In der Freitagsansprache vom 03. Januar 2025 sprach Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) über finanzielle Opfer als Voraussetzung für wahre Tugendhaftigkeit.
Eingangs rezitierte Seine Heiligkeit (aba) den folgenden Vers aus dem Heiligen Qur’an:
»Nie könnt ihr zur vollkommenen Rechtschaffenheit gelangen, solange ihr nicht spendet von dem, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, wahrlich, Allah weiß es wohl.« (3:93)
Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass das Spenden von Reichtum im Wege Allahs eine große Tugend ist. Da der Mensch eine starke Bindung an seinen Besitz hat, belohnt Gott diejenigen, die von ihrem geliebten Reichtum spenden, mit Seiner Nähe und Seinem Wohlgefallen. Wahre Opfer bestehen darin, von dem zu geben, was einem wirklich am Herzen liegt.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Verheißene Messias (as) betont hat, man solle nicht so sehr an seinem Geld und Reichtum hängen, dass man nicht bereit ist, im Wege Allahs zu spenden. In der Frühzeit des Islam opferten die Gefährten des Heiligen Propheten (saw) sogar ihr Leben, obwohl auch sie ihre Familien und ihren Besitz liebten. Wahre Tugendhaftigkeit und Rechtschaffenheit erreiche man nicht, indem man nur wertlose Dinge spendet. Der Weg zu Gottes Wohlgefallen führe über die Bereitschaft, vorübergehende Härten zu ertragen. Gesegnet sind jene, die für Gott Opfer bringen, ohne sich davon entmutigen zu lassen.
Die Art und Weise, wie jemand im Wege Allahs gibt, sei ein Maß für die eigene Tugendhaftigkeit. Höchste Stufen der Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit könnten nur erreicht werden, wenn man von dem gibt, was man liebt. Hadhrat Abu Bakr (ra) ist ein Beispiel für diese Tugendhaftigkeit, da er alles opferte, was er besaß, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen.
Seine Heiligkeit (aba) hob hervor, dass in der heutigen Zeit die Ahmadiyya Gemeinde die Bedeutung von finanziellen Opfern tief verinnerlicht hat, was auf die Erziehung des Verheißenen Messias (as) zurückzuführen ist. Schon der Heilige Prophet Muhammad (saw) lehrte seine Gefährten, wie wichtig es ist, Reichtum im Wege Gottes einzusetzen. Er sagte, es gebe nur zwei Arten von Menschen, die man beneiden könne: Jene, die ihren Reichtum auf Allahs Weg einsetzen, und jene, die mit ihrer gottgegebenen Weisheit anderen Nutzen bringen. Diese Worte motivierten die Gefährten so sehr, dass sie oft zusätzlich arbeiteten, nur um spenden zu können. Allah belohnte ihren Einsatz, und viele von ihnen wurden später wohlhabend.
Der Heilige Prophet (sa) warnte davor, geizig zu sein, da dies dazu führen könnte, dass Allah Seine Gaben zurückhält. Er ermutigte dazu, großzügig im Namen Allahs zu geben, denn wer gibt, wird von Allah reichlich belohnt. Jeden Morgen, so erklärte er, steigen zwei Engel herab: Einer betet um mehr Segen für die, die spenden, während der andere die Bestrafung für die Geizigen erbittet.
Seine Heiligkeit (aba) hob hervor, dass die Geschichte der Ahmadiyya Gemeinde voller Beispiele für solche Opfer ist. So spendete ein Gemeindemitglied, der in finanzieller Not war, sein gesamtes Geld, woraufhin er einen unerwartet großen Auftrag erhielt, der ihm geschäftlichen Erfolg brachte. Solche Begebenheiten stärken den Glauben der Mitglieder und zeigen, wie Allah die Gläubigen belohnt.
Der Heilige Prophet (saw) betonte auch, dass wahre Sicherheit für den Reichtum eines Menschen darin liegt, ihn bei Gott »anzulegen«, Der ihn im Jenseits zurückgeben wird, wenn man ihn am meisten braucht, womit gemeint ist, dass der im Wege Gottes gespendete Reichtum für die Vergebung des Menschen sorgen kann.
Der Verheißene Messias (as) lehrte, dass Geiz und Glaube nicht im selben Herzen existieren können.
Seine Heiligkeit (aba) erinnerte daran, dass jede große Bewegung – ob die des Heiligen Propheten Muhammad (saw), Jesu (as) oder Mose (as) – auf finanzielle Opfer angewiesen war. Dasselbe gilt auch für die Gemeinde des Verheißenen Messias (as). Ein herausragendes Beispiel hierfür setzte der treue Gefährte Hadhrat Maulvi Nooruddin (ra), der bereit war, all seinen Besitz für die Sache des Verheißenen Messias (as) aufzugeben.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, wie die Gemeindemitglieder seit Anbeginn der Waqf-e-Jadid Kampagne auch im Rahmen dieser Initiative außergewöhnliche finanzielle Opfer leisten. Auch arme Mitglieder, die kaum etwas besaßen, gaben, was sie konnten.
Seine Heiligkeit (aba) hob hervor, dass es trotz des zunehmenden Materialismus in der heutigen Welt mit den Ahmadi Muslimen immer noch Menschen gibt, die immense Opfer für Allah bringen. Sogar Ahmadi Muslime, die erst kürzlich der Gemeinde beigetreten sind, zeigen diese Hingabe.
Ein Beispiel aus den Marshallinseln zeigt eine Ahmadi-Frau, die in der Gemeindeküche arbeitet und regelmäßig großzügig für Waqf-e-Jadid Initiative spendet, obwohl sie in armen Verhältnissen lebt. In Kasachstan gibt es einen Mann, der selbst in Zeiten extremer Not finanzielle Beiträge leistete und berichtete, dass Allah ihn daraufhin immer mit mehr Wohlstand segnete.
In Gambia teilte ein Mann seinen Lohn in zwei Teile: einen für den persönlichen Bedarf und einen für Spenden. Als er einmal den Teil für den persönlichen Gebrauch verlor, gab er dennoch den ihm verbleibenden Teil für die Waqf-e-Jadid Initiative und vertraute darauf, dass Allah ihm helfen würde. Später fand er das verlorene Geld wieder
Ein weiterer Vorfall aus Tansania berichtet von einem Mann, der für eine Spendenkampagne Geld einsetzte, das eigentlich für sein Geschäft vorgesehen war. Doch überraschenderweise übernahm der Verkäufer, mit dem er handeln wollte, einen Teil der Kosten, ohne dass der Mann wusste, wie es dazu kam.
Die im Rahmen der Waqf-e-Jadid Initiative gespendeten Gelder werden genutzt, um die finanziellen Bedürfnisse der Ahmadiyya Gemeinde weltweit zu decken, insbesondere für den Betrieb von Moscheen, Missionshäusern und Jamias (Hochschulen für die Imamausbildung). In Afrika gibt es tausende Moscheen und Missionshäuser, die finanzielle Unterstützung benötigen. Auch südamerikanische Länder und Inseln sind auf Hilfe angewiesen. Trotz hoher Ausgaben sorgt Allah dafür, dass alle Bedürfnisse erfüllt werden, auch wenn die Mittel begrenzt erscheinen.
Am Ende der Freitagsansprache rief Seine Heiligkeit (aba) zu Gebeten für den Schutz der Ahmadis weltweit auf, insbesondere in Pakistan, angesichts wachsender extremistisch bedingter Gefahren. Er betete für Allahs Segen für diejenigen, die finanzielle Opfer für die Gemeinde gebracht haben, und für den Schutz der Gemeinde vor jeder Bedrohung. Zudem rief er zu Gebeten für den Weltfrieden und den Schutz unschuldiger Menschen vor den Folgen von Kriegen auf. Es ist die Pflicht eines jedes Ahmadis, für den Frieden seines jeweiligen Landes zu beten. Seine Heiligkeit (aba) kritisierte die Selbstbezogenheit der Menschen, die das neue Jahr mit Feierlichkeiten wie Feuerwerken begrüßen, ohne an das Leid der anderen zu denken. Er betete, dass Allah die Pläne mächtiger Nationen, die den ärmeren Ländern Unrecht zufügen, vereiteln möge.
Kommentar hinzufügen