Ahmadiyya S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Dienst an der Menschheit – eine Form der Anbetung Allahs

Am 23. Oktober 2018 hielt das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, der Fünfte Kalif, Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, die Eröffnungsansprache bei einem besonderen Empfang anlässlich der historischen Einweihung des Nasir Krankenhauses, einem humanitären Großprojekt von Humanity First, einer von der Ahmadiyya Muslim Jamaat gegründeten internationalen Hilfsorganisation. Es nahmen 800 Würdenträger und Gäste […]

Am 23. Oktober 2018 hielt das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, der Fünfte Kalif, Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, die Eröffnungsansprache bei einem besonderen Empfang anlässlich der historischen Einweihung des Nasir Krankenhauses, einem humanitären Großprojekt von Humanity First, einer von der Ahmadiyya Muslim Jamaat gegründeten internationalen Hilfsorganisation. Es nahmen 800 Würdenträger und Gäste aus 20 Ländern an der Eröffnung in Sacatepéquez, Guatemala teil. Seine Heiligkeit traf eine Vielzahl von Würdenträgern. In einer Pressekonferenz beantwortete Seine Heiligkeit die Fragen der Journalisten. Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Eröffnungsansprache Seiner Heiligkeit. Im Folgenden wird der offizielle Text der Ansprache in deutscher Übersetzung wiedergegeben:

Seine Heiligkeit präsentierte das Beispiel des Heiligen ProphetenSAW, als Inbegriff von Mitgefühl, Barmherzigkeit und Gnade für alle anderen auf seine Bemühungen bezogen, der Menschheit zu dienen. 
(c) Makhzan-e-Tasaweer

Nach dem Rezitieren des tašahhud, ta’awwuḏ und bi-smillāh sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA:

»Sehr geehrte Gäste, as-salāmu ʿalaikum wa-raḥmatu llāhi wa-barakātuhu – Friede und Segnungen Allahs seien mit Ihnen allen. 

Zunächst möchte ich allen unseren Gästen, die an der heutigen Veranstaltung hier in Guatemala teilnehmen, meinen herzlichen Dank aussprechen. Zweifellos ist der heutige Tag ein Anlass großer Freude und Glücks für die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat, da das erste von Humanity First errichtete Krankenhaus in Mittel- und Südamerika eingeweiht wird. In dieser Hinsicht halten wir es für ein äußerst bedeutsames und historisches Ereignis.

Auch wenn Humanity First eine unabhängige Hilfsorganisation mit eigenem Auftrag und Planung ist, wurde sie doch ursprünglich von der Ahmadiyya Muslim Jamaat gegründet und wird weiterhin von Ahmadi-Muslimen geleitet. Mit finanziellen Beiträgen und anderen Mitteln unterstützen Ahmadi-Muslime auf der ganzen Welt die Bemühungen von Humanity First, damit es den Rahmen seiner humanitären Projekte erweitern und seine Reichweite ausbauen kann. Somit pflegt Humanity First eine tiefe und dauerhafte Verbindung zur Ahmadiyya Muslim Jamaat, und so ist der heutige Tag nicht nur ein glücklicher Tag für die Mitglieder von Humanity First, sondern für Ahmadi-Muslime weltweit.

Möglicherweise fragen Sie sich, warum wir dieses Krankenhaus gebaut haben. Die Antwort ist sehr einfach. Es wurde mit einer einzigen Absicht gebaut, nämlich der Menschheit zu dienen, indem den Menschen dieser Nation eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung geboten wird. Außerdem möchte ich gleich zu Beginn klarstellen, dass die Errichtung dieses Instituts nicht das Ende unserer Dienste für dieses Land sein wird, sondern es ist mein Gebet, dass sich dies als das erste von vielen humanitären Projekten erweist, die von Humanity First in dieser Region durchgeführt werden. In der Tat hoffe und bete ich, dass die Eröffnung des Krankenhauses als Startrampe dient und Humanity First beflügelt, seinen Auftrag zur Soforthilfe, Unterstützung und Förderung für Menschen auf der ganzen Welt voranzutreiben.

Vielleicht sind einige unserer Gäste überrascht oder sogar verblüfft, warum eine muslimische Gemeinschaft so viel Leidenschaft und Entschlossenheit zeigt, Nicht-Muslimen zu helfen und zu dienen? Um diese Frage zu beantworten, möchte ich erklären, dass die Ahmadiyya Muslim Jamaat seit ihrer Gründung immer bestrebt ist, an vorderster Front der Menschheit zu dienen, sei es direkt durch Projekte unserer Gemeinde, sei es durch Humanity First oder durch Unterstützung anderer Wohltätigkeitsorganisationen und guter Zwecke. Zum Beispiel hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat in den letzten Jahrzehnten viele Krankenhäuser und Schulen in ganz Afrika eröffnet, in denen die Einheimischen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder sozialer Herkunft Zugang zu Gesundheitsversorgung und erstklassiger Bildung erhalten. Die meisten der in unseren Krankenhäusern in Afrika behandelten Patienten sind Nicht-Muslime und etwa 90% der Schüler, die an unseren Schulen unterrichtet werden, sind Nicht-Muslime. Somit diskriminieren wir keine Gemeinschaft oder Volk und bevorzugen unsere eigenen Mitglieder nicht.

Im Bildungswesen bieten wir eine Schulbildung vom Grundschulalter bis hin zur höheren Sekundarstufe. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder lesen und schreiben können und eine solide Bildungsgrundlage haben, auf der sie ihr zukünftiges Leben aufbauen können. Darüber hinaus vergeben wir auch Stipendien an talentierte Schüler, die sonst nicht die Mittel für ein Hochschulstudium hätten, um damit ihr Potenzial auszuschöpfen und um eine bessere Zukunft für sich, ihr Volk und ihre Nation gestalten zu können. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat, ob direkt oder durch Humanity First oder anderweitig, hat demnach eine lange Geschichte, der Menschheit zu dienen, Chancen zu schaffen und jene Menschen zu trösten und zu helfen, die in Verarmung leben.

Wir begehren kein Lob und keinen Lohn für solche Leistungen, denn wir tun lediglich das, was unsere uns Religion lehrt. Unsere Motivation und unser Wunsch, anderen zu dienen, wird ausschließlich durch die Lehren des Islam angetrieben. Das Leitbild für jeden wahren Muslim ist der Heilige Qur’an, der dem Begründer des Islam, dem Heiligen Propheten MuhammadSAW, offenbart wurde. Immer wieder hat der Heilige Qur’an die Muslime angewiesen, der Menschheit zu dienen und die Bedürfnisse jener zu erfüllen, die leiden oder in irgendeiner Weise benachteiligt sind. Er fordert von Muslimen, selbstlos und mit Liebe für andere erfüllt zu sein. Er fordert, dass wir immer bereit sind, für den Frieden und das Wohlergehen anderer Menschen Opfer zu erbringen.

Zum Beispiel hat Allah der Allmächtige in Kapitel 3, Vers 111, erklärt, dass ein Muslim derjenige ist, der »das Gute gebietet und das Böse verwehrt«. Hier erklärt der Qur’an: wahre Muslime sind Menschen, die das Gute fördern, sich von Bösem und Ungerechtigkeit fernhalten und andere ermutigen, auch Gutes zu tun. Nur ein Mensch, der eine aufrichtige Liebe zur Menschheit bekundet und die Schmerzen der Schöpfung Gottes empfindet, kann im Sinne des Qur’an fürsorglich und mitfühlend sein. Eine so tiefgreifende Liebe zur Menschheit ist nur möglich, wenn das Herz rein und frei von Bosheit und Egoismus ist.

In Kapitel 2, Vers 84, des Heiligen Qur’an, weist Allah der Allmächtige die Muslime an, stets höflich zu sprechen, auf die Gefühle anderer Menschen Rücksicht zu nehmen und schutzbedürftige Teile der Gesellschaft, wie Waisenkinder oder Menschen, die in Armut oder Elend leben, zu lieben und zu schützen. Dann, in Kapitel 51, Vers 20, sagt der Heilige Qur’an, das Merkmal eines wahren Muslims ist, sich um die gesamte Schöpfung Gottes zu sorgen und den Notleidenden Trost zu spenden und sie zu unterstützen, ob sie um Hilfe bitten oder nicht. Es reicht also nicht aus, dass ein Muslim wartet, bis jemand um Hilfe fragt, sondern es ist seine Pflicht, das Leiden anderer zu erkennen und alle notwendigen Opfer zu erbringen, um ihnen zu helfen, ihre Herausforderungen oder Sorgen zu bewältigen.

Darüber hinaus werden die Muslime in Kapitel 90, Verse 15-17, angewiesen, die Bedürftigen zu ernähren, den Waisenkindern Mitgefühl und Liebe zu schenken und jedem zu helfen, der in Not ist, insbesondere diejenigen, die in Armut leben oder wehrlos und schwach sind. Muslime werden gelehrt, diejenigen zu sein, die jene Menschen trösten und lieben, die von der Gesellschaft vernachlässigt wurden, und das Gewicht ihrer Lasten auf den eigenen Schultern zu tragen. Muslime sind verpflichtet, benachteiligten Menschen zu helfen, damit sie auf eigenen Füßen stehen, in Würde leben und von ihren widrigen Umständen befreit werden können. Im Gegenzug werden Muslime laut Qur’an mit erhöhter Spiritualität belohnt, die sie wiederum zu Gott dem Allmächtigen führt und sie zu Empfängern Seiner Gunst macht.

Rund 800 Gäste aus über 20 Ländern nahmen an der historischen Einweihung des Nasir Krankenhauses teil. Im Uhrzeigersinn von oben links sind zu sehen: die in Guatemala geborene US-Kongressabgeordnete Norma Torres aus Kalifornien; der stellvertretende Gesundheitsminister Guatemalas, Miguel Figueroa; der nationale Präsident der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Guatemala, Abdul Sattar Khan; der Geschäftsführer von Humanity First USA, Munum Naeem.
(c) Makhzan-e-Tasaweer

Ebenso heißt es im Heiligen Qur’an in Kapitel 2, Vers 196, dass ein Mensch, wenn er sich vor Erniedrigung, Entwürdigung und Verderben bewahren will, freundlich, großzügig und gut zu anderen sein muss, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Kapitel 4, Vers 37, des Heiligen Qur’an besagt, dass sich Muslime um ihre Nachbarn sorgen sollten, und bekräftigt, dass es die Pflicht eines wahren Muslims ist, die Rechte der Bedürftigen und Waisen zu erfüllen. Es weist die Muslime an, gütig zu sein und jeden unter ihrer Aufsicht mit Liebe, Geduld und Zuneigung zu behandeln. Zum Beispiel, wenn ein Muslim einen Angestellten hat, sollte er ihn mit Freundlichkeit und Großmut behandeln. Darüber hinaus weist Allah der Allmächtige in Kapitel 47, Vers 39, des Heiligen Qur’an die Muslime an, ihr Vermögen auszugeben, um anderen zu helfen. Diejenigen, die dazu nicht bereit sind, werden als geizig bezeichnet, und der Qur’an sagt, dass solch geiziges Verhalten von Allah nicht geschätzt wird und zur Verfinsterung der Seele eines Menschen beiträgt.

Alle von mir zitierten Verse betonen die Tatsache, dass Muslime, wenn sie die Liebe Allahs des Allmächtigen erlangen wollen, zuerst Liebe zur Schöpfung Gottes zeigen müssen. Die Verse veranschaulichen eindeutig, dass die Grundlage und das Fundament des Islam der Dienst an der Menschheit ist. Mit der Übermittlung dieser Qur’an-Zitate bezwecke ich, dass Sie alle wissen: der Islam ist nicht das, als was er in den Medien üblicherweise dargestellt wird. Es ist keine Religion des Extremismus, der Gewalt oder des Terrorismus, sondern eine Religion der Liebe, des Mitgefühls und der Toleranz. Er ist eine Religion, die den Dienst an der Menschheit als eine grundlegende Pflicht betrachtet, die ihren Anhängern auferlegt wurde. Wie könnte es also sein, dass ein wahrer Muslim hartherzig ist oder denen nicht hilft, die leiden oder irgendeiner Art von Schwierigkeiten ausgesetzt sind?

Nachdem ich einige Zitate aus dem Heiligen Qur’an erwähnt habe, möchte ich das Beispiel des Begründers des Islam, des Heiligen Propheten MuhammadSAW, im Hinblick auf den Dienst an der Menschheit anführen. In der Neuzeit wird oft behauptet, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW ein kriegerischer Führer gewesen sei, der seine Anhänger zu Gewalt ermutigt habe. Es sollte jedoch sonnenklar sein, dass man damit seinem gesegneten Charakter schlimmes Unrecht tut und nichts der Wahrheit ferner sein könnte. Der Prophet des IslamSAW setzte sich für die Rechte aller Menschen, aller Völker und aller Glaubensüberzeugungen ein und war eine Quelle beispielloser Barmherzigkeit und Gnade für die gesamte Menschheit. Aus jeder Pore und Faser seines Wesens sprudelte ein ewiger Quell der Liebe und des Mitgefühls für die Menschheit. Zum Beispiel sagte der Heilige Prophet MuhammadSAW bei einer Gelegenheit:

»Ich bin mit den Schwachen, denn die Unterstützung der Schwachen und Armen ist ein Mittel, um Allah den Allmächtigen zu erreichen.«

Darüber hinaus lehrte der Prophet des IslamSAW, dass Allah der Allmächtige am meisten über diejenigen erfreut ist, die den Armen helfen, ihre leeren Mägen füllen und eine medizinische Behandlung für sie organisieren. Wenn eine Person behauptet, ein wahrer Muslim zu sein, ist es ihre Pflicht und vorrangige Aufgabe, all jenen in Schwierigkeiten zu helfen und sich zu bemühen, deren Not und Kummer zu lindern. In der Neuzeit ist die Person, die nach unserem Glauben von Allah dem Allmächtigen gesandt wurde, um die Welt mit den wahren Lehren des Islam zu erleuchten, der Gründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat, von dem wir glauben, dass er der Verheißene Messias und Imam Mahdi (der Rechtgeleitete Imam) ist. Er wurde gesandt, um der Welt zu zeigen, was der Islam wirklich ist und um seine Lehren in alle Teile der Welt zu tragen.

Er kam, um die Nicht-Muslime über den Islam aufzuklären, aber auch, um die Muslime selbst zu reformieren, die die ursprünglichen Lehren ihres Glaubens vergessen hatten, und um sie zurück zu dem Islam zu bringen, der vom Heiligen Qur’an und vom Heiligen Propheten MuhammadSAW gelehrt wurde. Vor allem lenkte er die Aufmerksamkeit der Menschheit ständig auf die Erfüllung der Rechte des Allmächtigen Gottes und der Menschen untereinander. 

Bei einer Gelegenheit sagte der Verheißene MessiasAS:
»Der Menschheit zu dienen ist selbst eine Form der Anbetung (Allahs).«

An anderer Stelle sagte der Verheißene MessiasAS:
»Meine Einstellung ist so, dass wenn jemand in Not ist, während ich mich mit den Pflichtgebeten beschäftige und sein Klagen höre, (dann) ist mein brennender Wunsch, das Gebet zu unterbrechen und zu versuchen, dieser Person zu helfen und ihr mit so viel Liebe wie möglich zu begegnen.«

Der Verheißene MessiasAS sagte weiter:
»Es ist völlig unmoralisch und falsch, einem Bruder in seiner Zeit der Not oder Schwierigkeiten nicht zu helfen.«
»Es ist völlig unmoralisch und falsch, einem Bruder in seiner Zeit der Not oder Schwierigkeiten nicht zu helfen.«

Darüber hinaus sagte der Verheißene MessiasAS, wenn eine Person nicht über die materiellen Mittel verfügt, um jemandem zu helfen, der sich in Not befindet oder Schwierigkeiten ausgesetzt ist, sollte sie zumindest innigst beten, dass Allah der Allmächtige dessen Probleme behebt. Er lehrte, dass aufrichtiges Gebet ein weiches und reines Herz erfordert, und so war es die Pflicht der Muslime, mitfühlend mit der Not anderer umzugehen und ihr Leid so zu betrachten, als wäre es ihr eigenes.

Bei einer anderen Gelegenheit sagte der Verheißene MessiasAS:
»Mehr als jeder andere fordere ich die Menschen auf, höchste Moral und Liebe zu Nicht-Muslimen wie den Hindus zu zeigen.«

Der Verheißene MessiasAS sagte:
»Behandle die gesamte Schöpfung Gottes mit solch inniger Liebe, als wären sie deine engen Familienmitglieder.
Behandle die Menschheit genauso, wie eine Mutter ihr Kind behandelt. Auf diese Weise solltest du handeln und nicht, dass du jemandem nur hilfst, damit du später einen Nutzen daraus ziehen oder im Gegenzug eine Gefälligkeit in Anspruch nehmen kannst.«

Ebenso hat der Verheißene MessiasAS gesagt:
»In Kapitel 16, Vers 91, des Heiligen Qur’an, hat Allah der Allmächtige die Muslime angewiesen, gerecht zu handeln und allen anderen Güte zu erweisen. Deshalb musst du auch die Menschen mit Liebe behandeln, die dir nichts Gutes getan haben. Tatsächlich solltest du darüber hinausgehen und sie bevorzugen und dich um sie sorgen, wie eine Mutter sich um ihr Kind sorgt.«

Was für eine großartige und edle Lehre! Wir alle haben die reine Liebe gesehen und gespürt, die eine Mutter für ihr Kind empfindet. Eine Mutter erwartet keine Belohnung, noch sucht sie nach Anerkennung. Dabei liebt sie ihr Kind mehr als sich selbst und wird in ihrem Entschluss nie schwach, ihre Nachkommen zu ernähren und sie zu schützen. Es ist dieser mütterliche Geist der Selbstlosigkeit, den der Islam von Muslimen einfordert, um ihn in ihren Herzen für die ganze Menschheit und nicht nur für ihre eigenen Nachkommen zu entwickeln. In der Praxis hat der Verheißene MessiasAS keine Gelegenheit entgehen lassen, anderen zu dienen.

Beispielsweise lebte er im 19. Jahrhundert in einem sehr kleinen Dorf in Indien, wo es keine geeigneten medizinischen Einrichtungen gab. So studierte der Verheißene MessiasAS die traditionelle einheimische Heilkunde aus dem Wunsch heraus, der Menschheit zu dienen, und bewahrte einen Bestand solcher Medikamente in seinem Haus auf. Infolgedessen besuchten ihn die Einheimischen und unabhängig von ihrer Kaste, ihrem Glaubensbekenntnis oder ihrer Farbe verteilte er Medikamente an sie nach ihrem Bedarf. Viele Menschen, insbesondere die ärmsten und am stärksten benachteiligten Menschen in der Gesellschaft, profitierten in hohem Maße von dieser Möglichkeit. Der einzige Wunsch und das Ziel des Verheißenen MessiasAS war es, der Menschheit zu dienen und das war der große Reichtum und das Vermächtnis, das er seiner Gemeinschaft hinterließ.

Die Bemühungen der Ahmadiyya Muslim Jamaat, der Menschheit in allen Teilen der Welt zu dienen, sind also ganz und gar aus dem Wunsch heraus motiviert, das Elend der Menschheit zu lindern, und deshalb eröffnet Humanity First heute sein erstes Krankenhaus in diesem Teil der Welt. Ich hoffe und bete von ganzem Herzen, dass es seinen Auftrag erfüllt und sich als außergewöhnliches Mittel zur Linderung des Leids der Menschen erweist, unabhängig von ihrem Glauben, unabhängig von ihrem Alter und unabhängig von ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft. Wie bereits gesagt, wir sehnen uns nicht nach Anerkennung oder Lobpreisung von der Welt, unser einziges Ziel ist es, die Liebe und Gunst des Allmächtigen Gottes zu ersuchen.

Wir werden stets von den Worten des Verheißenen MessiasAS inspiriert, der sagte, dass der Dienst an der Menschheit ein Mittel sei, um den wahren Zweck unseres Lebens zu erfüllen und den Segen und die Gnade des Allmächtigen Gottes zu erlangen. Ich bin zuversichtlich, dass Ihnen allen jetzt klar sein wird, dass wir dieses Krankenhaus nicht gebaut haben, um einen Gewinn oder vorteilhafte Werbung zu erzielen; vielmehr ist unser einziges Ziel, den Menschen in Ihrem Land zu dienen, indem wir den Menschen in diesem Land eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung bieten.

Seien Sie versichert, dass alle durch das Krankenhaus erzielten Gewinne verwendet werden, um der Bevölkerung von Guatemala weiter zu dienen, und nicht ein Pfennig wird ins Ausland geschaffen. Die Einnahmen aus den Patientengebühren werden reinvestiert, um sicherzustellen, dass diejenigen, die sich keine Behandlung leisten können, diese zu einem bezuschussten Preis oder, wenn möglich, kostenlos erhalten können. Darüber hinaus werden jegliche zusätzlichen Einnahmen für die Erhaltung und Verbesserung der Krankenhausinfrastruktur oder für die Förderung neuer Möglichkeiten zum Wohle der Menschheit verwendet. Unsere bisherigen humanitären Projekte zeugen von der Wahrheit dessen, was ich gesagt habe.

Wo immer wir Schulen oder Krankenhäuser gebaut haben, haben wir nie etwas von den Einnahmen aus dem Land geschaffen, sondern wir haben sie immer lokal auf eine Weise reinvestiert, die den Menschen jener Nation zugutekommt, und das wird auch hier in Guatemala der Fall sein. So Gott will, ist das nicht das Ende unserer Entschlossenheit, dieser Nation zu dienen, sondern nur der Anfang. Sicherlich ist es mein Gebet und meine tiefe Hoffnung, dass dieses Krankenhaus das erste von vielen humanitären Projekten ist, die wir in diesem Teil der Welt realisieren. Ich bete, dass wir stets unsere Anstrengungen verstärken, um unserer Pflicht und Verantwortung im Dienste der Menschheit gerecht zu werden.

Ich bete, dass Allah der Allmächtige das Krankenhaus in jeder Hinsicht segnet, es an Leistungsfähigkeit zunehmen lässt und dass es zu einem leuchtenden Beispiel für den Dienst an der Menschheit wird. Ich bete, dass es die bestmögliche Versorgung der Patienten gewährleistet und dass die Ärzte und das Personal unermüdlich daran arbeiten, die Menschen, insbesondere die Armen und Bedürftigen, zu unterstützen.

Möge Allah der Allmächtige die Arbeit der Ärzte und des medizinischen Personals segnen und sie befähigen, durch Seine Gnade zu behandeln und zu heilen. Ich bete, dass die Verwaltung das Krankenhaus so führt, dass den ärmsten Menschen, die sich sonst keine Behandlung leisten können, eine stark geförderte Versorgung und, wo immer möglich, eine kostenlose Behandlung angeboten wird.

Dieses Krankenhaus trägt den Namen »Nasir Hospital« und »Nasir« bedeutet, anderen zu helfen und zu unterstützen, und daher bete ich, dass das Krankenhaus seinem Namen in jeder Hinsicht für immer gerecht wird. Ich bete, dass es sich zu einer herausragenden Institution entwickelt, die für ihr hohes Niveau und vor allem für ihr unermüdliches Engagement für die Unterstützung der Schwächsten in der Gesellschaft bekannt wird.

Am Ende bete ich, dass alle Menschen, unabhängig von Religion, Hautfarbe oder ethnischer Herkunft, sich im Dienste der Menschheit zusammenschließen und mit einem Geist der Liebe und Zusammenarbeit auf die Förderung der Gesellschaft hinarbeiten.

Die heutige Welt ist zu einem globalen Dorf herangewachsen, da jede Nation nun miteinander verbunden ist und die Kommunikationsmittel blitzschnell sind. Deshalb ist es mehr denn je die Pflicht der gesamten Menschheit, einen Geist der Brüderlichkeit und gegenseitigen Liebe unter den Menschen aller Nationen und aller Glaubensrichtungen zu fördern.

Bedauerlicherweise bleibt die traurige Wahrheit, dass, anstatt unser Niveau an Liebe und Mitgefühl zu erhöhen, das Gegenteil der Fall ist. Egoismus, Habgier und eine Ich-Kultur setzen sich in der ganzen Welt und in der Gesellschaft durch. Deshalb bete ich von ganzem Herzen, dass die Menschheit Habgier aufgibt und auf das Streben nach kurzsichtigen Eigeninteressen verzichtet und stattdessen erkennt, wie wichtig es ist, die ganze Menschheit zu schützen und der Schöpfung Gottes Güte, Mitgefühl und Liebe zu zeigen.

Ich bete, dass sich ein Geist des Dienstes an der Menschheit dauerhaft in der Gesellschaft etabliert, damit wir unsere Zukunft schützen und unseren Kindern und kommenden Generationen eine bessere Welt hinterlassen. Möge Allah der Allmächtige uns allen ermöglichen, unserer Verantwortung in dieser Hinsicht gerecht zu werden, Ameen.

Mit diesen Worten möchte ich mich noch einmal bei all unseren Gästen bedanken, die uns bei der heutigen Veranstaltung besucht haben. Ich danke Ihnen vielmals.«

Das Nasir Krankenhaus wurde so genannt, weil das Wort »Nasir« Hilfe und Unterstützung bedeutet. Auf diese Weise spiegelt es den eigentlichen Zweck und das Ziel des Krankenhauses wider. Seine Heiligkeit betonte: Jeder durch das Krankenhaus erzielte Ertrag wird in Guatemala bleiben, um den Menschen immer weiter zu helfen. 
(c) Makhzan-e-Tasaweer 

Die Ansprache wurde aus dem Englischen übersetzt. Für etwaige Übersetzungsfehler übernimmt die Revue der Religionen die Verantwortung.

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