Jalsa Salana Deutschland

Die Fahnenübergabe: Ein Bergsteiger und sein erfülltes Versprechen

Ein symbolträchtiges Stück Stoff als Erbe eines außergewöhnlichen Lebens

Am gestrigen Tag versammelten sich die Funktionäre der Ahmadiyya Muslim Jamaat zu einer besonderen Zeremonie: der Fahnenübergabe. Dabei wurde nicht nur ein symbolisches Stück Stoff überreicht, sondern ein Erbe von einem außergewöhnlichen Leben weitergetragen. Die Revue der Religionen nutzte die Gelegenheit, mit Talha Waraich, einem der drei Söhne des verstorbenen Schweizer Bergsteigers Abdul Waheed Waraich, zu sprechen, der bei dieser bewegenden Zeremonie diese besonderen Fahnen, zusammen mit seinen Brüdern dem Bundesvorsitzenden der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Herrn Abdullah Wagishauser, übergab.

Von links: Reyan Waraich, Bilal Waraich, Talha Waraich, Mubarak Ahmad Shahid (Sadr Majlis Ansarullah), Abdullah Wagishauser (Bundesvorsitzender der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland), Sadaqat Ahmed (leitender Imam), Tariq Ahmad Zafar (Sadr Majlis Khuddam-ul-Ahmadiyya), Ibrar-ul-Haq Malik (Sadr Majlise Sehat)

Die Seven Summits und eine besondere Fahne
Die Geschichte beginnt auf den höchsten Gipfeln der sieben Kontinente, bekannt als die »Seven Summits«. Abdul Waheed Waraich, ein leidenschaftlicher Bergsteiger und Mitglied der Ahmadiyya Muslim Jamaat, hatte sich vorgenommen, die Flagge seiner Gemeinde auf all diesen Gipfeln zu hissen. Damit wollte er die Offenbarung des Verheißenen Messias (as) »Ich werde Deine Botschaft bis ans Ende der Welt tragen« auf den höchsten Gipfeln der Welt verwirklichen. Mit der Genehmigung des weltweiten Oberhaupts der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba), begann er sein beeindruckendes Vorhaben.

Abdul Waheed Waraich: Ein Leben voller Hingabe
Abdul Waheed Waraich, in Pakistan geboren, wanderte in jungen Jahren mit seinen Eltern in die Schweiz aus. Er war ein Vorbild für viele junge Ahmadis in der Schweiz, wo er seiner Gemeinde auf vorbildliche Art und Weise diente. Unter anderem diente er sechs Jahre als Sadr Majlis Khuddamul Ahmadiyya Schweiz und bekleidete diverse Ämter im Bundesvorstand der schweizer Ahamdiyya Gemeinde. Zudem hat er auch aktiv bei Humanity First und IAAAE Dienste geleistet, z.B. in Niger, Tanzania und Zimbabwe. 

Auch weltlich gesehen war er erfolgreich: Er studierte an der ETH-Lausanne, Stanford University, KTH Stockholm, als auch an der Cornell University und absolvierte erfolgreich seinen Master of Science in Computer Science. Zudem absolvierte er ein MBA an der HSG in St. Gallen, Schweiz. Seine berufliche Karriere führte ihn als Dipl. Informatik Ingenieur zu renommierten Unternehmen wie Microsoft und Swisscom.

Erfolgreicher Abschluss seiner Mission 
In einem Zeitraum von 7 Jahren erklomm er einen kontinentalen Gipfel nach dem anderen und brachte dort die Fahne seiner Gemeinde an. Am 12. Mai 2021 hisste er die Fahne der Gemeinde am Mount Everest und schloss damit seine Mission erfolgreich ab.

Der Märtyrertod war ihm vorbestimmt
Allah zeigte diversen Ahmadis weltweit im Voraus wahre Träume, welche klar darauf hindeuteten, dass Abdul Waheed Waraich, der Märtyrertod, am Mount Everest vorbestimmt zu sein schien. In mehreren Träumen wurde er sogar explizit als »Shaheed« (Märtyrer) bezeichnet. 

Und genau so geschah es: Beim Abstieg vom Mount Everest, kurz nach erfolgreichem Abschluss seiner Mission, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand plötzlich und er verstarb kurz darauf in der Nähe der Gipfelspitze.

Der Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat bezeichnete Abdul Waheed Waraich in seiner Freitagsansprache als Märtyrer und würdigte sein Lebenswerk, das im Dienste Allahs und seiner Gemeinde erbracht wurde.

Ein Erbe, das weiterlebt
Die Fahnenübergabe bei der Jahresversammlung (Jalsa Salana) der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland ist ein bewegendes Erbe eines außergewöhnlichen Lebens. 

Abdul Waheed Waraichs Entschlossenheit, die Botschaft seines Glaubens auf die höchsten Gipfel der Welt zu tragen, hat nicht nur seine Gemeinde inspiriert, sondern auch die Herzen vieler Menschen berührt.

Während er jeweils eine Fahne der Gemeinde zu jedem Gipfel brachte und dort hinterließ, hatte er auch immer eine zusätzliche Fahne dabei, die er auf allen kontinentalen Gipfeln der Welt wehte. Diese Fahne bestand aus 3 Teilen, die zusammengenäht waren. Gemäß dem Wunsch von Abdul Waheed Waraich übergab seine Familie ein Exemplar dieser besonderen Fahne im vergangenen Jahr dem Kalifen (aba). Nun wurde auf der Jahresversammlung das zweite Exemplar dem Bundesvorsitzenden der Ahmadiyya Muslim Jamaat von seinen Söhnen Talha, Bilal und Reyan Waraich übergeben, während das dritte im Familienbesitz verbleibt. 

An dieser Zeremonie wurden auch die Fahnen der Unterorganisationen (Khuddamul Ahmadiyya und Ansarullah), welche den Gipfel von Mount Everest erreicht hatten, an den Sadar Majlis der jeweiligen Unterorganisation übergeben. Abdul Waheed Waraichs Leben und seine außergewöhnlichen Leistungen werden weiterhin als Inspiration dienen, um nach höheren Zielen zu streben und dem islamischen Glauben Dienste zu erweisen.

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