (saw) mit einem großen Heer von 12.000 Muslimen Richtung Hunain auf, darunter auch 2.000 Neu-Muslime aus Mekka. Es war das größte und am besten ausgerüstete Heer der Muslime bis dahin. Unterwegs passierten sie einen Baum, Dhat Anwat, der bei den Götzendienern große Verehrung genoss. Einige neubekehrte Muslime baten den Propheten (saw), ihnen ebenfalls einen solchen Baum zu bestimmen. Der Heilige Prophet (saw) wies dies entschieden zurück und erinnerte sie an die Worte des Volkes Moses, das sich ebenfalls Götzen wünschte. Er wiederholte den Vers:
»Sie sprachen „O Mose, mache uns einen Gott, wie diese hier Götter haben.“ Er sprach: „Ihr seid ein unwissendes Volk.« (7:139)
Ebenfalls schlossen sich 80 mekkanische Götzendiener dem Heer an – nicht auf Einladung des Propheten (saw), sondern aus eigener Schaulust und Hoffnung auf Kriegsbeute. Der Heilige Prophet (saw) selbst nahm solche Helfer nie offiziell ins Heer auf.
Berichtet wirdd, dass Späher der gegnerischen Hawazin-Armee von „weißen Männern auf Pferden“ berichteten, die sie nicht einmal ansehen konnten. Sie waren so erschüttert, dass sie vor einer Schlacht warnten. Auch ein weiterer Kundschafter kam mit demselben Bericht zurück. Malik bin Auf aber schlug die Warnungen in den Wind. Manche Kommentatoren deuten dies als Engel, andere als von Gott gewirkte Ehrfurcht vor dem muslimischen Heer.
Das Heer der Hawazin soll 20.000 Mann umfasst haben, mit Frauen und Kindern etwa 30.000. Zusätzlich positionierte ihr Anführer Malik bin Auf 4.000 Bogenschützen im Hinterhalt. Die Aufstellung bestand aus Reitern vorne, Fußsoldaten dahinter, gefolgt von Frauen, Kindern und dem Vieh.
Der Prophet (sa) ordnete sein Heer sorgfältig in Flanken und Zentrum, übergab die großen Feldzeichen und warnte eindringlich davor, sich auf die große Zahl zu verlassen. Der Koran erwähnt später, dass die Muslime durch ihre Überheblichkeit kurzzeitig ins Wanken gerieten (9:25).
Die Schlacht selbst verlief in drei Phasen: Zunächst errangen die Muslime einen klaren Vorteil, sodass die Gegner flohen. Einige Muslime begannen bereits, Beute einzusammeln. Dann erfolgte der Hinterhalt der Bogenschützen, der große Unordnung stiftete. Viele – vor allem Neumuslime – flohen. Der Heilige Prophet (saw) jedoch wich nicht zurück, sondern rief die Gläubigen zusammen. Daraufhin kehrten sie zurück, sammelten sich und konnten den Feind endgültig besiegen.
Überliefert ist, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) in dem kritischen Moment, als das muslimische Heer zerstreut war, ganz allein den Gegnern entgegenritt und wiederholt verkündete: »Ich bin der Prophet, das ist keine Lüge – ich bin der Sohn von Abdul Muttalib.«
Am Ende kündigte Seine Heiligkeit (aba) an, die weiteren Details der Schlacht in kommenden Ansprachen zu erläutern.
Darüber hinaus wies Seine Heiligkeit (aba) auf den Beginn der Jalsa Salana Deutschland hin und erinnerte die Teilnehmenden, diese Tage zur intellektuellen, praktischen und spirituellen Stärkung zu nutzen, im Gedenken an Allah und im Gebet für die Gemeinde und die gesamte Welt.
Zum Abschluss rief Seine Heiligkeit (aba) eindringlich dazu auf, für die Weltlage zu beten, da die Welt durch ihr eigenes Handeln auf ihre Zerstörung zusteuere.
Besonders verwies Seine Heiligkeit (aba) auf das Leid der Palästinenser. Die israelische Regierung habe jedes Maß überschritten und verübe Grausamkeiten, die den Eindruck erweckten, man wolle das palästinensische Volk vollständig vernichten. Es geschehen Massenmorde. Zwar äußerten inzwischen auch einige Politiker und Regierungen Kritik, doch Israel höre nicht einmal auf diese Stimmen. Reichtum und Macht hätten Israel, Amerika und ihre Verbündeten auf die Spitze von Arroganz und Unrecht getrieben.
Auch die muslimischen Staaten verhielten sich untätig. Wenn sie schon nicht eingreifen könnten, so müssten sie zumindest ihre eigenen Wege ändern und sich Gott zuwenden. Bedauerlicherweise seien auch Muslime selbst nicht frei von Ungerechtigkeit gegenüber ihren Glaubensgeschwistern. Seine Heiligkeit (aba) betete, dass Allah sie davor bewahren möge.
Abschließend erinnerte Seine Heiligkeit (aba) daran, dass es heute die besondere Pflicht der Ahmadi Muslime sei, überall offen gegen Ungerechtigkeit einzutreten – und zugleich viel zu beten.




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