Anne-Marie Ionescu – Großbritannien
Das Gebet bildet eine der fünf Grundpfeiler des Islam, woran sich alle praktizierenden Muslime auch halten. Es bildet eine unsichtbare Kommunikationsform mit Gott, wenn wir versuchen, Seine Nähe zu erlangen oder Ihn bei irgendeinem Anliegen um Hilfe bitten.
Als Assistenzärztin in Großbritannien habe ich meine Arbeit mit Patienten und meinen Kollegen sehr genossen, aber es war an der Zeit, eine Familie zu gründen. Also beschloss ich, meine Arbeit vorerst zurückzustellen und mich darauf zu konzentrieren, meine Kinder großzuziehen, bevor ich wieder zur Arbeit zurückkehre. Ich war jedoch besorgt, dass ich mit nur zwei Jahren Erfahrung seit meinem Medizinstudium vor meiner Auszeit nicht viele Möglichkeiten haben würde, Dinge wie Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Präsentationen zu realisieren, die mich zu einem geeigneten Kandidaten machen würden, wenn es um die Bewerbung um eine Facharztausbildung geht.
Ich versuchte, für meinen Lebenslauf in irgendeiner Form zusätzliche Erfahrung zu sammeln, bevor ich im folgenden Jahr eine Auszeit nahm. Ich unternahm verschiedene Versuche, Publikationen, Poster und Präsentationen zu erstellen, um mich auf meine Zeit vorzubereiten, wenn ich nicht im medizinischen Bereich tätig sein würde. Nach fast einem Jahr war ich bei diesem Vorhaben immer noch erfolglos.
Dann kam der gesegnete Monat Ramadan. Ein Monat, in dem Muslime tagsüber fasten und ihre spirituellen Praktiken intensivieren, um ihre Bindung zu Gott zu vertiefen, schlechte Gewohnheiten abzulegen und den Wunsch nach weltlichen Wünschen zu verringern. Inbrünstige Gebete nach einem Tag des Fastens und der Arbeit scheinen eine stärkere und magische Qualität anzunehmen. Bei einigen dieser Gebete bat ich Gott, dass Er sich um meine Arbeit sorgen möge, während ich mich auf meine Kinder konzentriere, und dass Er mir einige Veröffentlichungen oder andere nützliche Leistungen zukommen lassen möge, die ich in meinen Lebenslauf aufnehmen könnte, die mir in Zukunft bei der Bewerbung hilfreich sein könnten. An diesem Punkt überließ ich es Gott und versuchte nicht, diese Dinge selbst zu bekommen oder zu erreichen.
Nach einigen Wochen ergaben sich jedoch Möglichkeiten bei der Arbeit, bei denen meine Betreuer und Kollegen mich in ihre Projekte einbeziehen wollten. Innerhalb von weniger als einem Jahr hatte Gott mir zwei Veröffentlichungen in einer renommierten medizinischen Zeitschrift, fünf medizinische Poster und drei Präsentationen ermöglicht, von denen eine für eine renommierte medizinische Auszeichnung nominiert wurde.
Da wurde mir klar, dass jeglicher Erfolg, egal worum es geht, von Gott allein kommt. Man mag versuchen und sich sehr anstrengen, wie ich es tat, um ein gewisses Maß an weltlichem Erfolg als Vorbereitung auf meine Auszeit zu erlangen, aber dieser Erfolg wird niemals eintreten, wenn nicht das Vertrauen auf Gott im Vordergrund der eigenen Intentionen steht.
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