Ahmadiyya S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Brücken des Friedens bauen

Ansprache von Hadhrat Mirza Masroor Ahmad ABA, dem weltweiten Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat an die Gäste anlässlich der Jalsa Salana (Jahresversammlung) 2016 Nach der Rezitation von Taschahud, Ta’awwuz und Bismillah begann Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, fünfter Nachfolger des Verheißenen MessiasAS, seine Ansprache mit den folgenden Worten: Verehrte Gäste, Assalamu alaykum wa rahmatullahi wa barakatuhu […]

Ansprache von Hadhrat Mirza Masroor Ahmad ABA,
dem weltweiten Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat an die Gäste anlässlich der Jalsa Salana (Jahresversammlung) 2016

Nach der Rezitation von Taschahud, Ta’awwuz und Bismillah begann Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, fünfter Nachfolger des Verheißenen MessiasAS, seine Ansprache mit den folgenden Worten:

Verehrte Gäste, Assalamu alaykum wa rahmatullahi wa barakatuhu – Möge Frieden und Segnungen Allahs auf Ihnen allen sein.
Durch die Gnade Allahs veranstaltet die Ahmadiyya Muslim Gemeinde Deutschland ein weiteres Mal ihre jährliche Versammlung hier in Karlsruhe. Diese drei Tage sind von großer Bedeutung und Wichtigkeit für die Ahmadiyya Muslim Jamaat und für alle teilnehmenden Ahmadis, da sie sich hier zusammengefunden haben mit der Absicht, ihre Spiritualität und ihr religiöses Wissen zu erweitern.
Jedoch, während wir hier heute versammelt sind, ist es unbestreitbar, dass der Weltfrieden auf des Messers Schneide steht. Jeden Tag werden wir Zeuge von wachsenden Konflikten und Unsicherheit überall auf der Welt. Es ist ein seltsames und tragisches Paradox, dass wir uns – obwohl mehr als je zuvor miteinander vernetzt – tatsächlich jedoch täglich mehr voneinander entfernen. Besonders hat sich die Stabilität Europas nach dem großen Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak im letzten Jahr merklich verschlechtert, aber auch wegen der verschiedenen terroristischen Anschläge, die kürzlich stattgefunden haben.

Zweifelslos verursachen diese üblen Taten von sogenannten muslimischen terroristischen Gruppen oder anderen extremistischen Personen einen furchtbaren Schaden an der Gesellschaft und führen zu steigender Angst vor dem Islam bei der überwiegenden Bevölkerung.
Bei all dem bin ich mir sicher, dass es einige Menschen geben wird, die besorgt und ängstlich sind angesichts der Tatsache, dass an diesem Wochenende tausende Ahmadi-Muslime sich für ihre Jahresversammlung hier zusammengefunden haben. Obwohl diese Jahresversammlung seit vielen Jahren stattfindet, hat die bereitere Öffentlichkeit von ihr bisher keine Kenntnis genommen. Jetzt aber, wegen der herrschenden Umstände, nimmt man von dieser Veranstaltung mehr Kenntnis. Einige Menschen werden misstrauisch und ängstlich sein, dass so viele Muslime sich an diesem Ort versammelt haben.
Sicherlich werden einige von Ihnen, die vor mir sitzen, auch Bedenken und Vorbehalte haben. Daher ist Ihre Teilnahme, trotz solcher Bedenken, äußerst beeindruckend und Beweis ihrer Toleranz . Sie haben einen beispielhaften Mut durch Ihre Teilnahme an dieser islamischen Veranstaltung an den Tag gelegt, in einer Zeit, wo die mediale Darstellung des Islam und falsche Propaganda die Auffassung hat aufkommen lassen, dass alle Muslime Terroristen und Extremisten seien. Ihre Teilnahme beweist, dass Sie trotz der Fehlinformationen und Propaganda eine positive und wohlwollende Meinung von den Ahmadi Muslimen haben.
Für diese Geste und Ausdruck der Freundschaft und des guten Willens bin ich Ihnen allen äußerst dankbar. Es nehmen hier vielleicht auch Menschen teil, die trotz Ängste vor dem Islam aus Neugier gekommen sind. Ich danke auch all diesen und habe Respekt vor ihrer Bereitschaft über den Islam zu lernen und für ihre Interesse an dieser Veranstaltung. Auf jeden Fall – bevor ich weiter spreche –, lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, um unseren Gästen zu versichern, dass der Islam, sowie er gemeinhin in den westlichen Medien dargestellt wird, keinesfalls die genaue Wiedergabe der eigentlichen Lehren des Islam ist.
Islam ist nicht – Gott bewahre – eine Religion, die Extremismus und Gewalt lehrt. Vielmehr ist es eine Religion, die für Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft eintritt. Zweifelslos gibt es einige muslimische Gruppierungen und Personen, die abscheulichste Taten im Namen des Islam begehen. Doch, anstatt dem Islam zu dienen, ist das einzige, was sie erreichen, den Islam zu defamieren, indem sie seine wahren Lehren zerstören. In genauem Gegensatz zu diesen Extremisten ist die Ahmadiyya Muslim Gemeinde eine vollkommen friedfertige religiöse Gemeinschaft, die bestrebt ist, Toleranz, Aussöhnung und Glaubensfreiheit überall auf der Welt zu verbreiten. Denken Sie jedoch nicht, dass wir eine neue Interpretation des Islam vertreten würden oder die Lehren des Islam in irgendeiner Weise modifiziert hätten. Der einzige Grund, dass wir friedlich sind, uns um die Menschheit kümmern, diese lieben und bestrebt sind, Spaltungen an denen die Welt krankt, zu überwinden, liegt darin, dass wir den Lehren des Islam folgen. Allein aus dieser Tatsache, dass wir die wahren Lehren des Heiligen Qurans verstanden haben, sind wir Ahmadi Muslime bestrebt, unser Leben auf diese friedfertige Art zu verbringen. Alles, was wir sagen und tun, ist von dem inspiriert, was wir vom Heiligen Quran und der Praxis des Heiligen Gründer des Islam, dem Heiligen Propheten (Friede sei über ihn) gelernt haben.

Wenn Sie das hören, werden viele von Ihnen die Frage stellen: Wenn der Islam so friedfertig ist, warum richten dann extremistische muslimische Gruppierungen derartiges Unheil in der muslimischen Welt und zunehmend auch im Westen an? Warum töten sie erbarmungslos unschuldige Menschen? Sie werden sich sicherlich an die kürzlichen Ereignisse in Frankreich und Belgien erinnern. Und vor allem werden Sie sicherlich beunruhigt und alarmiert sein durch die Serie von Anschlägen, die in den letzten Monaten hier in Deutschland stattgefunden haben. So gab es beispielsweise im Mai einen Anschlag auf einen Bahnhof und anschließend einen größeren Anschlag auf einen Zug im Juli. Ebenso gab es in jüngster Vergangenheit Angriffe von Flüchtlingen oder abgelehnten Asylbewerbern in verschiedenen Städten. Unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren oder wurden schwer verletzt. Natürlich haben solche Anschläge die Menschen in Angst versetzt und in ihren Herzen und Köpfen Furcht vor dem Islam eingeflößt. Es ist eine Tragödie größten Ausmaßes, dass solche Angriffe mit dem Islam in Verbindung gebracht werden, denn solche Verbrechen sind völlig dem entgegengesetzt, wofür der Islam eigentlich steht.
Islam ist die Religion, die das Töten unschuldiger Menschen oder das Zufügen von Schaden gegenüber Menschen auf das Schärfte verboten hat. Terroristen, die behaupten im Namen des Islam zu handeln, machen sich schuldig, unschuldige und wehrlose Menschen zu töten. Sie schlachten unschuldige Individuen ab, die niemals Krieg gegen diese Leute geführt haben oder ihnen irgendeinen Schaden zugefügt haben. Und der Gipfel dieser Brutalität ist kürzlich das Enthaupten eines alten Priesters in einer französischen Kirche. Unter allen Umständen und für alle Zeit ist ein solch brutales Handeln absolut ungerechtfertigt und unbegreiflich. Wenn einige westliche Regierungen muslimische Regierungen dabei unterstützt haben gegen Rebellen und andere Gruppen im eigenen Land zu kämpfen, gibt das den Letzteren dennoch nicht das Recht, ihren Hass und ihre bösen Handlungen in den Westen zu bringen.
Solche Leute sollten auf das Beispiel des Gründers des Islam (Friede sei auf ihn) schauen und ihn beachten. Aus der Geschichte wird deutlich , dass die Kriege in der Frühzeit des Islam den Muslimen aufgezwungen wurden und rein defensiver Natur waren. Doch auch unter diesen Umständen legte der Heilige ProphetSAW äußerst strikte Einsatzregeln für muslimische Soldaten fest, die sie unbedingt folgen und einhalten mussten. So befahl er, dass niemals eine Kirche oder ein Gebetshaus und ein Priester oder religiöser Führer angegriffen werden darf. Weiterhin lehrte er, dass niemals Frauen, Kinder oder ältere Menschen angegriffen werden dürfen. Er ging soweit zu sagen, dass sich die Muslime während des Krieges sogar darum bemühen sollen die Umwelt zu schützen und daher keine Bäume gefällt werden dürfen. Wenn also die Lehren vom Propheten des Islam (Friede sei auf ihn) so deutlich sind, wie könnte es dann je für Muslime erlaubt sein zu morden oder unschuldigen Menschen Leid zuzufügen, die tausende Meilen entfernt von den Konfliktgebieten leben?
In Wahrheit sind solche Angriffe weder gerechtfertigt noch werden es je sein. Wie ich bereits erwähnt habe, hat der Islam auch in einem Kriegszustand äußerst strikte Einsatzregeln festgelegt. So heißt es zum Beispiel in der Sure 8 Vers 68 des Heiligen Quran, dass nur jene als Kriegsgefangene festgenommen werden dürfen, die direkt am Krieg teilnehmen. Daher ist es einem Muslim nicht erlaubt, während des Krieges jemanden gefangen zu nehmen, mit dem er nicht unmittelbar im Gefecht ist, geschweige denn ihn zu töten. Doch heute begehen Muslime Selbstmordattentate oder andere terroristische Aktivitäten, bei denen sie brutal unschuldige Menschen töten, die in Städten und Dörfern leben, tausende von Meilen entfernt, und die keinen Streit mit ihnen hatten oder sie überhaupt kannten. Wer immer so handelt, egal ob als Gruppe oder als alleiniges Individuum, folgt nicht dem Islam. Vielmehr wollen diese Menschen ihren eigenen egoistischen Interessen oder den selbstsüchtigen Interessen und dem Ehrgeiz ihrer Anführer dienen.
Dennoch, obwohl nicht geleugnet werden kann, dass der Hauptgrund für den heutigen Unfrieden und die Brutalitäten in der islamischen Welt liegen, wäre es meiner Meinung falsch, alle anderen Parteien von jeglicher Schuld freizusprechen. Bestimmte westliche Regierungen und Großmächte haben auch Fehler begangen. Sie haben eine unkluge und ungerechte Politik gegenüber muslimischen Ländern eingeschlagen, die negative und extreme Reaktionen bei einem Teil der muslimischen Welt hervorgerufen hat. Solche Außenpolitik hat Instabilität und Spaltung und damit Extremismus und Terrorismus entstehen lassen. Eine direkte Konsequenz solcher Politik ist der plötzliche Zustrom einer großen Anzahl von Flüchtlingen nach Europa. Dieser Zustrom hat schon Angst und Panik unter der lokalen Bevölkerung verursacht.

Obwohl die Bereitschaft mancher Länder, besonders Deutschlands, diesen Flüchtlingen Zuflucht zu gewähren, ein Ausdruck von Güte, Solidarität und Mitgefühl ist, ist es doch nicht leicht, eine so große Anzahl von Menschen aufzunehmen und es gibt dabei Risiken und Gefahren. In der Tat ist Europa aufgrund der Flüchtlingskrise zu einem gefährlicheren und instabileren Ort geworden, denn es hat damit den terroristischen Gruppierungen die Möglichkeit geboten ihre Mitglieder getarnt als Flüchtlinge einzuschleusen. Abgesehen von möglichen Anschlägen, in dem diese Terroristen selbst involviert sein können, versuchen solche Extremisten ihr Netzwerk des Terrors auszuweiten, indem sie schon hier lebende Muslime radikalisieren. Sie nutzen die persönliche Frustration der Flüchtlinge aus und stacheln sie dazu an, Selbstmordattentate oder andere Grausamkeiten zu verüben. Tragischerweise haben wir bereits Beispiele davon in den letzten Monaten gesehen. Eine weitere negative Konsequenz der Flüchtlingskrise ist die sich verhärtende Einstellung gegenüber Flüchtlingen in ganz Europa.
In vielen Ländern beobachten wir den steigenden Einfluss und die Beliebtheit von extrem rechtsorientierten nationalistischen Parteien. Das gilt auch für Deutschland, wo das Mitgefühl und die Wärme, die eine große Mehrheit der Bevölkerung vor einem Jahr gegenüber den Flüchtlingen gezeigt hat, rapide abgenommen hat und durch eine Mischung aus Angst und Feindseligkeit gegenüber Migranten abgelöst wurde. Viele Berichte in den Medien und Umfragen untermauern die Tatsache, dass ein Großteil der Bevölkerung inzwischen die Bereitschaft der deutschen Regierung, die Grenzen letztes Jahr zu öffnen, als einen großen Fehler betrachten.
Dieser veränderte Haltung ist besorgniserregend, und vor allem ist das daraus resultierende Erstarken nationalistischer Parteien ein Grund zur großer Sorge und eine Bedrohung für den Frieden des Landes und seine Sicherheit.

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Ein Beispiel dafür ist der Angriff auf ein Einkaufszentrum in München mit vielen jungen Opfern. Es stellte sich später jedoch heraus, dass der Attentäter in diesem Fall ein Sympathisant der rechtsextremen Szene war. Das ist zwar ein extremes Beispiel, doch auch insgesamt besteht kein Zweifel, dass sich die Menschen wegen der Massenzuwanderung zunehmend ängstigen. Die einheimische Bevölkerung empfindet es als ungerecht, dass die Immigranten von finanziellen Zuwendungen profitieren, die von den deutschen Steuerzahlern getragen werden. Ferner gibt es auch die Vorstellung, diese Einwanderer würden Deutschland gegenüber nicht loyal sein und womöglich sogar darauf aus sein, dass Wohl Deutschlands zu schmälern. Unter diesen Bedingungen erleben wir zweifelsfrei schwierige Zeiten. Die Behörden dürfen dieses Problem deshalb auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Regierung muss Schritte unternehmen, bevor die Situation außer Kontrolle gerät. Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, die den hiesigen Menschen klar zeigen, dass die Rechte der deutschen Bevölkerung geschützt und nicht beschnitten werden. Die Behörden sollten den Zugewanderten auch schnell die Möglichkeit eröffnen, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Wie ich bei vielen anderen Gelegenheiten gesagt habe – zuletzt zu Beginn des Jahres in Schweden – sollten die Zugewanderten schleunigst in den Arbeitsmarkt eingebunden werden und so zum Wohle des Landes beitragen und nicht bloß von staatlichen Mitteln leben. Meiner Ansicht nach würde sich dies positiv auswirken und auch die Gefahr reduzieren, dass sich die gefährliche Kluft zwischen den Zugewanderten und der hiesigen Bevölkerung weiter vergrößert. Gleichwohl dürfen wir auch nicht die Gefahr ausblenden, dass Terroristen und Extremisten in dieses Land einreisen. Die Behörden müssen deshalb alles tun, um die Bevölkerung zu schützen und solche Personen identifizieren, die diesem Land schaden möchten. Wo und wann immer jemand Unrecht, Grausamkeit oder die Einschränkung der Rechte Dritter mit der eigene Religion zu rechtfertigen versucht oder sich gegen die staatliche Hoheit auflehnt, sollten die Behörden ein solches Verhalten sofort stoppen.
In Bezug auf den Weltfrieden habe ich immer wieder auf die Bedeutung von Gerechtigkeit und Gleichbehandlung hingewiesen. Der Islam nennt Fairness und Gerechtigkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft als bestimmende Grundsätze für die Etablierung von Frieden. Der Islam fordert nicht nur Gerechtigkeit, sondern definiert auch dessen Grundlage im Koran. Der Vers 9 im Kapitel 5 lehrt uns, selbst unseren Erbfeinden gegenüber fair zu sein und auch die Feindschaft eines Volkes oder einer Person nicht als Ausgangspunkt für ungerechtes Verhalten werden zu lassen. Wir sind der Überzeugung, dass der Heilige Prophet Muhammad (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm), der Stifter des Islams, das Manifest des islamischen Glaubens bildet. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf Sein Beispiel richten.

Einst töteten einige Muslime zwei Gegner des Islams in der Annahme, es ginge eine Gefahr von ihnen aus. Bevor die Gegner getötet wurden, hatten sie jedoch schon den Bezirk der heiligen Moschee in Mekka betreten und um Zuflucht gebeten. Als der Heilige Prophet Muhammad (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm) dies erfuhr, missbilligte Er aufs Schärfste diese Grausamkeit und entschied, dass den Angehörigen gemäß dem bestehenden arabischen Recht ein Blutgeld zustünde. Dies ist ein praktisches Beispiel dafür, dass nach den koranischen Imperativen eine Person immer gerecht behandelt werden soll, selbst Feinde. Als es für den Heiligen Propheten Muhammad (Frieden und Segen Allahs seien auf Ihm)darum ging, zu urteilen, hat Er nicht die Feindschaft oder die Zugehörigkeit der Täter zum Islam beachtet, sondern nur die Prinzipien der Gerechtigkeit und der Fairness. Ein solch hohes Verständnis von Gerechtigkeit wird von allen Muslimen gefordert und deshalb ist es offensichtlich, dass Angriffe auf unschuldige Menschen, ob im Zug, Nachtclub, Bahnhof oder sonst wo, absolut ungerechtfertigt und aufs Schärfste zu verurteilen sind.
Ich habe nur ein Beispiel aus der Geschichte genannt. Es gibt jedoch unzählige weitere Beispiele, die die Großartigkeit der islamischen Lehre bezeugen. Auf der Grundlage dieser islamischen Lehre hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat stets betont, dass niemand das Recht dazu hat, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Nach unserer Überzeugung steht der Islam in der Geschichte der Menschheit beispielhaft für die Achtung der Freiheitsrechte. Vers 33 im Kapitel 5 lehrt uns, dass einen Menschen zu töten gleichbedeutend mit dem Töten der gesamten Menschheit ist und der Erhalt eines Menschenlebens so ist, als würde das Leben der gesamten Menschheit erhalten worden sein. Wenn jemand die Lehren des Islams fair untersucht, dann wird schnell deutlich werden, dass der existierende Terror und der Extremismus in der Welt nichts mit dem Islam zu tun hat, auch wenn Terroristen etwas Anderes vorgeben oder die Medien eine Religion anders darstellen. In Wahrheit ist es so, dass diejenigen, die Gewalt oder Extremismus fördern, die islamischen Lehren eklatant verletzen und nur ihren persönlichen Machtinstinkten folgen. Die wörtliche Bedeutung von »Islam« ist: Frieden, Versöhnung und Sicherheit. Alle, die dagegen handeln, handeln gegen die Lehren dieser Religion. Im Licht dieser Lehre ist es allein die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die wahren Lehren des Islams weltweit verständlich zu machen und sich für einen dauerhaften Frieden einzubringen. Es ist die Ahmadiyya Muslim Jamaat, die sich dafür einsetzt, dass Menschen aller Ethnien, Rassen, Religionen und Anschauungen zusammenkommen und mit Respekt und Toleranz miteinander umgehen. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat widmet sich dem Ziel, alle Menschen unter dem Dach der Liebe und Barmherzigkeit zu vereinen.
Zur Erreichung dieser Ziele versuchen wir in diesen krisengeschüttelten Zeiten alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen und Brücken des Friedens zu bauen. Wir versuchen der Schöpfung nach unseren besten Kräften zu dienen und jenen, die Hilfe brauchen, eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Deshalb unterhalten wir auch verschiedene humanitäre Hilfsprojekte in den ärmsten Regionen der Welt. So haben wir beispielsweise hunderte Schulen und dutzende Krankenhäuser gebaut und betreiben diese in Afrikas entlegensten Gebieten, um den dortigen Menschen medizinische Versorgung und Bildung zu ermöglichen, ungeachtet der Kaste, Glaubenszugehörigkeit, Hautfarbe oder Religion. Mit unserem »Water for Life« Projekt erhalten Menschen in den entlegensten Dörfern sauberes Wasser. Desweiteren unterstützen wir Projekte in anderen wichtigen Bereichen, um die Schmerzen der Menschen zu lindern. Wir möchten hierfür jedoch keine Auszeichnung oder Anerkennung, weil wir mit unserem Engagement nur den Prinzipien unserer Religion folgen.
Das ist der wahre Islam und Sie werden sicherlich zustimmen, dass dies weit von dem entfernt ist, was Sie gewöhnlich in den Medien gezeigt bekommen. So gilt es nicht den Islam zu fürchten oder die religiösen Lehren als Ausgangspunkt einer Gefahr anzusehen, auch wir uns vor Terroristen fürchten sollten, die eindeutig gegen den Islam handeln. Es existiert eine potentielle Gefahr, nicht nur für Nicht-Muslime, sondern auch für Muslime. Wenn wir die Meldungen und Berichte analysieren, stellt sich deutlich heraus, dass die im Namen des Islam begangene Barbarei gerade Muslime selbst trifft. Insofern ist es nicht der Islam, der Sie angreift oder Ihre Rechte einzuschränken versucht, sondern Menschen, die ihre eigenen Interessen durchzusetzen versuchen, abseits jeglicher Religion.

Als Ahmadi Muslime haben wir uns seit jeher mit unseren Worten, Taten und Gebete für den Erhalt des Friedens eingesetzt und werden dies auch künftig tun. Der Einsatz für den Frieden ist zurzeit die dringendste Erfordernis, weil sich die Welt geradewegs auf einen katastrophalen Weltkrieg zubewegt. Lassen Sie uns gemeinsam im Namen der Harmonie und des Friedens das Böse bekämpfen, das die Menschen gegeneinander aufzubringen versucht. Anstatt für Hass und Feindschaft sollten wir gemeinsam für ein gegenseitiges Verständnis und für den Frieden werben. Alle Menschen, alle zivilgesellschaftlichen Organisationen müssen sich gemeinsam für humane Werte einsetzten und unsere Welt dadurch besser und harmonischer zu gestalteten.
Möge Allah alle Menschen dazu befähigen, gerecht und tolerant zu handeln und auch diese Welt friedlich machen. Möge Allah die Menschen mit Weisheit beschenken, auf dass wir unseren Kindern und nachfolgenden Generationen eine friedliche Welt überlassen. Ameen.
Möge Allah Sie alle segnen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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