Rechtgeleitete Kalifen – Hadhrat UmarRA Teil 25
Nach der Rezitation von tašahhud, ta’awwuḏ und Sure al-Fātiḥa sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, dass Hadhrat UmarRA diejenigen, die Wissen über den Heiligen Qur’an besaßen, sehr schätzte, ungeachtet dessen, ob sie jung oder alt waren.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einmal jemand zu Hadhrat UmarRA kam und sich darüber beklagte, dass er den Menschen nicht genug Güter zukommen ließ und in Vermögensangelegenheiten nicht gerecht entschied. Dies beunruhigte Hadhrat UmarRA. Einer seiner Berater, Hurr bin Qais, sagte, dass dem Heiligen ProphetenSAW im Heiligen Qur’an folgendes befohlen wurde:
»Übe Nachsicht und gebiete Gütigkeit und wende dich ab von den Unwissenden.« (Der Heilige Qur’an 7:200)
Hurr bin Qais sagte, dass diese Person sicherlich ignorant war. Als Hadhrat UmarRA an diese Verse erinnert wurde, ergriff er keine Maßnahmen gegen diese Person.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einmal ein Stammesführer zu Hadhrat UmarRA kam und ihm die Tatsache missfiel, dass ein zehnjähriges Kind in solch angesehener Gesellschaft saß. So geschah es, dass Hadhrat UmarRA später über eine Handlung dieses Häuptlings unzufrieden wurde. Dieses zehnjährige Kind las Folgendes vor:
»Die den Zorn unterdrücken.« (Der Heilige Qur’an 3:135)
Außerdem rezitierte das Kind:
»Und wende dich ab von den Unwissenden.« (Der Heilige Qur’an 7:200)
Das Kind sagte, dass diese Person sicherlich ignorant sei. Als Hadhrat UmarRA die Worte des Heiligen Qur’an hörte, blieb er still. Dann wurde dem Stammesführer gesagt, dass derselbe zehnjährige Junge, auf den er herabblickte, derjenige war, der ihn rettete.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA auch Kinder zu Rate zog, wenn ihm Angelegenheiten vorgelegt wurden, um ihren Verstand zu schärfen.
Sorgfalt in Angelegenheiten der Staatskasse
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA äußerst vorsichtig war, wenn es um das Vermögen der Staatskasse ging. Einmal wurde Hadhrat UmarRA etwas Milch zu trinken gegeben, die er sehr mochte. Er fragte, woher diese Milch käme. Die Person sagte ihm, dass sie ihm von den Kamelen gegeben worden war, die für Zakat gegeben worden waren. Als Hadhrat UmarRA dies hörte, übergab er sich und sagte, er könne aus Zakat nicht verzehren.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA einmal krank wurde und ihm empfohlen wurde, Honig zu trinken. In der Schatzkammer befand sich etwas Honig. Hadhrat UmarRA stand auf der Kanzel und sagte zu den Leuten, dass er den Honig nur verwenden würde, wenn sie es erlaubten, was sie auch taten, und erst dann verwendete er den Honig aus der Staatskasse.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass es einmal draußen extrem heiß war, so heiß, dass es schwierig war, aufzustehen und sogar die Tür zu öffnen. In dieser Hitze wurde Hadhrat UthmanRA informiert, dass draußen jemand spazieren ging. Als diese Person sich näherte, sah Hadhrat UthmanRA, dass es Hadhrat UmarRA war. Auf die Frage, was er bei dieser extremen Hitze draußen tue, sagte Hadhrat UmarRA, dass sich ein Kamel der Staatskasse verirrt habe und er es suchen würde.
Gerechter Umgang mit Menschen
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA immer gerecht handelte. Einmal stritten sich ein Jude und ein Muslim und suchten Hadhrat UmarRA auf. Hadhrat UmarRA hörte sich ihren Fall an und war der Meinung, dass der jüdische Mann Recht hatte, und so entschied er zu dessen Gunsten. Bei einer anderen Gelegenheit ging ein Ägypter zu Hadhrat UmarRA und sagte, dass er gegen den Sohn von Hadhrat Amr bin ‘AasRA ein Rennen gewonnen habe. Daraufhin fing er an, ihn zu schlagen und sagte, er sei der Sohn einer angesehenen Person. Als Hadhrat UmarRA dies hörte, rief er Hadhrat Amr bin ‘Aas und seinen Sohn zu sich, und dann sagte Hadhrat UmarRA zu dem Ägypter, dass er nun den Sohn von Hadhrat Amr bin ‘Aas schlagen könne.
Hohes Maß an Nachsichtigkeit
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA sehr nachsichtig war. Einmal sagte er in einer Predigt, dass jeder, der etwas Falsches an ihm entdeckte, es berichtigen sollte. Eine Person stand auf und sagte, dass sie die Fehler, die sie bei ihm fand, mit ihrem Schwert beseitigen würde. Hadhrat UmarRA dankte Gott, dass es jemanden gab, der ihn mit seinem Schwert berichtigen würde.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einmal eine Person zu Hadhrat UmarRA ging und ihm vor einer Menschenmenge sagte, er solle Gott fürchten. Die Anwesenden wollten ihn zum Schweigen bringen, doch Hadhrat UmarRA sagte, wenn er etwas sagen wolle, dann solle er es offen sagen.
Wahrung der Religionsfreiheit
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA sehr für die Religionsfreiheit eintrat. Einmal suchte eine ältere Christin Hadhrat UmarRA bezüglich einer Angelegenheit auf. Hadhrat UmarRA forderte sie auf, den Islam anzunehmen, da sie dann geschützt sei. Sie entgegnete ihm, dass sie alt sei und kurz vor dem Tod stünde. Hadhrat UmarRA erfüllte also ihr Bedürfnis und bereute es später, da er befürchtete, dass sie ihn als Vorteilsnehmer empfunden haben könnte, der ihre Notlage ausnutzte und sie zwang, den Islam anzunehmen. Er betete zu Gott und sagte, er habe ihr lediglich den richtigen Weg gezeigt, wollte sie aber nicht zwingen. In diesem Maße achtete er auf die Religionsfreiheit.
Fürsorge für Tiere
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA auch Tieren gegenüber fürsorglich war. Einmal inspizierte Hadhrat UmarRA einige Kamele, die angebunden worden waren. Er untersuchte sie und fragte die Besitzer, ob sie sich wirklich um ihre Tiere kümmerten. Wenn dies der Fall wäre, hätten sie sie frei lassen sollen, damit sie frei grasen könnten.
Ein Tag mit zwei Festen
Seine HeiligkeitABA sagte, dass einst ein jüdischer Mann zu UmarRA kam und sagte, dass es einen Vers im Qur’an gäbe, der, wenn er dem jüdischen Volk offenbart worden wäre, sie sich gefreut und jenen Tag als Eid-Tag gefeiert hätten. Der Vers lautete:
»Heute habe Ich eure Glaubenslehre für euch vollendet und Meine Gnade an euch erfüllt und euch den Islam zum Bekenntnis erwählt. Wer aber durch Hunger getrieben wird, ohne sündhafte Absicht – dann ist Allah allverzeihend, barmherzig.« (Der Heilige Qur’an 7:200)
Hadhrat UmarRA entgegnete ihm, dass dieser Vers an einem Tag mit zwei Festen offenbart wurde: am Freitag und am Tag von Arafah.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Leute zu sagen pflegten, dass in der Ära von Hadhrat UmarRA der Satan gefesselt gewesen sei und nach dem Märtyrertod von Hadhrat UmarRA sei der Satan losgelassen worden und habe um sich getrieben.
Liebe zur Poesie
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat UmarRA eine besondere Vorliebe für die Poesie hatte. Es wird berichtet, dass Hadhrat UmarRA oft, wenn ihm Angelegenheiten vorgelegt wurden, während er sie erklärte, relevante Strophen von Gedichten zitierte. Er zitierte solche Gedichte, die im Einklang mit den islamischen Lehren und der islamischen Lebensweise standen. Er ermutigte auch andere dazu, Strophen auswendig zu lernen. Hadhrat UmarRA verfeinerte auch die arabische Poesie. So war es zum Beispiel üblich, Frauen in Gedichten zu nennen und die Liebe zu ihnen zu erklären. Hadhrat UmarRA schaffte diese Praxis ab und verhängte eine Strafe für diese Praxis.
Seine HeiligkeitABA zitierte den Verheißenen MessiasAS, der in seinen Schriften den hohen Rang von Hadhrat UmarRA zusammen mit den anderen rechtgeleiteten Kalifen hervorgehoben hat. Seine Heiligkeit sagte, dass nun die Serie der Freitagsansprachen über das Leben von Hadhrat UmarRA abgeschlossen sei. Seine HeiligkeitABA sagte, dass er demnächst über das Leben von Hadhrat Abu BakrRA berichten werde.
Zusammenfassung erstellt von The Review of Religions
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