Jalsa Salana Deutschland

An-Nusrat: Ein neuer Weg in der Wohlfahrtspflege

Zeeshan Mahmood über die vielfältigen Integrations- und Sozialprojekte des islamischen Wohlfahrtsverbands und den entschlossenen Kampf gegen antimuslimischen Rassismus in Deutschland.

RdR: Lieber Zeeshan Mahmood, können Sie sich kurz vorstellen und unseren Lesern etwas über An-Nusrat erzählen?

ZM: Ja, mein Name ist Zeeshan Mahmood. Ich bin der Vorsitzende des Regionalverbands An-Nusrat Nordrhein-Westfalen und leite auch auf der diesjährigen Jahresversammlung (Jalsa Salana) den An-Nusrat Stand. An-Nusrat wurde 2018 im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz gegründet. Der Sinn und Zweck dahinter ist, dass neben den etablierten Wohlfahrtsverbänden wie der Caritas und dem Deutschen Roten Kreuz auch ein siebter Verband entstehen soll, und zwar ein islamischer Wohlfahrtsverband. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat hat nach gründlicher Überlegung beschlossen, diese Initiative zu ergreifen und einen unabhängigen Wohlfahrtsverband zu gründen.

RdR: Können Sie uns von den laufenden Projekten berichten?

ZM: Wir haben diverse Projekte laufen. Eines unserer interessantesten Projekte, das wir schon seit einigen Jahren durchführen, sind Integrationsprojekte. Das bedeutet, dass junge Muslime die Möglichkeit haben, sich zu entfalten, indem sie eigenständig Projekte initiieren. Man kann bei uns Anfragen für Sprachkurse, Integrationskurse oder auch Freizeit- und Bildungsaktivitäten stellen, und wir ermöglichen es, diese durch verschiedene Fördermittel zu realisieren. 

Ein weiteres wichtiges Thema ist der antimuslimische Rassismus, der leider in Deutschland sehr häufig vorkommt. Das ist eines unserer Hauptprojekte.

Wir arbeiten aktuell auch an der Gründung eines ambulanten Pflegedienstes, das heißt, wir betreuen Senioren in der C-Gruppe. Außerdem planen wir in den nächsten Monaten die Eröffnung eines islamischen Kindergartens in Groß-Gerau, der als Naturkita konzipiert ist. Seit zwei Jahren haben wir auch eine eigene Stabsstelle für Umweltbildung, mit der wir Migrantenorganisationen und muslimische Verbände in Bezug auf Glaube und Nachhaltigkeit sensibilisieren. Unsere Projekte sind also sehr vielfältig: der antimuslimische Rassismus, Aufklärungsarbeit, die Naturkita und der ambulante Pflegedienst sind auf jeden Fall zentrale Projekte, die wir vorantreiben.

RdR: Was tun Sie denn genau in Bezug auf den antimuslimischen Rassismus?

ZM: Wir haben auf unserer Webseite (www.an-nusrat.de) eine Meldestelle eingerichtet, wo Betroffene Fälle von antimuslimischem Rassismus erfassen lassen können. Diese werden registriert und in einer Statistik erfasst, die ans Bundesinnenministerium weitergeleitet wird. Zudem bieten wir Workshops und Seminare an, um über antimuslimischen Rassismus aufzuklären und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Unser Ziel ist es, Muslime in Deutschland zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass solche Vorfälle gemeldet und ernst genommen werden.Das ist ein sehr wichtiges Thema, und deshalb haben wir es auch als Schwerpunkt auf unserer Jahreshauptversammlung behandelt.

RdR: Vielen Dank und viel Erfolg bei Ihren Projekten.

ZM: Vielen Dank.

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