Inmitten der vielfältigen kulturellen und religiösen Landschaft Deutschlands initiierte die Ahmadiyya Muslim Jamaat ein bemerkenswertes Projekt, das nicht nur die Botschaft des Islam verbreitete, sondern auch dazu beitrug, Missverständnisse abzubauen und Brücken zwischen den Gemeinschaften zu bauen.
Am Abend des 30. Januar 2024 fand eine Dinner-Veranstaltung statt, um den erfolgreichen Abschluss des »Tabligh-Projekt 2023« der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland würdevoll zu feiern. Sämtliche Mitwirkende des Projekts versammelten sich zu diesem Anlass, um Gott für den Erfolg des Projekts zu danken und die Arbeit der vergangenen neun Jahre Revue passieren zu lassen. Doch wobei handelte es sich um dieses Projekt genau?
Im Jahr 2014 wurde im Beratungsgremium der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland die Idee geboren, zum hundertjährigen Bestehen der Gemeinde in Deutschland im Jahr 2023 ein langfristiges Projekt zu starten – ein Projekt, das die Überbringung der Botschaft von Islam Ahmadiyyat an die gesamte Bevölkerung Deutschlands zum Ziel hatte.
Dieses Projekt hatte seine Wurzeln im tiefen Wunsch des Verheißenen Messias (as), die Botschaft des wahren, auf Frieden und Liebe beruhenden Islam auf der ganzen Welt zu verbreiten. Diese Vision inspiriert die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat, unter der Leitung des spirituellen Oberhaupts der Gemeinde, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba), diese Mission fortzuführen. Deutschland erhält dabei besondere Aufmerksamkeit als Land mit großem Potenzial, um die Lehren von Islam Ahmadiyya zu verbreiten und einen positiven Beitrag zur Förderung von Frieden und Harmonie in der Gesellschaft zu leisten.
So begannen Ahmadi Muslime das ehrgeizige Projekt, das die Grundlagen für ein tieferes Verständnis des Islam in der deutschen Gesellschaft schaffen sollte. Ein Team wurde gebildet, das verschiedene Aktivitäten koordinierte, darunter Flyer-Aktionen, Informationsstände, Pressekonferenzen und persönliche Treffen mit Bürgermeistern. Diese vielfältigen Maßnahmen boten hervorragende Möglichkeiten, die Botschaft des Islam auf effektive und zugängliche Weise zu vermitteln.
Die Kernziele dieses Projekts waren von Anfang an klar definiert: die Ängste in Bezug auf den Islam abbauen, die Menschen über die wahren, friedvollen Lehren des Islam aufklären und die Frage nach der Integration von Muslimen in Deutschland beantworten. Es ging darum, eine Brücke zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Religionen zu schlagen und deutlich zu machen, dass der Islam nicht nur ein Teil Deutschlands ist, sondern auch eine bedeutende Bereicherung für die Gesellschaft darstellt.
In einer Zeit des Wandels, in der Religionsangehörigen oft nicht ausreichend Raum geboten wird, um sich klar zu äußern und zu positionieren, existieren häufig Vorbehalte. Ein häufiger Kritikpunkt gegenüber Religionen ist, dass sie für Konflikte und Katastrophen in der Welt verantwortlich gemacht werden. Der Islam steht dabei oft besonders im Fokus dieser Kritik. Medial fällt auf, dass Berichterstattungen über den Islam oft sehr einseitig und undifferenziert sind, was bei keiner anderen Religion in vergleichbarem Maße erkennbar ist. Die Unkenntnis einiger Muslime trägt zudem dazu bei, dass der Islam vermehrt Ziel solcher Kritik und Verleumdungen wird. Provokationen wie Karikaturen des Propheten und die Diffamierung religiöser Schriften tragen sicherlich zu diesem Problem bei, jedoch sollte die Antwort solcher Muslime nicht als repräsentativ für den Islam betrachtet werden.
Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, die wahren Lehren des Islam zu praktizieren und zu verbreiten, wie sie vom Begründer der islamischen Reformbewegung Ahmadiyya, dem Verheißenen Messias Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) beschrieben und erläutert wurden.
Während der Dinner-Veranstaltung wurden nicht nur die Erfolge des Projekts gewürdigt, die Botschaft flächendeckend in ganz Deutschland überbracht zu haben, sondern auch die Herausforderungen reflektiert, denen sich die Gemeinde auf diesem Weg gegenübersah. Trotz anfänglicher Skepsis vor dieser gewaltigen Aufgabe gab es zahlreiche positive Rückmeldungen von der Bevölkerung. Besonders hervorgehoben wurden die zahlreichen Plakataktionen in Großstädten, die viel Aufmerksamkeit erregten und positive Reaktionen von Passanten hervorriefen.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Reaktion einer älteren Dame auf ein Plakat in der Stadtmitte, auf dem die Überlieferung des Propheten Muhammad (saw) zitiert wurde:
»Ein Weißer ist nicht besser als ein Schwarzer, noch ist ein Schwarzer besser als ein Weißer.« Die Dame äußerte sich positiv dazu und sagte, »dass es schön sei, so etwas zu lesen.« Während Flyer mit dem Motto »Muslime gegen Rassismus« verteilt wurden, äußerten Passanten, dass es erfreulich sei, dass es heute noch Glaubensgruppen gebe, die solche Grundsätze vermittelten.
Während solcher Aktionen wurden die jungen Männer der Ahmadiyya Gemeinde zunächst kritisch betrachtet, aber als die Flyer ausgehändigt wurden, äußerten sich viele sehr positiv. Das Motto der Ahmadiyya Muslim Gemeinde »Liebe für alle, Hass für keinen« zog viele Interessenten an. Ein Herr äußerte sich dazu: »Es wäre schön, wenn das jeder auf der Welt so verstehen und praktizieren würde.«
In einer Zeit, in der der Dialog zwischen den Kulturen und Religionen wichtiger ist denn je, zeigt das Projekt der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland, wie Brücken gebaut und Missverständnisse abgebaut werden können. Es ist ein Beispiel dafür, wie der Islam in seiner wahren Form als Quelle des Friedens und der Harmonie dienen kann – nicht nur für Muslime, sondern für die gesamte Gesellschaft.
Das Projekt in Zahlen:
- 101 Plakataktionen. Berichterstattung in 56 Zeitungen, 10 Radiosender, 8 TV-Sender. Ca. 40 Millionen Menschen erreicht.
- Flyeraktionen: 12.424 Mannschaften deckten 294 Landkreise, 106 kreisfreie Städte sowie 88584 Ortschaften ab. Gesamtdauer: ca. 708666 Stunden.
- Pressekonferenzen: 533, Anzahl Medienvertreter: 596, Berichterstattung in 443 Zeitungen, 91 Radiosender, 62 TV-Sender. Ca. 72 Millionen Menschen erreicht
- Informationsstände: 926
- Informationsveranstaltungen: 364
- Treffen mit Bürgermeistern: 230
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