Das Kalifat S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Kalif besucht Deutschland: Das Gegenmittel zu Extremismus

Wie viele deutsche Medien-Outlets werden sich durchringen, die gute Nachricht aus muslimischen Reihen zu publizieren?

Syed Amer Safir, Frankfurt am Main

Unter seiner Bevölkerung von 84 Millionen beheimatet Deutschland knapp 5 Millionen Muslime. In einer kürzlich durchgeführten Studie des Expertenrats für Integration und Migration glaubten fast 48 % der Deutschen, dass der »Islam nicht mit der deutschen Gesellschaft vereinbar« sei. Indes gaben 44 % der Deutschen an, dass staatliche Sicherheitsbehörden muslimische Organisationen überwachen sollten.

Es mag verschiedene Gründe geben, warum so viele Deutsche Bedenken über den Islam haben. Migranten machen mittlerweile mehr als 20 % der deutschen Bevölkerung aus, und in den letzten Jahren hat es einen enormen Zustrom muslimischer Migranten gegeben, insbesondere aus der Türkei, Syrien, Marokko und dem Libanon. In den Debatten ist die Einwanderung mittlerweile ein Dauerthema.

Um an Popularität zu gewinnen, heizen rechte Parteien das Thema in Deutschland weiter an. Laut Bild-Zeitung sind rechts-außen Parteien zur zweitstärksten politischen Kraft im Land geworden und haben rund 78 Sitze im Parlament des Landes inne. Einige ihrer Programme werden unverblümt als »anti-muslimisch« bezeichnet. Leider werden die Schandtaten einer winzigen Minderheit von Muslimen, welche aufs schärfste verurteilt werden müssen und nicht im Einklang mit dem Islam stehen, häufig als Rechtfertigung für eine anti-islamische Haltung genutzt. Es sind diese Negativbeispiele, die in den deutschen Medien regelmäßig ins Schlaglicht gerückt werden und damit die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit erregen.

Daraus ergibt sich wenig überraschend, dass auch der Unabhängige Expertenkreis für Muslimfeindlichkeit (UEM) in seinem Bericht festhält, dass feindliche Haltungen gegenüber Muslimen in Deutschland weit verbreitet sind und beispielsweise muslimische Frauen, die das Kopftuch tragen, oft Diskriminierung erfahren. Stereotype Vorstellungen über Muslime, die pauschal mit extremistischen Werten in Verbindung gebracht werden, sind weit verbreitet.

Währenddessen teilen nicht alle Deutschen diese Bedenken, und eine große Zahl an Leuten ist sehr tolerant, aufgeschlossen und akzeptiert andere Kulturen und Religionen. Offenherzige Menschen in Deutschland sollten daher nicht mit den anderen über einen Kamm geschoren werden.

Die Ankunft des Kalifen

Vor diesem Hintergrund ist am Sonntag, dem 26. August Hadhrat Mirza Masoor Ahmad (aba), das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, in Frankfurt am Main eingetroffen und wurde von Hunderten Männern und Frauen der Gemeinde begrüßt.

Dieser Kalif ist der spirituelle Führer der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, einer islamischen Reformbewegung, die weltweit mehrere Millionen Mitglieder zählt. Die Gemeinde wurde 1889 von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) gegründet, der beanspruchte, die spirituelle Wiederkunft von Jesus, dem Messias, zu sein, auf den auch beispielsweise die Christen warten. Er erklärte, dass sein Erscheinen auch im Einklang mit den Versprechen im Heiligen Qur’an stehe, dass der Islam aus einem Zustand des Verfalls und des Niedergangs wiederbelebt würde und zu seiner wahren Glorie und seinen Lehren von Toleranz, Frieden, Respekt sowie hohen moralischen und ethischen Werten zurückkehren würde.

Vor der Corona-Pandemie pflegte Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) seit seiner Wahl zum Kalifen jedes Jahr nach Deutschland zu kommen. Die diesjährige Tour markiert seinen ersten Besuch nach vier Jahren. Umso mehr wurde er von den Gemeindemitgliedern mit Begeisterung empfangen. Nach einer langen Reise, die kurz nach 10 Uhr vormittags in England begann und gegen 22 Uhr endete, war der erste Anlaufpunkt nach der Begrüßung an seine Anhänger beim Aussteigen nicht Ruhe und Schlaf. Stattdessen begab sich Seine Heiligkeit (aba) nach einer kurzen Rast und der Gebetswaschung direkt in die Moschee, um zusammen das Maghrib-Gebet (Gebet nach Sonnenuntergang) und das Isha-Gebet (Abendgebet) zu leiten. Am nächsten Morgen, am Montag gegen 5:30 Uhr, leitete Seine Heiligkeit (aba) das Fajr-Gebet (Gebet vor der Morgendämmerung) in einer überfüllten Moschee, zu der einige Menschen bereits viele Stunden zuvor angereist waren. Diese Fokussierung auf Gebete war und wird weiterhin das zentrale Merkmal des täglichen Lebens des Kalifen sein.

Einer der Höhepunkte des Besuchs des Kalifen (aba) wird die Jalsa Salana (Jährliche Versammlung) Deutschland 2023 sein, die zum ersten Mal auf der Messe Stuttgart stattfinden wird. Zehntausende Teilnehmer und deren Gäste werden erwartet. Im 100. Jubiläumsjahr der Ahmadiyya Muslim Gemeinde in Deutschland und somit Anlass zu Feierlichkeiten und besonderen Programmen.

Auf der Jalsa Salana und bei diversen Moschee-Eröffnungen wird Seine Heiligkeit (aba) die wahre Botschaft des Islam erklären, die leider sowohl von unaufgeklärten Muslimen als auch von den Medien und rechtsgerichteten Gruppen falsch verstanden und dargestellt wird. Es ist zu hoffen, dass dieser Besuch bei den Deutschen einen bleibenden Eindruck über die wahren Lehren dieser wunderschönen Botschaft des Friedens hinterlassen wird.

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