Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Ein Ramadan der Gebete

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 07. März 2025

In der Freitagsansprache vom 07. März 2025 sprach Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) über verschiedene Aspekte und Facetten des Monats Ramadan und damit einhergehend über das Bittgebet.

Eingangs rezitierte Seine Heiligkeit (aba) den folgenden Vers aus dem Heiligen Qur’an:

»Und wenn Meine Diener dich nach Mir fragen (sprich): „Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden, wenn er zu Mir betet. So sollten sie auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie auf dem rechten Weg wandeln mögen”.« (2:187)

Erhöhte Aufmerksamkeit für das Gebet im Ramadan  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass mit Beginn des Monats Ramadan die Menschen ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf das Gebet lenken, da dieser Monat besonders für die Annahme von Gebeten gesegnet ist. In dieser Zeit verspüren die Gläubigen eine größere Hingezogenheit zu den Moscheen, und die Teilnahme am gemeinschaftlichen Gebet nimmt im Vergleich zu anderen Zeiten des Jahres merklich zu. Allah sagt, dass Er im Ramadan die Tore der Hölle schließt, Satan in Ketten legt und die Türen des Paradieses öffnet.  

Seine Heiligkeit (aba) wies jedoch darauf hin, dass es ein Irrtum sei zu glauben, dass man nur im Ramadan beten müsse oder dass Gebete ausschließlich in diesem Monat erhört würden. Vielmehr lenkt Allah in dieser gesegneten Zeit verstärkt die Aufmerksamkeit auf das Gebet, damit es zu einer dauerhaften Gewohnheit für das ganze Jahr wird. Daher reicht es nicht aus, nur im Ramadan regelmäßig zu beten und die Moschee zu besuchen.

Der Heilige Prophet Muhammad (saw) sagte, dass jene, »die in den Nächten des Ramadan beten, um ihrem Glauben gerecht zu werden und Gottes Lohn zu erwerben, Vergebung für ihre vergangenen Sünden erhalten.« Wer diese guten Gewohnheiten dauerhaft in sein Leben integriert, wird im Ramadan noch bewusster danach streben.

Die Annahme von Gebeten erfordert Liebe zu Gott  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Mensch von Natur aus fehleranfällig ist. Doch Allah, der Allmächtige, ist sehr gnädig und barmherzig. Daher gewährt Er uns die Möglichkeit, im Ramadan unsere Gelübde zu erneuern und uns daran zu erinnern, nach Seinen Geboten nicht nur in diesem Monat, sondern das ganze Jahr über zu handeln. Der Ramadan dient dazu, rechtgeleitet zu werden – doch wahre Rechtleitung ist nichts Vorübergehendes, sondern soll dauerhaft im Leben eines Gläubigen verankert sein. Da der Mensch oft vergisst, hat Allah den Ramadan als jährlich wiederkehrendes Ereignis eingesetzt, damit wir an unsere Pflichten gegenüber Gott und unseren Mitmenschen erinnert werden und uns dessen stets bewusst bleiben. Wenn Allah in dem eingangs erwähnten Vers von »Meinen Dienern« spricht, sind in Wahrheit diejenigen gemeint, die Allah als ihren Geliebten betrachten – nicht nur für einen Monat, sondern das gesamte Jahr über.  

Seine Heiligkeit (aba) betonte, dass wahre Liebende diejenigen sind, die sich in jeder Hinsicht an das halten, was ihr Geliebter ihnen sagt. Weltliche Liebende können Enttäuschungen erleiden, doch wer Gott liebt, wird niemals enttäuscht, sondern erfährt beständigen Nutzen und Segen. Daher sollten wir mit aufrichtiger Hingabe darum beten, Gott näherzukommen. Unsere Gebete sollten sich nicht nur um unsere persönlichen Bedürfnisse drehen, sondern vielmehr darum, Seine Nähe zu erlangen. Wir sollten darum bitten, dass Er uns Sein Wohlgefallen schenkt, unsere Gebete erhört, uns als Seine Diener akzeptiert und unser Fasten annimmt. Wenn wir dies tun, werden wir auch über den Ramadan hinaus vor Fehlern bewahrt bleiben und kontinuierlich in guten Taten wachsen.

Werde ein Freund Gottes  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass während des Ramadans besondere Aufmerksamkeit auf das Rezitieren des Heiligen Qur’an gelenkt wird. Der Verheißene Messias (as) sagte, dass der Heilige Qur’an über 700 Gebote enthält. Ein wahrer Gläubiger liest den Heiligen Qur’an nicht nur, sondern sucht gezielt nach diesen Geboten und bemüht sich, sie in die Praxis umzusetzen. Vollkommener Glaube bedeutet vollständigen Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes und den Lehren Seines Gesandten (saw). Wer dies verinnerlicht, dem wird Gottes Freundschaft zuteil, wie es im Heiligen Qur’an heißt: »Allah ist der Freund der Gläubigen.«  

Diese Nähe zu Gott endet niemals, sondern nimmt stetig zu. Daher müssen wir uns im Ramadan bemühen, diesen Rang zu erreichen. Wenn wir jedoch nach dem Ramadan in unsere alten Muster zurückfallen, das Gebet vernachlässigen und nicht weiterhin nach Gottes Nähe streben, wie können wir dann erwarten, dass Er unser Freund wird?  

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass Gott bestimmte Bedingungen für die Annahme von Gebeten festgelegt hat: ein wahrer Diener Gottes zu sein, Ihm aufrichtig zu dienen, mit voller Hingabe zu beten, Ihn als die einzige Quelle aller Macht anzuerkennen und Ihm keinerlei falsche Götter zur Seite zu stellen.  

Ein Beispiel für diese innere Haltung ist eine Begebenheit des Ahmadis Chaudhry Zafrulla Khan, der einst den Palast der Queen besuchte. Er wirkte besorgt und sah ständig auf seine Uhr. Als ein Beamter ihn fragte, was der Grund dafür sei, antwortete er, dass die Gebetszeit näher rücke und er diesem Gebot Gottes nachkommen müsse. Daraufhin sorgte der Beamte dafür, dass ihm ein Ort zum Beten bereitgestellt wurde. Diese Standhaftigkeit und Entschlossenheit im Glauben sollte jeder anstreben.  

Seine Heiligkeit (aba) hob hervor, dass es unzählige Beispiele gibt, in denen der Heilige Prophet Muhammad (saw) uns zur Tugendhaftigkeit ermahnt hat. Ebenso hat der Verheißene Messias (as) in unserer Zeit immer wieder darauf hingewiesen, die Rechte Gottes und die Rechte der Menschen zu erfüllen. Wenn wir uns auf diese Dinge konzentrieren, dann wird Gott unser Freund und unsere Gebete werden erhört.

Die Notwendigkeit von Geduld im Gebet  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Gott die Gebete jener erhört, die geduldig sind und sich nicht darüber beklagen, dass sie viel gebetet hätten, aber keine Antwort erhalten. Manche Menschen äußern Unzufriedenheit darüber, dass ihre Gebete trotz vieler Versuche nicht erhört wurden. Doch oft beten sie nicht aus dem Wunsch heraus, Gott näherzukommen, sondern nur, um ihre weltlichen Wünsche zu erfüllen. Sie wenden sich nur dann an Gott, wenn sie mit Problemen konfrontiert sind. Wahre Freundschaft hingegen bedeutet, die Beziehung zu pflegen – auch in Zeiten, in denen keine dringenden Bedürfnisse bestehen. Dies sollte stets im Gedächtnis bleiben: Wir sollten uns nicht nur dann Gott zuwenden, wenn wir etwas von Ihm brauchen, sondern vor allem, um Seine Nähe zu erlangen. Dann wird Gott unsere Gebete hören und erhören.  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte den Verheißenen Messias (as), der erklärte, dass Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht. In einer Freundschaft hört mal der eine auf den anderen, mal umgekehrt. Ebenso verhält es sich mit Gott. Selbst wenn ein Gebet scheinbar nicht erhört wird, geschieht dies zum Wohl des Gläubigen. Im Gegenzug für den nicht erhörten Wunsch gibt Gott Seinen Dienern auf andere Weise das, was für sie am besten ist.

Ein mächtiges Zeichen für die Existenz Gottes  

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass die Erhörung von Gebeten ein klares Zeichen für die Existenz Gottes sei. Die Review of Religions veranstaltet seit mehreren Jahren den »God Summit«, auch in diesem Jahr, bei dem Menschen ihre Erfahrungen teilen, wie ihre Gebete angenommen wurden und wie dies ihren Glauben in Gott stärkte.

In dem eingangs zitierten Vers spricht Gott zu Seinen Dienern und fordert sie auf, auf Ihn zu hören und an Ihn zu glauben. Natürlich gibt es auch schwächere Phasen, doch gerade dann ist es wichtig, sich Gott zuzuwenden. Wenn Gott diese Anstrengung beobachtet, wird Er folglich den Glauben der Person stärken.  

Der Verheißene Messias (as) hat auch gesagt, dass der »Glaube an das Verborgene und Unsichtbare [ghaib]« notwendig ist. Gott ist zwar unseren physischen Sinnen verborgen, doch wer sich Gott mit der festen Überzeugung nähert, dass Er alle großartigen Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt, dem wird letztlich wahre Gotteserkenntnis zuteil und er erlebt, wie Gott seine Bittgebete beantwortet.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch einen Ausspruch des Heiligen Propheten (saw), der besagt: Wenn jemandem das Tor zum Beten geöffnet wird, so wird ihm das Tor der Barmherzigkeit geöffnet. Und von allen Dingen, die man von Gott erbitten kann, sind Wohlergehen und Schutz am besten. Gebete helfen dem Menschen sowohl bei Nöten und Schwierigkeiten, die bereits eingetreten sind, als auch bei Schwierigkeiten, die noch bevorstehen. Man sollte nicht nur dann beten, wenn wir mitten in Schwierigkeiten stecken, sondern auch dann, wenn eine solche Situation nicht vorherrscht, da durch Gebete auch künftige Schwierigkeiten abgewendet werden können. Dies macht einen zum wahren Gläubigen. 

Die richtigen Schritte auf dem Weg zu Gott

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet (saw) sagte, Gott steige jede Nacht zur untersten Himmelsebene herab. Wenn ein Drittel der Nacht übrig bleibt, fragt Er: »Wer betet zu Mir, damit Ich sein Gebet erhöre? Wer bittet mich um etwas, damit Ich es ihm gewähre? Wer bittet um Vergebung, damit Ich vergebe?« Seine Heiligkeit (aba) betonte, dass dies nicht nur im Ramadan gilt, sondern immer. Der Ramadan ist jedoch eine Zeit, in der wir uns besonders darauf konzentrieren, um diese Gewohnheiten zu festigen.

Der Heilige Prophet (saw) erklärte zudem, dass Gott Seine Diener so behandelt, wie sie über Ihn denken. Wer in seinem Herzen an Gott denkt, dessen wird Gott in Seinem „Herzen“ gedenken. Wer Gott in einer Versammlung erwähnt, den wird Gott in einer besseren Versammlung erwähnen. Wer sich eine Handspanne auf Gott zubewegt, dem kommt Gott eine Elle entgegen. Wer eine Elle auf Gott zugeht, dem kommt Gott zwei Ellen entgegen. Und wer auf Gott zugeht, auf den läuft Gott zu. Jeder Ahmadi sollte sich bemühen, stets im Gedenken Gottes vertieft zu sein und jede Handlung so auszurichten, dass sie ihn näher zu Gott bringt, damit Gott auf ihn zuläuft, ihn in Seine Liebe hüllt und seine Bedürfnisse erfüllt. 

Seine Heiligkeit (aba) wies auf ein Gebet des Propheten Jona (as) hin, das dieser im Bauch des Wals sprach und das im Heiligen Qur’an verankert ist:

»Niemand ist anbetungswürdig außer Dir. Heilig bist Du! Ich bin fürwahr einer der Frevler gewesen.« (21:88)

Der Heilige Prophet (saw) sagte hierzu, dass Allah demjenigen zur Rettung kommt, der in Zeiten der Not dieses Gebet spricht. Der Mensch ist schwach und vernachlässigt die Verpflichtungen gegenüber Gott, doch Gott bleibt barmherzig und schenkt weiterhin Seine Gaben. Warum hat uns Gott solche Gebete im Heiligen Qur’an gelehrt? Weil Er sie erhören will – vorausgesetzt, wir hören auf Ihn und bemühen uns, Seine Gebote zu erfüllen. Wir sollten uns selbst prüfen, wie treu wir Gottes Anweisungen folgen.

Seine Heiligkeit (aba) erläuterte, dass der Verheißene Messias (as) aus diesem Gebet schloss, dass Gott Bestimmungen auch ändern kann. Wenn jemand aufrichtig vor Gott weint, Seine Gebote befolgt, Almosen gibt, fleht und um Vergebung bittet, kann er vor Unheil bewahrt werden. Um Vergebung zu bitten, ist wie ein Schutzschild. Gott sagt im Heiligen Qur’an:

»…noch wollte Allah sie strafen, während sie Vergebung suchten.« (8:34)

Der Heilige Prophet (saw) lehrte außerdem: Wer seine Hände im Gebet zu Gott erhebt, geht niemals leer aus. Gott weist kein aufrichtiges Gebet zurück. Daher sollten wir mit ehrlichem Herzen zu Gott beten, um Vergebung für unsere Fehler bitten und uns bemühen, fortwährend tugendhafte Taten zu vollbringen.

Seine Heiligkeit (aba) erklärte weiter, dass der Verheißene Messias (as) uns lehrte, dass die Fähigkeit zum inbrünstigen Beten erst durch das Gebet selbst erlangt wird. Es sei notwendig, eine innige Leidenschaft und Inbrunst im Gebet zu entwickeln. Wenn das Herz noch nicht vollständig hinter dem Gebet steht, sollte man weiterhin zu Gott beten, dass Er das Herz öffnet und die Gebete von Aufrichtigkeit erfüllt. Gott wird dann selbst diese Inbrunst im Herzen des Gläubigen entfachen. Sobald diese Inbrunst erwacht ist, wird sich die Annahme der Gebete zunehmend manifestieren.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte abschließend, dass wir diesen Ramadan zu einem Monat machen sollten, in dem unsere Gebete angenommen werden und wir eine tugendhafte Veränderung in uns herbeiführen, die dann dauerhaft Teil unseres Lebens wird.

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