Freitagsansprachen

Begebenheiten aus dem Leben des Heiligen Propheten (saw) & Aufruf zur Deeskalation des Israel-Palästina-Kriegs

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 13. Oktober 2023

In dieser Freitagsansprache thematisierte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) zwei weitere Begebenheiten, die sich im Anschluss an der Schlacht von Badr ereigneten. Darüber hinaus sprach Seine Heiligkeit (aba) über die aktuelle Situation in Israel und Palästina. Zum Schluss wurden zwei verstorbene Gemeindemitglieder erwähnt. 

Heirat mit Hadhrat Aischa (ra)
Nach dem Tod von Hadhrat Khadijah (ra) fragte Hadhrat Khaulah (ra) den Heiligen Propheten (saw), ob er wieder heiraten wolle. Sie nannte den Namen von Hadhrat Aischa (ra), sofern er eine bisher noch nicht verheiratete Frau heiraten wolle und Hadharat Saudah (ra), falls er eine Witwe heiraten wolle. Der Heilige Prophet (saw) gab Hadhrat Khaulah (ra) die Erlaubnis, sich an beide Familien zu wenden, um zu erkundigen, ob sie interessiert seien. Als Hadhrat Khaulah (ra) zu Hadhrat Abu Bakr (ra) ging und ihm den Antrag übermittelte, fragte er sich, ob diese Heirat stattfinden könne, da er der Bruder des Heiligen Propheten (saw) sei. Auf diese Frage erklärte der Heilige Prophet (saw), dass sie nur Glaubensbrüder seien, was dieser Ehe nicht im Wege stehe. Im Nachhinein wandte sich Hadhrat Abu Bakr (ra) an die Eltern jenes Mannes, dem seine Tochter Hadhrat Aischa (ra) breits zuvor versprochen war. Als er von ihnen hörte, dass sie nicht billigen würden, dass ihr Sohn nach der Hochzeit zum Islam konvertieren würde, löste er dieses Eheversprechen auf und erklärte schließlich sein Einverständnis für die Heirat mit dem Heiligen Propheten (saw).

Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass der Heilige Prophet (saw) nach seiner Heirat Hadhrat Aischa (ra) erzählte, dass er sie in zwei Träumen gesehen hatte. In einem Traum sah der Heilige Prophet (saw), dass ein Engel sie in einem Seidentuch trug. In einer anderen Überlieferung sagte der Engel, dass dies die Frau des Heiligen Propheten (saw) sei. 

Alter von Hadhrat Aischa (ra) zum Zeitpunkt ihrer Heirat
Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass es viele unterschiedliche Meinungen über das Alter von Hadhrat Aischa (ra) zum Zeitpunkt ihrer Heirat gebe. Viele übten diesbezüglich auch Kritik. Jedoch war diese Ehe keineswegs etwas Unnormales, da sonst vor allem die damaligen Gegner sicherlich Einwände und Anschuldigungen gegen den Heiligen Propheten (saw) erhoben hätten. In den historischen Berichten findet sich jedoch kein solcher Einwand. Was die Behauptungen betrifft, die das Alter von Hadhrat Aischa (ra) zum Zeitpunkt der Ehe als sehr jung angeben, so hat der absolut Gerechte dieser Zeit, der Verheißene Messias (as), erklärt, dass diese Behauptungen haltlos und unbegründet seien. Der Verheißene Messias (as) erklärte, dass weder der Heilige Qur’an noch irgendein Hadith das mutmaßliche Alter von neun Jahren zum Zeitpunkt der Ehe belegen würden.

Die Vorzüge von Hadhrat Aischa (ra)
Hadhrat Aischa (ra) besaß ein bemerkenswertes Gedächtnis und sei unglaublich intelligent gewesen. Der Heilige Prophet (saw) nahm sie schon in jungen Jahren zur Ehefrau, damit sie sich in seiner Gesellschaft bestmöglich entwickeln könne, um die riesigen Aufgaben als Ehefrau eines gesetzbringenden Propheten bewältigen zu können. Hadhrat Aischa (ra) leistete letztlich einen so großen Dienst in Bezug auf die Reformierung und Bildung der muslimischen Frauen, dass es in der Geschichte der Welt nichts Vergleichbares gibt. Ein sehr großer und bedeutender Teil der Ahadith des Heiligen Propheten (saw) basiert auf den Überlieferungen von Hadhrat Aischa (ra). Allein die Zahl ihrer Überlieferungen beläuft sich auf insgesamt 2.210. Ihr Wissen, ihre Weisheit und ihr tiefes Verständnis der Religion waren so groß, dass die angesehensten Gefährten sie als Autorität akzeptierten und von ihr profitierten. Urwah bin Zubair (ra) überliefert:

»In den Wissenschaftsbereichen des Heiligen Qur’an, des Erbrechts, Halal und Haram, der islamischen Jurisprudenz, Poesie, Medizin und im Wissen über die Überlieferungen aus Arabien und in der Wissenschaft der Genealogie habe ich keinen größeren Gelehrten gesehen als Aischa (ra).«

Bei einer Gelegenheit beschwerten sich einige Ehefrauen des Heiligen Propheten (saw) bei ihm über Hadhrat Aischa (ra), woraufhin er nichts dazu sagte. Als seine Frauen jedoch darauf beharrten, sagte der Heilige Prophet (saw): »Was soll ich mit diesen Beschwerden anfangen? Ich weiß nur so viel, dass ich keine Offenbarung von meinem Gott in der Bettdecke einer anderen meiner Ehefrauen erhalte, aber schon sehr oft bei Aischa (ra).«

Der Vorfall von Hadhrat Zainab (ra)
Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass eine andere Begebenheit, die sich kurz nach der Schlacht von Badr ereignete, mit der Tochter des Heiligen Propheten (saw), Hadhrat Zainab (ra), in Verbindung stehe. Ihr Ehemann, Abu al-Aas bin Rabi’, wurde von den Muslimen in der Schlacht von Badr gefangen genommen. Hadhrat Zainab (ra) übersandte ihre Halskette, die ihr von ihrer Mutter Hadhrat Khadijah (ra) geschenkt worden war, um dadurch ihren Mann freizukaufen. Als der Heilige Prophet (saw) die Halskette sah, bekam er Tränen in den Augen. Er sagte zu den Gefährten, dass sie, sofern sie damit einverstanden wären, Abu al-Aas freilassen und auch die Halskette zurückgeben sollten. So taten sie es schließlich auch. Er wurde jedoch unter der Bedingung freigelassen, dass er seiner Ehefrau erlauben werde, nach Medina auszuwandern. Als die Quraisch erfuhren, dass Hadhrat Zainab (ra) auswandern werde, machten sie sich auf die Suche nach ihr und fanden sie in Dhi Tuwa. Einer von ihnen trat an sie heran und erschreckte ihr Kamel, so dass Hadhrat Zainab (ra) stürzte und ihr Kind verlor, da sie zu jenem Zeitpunkt schwanger war. Es gibt auch Überlieferungen, die besagen, dass ihr Kamel von einem ihrer Speere getroffen wurde, wodurch Hadhrat Zainab (ra) auf einen Felsen fiel und so ihr ungeborenes Kind verlor. Es ist überliefert, dass Hadhrat Zainab (ra) sich danach noch einige Tage in Mekka aufhielt. Der Heilige Prophet (saw) schickte Hadhrat Zaid (ra) nach Mekka, der Hadhrat Zainab (ra) dabei half, Mekka bei Nacht zu verlassen.

Ungerechtigkeiten gegen palästinensische und israelische Zivilisten
Seine Heiligkeit (aba) sprach auch über den laufenden Konflikt zwischen der Hamas und Israel. Seine Heiligkeit (aba) rief in diesem Zusammenhang zu Gebeten auf, da durch diesen Krieg bereits viele Unschuldige auf beiden Seiten ihr Leben verloren und die Zahl der Toten bei einem weiteren Verlauf ins Unvorstellbare ansteigen würde. Er verurteilte die Angriffe der Hamas, welche nicht im Einklang mit den Lehren des Islam stünden. Der Islam lehre, dass selbst in Kriegszeiten die Tötung von Frauen, Kindern und allen anderen nicht am Krieg beteiligten ausdrücklich untersagt sei. Trotz der Tatsache, dass Israel zuvor viele unschuldige Palästinenser getötet habe, müssen sich die Muslime auf ihre religiöse Lehre besinnen und dürfen den Anweisungen des Heiligen Propheten (saw) hinsichtlich kriegerischer Konflikte nicht entgegenhandeln, indem auch unbeteiligte Zivilisten zur Zielscheibe gemacht werden. 

Nichtsdestotrotz seien die Reaktionen seitens der israelischen Regierung auch sehr gefährlich. Sie habe angekündigt, den Gazastreifen vollständig zerstören zu wollen und dabei Dutzende von Bomben eingesetzt. Die Stadt wurde nahezu in Schutt und Asche gelegt.

Auf jeden Fall hätten die Zivilisten, die nicht am Krieg beteiligt sind, keine Schuld an all dem. Wenn die Welt israelische Frauen, Kinder und Zivilsten als unschuldig erachtet, dann seien solche Palästinenser ebenso unschuldig.

Der palästinensische Botschafter gab der BBC ein Fernsehinterview, wo er klarstellte, dass die Hamas eine militante Gruppe sei und nicht die Regierung, und dass sie keine Verbindung zur palästinensischen Regierung habe. Wenn wahre Gerechtigkeit herrschen würde, würden solche Dinge nicht passieren; wenn die Großmächte nicht mit zweierlei Maß messen würden, dann könnten solche Unruhen und Kriege in der Welt nicht stattfinden. Wenn also diese Doppelmoral beseitigt würde, dann gäbe es auch keine Kriege mehr.

Nun haben alle Großmächte oder westlichen Mächte das Prinzip der Gerechtigkeit außen vorgelassen und schließen sich zusammen, um mit Härte gegen die Palästinenser vorzugehen. Analysiert man die Situation, so stellt man fest, dass die Großmächte die Flammen des Krieges eher anfachen als löschen wollen; sie wollen den Krieg nicht beenden.

Der einfache Bürger kann sich nicht einmal vorstellen, welche schädlichen Folgen der Krieg haben wird, der aus diesen Ungerechtigkeiten resultiert; alle Großmächte jedoch sind sich der schwerwiegenden Folgen bewusst. Trotzdem wird der Herstellung von Gerechtigkeit keine Aufmerksamkeit geschenkt. Niemand ist auch nur bereit, sich darum zu kümmern.

Unter diesen Umständen sollten die muslimischen Nationen zumindest zur Vernunft kommen. Sie sollten ihre Differenzen beseitigen und sich zu einer Einheit bilden. Sie sollten sich zusammenschließen und mit lauter Stimme für die Erfüllung der Forderungen der Gerechtigkeit und die Rechte der Unterdrückten eintreten. Wenn sie sich zusammenschließen, dann wird auch ihre Stimme stark sein. Andernfalls werden diese muslimischen Regierungen für den Lebensverlust von unschuldigen Muslimen verantwortlich sein.

Totengebet
Seine Heiligkeit (aba) sagte, er werde das Totengebet für die folgenden verstorbenen Mitglieder leiten:

Dr. Bashir Ahmad Khan
Dr. Bashir Ahmad Khan aus dem Vereinigten Königreich ist kürzlich verstorben. Er war der Enkel von Mir Ahmad (ra), einem Gefährten des Verheißenen Messias (as). Er diente eine Zeit lang im Ahmadiyya-Krankenhaus in Ghana. Nach seinem Umzug nach Großbritannien übersetzte er die Predigten des Vierten Kalifen (rh) und fasste sie auch zusammen. Er liebte den Heiligen Qur’an. Er lehrte auch seinen Kindern die Übersetzung des Heiligen Qur’an. Er hatte verschiedene Gedichte und Auszüge aus den Schriften des Verheißenen Messias (as) auswendig gelernt. Er hinterlässt seine Ehefrau, einen Sohn und sechs Töchter. Er verrichtete regelmäßig seine Gebete, war rechtschaffen und liebte die Gemeinde und das Khilafat. Er hatte eine Leidenschaft für die Verbreitung der Botschaft des Islam. Seine Heiligkeit (aba) betete, dass Allah ihm Vergebung und Barmherzigkeit gewähren möge und seinen Kindern ermöglichen möge, das Vermächtnis seiner Tugenden weiterzuführen.

Wasima Begum
Wasima Begum war die Ehefrau von Dr. Shafiq Saikal, der auch als Naib Wakilul Tasnif gedient hatte. Sie hinterlässt ihren Ehemann und drei Söhne. Sie hatte eine tiefe Liebe zum Khilafat. Sie war immer bereit, Opfer zu bringen. Ihr Mann hatte sein Leben der Gemeinde gewidmet und sagte, dass gemäß den Worten des Kalifen auch das Leben der Ehefrau der Gemeinde gewidmet sei. Sie kümmerte sich um die Armen und liebte jeden. Sie war immer hilfreich für andere. Sie trug auch die Verantwortung für die Verheiratung vieler Mädchen. Seine Heiligkeit (aba) betete, dass Allah ihr Vergebung und Barmherzigkeit gewähren möge und es ihren Kindern ermöglichen möge, das Vermächtnis ihrer Tugenden weiterzuführen.

Zusammenfassung erstellt von The Review of Religions

Aktuelle Freitagsansprache

Multimedia

Neueste Kommentare

  1. Mögen die Menschen aus der Geschichte endlich lernen, die Politiker ihre Verantwortung ernst nehmen und das Leben, das höchste Gut…

  2. Dieser Artikel müssten sich alle Politiker bei uns durchlesen und einmal durch das Herz gehen lassen bevor sie andere mit…

Archiv