Rechtgeleitete Kalifen – Hadhrat UmarRA Teil 24
Nach der Rezitation von tašahhud, ta’awwuḏ und Sure al-Fātiḥa sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, dass der Zustand der GefährtenRA vor und nach der Annahme des Islam sehr unterschiedlich war.
Revolutionäre Veränderung unter den Gefährten nach ihrer Konvertierung zum Islam
Seine HeiligkeitABA zitierte den Zweiten KalifenRA, dass es sich bei ihnen um Menschen handelte, die einst entschiedene Gegner des Heiligen ProphetenSAW waren. Hadhrat UmarRA zum Beispiel brach eines Tages auf, um den Heiligen ProphetenSAW zu töten. Unterwegs erfuhr er, dass seine Schwester und ihr Mann den Heiligen ProphetenSAW angenommen hatten, und so machte er einen Umweg und ging zuerst zum Haus seiner Schwester. Als er dort ankam, hörte er, wie die Verse des Heiligen Qur‘an rezitiert wurden. Er stellte seine Schwester und ihren Mann zur Rede. Dann bat er darum, dieselben Verse zu hören, die rezitiert wurden, woraufhin er in Tränen ausbrach. Dann ging er zum Heiligen ProphetenSAW und anstatt ihn anzugreifen, gelobte er ihm Treue.
Seine HeiligkeitABA zitierte weiter den Zweiten KalifenRA, dass dies der Zustand der Gefährten war, bevor sie den Islam annahmen. Dann, nachdem sie den Heiligen ProphetenSAW angenommen hatten, erlebten sie eine spirituelle Revolution, nicht nur bei sich selbst, sondern ermöglichten es auch anderen, dieselbe spirituelle Revolution zu vollziehen. Wenn jemand diesen Wunsch wirklich hat, kann er heute die gleiche spirituelle Revolution erfahren.
Die Gottesfurcht von Hadhrat UmarRA
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA Gott zutiefst fürchtete. Einmal hörte jemand, wie er zu sich selbst sagte: »Du bist der Führer der Gläubigen, du musst Gott fürchten.« Bei einer anderen Gelegenheit hörte jemand, wie Hadhrat UmarRA während seines Gebets inbrünstig sagte: »Ich klage nur meinen Kummer und meinen Gram zu Allah.« (Der Heilige Qur’an 12:87). Jemand, der in der letzten Reihe der Moschee stand, konnte ihn dabei hören, wie er dies betete.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA die Familienmitglieder derjenigen ehrte, die Opfer dargebracht hatten. Einmal ging eine Frau zu Hadhrat UmarRA und erzählte ihm, dass ihr Mann gestorben sei und kleine Kinder hinterlassen habe. Er war völlig mittellos und sie befürchtete, dass ihre Kinder verhungern könnten. Sie erwähnte auch, dass ihr Vater an der Seite des Heiligen ProphetenSAW in der Schlacht von Hudaibiyah gekämpft hatte. Als Hadhrat UmarRA dies hörte, erwiderte er, dass dies eine enge Verbundenheit gewesen sei und so schenkte er ihr ein Kamel und Vorräte für ein ganzes Jahr. Er sagte, dass Allah ihr mehr geben würde, wenn diese Vorräte aufgebraucht seien.
Fürsorge für die Älteren
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA sich auch um die älteren Menschen kümmerte. Einmal sah jemand, wie Hadhrat UmarRA in der Nacht ein Haus betrat. Als er das Haus verließ, ging diese Person in das Haus und fand eine blinde ältere Dame vor. Er fragte sie, warum Hadhrat UmarRA bei ihr zu Hause war. Sie antwortete, dass er ihr seit geraumer Zeit bei ihren verschiedenen Bedürfnissen und Aufgaben helfen würde.
Sich um die Bedürfnisse der Menschen kümmern
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA ein tiefes Gespür für die Bedürfnisse der Menschen hatte. Eines Nachts erkundigte er sich zum Beispiel, warum ein kleines Kind weinte. Man teilte ihm mit, dass der Säugling nichts zu essen hatte, da für Kleinkinder keine Nahrung vorgesehen war. In diesem Moment gewährte Hadhrat UmarRA der Mutter des Kindes Nahrungsmittel und kündigte an, dass von nun an Nahrungsmittel für Kleinkinder zur Verfügung gestellt werden würden. Dies war dieselbe Person, vor der andere große Führer Ehrfurcht empfanden und vor der sie sich fürchteten und doch fand er keine Ruhe, bis das Kind einer Beduinenfrau gesättigt war und fest schlief.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA einmal zu Fuß unterwegs war und sich an einer Mauer in der Nähe eines Hauses ausruhte. Dort hörte er eine Mutter, die ihrer Tochter sagte, sie solle etwas Wasser in die Milch mischen. Die Tochter sagte zu ihrer Mutter, dass Hadhrat UmarRA sie angewiesen habe, die Milch nicht mit Wasser zu vermengen. Ihre Mutter sagte, dass Hadhrat UmarRA nicht anwesend sei und es daher kein Problem darstellen würde. Die Tochter erwiderte jedoch, dass es nicht richtig sei, in der Gegenwart von Hadhrat UmarRA gehorsam und in seiner Abwesenheit ungehorsam zu sein. Am nächsten Tag schickte Hadhrat UmarRA den Heiratsantrag für seinen Sohn an dasselbe Mädchen. Dies war der Standard, den Hadhrat UmarRA bei der Suche nach einer Ehepartnerin berücksichtigte.
Sorgfalt bei der Gewährleistung von Fairness im Handel
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA dafür sorgte, dass die Preise auf dem Markt nicht auf unfaire Weise erhöht oder gesenkt wurden, wie es heute der Fall ist. Einmal sah er, dass ein Händler Trauben zu einem derart niedrigen Preis verkaufte, dass andere Händler nicht in der Lage waren, konkurrenzfähige Preise anzubieten. Daher wies Hadhrat UmarRA den Händler an, seine Preise zu erhöhen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA während des Ausbruchs einer Epidemie sehr um das Leben der Menschen besorgt war. Es gab ein Tal namens Amwas, von dem aus sich eine Epidemie in Syrien ausbreitete, die viele Opfer forderte. Manchen Berichten zufolge gab es etwa 25.000 Tote. Als Hadhrat UmarRA nach Syrien aufbrach, wurde er unterwegs über den Ausbruch der Seuche informiert und kehrte daraufhin nach Medina zurück. Hadhrat UmarRA rief die Auswanderer (Muhajireen) zur Beratung zusammen. Die Meinungen gingen auseinander: Einige meinten, sie sollten sich nicht fürchten und weiterziehen, während andere der Meinung waren, dass sie zurückkehren sollten. Hadhrat UmarRA beriet sich mit den Bewohnern von Medina (Ansar) sowie mit den Ältesten der Quraisch und entschied schließlich, dass alle zurückkehren sollten. Jemand fragte Hadhrat UmarRA, ob es möglich sei, der Bestimmung Gottes auszuweichen. Hadhrat UmarRA sagte, dass sie von einer Bestimmung Gottes zu einer anderen Bestimmung Gottes übergingen. Diese Entscheidung wurde durch eine Aussage des Heiligen ProphetenSAW gestützt, wonach die Menschen im Falle des Ausbruchs einer Epidemie nicht in das betreffende Gebiet gehen sollten und diejenigen, die sich bereits in diesem Gebiet aufhielten, dieses nicht verlassen sollten. So kehrte Hadhrat UmarRA zurück, doch die Soldaten, die sich bereits in den betroffenen Gebieten aufhielten, wurden angewiesen, dort zu bleiben. Hadhrat UmarRA fürchtete um das Wohlergehen von Hadhrat Abu UbaidahRA, der sich in dem betroffenen Gebiet aufhielt. Aus Liebe zu ihm rief Hadhrat UmarRA ihn zu sich, aber Hadhrat Abu UbaidahRA verstand seine Absicht. Er entgegnete, dass er die Gefühle von Hadhrat UmarRA verstehe, aber er sei auch einer der Soldaten, daher sei es das Beste für ihn, dort zu bleiben. Hadhrat UmarRA war von dieser Antwort gerührt und wies daraufhin Hadhrat Abu UbaidahRA an, zumindest an einen erhöhten Ort in den Bergen zu gehen. Hadhrat Abu UbaidahRA war gerade dabei, diese Anweisung umzusetzen, als er der Epidemie zum Opfer fiel.
Erhörte Gebete von Hadhrat UmarRA
Seine HeiligkeitABA sagte, dass auch Hadhrat UmarRA die Erfahrung machte, dass seine Gebete erhört wurden. Einmal gab es eine Hungersnot und so ging Hadhrat UmarRA hinaus, um für Regen zu beten. Während er betete, begann es zu regnen, woraufhin sich die Menschen freuten. Es wird auch berichtet, dass Hadhrat Amr bin al-AasRA nach der Eroberung Ägyptens darüber informiert wurde, dass die Ägypter eine Tradition hatten, um den Nil fließen zu lassen. Diese Tradition bestand darin, dass sie ein junges Mädchen nahmen, sie mit Kleidern und Schmuck verzierten und sie dann in den Fluss setzten. Hadhrat Amr bin al-AasRA sagte, dass solche Bräuche im Islam nicht fortbestehen würden. Hadhrat UmarRA wurde darüber informiert und bestätigte die Richtigkeit dieser Antwort. Hadhrat UmarRA sandte daraufhin einen von ihm selbst geschriebenen Brief an den Nil und wies an, ihn in den Nil zu werfen. Dieser richtete sich an den Nil und forderte ihn auf, still zu liegen, wenn er von sich aus fließe, aber wenn er auf Gottes Geheiß fließe, dann bete er zu Gott, dass er weiter fließe. Es wird berichtet, dass am nächsten Tag die Wassermenge im Nil deutlich zunahm.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einmal der römische Caesar an Kopfschmerzen litt und trotz intensiver Bemühungen nicht geheilt werden konnte. Es wurde ihm vorgeschlagen, Hadhrat UmarRA um Hilfe und Gebete zu bitten. So schickte der der Caesar einen Boten zu Hadhrat UmarRA. Hadhrat UmarRA dachte, dass Caesar ein hochmütiger Mensch sei und nicht zu ihm gekommen wäre, wenn er nicht in irgendeiner Art Not gewesen wäre. Daher dachte Hadhrat UmarRA daran, etwas zu schicken, das gesegnet sein würde, aber auch den Hochmut von Caesar brechen würde. So schickte Hadhrat UmarRA ihm einen alten, abgenutzten Hut. Als Caesar ihn sah, weigerte er sich, ihn zu tragen, aber später, als seine Schmerzen zunahmen, hatte er keine andere Wahl, als den Hut zu tragen, woraufhin seine Schmerzen nachließen. Die Schmerzen kehrten nach einigen Tagen zurück und so trug Caesar nach einigen Tagen denselben alten abgenutzten Hut.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA die Moschee des Heiligen ProphetenSAW sehr hochhielt. Einmal sprachen zwei Personen lautstark in der Moschee des Propheten. Er bat darum, sie zu ihm zu bringen und fragte sie, woher sie kämen. Sie sagten, sie kämen aus Taif. Hadhrat UmarRA sagte ihnen, dass er sie bestraft hätte, wenn sie aus Medina gekommen wären, weil sie so laut in der Moschee des ProphetenSAW gesprochen hätten. In ähnlicher Weise begann Hadhrat UmarRA das Gebet erst dann, wenn er sich vergewissert hatte, dass alle Reihen gerade standen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass er in zukünftigen Freitagsansprachen weitere Begebenheiten aus dem Leben von Hadhrat UmarRA erwähnen werde.
Zusammenfassung erstellt von The Review of Religions
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