In der Freitagsansprache vom 28. Februar 2025 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über die Ereignisse nach dem Ende der Schlacht von Khaibar fort.
Giftanschlag auf den Heiligen Propheten Muhammad (saw)
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte zuerst den versuchten Mordanschlag auf den Heiligen Propheten Muhammad (saw), als ihm vergiftetes Fleisch serviert wurde. Nach dem Sieg über Khaibar zeigte der Prophet (saw) trotz allem große Nachsicht und Mitgefühl. Er schloss einen Vertrag mit den Juden und erlaubte ihnen, in Khaibar zu bleiben.
Die Frau eines jüdischen Soldaten, Zainab, bereitete ihm als Geschenk Fleisch zu, von dem der Prophet mit einigen anwesenden Gefährten essen sollte. Während des Essens erkannte der Prophet (saw) jedoch, dass das Fleisch vergiftet war, und warnte die anderen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Hadhrat Bishr (ra) bereits das Fleisch gekostet. Er wurde daraufhin schwer krank und starb ein Jahr später an den Folgen des Giftes.
Der Heilige Prophet (saw) ließ die jüdische Frau herbeirufen, die das Gift gestand. Sie erklärte ihre Tat damit, dass sie herausfinden wollte, ob er wirklich ein Prophet sei. Ihrer Auffassung nach würde Gott ihn über das Gift informieren, wenn er tatsächlich ein Prophet wäre. Über ihr weiteres Schicksal gibt es unterschiedliche Berichte. Manche Überlieferungen besagen, dass sie getötet wurde, während authentische Quellen, wie Sahih Muslim, belegen, dass der Heilige Prophet (saw) ihr verzieh und sie nicht bestrafte. Seine Heiligkeit (aba) zitierte auch Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud Ahmad (ra), den Zweiten Kalifen der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, der auf Grundlage historischer Aufzeichnungen ebenfalls der Meinung war, dass der Heilige Prophet (saw) der Frau vergab, ohne sie zu bestrafen.
Es wird berichtet, dass der Heilige Prophet (saw) in seiner letzten Krankheit erwähnte, er spüre immer noch die Auswirkungen des Giftes. Einige Gelehrte sehen darin eine Ursache seines Todes, was ihn als den größten Märtyrer auszeichnen würde. Allerdings entsprechen solche Einordnungen und Erklärungen nicht den Tatsachen. Propheten gelten aufgrund ihres hohen Ranges ohnehin bereits als Märtyrer (Schahīd) und Wahrhaftige (Siddīq). Seine Heiligkeit (aba) erklärte weiter, dass es nicht richtig wäre, den Tod des Propheten (saw) auf das Gift zurückzuführen. Der Giftanschlag war ein Versuch, seine Wahrhaftigkeit zu prüfen, doch gerade sein Überleben diente als Beweis für seine prophetische Wahrheit und als Wunder für viele Menschen. Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass genauere Betrachtungen der Überlieferungen zeigen, dass der Heilige Prophet (saw) das Fleisch nicht hinuntergeschluckt, sondern nur kurz im Mund gekaut und dann ausgespuckt habe. Durch die giftigen Substanzen könnte sein Mund jedoch verletzt oder gereizt worden sein, was ihm fortan Unbehagen bereitete, besonders beim Essen. Dies wäre der Schmerz, auf den sich der Heilige Prophet (saw) in seiner letzten Krankheit bezogen haben könnte, was jedoch nicht die Ursache für seinen Tod darstellt.
Heirat mit Hadhrat Safīya
Seine Heiligkeit (aba) sprach über die Heirat des Heiligen Propheten Muhammad (saw) mit Hadhrat Safīya (ra) nach der Schlacht von Khaibar. Als die Gefangenen verteilt wurden, erhielt der Gefährte Hadhrat Dihyah (ra) die Jüdin Safīya, die die Tochter von Huyayy ibn Akhtab war. Ein Gefährte des Propheten (saw) wies jedoch darauf hin, dass es aufgrund ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung unter den jüdischen Stämmen angemessener wäre, wenn sie dem Propheten (saw) übergeben würde. Daraufhin ließ der Prophet (saw) sie rufen. Er befreite sie und stellte ihr frei, entweder zu ihrem Stamm zurückzukehren oder ihn zu heiraten. Hadhrat Safīya (ra) entschied sich freiwillig für die Ehe mit dem Heiligen Propheten (saw).
Hadhrat Safīya (ra) berichtete später, dass sie aufgrund des Todes ihres Vaters und ihres Mannes im Kampf gegen die Muslime zunächst Hass gegenüber dem Propheten (saw) empfand. Doch als sie ihn zum ersten Mal persönlich traf, änderte sich ihr Herz. Sie war von seinen hohen moralischen Werten und seinem schönen Umgang mit ihr tief beeindruckt, sodass sie, so berichtet sie selbst, nach diesem Treffen niemanden mehr liebte als den Heiligen Propheten Muhammad (saw).
Der Prophet (saw) bemerkte außerdem einen blauen Fleck nahe Safīyas (ra) Auge und fragte sie danach. Sie erzählte ihm, dass sie vor oder während der Ereignisse von Khaibar einen Traum hatte, in dem der Mond aus Medina kam und in ihren Schoß fiel. Als sie diesen Traum ihrem damaligen jüdischen Ehemann erzählte, schlug er sie, da er ihr im Hinblick auf die Bedeutung des Traums vorhielt, dass sie davon träumen würde, den »König von Yathrib [Medina]«, also den Heiligen Propheten (saw), zu heiraten.
Seine Heiligkeit (aba) wies darauf hin, dass Kritiker oft Vorwürfe gegen die Ereignisse von Khaibar und die Ehe mit Hadhrat Safīya (ra) erheben, jedoch ausschließlich aus Feindseligkeit und Voreingenommenheit gegenüber dem Heiligen Propheten (saw). Wer die Umstände und die Vergehen der jüdischen Stämme versteht, die aus der Geschichte klar hervorgehen, erkennt, dass das Verhalten des Propheten (saw) gerecht und besonnen war. Trotz der Schlacht zeigte er das höchste Maß an moralischer Größe, indem er die Juden verschonte und ihnen sogar erlaubte, in ihrem Land zu bleiben. Diese Vorwürfe gegen den Heiligen Propheten (saw) resultieren aus einem mangelnden Verständnis seines edlen und reinen Charakters, der in der folgenden Qur’an-Stelle hervorgehoben wird:
»Ich habe doch fürwahr ein Menschenalter unter euch gelebt vor diesem. Wollt ihr denn nicht begreifen?« (10:17)
Seine Heiligkeit (aba) erklärte weiter, dass die Behauptung, der Prophet (saw) habe Hadhrat Safīya (ra) nur wegen ihrer Schönheit geheiratet, völlig haltlos ist. Der Heilige Prophet (saw) wählte seine Ehefrauen nicht aufgrund äußerlicher Merkmale, sondern wegen ihres Glaubens oder zur Stärkung der Beziehungen zwischen verschiedenen Stämmen und Völkern. Zudem gab er Hadhrat Safīya (ra) selbst die Wahl, ob sie zu ihrem Stamm zurückkehren oder ihn heiraten wollte – eine Tatsache, die deutlich zeigt, dass diese Ehe nicht aus oberflächlichen Gründen eingegangen wurde.
Zum Abschluss zitierte Seine Heiligkeit (aba) den Verheißenen Messias (as), der erklärte, dass jede Handlung des Heiligen Propheten Muhammad (saw) aufgrund seines erhabenen Ranges von göttlicher Weisung geleitet war. Dies wird durch die folgende Qur’an-Stelle bezeugt:
»Sprich: „Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten.”« (6:163)
Daher sollte man das Leben des Heiligen Propheten (saw) stets im Lichte dieser Wahrheit betrachten, anstatt unbegründete Vorwürfe zu erheben, die keinerlei Grundlage haben.
Ramadan und Nachruf
Am Ende der Freitagsansprache erwähnte Seine Heiligkeit (aba), dass in den kommenden Tagen der Beginn des Monats Ramadan bevorsteht, und betete, dass Allah jedem Ahmadi die Kraft verleihen möge, diesen Monat mit Gebeten und Gottesdienst vollständig auszuschöpfen.
Zudem gedachte Seine Heiligkeit (aba) eines kürzlich verstorbenen Gemeindemitglieds, Herrn Chaudhary Muhammad Anwar Riaz.
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