In der Freitagsansprache vom 21. Juni 2024 führte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über die Vorfälle in Bezug auf den Stamm Banū Nadhīr fort.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte zu Beginn, dass Gott Selbst den Heiligen Propheten Muhammad (saw) vor der Verschwörung der Juden des Stammes Banū Nadhīr beschützte, die darin bestand, ihn unter dem Deckmantel einer Einladung zu ermorden. Der Heilige Prophet (saw) erhielt eine Offenbarung über den geplanten Anschlag und kehrte darauf sofort nach Medina zurück.
Ein jüdischer Mann hörte von der Verschwörung und fragte die Juden der Banū Nadhīr, was sie vorhatten. Als sie ihm sagten, dass sie den Heiligen Propheten (saw) töten wollten und sich die Gelegenheit bot, da er in der Nähe sei, informierte der Mann sie, dass er den Heiligen Propheten (saw) gerade in Medina habe eintreten sehen. Diese Nachricht ließ die Verschwörer sprachlos zurück. In Medina holten seine Gefährten den Heiligen Propheten (saw) ein und er berichtete ihnen, was geschehen war. Der Heilige Prophet (saw) sagte ihnen auch, dass er ihnen deshalb nicht davon vor Ort erzählt hatte, da in Bezug auf ihre Personen keine Gefahr bestand. Der Anschlag richtete sich ausschließlich gegen seine eigene Person.
Zu diesem Anlass wurde der folgende Vers des Heiligen Qur’an offenbart:
«O die ihr glaubt! Gedenket der Gnade Allahs über euch, als ein Volk die Hände nach euch auszustrecken trachtete. Er aber hielt ihre Hände von euch zurück. Und fürchtet Allah; auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen.» (dt. Übers. des Heiligen Qur’an, 5:12)
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass bestimmte Juden der Banū Nadhīr nach dem plötzlichen Gehen des Heiligen Propheten (saw) beschämt waren. Ein jüdischer Mann unter ihnen erkannte, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) durch eine Offenbarung gewarnt worden sein musste und bestätigte, dass Muhammad (saw) der in der Thora vorhergesagte Gesandte Gottes und der letzte [gesetzbringende] Prophet sei, da alle Merkmale auf ihn zutreffen. Er sah nach diesem Mordkomplott zwei Möglichkeiten für die Banū Nadhīr: entweder den Islam anzunehmen und damit weiterhin in Medina in Schutz zu wohnen, was sie ablehnten, oder es zu akzeptieren, wenn der Heilige Prophet (saw) sie auffordern würde, ins Exil zu gehen und dabei ihren Besitz zu bewahren.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Heilige Prophet (saw) nach seiner Ankunft in Medina entschied, dass die Banū Nadhīr aus Medina verbannt werden sollten. Er schickte seinen Gefährten Hadhrat Muhammad bin Maslamah (ra), um diese Botschaft zu überbringen. Bei den Banū Nadhīr erinnerte Muhammad bin Maslamah (ra) sie daran, dass sie ihm früher einmal [vor dem Erscheinen des Propheten Muhammad (saw)] Essen angeboten und prophezeit hatten, dass bald ein besonderer Prophet kommen würde. Er nannte die Merkmale dieses Propheten gemäß ihren eigenen damals genannten Vorhersagen. Danach teilte er ihnen die Anordnung des Heiligen Propheten (saw) mit, dass sie aufgrund ihres Verrats und ihrer Komplotte Medina innerhalb von zehn Tagen zu verlassen haben.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass während die Juden der Banū Nadhīr sich auf ihre Abreise vorbereiteten, Abdullah bin Ubayy bin Sulul, der Anführer der Heuchler, ihnen hinterlistig riet, in ihren Festungen zu bleiben und versprach, 2.000 Männer zu schicken, um sie zu unterstützen. Er plante, dass diese Männer im Falle eines Vorgehens der Muslime die Hauptlast tragen und somit die Muslime daran hindern würden, die Banū Nadhīr zu erreichen. Falls sie dennoch vertrieben würden, würde er mit ihnen gehen. Diese hinterlistige und bösartige Planung wurde auch im Heiligen Qur’an dokumentiert, wo Allah die Heuchler beschreibend sagt:
«Hast du nicht die beobachtet, die Heuchler sind? Sie sprechen zu ihren Brüdern, die ungläubig sind unter dem Volk der Schrift: „Wenn ihr vertrieben werdet, so werden wir sicherlich mit euch ziehen, und wir werden nie jemandem gegen euch gehorchen; und wenn ihr angegriffen werdet, so werden wir euch sicherlich helfen.“» (dt. Übers. des Heiligen Qur’an, 59:12)
Abdullah bin Ubayy setzte seine Bemühungen fort, Huyyay bin Akhtab, das Stammesoberhaupt der Banū Nadhīr, zu überreden, dass sie bleiben sollten. Doch ein anderes Stammesmitglied namens Salam bin Mashkam versuchte Huyyay zu überzeugen, dass der Heilige Prophet Muhammad (saw) der wahre Prophet sei und sie durch Unterwerfung gegenüber dem Befehl, nämlich das Verlassen Medinas, ihre Besitztümer behalten könnten. Trotz Warnungen vor einem drohenden Unglück und der Unzuverlässigkeit von Abdullah bin Ubayy, der sich in der Vergangenheit nicht an seine Versprechungen gehalten hatte, blieb Huyyay stur. Schließlich entschieden die Banū Nadhīr, nicht zu gehen, und erklärten damit faktisch den Krieg gegen die Muslime. Voller Hochmut ließen sie den Muslimen mitteilen, dass sie nicht gehen würden.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass hiernach die Muslime versammelt wurden, und der Heilige Prophet Muhammad (saw) mit ihnen zur Belagerung der Festung der Banū Nadhīr aufbrach. Die muslimische Flagge wurde dabei Hadhrat Ali (ra) übergeben. Bei ihrer Ankunft begannen die Banū Nadhīr Steine von ihrer Festung aus zu werfen. Nachdem der Heilige Prophet (saw) das Gebet geleitet hatte, kehrte er nach Hause zurück und übertrug entweder Hadhrat Ali (ra) oder nach anderen Berichten Hadhrat Abu Bakr (ra) das Kommando über die Armee. Die Muslime belagerten die Banū Nadhīr über Nacht. Am nächsten Morgen kam der Heilige Prophet (saw) wieder. Während er das Morgengebet leitete, traf ein Pfeil eines jüdischen Bogenschützen sein Zelt. Daraufhin ließ er sein Zelt außerhalb der Reichweite der Pfeile verlegen. In der Nacht kam Abdullah bin Ubayy weder zu den Banū Nadhīr noch schickte er Männer zur Unterstützung. Huyyay erkannte, dass er getäuscht worden war. Inzwischen bemerkten die Muslime, dass Hadhrat Ali (ra) verschwunden war, kehrte aber bald darauf zurück, den Kopf des Bogenschützen tragend, der das Zelt des Heiligen Propheten (saw) getroffen hatte.
Seine Heiligkeit (aba) kündigte an, dass er diese Ereignisse in Zukunft weiter erzählen werde.
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