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Missverständnisse und Fakten: Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde im Fokus

Eine Klarstellung zu den unbegründeten Vorwürfen gegen die Ahmadiyya Muslim Jamaat


Der Artikel, der auf der Website von SWR Aktuell erschienen ist, enthält einige unbegründete Behauptungen gegen die Ahmadiyya Muslim Gemeinde. Diese Vorwürfe, die die Gemeinde als zu konservativ darstellen, die Gleichstellung der Geschlechter infrage stellen, ihre ethischen Positionen kritisieren und eine angebliche Abschottung der Gemeinschaft unterstellen, bedürfen einer Klarstellung. Die folgenden Entgegnungen zeigen auf, warum diese Behauptungen nicht gerechtfertigt sind.

Konservative Auslegung des Islam
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) versteht sich als eine Reformbewegung innerhalb des Islam, die den Koran und die Sunna in einem zeitgemäßen und friedlichen Kontext interpretiert. Ihre Prinzipien basieren auf der Ablehnung von Gewalt und der Förderung von Toleranz, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Die Behauptung, dass ältere Männer über das Leben von Frauen und jüngeren Gemeindemitgliedern entscheiden, verkennt die inneren Strukturen der Gemeinde, in denen Dialog und gegenseitige Beratung eine zentrale Rolle spielen. Die AMJ fördert aktiv die Bildung und den Fortschritt aller Mitglieder, unabhängig von Geschlecht oder Alter.

Ungleichheit der Geschlechter
Die Ahmadiyya-Gemeinde legt großen Wert auf die Gleichwertigkeit der Geschlechter. Frauen nehmen eine zentrale Rolle im religiösen und sozialen Leben der Gemeinde ein. Anders als in vielen Bereichen der bekannten Gesellschaften Europas haben Ahmadi-Frauen sogar ihre eigenen Organisationen, in denen sie Führungsrollen übernehmen und abseits vom Schatten männlicher Dominanz aktiv an der Gestaltung der Gemeinde beteiligt sind. Die Trennung der Geschlechter in bestimmten Bereichen, wie sie bei religiösen Veranstaltungen praktiziert wird, dient dem Schutz der Privatsphäre und wird von der Mehrheit der Frauen in der Gemeinde nicht nur unterstützt, sondern eingefordert. Diese Trennung wird im Selbstverständnis also nicht als Zeichen von Ungleichheit, sondern als Ausdruck von Respekt und Rücksichtnahme verstanden.

Ablehnung von Homosexualität
Die ethischen Vorstellungen der AMJ in Bezug auf Homosexualität basieren auf traditionellen islamischen Werten, die auch in anderen religiösen Gemeinschaften weltweit zu finden sind. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Ahmadiyya-Gemeinde Gewalt und Diskriminierung in jeglicher Form strikt ablehnt. Jeder Mensch wird unabhängig von seiner sexuellen Orientierung mit Respekt und Würde behandelt. Die Gemeinde setzt sich für einen offenen Dialog ein und fördert die Integration aller Mitglieder der Gesellschaft.

Abgeschottete Gemeinschaft
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist keineswegs eine abgeschottete Gemeinschaft. Sie ist in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, lokal wie überregional aktiv und engagiert sich stark für interreligiösen Dialog, soziale Gerechtigkeit und humanitäre Hilfe. Die Gemeindemitglieder sind in die Gesellschaft integriert und tragen aktiv zum öffentlichen Leben bei.
Verwandtenehen, die in manchen Kulturen häufiger vorkommen, sind nicht spezifisch für die Ahmadiyya-Gemeinde und werden auch in anderen Gemeinschaften praktiziert. Die Entscheidung für eine Heirat nach der islamischen Lehre beruht stets auf individueller Zustimmung und familiärer Beratung, ohne Zwang oder Druck.

Insgesamt spiegeln die Vorwürfe nicht die Realität und die tatsächlichen Werte und Praktiken der Ahmadiyya Muslim Jamaat wider. Die Gemeinde steht für Frieden, Gleichberechtigung und Integration und versucht unermüdlich, einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben zu leisten.

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