Freitagsansprachen Printausgabe S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Das Ende der Grabenschlacht

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 11. Oktober 2024

In der Freitagsansprache vom 11. Oktober 2024 schloss Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über die Grabenschlacht (Ghazwa al-Khandaq) ab und erwähnte die Expedition Banu Quraiza.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass ein heftiger Sandsturm den Feind zwang, das Schlachtfeld zu verlassen. Der Heilige Prophet Muhammad (saw) erklärte daraufhin, dass von diesem Zeitpunkt an die Muslime gegen die Quraisch hinausziehen würden und nicht mehr umgekehrt. Diese Prophezeiung erwies sich als wahr, da die Quraisch nach dieser Schlacht nie wieder die Kraft fanden, gegen die Muslime loszuziehen. Im Gegensatz dazu zogen die Muslime später erfolgreich aus, um Mekka zu erobern.

Die feindliche Belagerung Medinas dauerte insgesamt 15 Tage, wobei einige Berichte auch von 20 oder 30 Tagen sprechen. Auf muslimischer Seite starben elf Menschen, während auf Seiten des Feindes drei Tote zu verzeichnen waren.

Seine Heiligkeit (aba) zitierte Hadhrat Mirza Bashir Ahmad, der den Ausgang der Grabenschlacht als einen wundersamen Erfolg für die Muslime beschrieb. Nur wenige Muslime fielen in der Schlacht, und es war ein so schwerer Schlag für die Quraisch, dass sie danach niemals wieder den Mut aufbrachten, eine große Streitmacht zu versammeln, um Medina anzugreifen.

Dieser Krieg stellte eine äußerst gefährliche Bedrohung für die Muslime dar. Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie noch nie in einer solch bedrohlichen Lage gewesen. Fast einen Monat lang lebten die Muslime in ständiger Angst, umgeben von Tausenden blutrünstiger Feinde, die Medina belagerten. Hinzu kam der Verrat des Stammes Banu Quraiza, der sich innerhalb Medinas befand. Es war klar, dass, wenn diese wilden Feinde es geschafft hätten, in die Stadt einzudringen, kein Muslim überlebt hätte, und die Ehre der tugendhaften muslimischen Frauen nicht verschont geblieben wäre.

Doch durch die Gnade Allahs wurden die Feinde zurückgedrängt und vertrieben. Sie mussten sich ohne jeglichen Erfolg verziehen, während die Muslime sicher und voller Dankbarkeit gegenüber Allah in ihre Häuser zurückkehrten.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass, nachdem die Grabenschlacht beendet war, die Angelegenheit der Banu Quraiza noch zu klären blieb. Ihr weiterer Verbleib in Medina wäre einer gefährlichen Schlange im eigenen Haus gleichgekommen. Daher mussten die Muslime handeln und Maßnahmen ergreifen, was zur Expedition gegen die Banu Quraiza führte. Diese fand im März und April des Jahres 627 statt.

Im Heiligen Qur’an wird diese Expedition wie folgt beschrieben:

»Und Er brachte die aus dem Volk der Schrift, die ihnen halfen, herunter von ihren Burgen und warf Schrecken in ihre Herzen. Einen Teil erschlugt ihr, und einen Teil nahmt ihr gefangen. Und Er ließ euch ihr Land erben und ihre Häuser und ihren Besitz und ein Land, in das ihr nie den Fuß gesetzt. Und Allah vermag alle Dinge zu tun.« (33:27–28)

Der Grund für diese Expedition war der Verrat und Vertragsbruch der Banu Quraiza, die während der Grabenschlacht ihre Abmachungen mit den Muslimen brachen und sich auf die Seite der Feinde stellten.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Stamm Banu Quraiza ein jüdischer Stamm war, der von einem Mann namens Quraiza abstammte. Sie lebten in einer Festung, die nur wenige Meilen von Medina entfernt war. Ihre Abstammungslinie lasse sich bis auf den Propheten Aaron (as) zurückverfolgen. 

Die Expedition ergab sich folgendermaßen: Als der Heilige Prophet Muhammad (saw) nach Hause zurückkehrte und seine Waffen abgelegt hatte, beobachtete seine Frau Hadhrat Aischa (ra), wie eine Person zu ihm kam und mit ihm sprach. Nach diesem Gespräch erklärte der Heilige Prophet (saw) Hadhrat Aischa (ra), dass es der Engel Gabriel war, der ihm sagte, die Muslime hätten zwar ihre Waffen niedergelegt, doch die Engel hätten dies noch nicht getan. Dies deutete darauf hin, dass die Sache nicht beendet sei, solange kein Urteil über den Verrat und die Rebellion der Banu Quraiza gefällt werde.

Daraufhin rief der Heilige Prophet (saw) seine Gefährten zusammen, und alle machten sich auf den Weg zu dieser Expedition. Hadhrat Ali (ra) wurde vom Heiligen Propheten (saw) die schwarze Heeresfahne übergeben. Es wird berichtet, dass er mit einem Vorauskommando losgeschickt wurde, während der Rest der Armee zusammen mit dem Heiligen Propheten (saw) nachrückte.

Als Hadhrat Ali (ra) vor der Festung der Banu Quraiza ankam, hoffte man, dass diese für ihren Verrat und Hinterhalt um Vergebung und Gnade bitten würden. Stattdessen begannen sie, den Heiligen Propheten (saw) zu beleidigen und richteten schamlose, niederträchtige Worte gegen seine reinen Gemahlinnen.

Als der Heilige Prophet (saw) die Festung erreichte, wurde er von Hadhrat Ali (ra) bereits etwas entfernt von den Festungen empfangen. Hadhrat Ali (ra) riet ihm, nicht näher zur Festung zu gehen, da er und seine Truppe die Angelegenheit klären könnten. Der Heilige Prophet (saw) verstand, dass die Leute der Banu Quraiza beleidigende Sprache gegen ihn verwendet hatten, was Hadhrat Ali (ra) auf Nachfrage bestätigte. Der Heilige Prophet (saw) reagierte folgendermaßen: »Sei es drum. Moses hat durch diese Leute noch mehr Schmerz erlitten.«

Daraufhin setzte die muslimische Armee ihren Weg fort und schlug ihr Lager vor der Festung auf. Die Muslime begannen, die jüdische Festung zu umzingeln, und es kam zwischen beiden Seiten zu einem Beschuss mit Pfeilen. Bald wurde den Banu Quraiza klar, dass sie dem ständigen Pfeilbeschuss der Muslime nicht standhalten konnten.

Schließlich stoppten sie ihre eigenen Angriffe und schickten einen Vertreter, damit sie um Verhandlungen bitten konnten. Der Heilige Prophet (saw) gestattete dies, doch die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, da die Banu Quraiza auf ihren eigenen Bedingungen bestanden.

Daraufhin folgte eine intensive Diskussion unter dem Banu Quraiza-Stamm. Die Anführer legten vier verschiedene Vorschläge vor, doch keiner dieser Vorschläge fand unter ihrem Volk Zustimmung und konnte sich durchsetzen.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch die Begebenheit des Gefährten Hadhrat Abu Lubaba (ra). In der Nacht des Sabbat schickten die Banu Quraiza eine Nachricht an den Heiligen Propheten (saw) und baten darum, mit Hadhrat Abu Lubaba (ra) sprechen zu dürfen, da dieser eine einflussreiche Persönlichkeit unter dem Stamm Aus der Ansar war. Sobald er dort ankam, zeigten sie ihm wohlüberlegt ihre weinenden und jammernden Frauen und Kinder, um Mitleid bei ihm zu erregen. Diese Taktik funktionierte, und er ließ sich davon beeinflussen. Sie fragten ihn, ob sie die Bedingungen des Heiligen Propheten (saw) akzeptieren sollten. Hadhrat Abu Lubaba riet ihnen, dies zu tun, ließ jedoch eine Geste folgen, die andeutete, dass die Todesstrafe angeordnet würde.

Sofort erkannte er seinen Fehler, denn der Heilige Prophet (saw) hatte nicht die leiseste Absicht, die Todesstrafe über sie zu verhängen. Vor beißendem Scham mied Hadhrat Abu Lubaba die Begegnung mit dem Propheten (saw), ging zur Moschee und erklärte voller Reue, dass er sich nicht mehr von einer Säule losbinden würde, bis er stirbt oder Allah seine Reue annimmt.

Tage lang blieb er an der Säule gebunden, bis er körperlich sehr schwach wurde. Schließlich offenbarte Allah dem Heiligen Propheten (saw) folgenden Vers:  

»Und es sind andere, die ihre Schuld bekannten. Sie vermischten eine gute Tat mit einer anderen, schlechten. Bald wird Allah Sich mit Erbarmen zu ihnen wenden; Allah ist allverzeihend, barmherzig.« (9:102)

Als der Heilige Prophet (saw) diesen Vers von Gott offenbart bekam, lächelte er vor Freude und ließ diese frohe Botschaft verkünden. Auf Hadhrat Abu Lubaba’s (ra) eigenen Wunsch hin band der Heilige Prophet (saw) ihn persönlich von der Säule los.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte abschließend, dass diese Erzählung in der Zukunft fortgesetzt wird.

Am Ende der Freitagsansprache rief Seine Heiligkeit (aba) zu Gebeten auf. In Pakistan werden die Zustände für die Ahmadis immer angespannter. Genauso befinden sich die Ahmadis in Bangladesch, in Algerien und im Sudan aufgrund des dortigen Kriegszustands in großer Bedrängnis. Jene Ahmadis, die in diesen Ländern leben, sollten besonders für sich beten, dass Allah sie vor jeglichem Unheil bewahre. Außerdem sollten die Ahmadis weltweit für ihre Glaubensbrüder aus den genannten Ländern beten. Die Tatsache, dass die Muslime in diesen Ländern Leid erfahren durch jene, die sich ihrerseits ebenfalls zum Islam bekennen, ist der Grund dafür, warum anti-muslimische Kräfte jederzeit versuchen, den Muslimen Schaden zuzufügen.  

Seine Heiligkeit (aba) betonte angesichts dessen die Wichtigkeit von Gebeten. Es ist Allah allein, der die Kraft über alles besitzt und die Regierungen Israels, der USA und die anderen Großmächte stoppen kann. Dennoch müssen aber auch die Muslime versuchen, Gottes Wohlgefallen zu erlangen und Brüderlichkeit zu entwickeln. Möge Allah uns und die anderen Muslime dazu befähigen. Ameen.

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