In der Freitagsansprache vom 15. November 2024 sprach Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) über den Friedensvertrag von Hudaibiya.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Vertrag von Hudaibiya im Monat Dhū l-Qaʿda im 6. Jahr nach der Hidschra bzw. im März 628 n. Chr. abgeschlossen wurde. Dieses Ereignis ist auch als Expedition von Hudaibiya bekannt. Gott, der Allmächtige, offenbarte eine ganze Sure über dieses Ereignis, die den Namen Sure al-Fatḥ [der Sieg] trägt. Diese Sure beginnt mit den Versen:
»Wir haben dir einen offenkundigen Sieg gewährt, auf dass Allah dich schirme gegen deine Fehler, vergangene und künftige, und dass Er Seine Gnade an dir vollende und dich leite auf den geraden Weg; und dass Allah dir helfe mit mächtiger Hilfe.« (48:2–4)
Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass Hudaibiya der Name einer Quelle war, die in der frühislamischen Zeit von Reisenden und Pilgern genutzt wurde. Sie lag neun Meilen von Mekka entfernt. An diesem Ort kam auch das Abkommen zwischen den Quraisch aus Mekka und den Muslimen zustande.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) einen Traum gesehen hatte, auf dessen Grundlage er nach Mekka aufbrach. In diesem Traum sah er sich und seine Gefährten mit geschorenen Häuptern und friedlich in Mekka eintreten. Er sah, wie er die Kaaba betrat und ihre Schlüssel in seinen Besitz kamen.
Daraufhin versammelte der Prophet (saw) eine Gruppe von seinen Gefährten, die ihn auf dieser Reise begleiten sollten. Sie trugen keine Waffen mit sich, außer Schwerter, die sich jedoch in den Schutzhüllen befanden. Ein Schwert bei sich zu haben war damals ein landesüblicher Brauch für Reisende und nicht gleich ein Ausdruck der Gewaltbereitschaft. Der Heilige Prophet (saw) wurde auch gefragt, warum man sich nicht bewaffne, worauf er antwortete, dass sie die Reise zwecks eines religiösen Gottesdienstes antreten, weshalb er keine Waffen mit sich tragen möchte.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) an dem Ort Dhul Hulaifah in den Weihezustand (Ihrām) eintrat, sodass ersichtlich werden konnte, dass er mit der Absicht der Umra (kleinen Pilgerfahrt) nach Mekka kam. Während er marschierte, sagte der Prophet (saw) die Worte:
»Hier bin ich, o Allah. Hier bin ich, zu Deinen Diensten. Du hast keinen Partner. Hier bin ich. Wahrlich, aller Preis und Gabe gebühren Dir und Dein ist die Herrschaft. Du hast keinen Partner.«
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass sich auch bestimmte Wunder während dieser Reise ereigneten. So kam es an einem Punkt auf der Reise dazu, dass kein Wasser mehr vorhanden war, außer in dem Trinkgefäß des Heiligen Propheten (saw). Seine Gefährten suchten ihn auf und erzählten ihm davon. Der Heilige Prophet (saw) legte seine Hand in sein Trinkgefäß und es wird berichtet, dass daraufhin Wasser durch seine Finger hindurch strömte – so viel, dass alle sich satt trinken und die rituelle Gebetswaschung vollziehen konnten.
Als die Leute der Quraisch aus Mekka von dem geplanten Kaaba-Besuch der Muslime erfuhren, nahmen sie sich vor, diese daran zu hindern, obwohl sie wussten, dass die Muslime nicht zum Kämpfen kamen. Sie schickten Truppen los, um den Weg des Heiligen Propheten (saw) und seiner Gefährten zu blockieren. Sie waren so fest entschlossen, die Muslime zu stoppen, dass sie sich in Gepardenfell kleideten und auf eine kämpferische Auseinandersetzung erpicht waren. Ein Kundschafter des Propheten (saw) informierte ihn über die Intentionen und Bewegungen der Quraisch. Der Heilige Prophet (saw) holte sich daraufhin Rat von seinen Gefährten ein und es wurde beschlossen, die Reise fortzusetzen und sich nicht von dem ursprünglichen Ziel – der Umra – abbringen zu lassen.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet (saw) die Route änderte, um einen Konflikt zu vermeiden und den entsandten Truppen der Quraisch aus dem Weg zu gehen. Die neue Route führte die Muslime schließlich nach Hudaibiya. Auf dem Weg erklärte der Heilige Prophet (saw) zudem, dass er in dieser Situation allen Forderungen der Quraisch nachkommen werde, solange diese nicht die Würde Allahs missachteten.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch ein weiteres Ereignis, als es in der gleichen Nacht oder wenig später geregnet hatte. Als der Heilige Prophet (saw) dann zum Morgengebet erschien, stand Wasser in dem Tiefland. Der Heilige Prophet (saw) lächelte und sagte dann: »Wisst ihr, was euer Gott nach diesem Regenfall gesagt hat? Gott sagte: ›Unter Meinen Dienern sind manche, die an diesem Morgen im Zustand des Glaubens erwacht sind, während andere im Zustand des Unglaubens wankten. Diejenigen, die gesagt haben, dass dieser Regen durch die Gnade und Huld Gottes zu uns gekommen ist, sind der Essenz des Glaubens treu geblieben. Und diejenigen, die gesagt haben, der Regen sei aufgrund jenes Sternes zu uns gekommen, haben zwar an den Stern geglaubt, doch nicht an Gott.‹«
Mit dieser Aussage wollte der Heilige Prophet (saw) erklären, dass Allah selbstverständlich ein System im Universum geschaffen hat, in dem bestimmte Dinge die Ursachen von anderen Erscheinungen und Ereignissen sind, wie etwa auch die Wirkung von Himmelskörpern in Bezug auf den Regen. Dies wird nicht geleugnet. Jedoch bedeutet wahrer Glaube an die Einheit Gottes, dass der Mensch nicht den Schöpfer aus dem Blick verlieren darf, Dessen Wesen sich hinter den ganzen Mitteln verbirgt und Der die Ursache aller Ursachen ist, ohne Den all die materiellen Existenzformen nicht bedeutsamer sind als ein totes Insekt.
Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass er diese Erzählung über den Friedensvertrag von Hudaibiya künftig fortsetzen wird.
Am Ende der Freitagsansprache gedachte Seine Heiligkeit (aba) auch zwei vor Kurzem verstorbenen Gemeindemitgliedern, dem jungen Shehryar Raking aus Bangladesh, der bei einem Überfall durch einen Anti-Ahmadiyya Mob schwer verletzt wurde und einige Monate später aufgrund der Verletzungen verstarb & Herrn Abdullah Odeh aus Haifa.
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