As-salāmu ʿalaikum [Friede sei mit Ihnen]. Mein Name ist Bashir. Ich bin seit etwa zwei Jahren Muslim. Mein ursprünglicher Geburtsname war und ist Santiago Reinoso. Ich gehöre einer nicht praktizierenden katholischen Familie an. Ich möchte mit Ihnen meine Reise zum Islam teilen. Vor etwa zehn Jahren fing ich an, alles über mein Leben und die Dinge, die in der Welt geschahen, in Frage zu stellen. So begann ich, Philosophie und Geschichte zu studieren. Auf diese Weise begann ich auch die Geschichte der verschiedenen Religionen zu studieren: Ich studierte ein bisschen Buddhismus, Hinduismus, verschiedene orientalische Religionen, ein bisschen Taoismus. Dann begann ich in gewissem Maße den Buddhismus und einige Meditationen zu praktizieren. Von diesem Moment an begann ich ein anderes Konzept über Spiritualität zu entwickeln als zuvor, anders als das, was mir als Kind über Spiritualität und das Gotteskonzept beigebracht wurde. Von diesem Moment an war es, als hätte ich einen neuen spirituellen Weg in meinem Leben begonnen.
Also begann ich zunächst mit dem Buddhismus und anderen Praktiken als Rituale. Ich konvertierte nicht zu einem Buddhisten oder Hindu, sondern praktizierte nur bestimmte Rituale. Dies geschah während meines Teenageralters, bis ich erwachsen wurde. Während der gesamten Zeit habe ich aber Nachforschungen angestellt. Es war vor 3 Jahren, als ich anfing, mich für den Islam zu interessieren. Es war etwas sehr Schönes, wie ich zum Islam kam. Ich erinnere mich, dass es zu einem Zeitpunkt war, als ich mich sehr schlecht fühlte. Ich hatte fast keine Freude in meinem Leben. Ich fühlte mich geistig sehr schlecht. Ich hatte Probleme mit meiner Frau.
In einem Satz: Ich war kein glücklicher Mensch. Ich hatte das Gefühl, als würde ich in meinem Leben nichts erreichen oder tun. Ich tat nichts in dem Sinne, dass ich geistig nichts tat. In materieller Hinsicht ging es mir gut. Ich hatte meine wirtschaftlichen Probleme gelöst, ich hatte einen guten Job. Ich hatte ein kleines Haus und meine Frau, die ich liebe. Wie dem auch sei, ich fühlte mich nicht vollständig, denn es fehlte etwas. Während dieser Phase machte ich eines Tages eine Siesta und als ich aufwachte, erinnerte ich mich aus dem Nichts an das Wort Islam in meinem Kopf. Ich wachte auf, machte mir einen Kaffee und fing an, über dieses Wort nachzudenken.
Von diesem Moment an begann ich zu recherchieren und zu hinterfragen: Warum kam mir dieses Wort in den Sinn und warum dieser Gedanke über den Islam? Es mag verschiedene Erklärungen geben, aber ich erinnere mich, dass ich es jemandem in einer Versammlung von vielen Muslimen erzählt habe, als ich gefragt wurde, wie ich zum Islam konvertiert sei. Als ich der Person meine Geschichte erzählte, antwortete sie mir, dass Gott dieses Wort in meinen Geist eingepflanzt habe. Im Folgenden werde ich Ihnen sagen, wo er mir das gesagt hat und in welchem Zusammenhang. Ich erinnere mich also, dass ich, als dieses Wort in meinem Kopf auftauchte, mit der Recherche begann. Es war wie ein Meer, wie ein fließendes Wasser. Meine Neugier nahm kein Ende. Ich wollte immer mehr und mehr wissen. Auch mein Herz öffnete sich und ich wollte mehr über den Islam wissen. Und was ich entdeckte, war, dass ich alles fand, was ich suchte. Ich entdeckte im Islam, was ich schon vorher wusste und glaubte. In dem Sinne, dass ich alles verinnerlicht und verstanden habe: die Vorstellung von Gott, von Allah, von der Schöpfung, vom Universum, vom Tod. Ich verstand alles. Konzepte, die ich früher nach meinen früheren religiösen Überzeugungen als Katholik nicht verstehen konnte. Ich will nicht schlecht über irgendeine Religion reden, aber ich konnte einfach nicht verstehen, wie Gott zornig werden kann? Wie kann Er einen Sohn haben? Wie kann Gott eine menschliche Gestalt haben? Als ich anfing, über den Islam zu forschen, wurde mir klar, dass ich alle Antworten bekam, nach denen ich suchte. Ich wollte immer gläubig sein und einen Glauben haben und ich hatte immer diese Sehnsucht, aber ich fand nicht den nötigen Freiraum. Ich habe nicht den Weg gefunden, der mich mit Gott hätte verbinden können, nämlich den Islam. Es war etwas sehr Schönes und ich möchte es als solches in Erinnerung behalten:
Ich möchte mich daran so erinnern, dass Gott mir diesen Gedanken in den Kopf setzte. Dies war die bewegende Hand, die mich schließlich zu Ihm führte. Meine Suche und mein Streben gehen bis heute weiter. Seit ich zum Islam konvertiert bin, hat meine wahre Reise begonnen. Meine Reise begann auf diesem spirituellen Weg. Kürzlich sprach ich mit einem muslimischen Bruder und erzählte ihm, wie ich jetzt sehr grundlegende Dinge des Lebens genießen und schätzen kann, die ich zuvor als normal oder albern betrachtet hatte: Kaffee mit einem Freund trinken, mit muslimischen Brüdern beten, studieren. Früher dachte ich darüber nach, wie ich Freude am Studieren oder Lernen einer neuen Sprache haben kann. Jetzt ist es nicht nur aufregend für mich, sondern ich liebe es und fühle mich dadurch mit Allah verbunden!
Zuerst gab es also meine Konversion zum Islam und dann begann die Auseinandersetzung mit all den verschiedenen Strömungen innerhalb des Islam, den verschiedenen theologischen Schulen und verschiedenen Wegen Allah zu erreichen. Während dieser Suche entdeckte ich schließlich die Ahmadiyya Muslim Gemeinde: Ich erinnere mich, dass es eine Buchmesse hier in Argentinien war. Zu dieser Zeit interessierte ich mich bereits sehr stark für den Islam.
Ich entdeckte verschiedene Stände auf der Buchmesse und sah auch den Stand der Gemeinde. Ich näherte mich diesem Stand und der Imam der hier ansässigen Gemeinde empfing mich. Wir sprachen wenige Worte und führten ein kurzes Gespräch. Der Imam sprach damals nicht viel Spanisch, aber irgendwie haben wir uns verstanden. Mir gefiel die Person dahingehend, dass ich sie als eine spirituelle Person wahrnahm. Sie vermittelte mir Spiritualität, Frieden und positive Energie. Ich erinnere mich, dass ich ihr meine Telefonnummer gab, weil sie verschiedene Veranstaltungen über den Islam organisierte. Sie kontaktierte mich danach und begann mit dem »Unterricht mit Kaffee«. Ich begann, ihre Kurse zu besuchen. Wir führten Gespräche mit dem Imam. Es war wie eine Freundschaft. Wir sprachen über den Islam, über Spiritualität, über die Geschichte der Ahmadiyya Gemeinde. Welche Rolle sie innerhalb der großen Vielfalt des Islam spielt. Das war der Punkt, an dem ich entschied, dass ich den Islam auf diese Weise praktizieren und Teil dieser Gemeinde sein möchte. Zuvor hatte ich schon viel recherchiert und gelesen. Dann fand ich die Ahmadiyya Gemeinde als mein Zuhause, wo ich den Islam ohne Probleme praktizieren konnte. In der Hinsicht, dass es für mich nicht obligatorisch war, Arabisch zu können, um Muslim zu sein. Ich hatte das Gefühl, in der Gemeinde einen Rückhalt gefunden zu haben. Ich fand Brüderlichkeit und eine Struktur vor, die sehr wichtig ist.
Fortsetzung folgt …
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