In der Freitagsansprache vom 29. November 2024 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über das Friedensabkommen von Hudaibiya fort.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) eine Gruppe von Gefährten als Wachen einsetzte, da eine Truppe der Quraisch versuchte, den Muslimen Schaden zuzufügen. Als einige von ihnen gefasst werden konnten, floh ihr Anführer Mikraz und warnte die Anderen. Er bestätigte die Aussage des Heiligen Propheten (saw) über ihn, dass er ein Täuscher sei.
Mit Erlaubnis des Heiligen Propheten (saw) betrat eine Gruppe seiner Gefährten für einen Dialog Mekka, wurde jedoch von den Quraisch gefangen genommen. Gleichzeitig schickten die Quraisch eine weitere bewaffnete Gruppe, die die Muslime attackierte, wobei Hadhrat Ibn Sulaim (ra) den Märtyrertod erlitt. Die Muslime schafften es jedenfalls, 12 Angreifer festzunehmen.
Die Quraisch schickten daraufhin einen Gesandten, Suhail bin Amr, um Verhandlungen zu führen. Er äußerte Bedauern über die Gefangenschaft der muslimischen Botschafter rund um Hadhrat Uthman (ra) sowie die Angriffe, die auf Anweisung einiger weniger Personen unter ihnen geschahen. Der Heilige Prophet (saw) willigte ein, die gefangenen Mekkaner freizulassen, sobald die muslimischen Gefangenen freigelassen würden. Beide Seiten tauschten schließlich ihre Gefangenen aus.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte die Ursache für das Umdenken der Mekkaner, und zwar das Baiʿat-e-Riḍwān [Details dazu in der Zusammenfassung der letzten Freitagsansprache], ein Gelöbnis, das der Heilige Prophet (saw) nach der Gefangennahme von Hadhrat Uthman (ra) von seinen Gefährten abnahm. Als die Quraisch von diesem Treueeid erfuhren, gerieten sie in Angst und schlugen vor, einen Vertrag abzuschließen. Dieser sah vor, dass die Muslime in jenem Jahr nach Medina zurückkehren und erst im nächsten Jahr unter bestimmten Bedingungen drei Tage in Mekka verweilen durften. Suhail bin Amr wurde entsandt, um diese Bedingungen zu verhandeln.
Als Suhail beim Heiligen Propheten (saw) und den Muslimen (saw) eintraf, sagte der Prophet (saw), dass dies ein Zeichen für eine mögliche Einigung sei. Während der Verhandlungen bestand Suhail darauf, dass der Vertrag nicht mit den Worten »Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen« beginne, sondern mit der traditionellen arabischen Formel »Im Namen Allahs«. Obwohl es den Muslimen nicht gefiel, akzeptierte der Heilige Prophet (saw) dies, um den Frieden zu wahren. Suhail verlangte weiterhin, im Vertrag den Titel »Gesandter Allahs« durch »Muhammad bin Abdullah« zu ersetzen. Obwohl dies für die Muslime schwer zu akzeptieren war, willigte der Heilige Prophet (saw) ein und entfernte die Worte eigenhändig, da der Schreiber Hadhrat Ali (ra) es nicht hinnehmen konnte, diese Worte mit seinen Händen zu streichen.
Eine der Bedingungen des Vertrags lautete, dass Mekkaner, die zum Islam konvertierten und zu den Muslimen flohen, zurückgeschickt werden mussten. Während der Verhandlungen erschien Abu Jandal, der Sohn von Suhail, in Ketten und berichtete von seiner Qual, da er wegen seines Glaubens an den Islam in Mekka gefangen gehalten wurde. Die Muslime waren tief bewegt, doch Suhail bestand darauf, dass Abu Jandal zurückgegeben werden müsse. Trotz der Proteste erklärte der Heilige Prophet (saw), dass der Vertrag eingehalten werden müsse. Er tröstete Abu Jandal mit den Worten, geduldig zu sein und auf Allah zu vertrauen, der letztlich für seine Befreiung sorgen würde.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch die Bedingungen des Vertrags, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:
1. Der Heilige Prophet (saw) und seine Gefährten würden in diesem Jahr nach Medina zurückkehren.
2. Im nächsten Jahr dürften sie Mekka betreten und die Umra vollziehen, jedoch ohne Waffen, außer Schwertern, die in den Scheiden bleiben müssten. Ihr Aufenthalt in Mekka dürfe drei Tage nicht überschreiten.
3. Wenn ein Mann aus Mekka nach Medina ging, selbst wenn er Muslim war, würde der Heilige Prophet (saw) ihm keinen Schutz gewähren und ihn zurückschicken. Jedoch würde niemand, der aus Medina nach Mekka ginge, zurückgeschickt. Es wurde weiter festgelegt, dass niemand ohne die Erlaubnis seines Wali (Vormunds) nach Medina ziehen dürfe.
4. Die Stämme Arabiens durften frei entscheiden, ob sie sich mit den Muslimen oder den Quraisch verbünden wollten.
5. Der Vertrag würde für zehn Jahre gelten, während dieser Zeit würden die Quraisch und die Muslime keine Kriege gegeneinander führen.
Zwei Kopien des Vertrags wurden erstellt, und viele angesehene Persönlichkeiten unterschrieben ihn als Zeugen. Auf muslimischer Seite waren dies unter anderem Hadhrat Abu Bakr (ra), Hadhrat Umar (ra), Hadhrat Uthman (ra), Hadhrat Abd ar-Rahman bin Auf (ra), Hadhrat Sa‘d bin Abi Waqqas (ra) und Hadhrat Abu Ubaida (ra). Eine Kopie des Vertrags nahm Suhail bin Amr mit nach Mekka, die andere blieb beim Heiligen Propheten (saw).
Seine Heiligkeit (aba) zitierte Hadhrat Mirza Bashir Ahmad (ra), der über die schwierige Situation der Muslime nach der Unterzeichnung des Vertrags von Hudaibiya schrieb.
Der Heilige Prophet (saw) forderte die Muslime auf, ihre Opfertiere zu schlachten und ihre Häupter zu scheren, was den Abschluss ihres Aufenthalts symbolisierte. Doch die Gefährten waren von tiefer Trauer ergriffen, da der Vertrag für sie wie eine Demütigung wirkte. Sie waren unfähig, sich zu bewegen, obwohl sie vollen Glauben in den Propheten (saw) hatten. Ihre Trauer lähmte sie, sodass sie nicht auf die Anweisung reagierten.
Der Heilige Prophet (saw) zog sich betrübt in sein Zelt zurück. Hadhrat Umm-e-Salma (ra), seine kluge Ehefrau, bemerkte seinen Kummer und riet ihm liebevoll: „O Gesandter Allahs, Eure Gefährten sind nicht ungehorsam, aber ihre Trauer hat sie überwältigt. Schlachtet Ihr Euer Opfertier und rasiert Euer Haupt, sie werden Euch folgen.“ Der Heilige Prophet (saw) setzte diesen Rat um. Als die Gefährten dies sahen, erwachten sie wie aus einem Schlaf, beeilten sich, ihre Opfertiere zu schlachten, und scherten sich gegenseitig die Häupter.
Der Heilige Prophet (saw) opferte an diesem Tag 70 Tiere, jedes von sieben Personen aus. Einige Tiere wurden nach al-Marwa geschickt, um dort geopfert zu werden. Anschließend betete er für diejenigen, die ihre Häupter geschert und ihr Haar gekürzt hatten.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet (saw) und seine Gefährten insgesamt 19 Tage lang in Hudaibiya geweilt hatten. Während der Rückreise, in der Nähe von Kira‘ul-Ghamim, teilte der Prophet (saw) den Gefährten eine Offenbarung Allahs mit, die ihm in der Nacht zuteilwurde:
»Wir haben dir einen offenkundigen Sieg gewährt, auf dass Allah dich schirme gegen deine Fehler, vergangene und künftige, und dass Er Seine Gnade an dir vollende und dich leite auf den geraden Weg; und dass Allah dir helfe mit mächtiger Hilfe. (…) Wahrlich, Allah hat Seinem Gesandten das Traumgesicht erfüllt: Ihr würdet gewisslich, so Allah will, in die Heilige Moschee eintreten in Sicherheit, mit geschorenem Haupt oder mit kurzgeschnittenem Haar; ihr würdet keine Furcht haben.« (Sure al-Fatḥ)
Diese Worte erklärten, dass der derzeitige Rückzug kein Scheitern war, sondern der Weg zu einem friedlichen Eintritt nach Mekka, wie es der Traum des Heiligen Propheten (saw) vorgesehen hatte.
Anfangs fiel es ein paar Gefährten schwer, die Offenbarung und die Ereignisse als Sieg zu verstehen. Der Heilige Prophet (saw) erklärte ihnen jedoch, dass der Vertrag von Hudaibiya ein Meilenstein war: Die Quraisch hatten damit endlich ihre Kriegshandlungen aufgegeben, ein Friedensabkommen geschlossen und den Muslimen den Zugang zu Mekka im nächsten Jahr gewährt. Dieses Abkommen markierte den Beginn von Sicherheit und Frieden für die Muslime.
Die Gefährten erkannten schließlich die Weisheit des Heiligen Propheten (saw) und erklärten: »O Gesandter Allahs, wir haben verstanden!«
Seine Heiligkeit (aba) führte anhand eines Zitats des Verheißenen Messias (as) aus, dass der Vertrag von Hudaibiya langfristig viele Vorteile brachte. Der Islam verbreitete sich durch die neu gewonnene Freiheit, mit anderen in Kontakt zu treten. Dies führte dazu, dass viele Araber den Islam akzeptierten.
Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass er in künftigen Ansprachen weitere Details zu diesem Ereignis erläutern werde.
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