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Moscheen – Zeichen der Liebe und Freundschaft

Von Imtiaz Ahmad Shaheen

Die Bait-un-Naseer-Moschee in Augsburg bei nächtlichem Anblick.
© Makhzan-e-Tasaweer

Der Heilige Qur’an definiert den Sinn des Lebens eines jeden Menschen mit folgenden Worten: »Und Ich habe die Jinn und die Menschen nur darum erschaffen, dass sie Mir dienen.«1

Der Gottesdienst ist also der Sinn und Zweck unseres Lebens auf dieser Erde. Gemäß einer Aussage des Heiligen Propheten MuhammadSAW ist die gesamte Erde eine Moschee, also ein Ort der Niederwerfung und Anbetung Gottes. Dank dieser Erleichterung ist es den Muslimen möglich, immer und überall ihrem Schöpfer zu gedenken. Es liegt aber auch in der Natur des Menschen, für das Bekunden seiner Liebe gegenüber seinem Geliebten nicht nur Gefühle der Liebe im Herzen zu tragen, sondern diese auch mithilfe äußerer Formen zum Ausdruck zu bringen. Für die Erfüllung dieses Zwecks hat Gott die Moschee, also das Haus Gottes, bestimmt. So wurde das erste Haus Gottes, die Kaaba, für das Erbringen von Gottesdiensten erbaut, dem Sinn unseres Seins. Und dieses Haus Gottes wurde für die gesamte Menschheit errichtet. »Überreich an Segen und zur Richtschnur für alle Völker«2, so sagt Allah im Heiligen Qur’an. In diesem Haus sind Menschen jeglicher Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht und Status in der Anbetung ihres Herrn vollkommen gleichwertig. 

So wurde den Propheten AbrahamAS und IsmaelAS von Gott geboten: »Reinigt Mein Haus für die, die (es) umwandeln, und die in Andacht verweilen und die sich beugen und niederfallen (im Gebet).«3

Diesem Beispiel des ersten Gotteshauses folgend sind die weltweiten Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat Orte der Anbetung Gottes und offen für Menschen aller Religionen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht. 

So wie vor 1400 Jahren eine Delegation von Christen aus Nadschran nach Medina kam und einen interreligiösen Dialog mit dem Propheten MuhammadSAW führte, ist auch heute jede Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat ein Ort des Zusammentreffens und Dialogs.

Für diesen Zweck erbaute die Ahmadiyya Muslim Jamaat im Jahre 1959 die erste Moschee im Süden Deutschlands, die Nuur-Moschee, in Frankfurt am Main und öffnete ihre Türen für alle Menschen. Seit seinem Bau ist diese Moschee ein Ort des friedlichen Zusammenkommens. Regelmäßig wird die Moschee von religiösen und nicht-religiösen Gruppen, von Schulklassen und anderen Organisationen besucht, die neben einer Besichtigung der Moschee, den Besuchern die Möglichkeit bietet, aus erster Hand über die friedvollen Lehren des Islam zu erfahren. Sei es der Tag der offenen Moscheen am 3. Oktober, das gemeinsame Fastenbrechen, das Eid-Fest oder Vorträge über Themen rund um Religion und Gesellschaft, die Moscheen der Ahmadiyya Muslim Jamaat bieten den Nachbarn und Mitmenschen einen vollkommen transparenten Ort des Friedens. Jeder, der die Moschee betritt, befindet sich in Frieden, wie Gott im Heiligen Qur’an sagt: »und wer sie betritt, hat Frieden.«4

Während die Verunsicherung und die Angst vor dem Fremden in unserer Gesellschaft stetig wächst und bestimmte Menschengruppen sich diese Angst zunutze machen und danach bestrebt sind, eine Spaltung in der Gesellschaft herbeizuführen, setzt die Ahmadiyya Muslim Jamaat mit jeder erbauten Moschee ein starkes Mittel dagegen. 

So gilt die Ahmadiyya Muslim Jamaat mit der »Fazl-e-Omar-Moschee«, der ersten erbauten Moschee in der Nachkriegszeit, sowie der »Nuur-Moschee« – Nuur bedeutet Licht – der ersten Moschee im Süden Deutschlands, und mit über 50 erbauten Moscheen in Deutschland als Vorreiter im Bau dieser Gotteshäuser, die wie Leuchttürme sowohl der Nachbarschaft als auch den Herzen der Menschen Licht spenden. 

Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, das Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, sprach bei der Eröffnung einer Moschee folgendes Gebet aus: »Ich hoffe, dass diese Moschee ein Zeichen der gegenseitigen Liebe und Freundschaft wird und als Meilenstein zwischen den Menschen aller Glaubensbekenntnisse dient und dass sich von hier eine Botschaft der Liebe Gottes verbreitet, Der unbeschränkte Liebe für Seine Schöpfung hat. Möge Allah veranlassen, dass die Gefühle der Liebe und Zuneigung in uns zunehmen.«

Über den Autor: Imtiaz Ahmad Shaheen ist Imam der Nuur-Moschee in Frankfurt am Main und Redakteur des Magazins »Ismael«.

Referenzen:
1. Der Heilige Qur’an 51:57
2. Der Heilige Qur’an 3:97
3. Der Heilige Qur’an 2:126
4. Der Heilige Qur’an 3:98

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