Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 22. April 2022
Nach der Rezitation von tašahhud, ta’awwuḏ und Sure al-Fātiḥa sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, dass wir in diesen Tagen den Monat Ramadan durchlaufen und etwa 20 Tage verstrichen seien.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Gläubigen durch die Gnade Allahs ihr Bestes tun, um diesen gesegneten Monat in vollem Umfang zu nutzen. Gott hat erklärt, dass der Grund für das vorgeschriebene Fasten darin liegt, dass wir rechtschaffen werden sollen. Wir können also nur dann wirklich vom Ramadan profitieren, wenn wir uns bemühen, an Rechtschaffenheit zuzunehmen.
Fasten als Schutzschild
Seine HeiligkeitABA sagte, dass das Fasten ein Schutzschild für uns sei. Bedeutet das, dass es ausreicht, wenn wir morgens unser Fasten halten und es abends brechen? Nein – stattdessen müssen wir über den wahren Zweck des Fastens nachdenken, der darin besteht, Rechtschaffenheit zu erlangen. Wenn wir also wollen, dass unser Fasten das Wohlgefallen Allahs und Seine Nähe erlangt, dann müssen wir uns auf das von Gott gewünschte und beschriebene Niveau heranarbeiten.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass wir den Anspruch erheben, Muslime zu sein und nach den Lehren des Heiligen ProphetenSAW zu handeln und folglich den Messias der Endzeit akzeptiert haben, dessen Ankunft er vorausgesagt hatte und der in der Person von Hadhrat Mirza Ghulam AhmadAS von Qadian erschienen ist. Wir haben akzeptiert, dass der Triumph des Islam durch ihn erfolgen wird. Um den wahren Geist des Islam in uns zu wecken, müssen wir bestrebt sein, der Führung des Verheißenen MessiasAS zu folgen.
Die Stufen der Rechtschaffenheit
Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Verheißene MessiasAS uns die wahre Essenz von taqwā, Rechtschaffenheit, erklärt habe. Der Verheißene MessiasAS sagte, dass die erste Stufe des Glaubens darin bestehe, taqwā zu erlangen. Um taqwā zu etablieren, müssen wir uns von allen Formen des Bösen fernhalten. Wir müssen uns selbst analysieren, ob wir die Rechte Gottes und Seiner Schöpfung erfüllen. Diese Dinge können nur erreicht werden, wenn wir sie kennen. Wir müssen also wissen, was Gott befohlen und was Er verboten hat. Um dieses Wissen zu erlangen, müssen wir den Heiligen Qur’an studieren und die Übel, die Gott verboten hat, aufschreiben.
Den Heiligen Qur’an sorgfältig durchlesen
Seine HeiligkeitABA sagte, dass wir uns im Monat Ramadan verstärkt auf die Rezitation des Heiligen Qur’an konzentrieren. Wir sollten ihn also lesen und dabei nach den Dingen suchen, die Gott befohlen hat, und jenen, die Er verboten hat. Wir müssen danach suchen, diese Dinge analysieren und umsetzen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Gebete nicht angenommen werden können, solange der Mensch nicht rechtschaffen ist, wie Gott sagt:
Allah nimmt nur an von den Gottesfürchtigen. (Der Heilige Qur’an 5:28)
Seine HeiligkeitABA erläuterte ferner im Lichte der Schriften des Verheißenen MessiasAS, dass wenn Gebete angenommen werden, dies die Segnungen und Resultate des Gebets betrifft, das eine Wirkung auf den Betenden hat. Wenn eine Person trotz des Gebets in Unrecht verstrickt bleibt, dann sind solche Gebete lediglich physische Handlungen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass unser Fasten kein Schutzschild für uns sein könne, wenn wir uns dieser Dinge nicht bewusst sind. Wir mögen das Fasten am Morgen begonnen und bei Sonnenuntergang gebrochen haben, wir mögen den ganzen Tag hungrig geblieben sein, aber wir werden die wahre Essenz unseres Tuns nicht erreicht haben.
Allah erfüllt die Bedürfnisse der Rechtschaffenen
Seine HeiligkeitABA sagte, dass wahre taqwā darin bestehe, dass eine Person so geläutert sei, dass die Engel sie umarmen. Ein Dieb stiehlt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, aber wenn er geduldig geblieben wäre, hätte Gott sein Bedürfnis erfüllen können. Daher gibt es einen Ausspruch des Heiligen ProphetenSAW, dass ein Mensch stiehlt, wenn er sich in einem Zustand des Unglaubens befindet. Mit anderen Worten: Man vergisst, dass Allah zuschaut und wird in diesem Moment ungläubig. Das betrifft nicht nur das Stehlen von Dingen, sondern auch die Unehrlichkeit im Geschäftsverkehr. Wenn eine Person hingegen taqwā etabliert, dann entfernt Gott all diese Dinge aus ihrem Weg, die sie zum Unglauben führen und erfüllt ihre Bedürfnisse.
Der Unterschied zwischen dem Erfolg eines Gläubigen und eines Ungläubigen
Seine HeiligkeitABA sagte, dass es einen Vers im Heiligen Qur’an gibt, worin es heißt:
Die aber sprechen: „Unser Herr ist Allah“, und dann standhaft bleiben – zu ihnen steigen die Engel nieder (und sprechen): „Fürchtet euch nicht und seid nicht betrübt, sondern freuet euch des Paradieses, das euch verheißen ward.“ (Der Heilige Qur’an 41:31)
Das bedeutet, dass eine Person, die einmal an Gott geglaubt hat, in ihrem Glauben standhaft bleiben sollte und nicht zulassen sollte, dass ihr Glaube durch Kleinigkeiten geschwächt wird. Wenn man im Glauben standhaft bleibt, erhält man die frohe Botschaft des Paradieses und die Hilfe Gottes in dieser Welt und im Jenseits.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass es einen Unterschied zwischen dem Erfolg eines Gläubigen und dem eines Ungläubigen gebe. Der Verheißene MessiasAS erklärte, dass ein Gläubiger demütig wird, wenn er einen Erfolg oder eine Segnung erfährt, weil er erkennt, dass alles, was ihm gewährt wurde oder was er erreicht hat, nicht auf seine eigenen Fähigkeiten oder Fertigkeiten zurückzuführen ist, sondern dass alles, was er erreicht hat, allein Gott zu verdanken ist. Ungläubige hingegen nehmen für alles, was sie erreichen, selbst den alleinigen Verdienst in Anspruch, was sie auf einen Pfad der Finsternis führt.
Seine HeiligkeitABA zitierte außerdem den Verheißenen MessiasAS, dass derjenige, der Gott Priorität einräumt, auch von Gott Priorität erhalten wird. Daher beginnt eine Person, die taqwā übt, bereits in diesem Leben, die Früchte zu ernten. Wenn uns also unsere Bemühungen zu einer engeren Beziehung zu Gott führen und uns ermutigen, weitere gute Taten zu vollbringen, dann ist dies der beste Weg, um zu prüfen, ob unsere Bemühungen im Hofe Gottes Anerkennung gefunden haben.
Taqwā erfordert den angemessenen Einsatz unserer Fähigkeiten
Seine HeiligkeitABA zitierte weiter den Verheißenen MessiasAS, der erklärte, dass taqwā den richtigen Einsatz dessen beinhaltet, was uns von Gott, dem Allmächtigen, geschenkt wurde. Wir müssen unsere Augen in der richtigen Weise einsetzen und uns davor hüten, schlechte Dinge zu sehen. Wir müssen unsere Ohren in der richtigen Weise benutzen und uns des Hörens von schlechten Dingen enthalten. Wir müssen unser Herz in der richtigen Weise einsetzen und die bösen Gedanken durch das Rezitieren von Istighfar (Gebet zur Bitte um Vergebung) verdrängen. Darüber hinaus bedeutet taqwā, dass wir die Rechte von Gottes Schöpfung erfüllen und ihnen selbst in den kleinsten Dingen dienen, während wir gleichzeitig darauf bedacht sind, weiterhin die Rechte Gottes zu erfüllen. Daher wird taqwā mit einem Kleidungsstück verglichen, was darauf hinweist, dass wahre spirituelle Schönheit nur erreicht werden kann, wenn man sich bemüht, die feinsten Pfade der taqwā zu beschreiten.
Ahmadi-Muslime müssen in ihrem Glauben standhaft bleiben
Seine HeiligkeitABA zitierte außerdem den Verheißenen MessiasAS, dass taqwā bedeutet, sich von allen Arten von Erneuerung (bidʿāt) fernzuhalten. Der Verheißene MessiasAS sagte, dass wahre Frömmigkeit die Erde verlassen habe. Seine HeiligkeitABA erzählte eine Begebenheit aus seiner Zeit in Ghana, als ein Minister erwähnte, dass die meisten Menschen im Gefängnis Muslime seien. Ihm wurde jedoch gesagt, dass, wenn er der Sache nachginge, er feststellen würde, dass keiner von ihnen Ahmadi-Muslim wäre. Nach einer Untersuchung stellte sich dies als wahr heraus. Wahre Gläubige sind also diejenigen, die auf Schritt und Tritt gottesfürchtig sind und in allem, was sie tun, Reinheit und Frömmigkeit walten lassen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Ahmadis in ihrem Glauben entschlossen bleiben müssen, während unsere Gesellschaft weiter in neue Tiefen fällt, weil Ahmadiyyat die wahre Antwort darauf hat, die Gesellschaft aus diesem Zustand zurückzubringen. Am Ende werden die dem Verheißenen MessiasAS gegebenen Versprechen in Erfüllung gehen; es wäre unser Pech, wenn wir durch unsere Handlungen außerhalb des Rahmens seiner Lehren stünden.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Verheißene MessiasAS erklärt habe, es gebe Menschen, die von Gott gesegnet würden, aber sie versuchten, dies zu verbergen, was jedoch auch eine Form der Undankbarkeit sei. Wenn also Gott jemanden gesegnet hat, dann sollte er aus Dankbarkeit Gott gegenüber von diesen Gaben profitieren. Gleichzeitig ist es notwendig, seine Familie zu Hause in einer tugendhaften Weise zu behandeln, anstatt zu Hause Ungerechtigkeiten gegenüber seiner Frau und seinen Kindern zu begehen. Wie der Heilige Qur’an sagt, muss man mit ihnen gütig umgehen. Es ist also notwendig, taqwā in der Gesellschaft und im eigenen Haus zu praktizieren. Wenn eine Person taqwā etabliert, wird sie erleuchtet; ihre Handlungen, Worte und Gedanken neigen sich auf natürliche Weise der Tugend zu.
Wahrhaftige Liebe zu Gott erfordert Opfer
Seine HeiligkeitABA erklärte, dass all diese Dinge eine wahre Erkenntnis Gottes voraussetzen. Wahre Gottesfurcht kann nur entstehen, wenn ein Mensch Gott wirklich erkennt. Erst dann wird taqwā erlangt. Ebenso kann man Gott erst dann wirklich lieben, wenn man bereit ist, Opfer für ihn zu erbringen. In der Tat bedeutet das Wort „Islam“, sich selbst zu opfern. In ähnlicher Weise kann man Gott nicht lieben, solange man Gott nicht wirklich erkennt.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass dies die Maßstäbe für taqwā sind, die Gott, der Heilige ProphetSAW und der Verheißene MessiasAS von uns erwarten. Um taqwā zu erlangen, hat Gott das Fasten eingeführt. Seine HeiligkeitABA sagte, dass wir dafür beten sollten, dass wir den Rest der Fastenzeit mit der Absicht, taqwā zu erlangen, absolvieren mögen und dass die bereits durchgeführten Fastentage dazu dienen mögen, das gleiche Ziel zu erreichen.
Gott schaut nicht auf den Status eines Menschen, sondern auf seine Rechtschaffenheit
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einmal eine Person zum Verheißenen MessiasAS kam und ihn fragte, wie er ihm Treue schwören könne, wenn er nicht von den Syed stamme. Heutzutage erheben auch einige Araber denselben Vorwurf, dass der Messias von den Arabern hätte kommen müssen. Der Verheißene MessiasAS entgegnete dem Mann jedoch, dass Gott nicht nur mit dem Status eines Menschen oder der Zugehörigkeit zu einem Volk zufrieden ist, sondern vielmehr auf die Rechtschaffenheit eines Menschen achtet und dementsprechend Ränge verleiht. Sogar der Heilige ProphetSAW sagte zu Hadhrat FatimahRA, dass sie nicht stolz sein sollte, nur weil sie die Tochter eines Propheten war, denn Gott schaut nicht auf den Rang einer Person. Vielmehr ist Gott derjenige, der den Rang verleiht und das tut Er, indem Er auf taqwā einer Person schaut. Der Verheißene MessiasAS sagte, dass Gott der Allmächtige im Heiligen Qur’an sagt:
Und dem, der Allah fürchtet, wird Er einen Ausweg bereiten, und wird ihn versorgen, von wo aus er es nicht erwartet. (Der Heilige Qur’an 65:3–4)
Der Verheißene MessiasAS fragte, ob dieses Versprechen jenen gegeben wurde, die Syed seien oder jenen, die taqwā annahmen? Daher ist es von größter Wichtigkeit, taqwā zu etablieren.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die, die von anderen als rechtschaffen gehalten werden, nicht allein rechtschaffen sind, sondern die, die in den Augen Gottes rechtschaffen sind. Solche, die alles verlieren können, aber ihrer Überzeugung und ihrem Glauben an Gott treu bleiben. Es reicht also nicht aus, nur einige gute Eigenschaften zu haben, um taqwā zu erreichen, sondern man muss alle Aspekte von taqwā einhalten, was bedeutet, dass man sowohl die Rechte Gottes als auch die Seiner Schöpfung in höchstem Maße erfüllen muss. Daher sind die Menschen, die Gott als rechtschaffen bezeichnet, diejenigen, die ihr Bestes getan und sich bemüht haben, taqwā in all ihren Aspekten zu erreichen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Verheißene MessiasAS denjenigen, die ihn als Ungläubigen bezeichneten, antwortete, dass die Zeichen, die für das Erscheinen des Messias der Endzeit vorausgesagt wurden, sich alle erfüllt haben. Wie können also diejenigen, die den Messias ablehnen, taqwā aufweisen? Der Heilige Qur’an sagt, dass JesusAS gestorben sei, doch sie halten ihn für lebendig; wie kann dies dann als taqwā angesehen werden? Wahre taqwā kann nicht im Widerspruch zum Heiligen Qur’an stehen, vielmehr kann wahre taqwā durch den Heiligen Qur’an verstanden werden, der die Feinheiten der Rechtschaffenheit lehrt.
Seine HeiligkeitABA sagte, er habe verschiedene Zitate angeführt, damit wir die wahre Bedeutung und die Essenz von taqwā verstehen und damit wir sie auch umsetzen können. Mögen wir die restliche Zeit des Ramadan damit verbringen, die wahre Bedeutung des Ramadan zu verstehen und uns bemühen, diejenigen zu werden, die die Rechte Gottes und Seiner Schöpfung erfüllen. Seine HeiligkeitABA betete, möge Allah uns die Fähigkeit dazu gewähren.
Zusammenfassung erstellt von The Review of Religions
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