Hadhrat Mirza Bashir-ud-Din Mahmud Ahmad - Khalifat-ul Masih II (ra) Islam

Der Schlüssel zum Erfolg in dieser Welt

Ist jeder sein eigener Retter, oder brauchen wir Gott dazu? Wenn ja, welche Register muss man für Seine Hilfe ziehen?

Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA, zweiter Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat

Ansprache von Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA, dem Zweiten weltweiten Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, in der »Masjid Ahmadiyya«, Sialkot, am 12. September 1931. Zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt vom Revue der Religionen Übersetzungsteam.  

Nach dem Rezitieren von tašahhud, ta’awwuḏ und Sure al-Fātiḥa sagte Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA

»Einer unserer Freunde hat gerade ein rukūʿ [ein Abschnitt innerhalb eines Kapitels] aus dem Heiligen Qur’an rezitiert, dessen letzter Vers lautet:

قُلۡ‭ ‬مَا‭ ‬یَعۡبَؤُا‭ ‬بِكُمۡ‭ ‬رَبِّیۡ‭ ‬لَوۡلَا‭ ‬دُعَآؤُكُمۡ

[Sprich: »Was kümmert sich mein Herr um euch, wenn ihr nicht (zu Ihm) betet?«][1] 

Das bedeutet, dass Allah, der Erhabene, gebietet: »O mein Gesandter, verkünde den Menschen von Mir aus: ›Euer Herr ist nicht verpflichtet, für euch zu sorgen, es sei denn, ihr ersucht Ihn beständig.‹« 

Wenn man über seine Existenz nachsinnt, wird klar deutlich, dass der allmächtige Gott der Menschheit in keinster Weise bedürftig ist. Im Allgemeinen gehen die Menschen davon aus, sie täten Gott einen Gefallen, wenn sie das Gebet (ṣalāh) verrichten, Almosen geben, die Zakat zahlen und die Hadsch (Pilgerfahrt) verrichten. Daher ist es oft zu beobachten, dass unwissende Menschen bei jedweder Bedrängnis ausrufen, sie wüssten nicht, aus welchem Grund Gott, der Allmächtige, ihnen eine solche Prüfung auferlegt hat, obwohl sie das Gebet (ṣalāh) verrichten und auch alle anderen religiösen Gebote erfüllen. Mit anderen Worten, sie fühlen in ihrem Herzen, ungerecht von Gott behandelt worden zu sein.

Der Verheißene MessiasAS pflegte zu erzählen, dass einst der Sohn einer bestimmten Person verstarb und einer ihrer Freunde den Vater besuchte, um sein Beileid zu bekunden. Der trauernde Vater jammerte und weinte und rief aus: »Gott ist sehr grausam zu mir gewesen.« Scheinbar nahm er an, dass Gott, der Allmächtige, ihm etwas verweigert hatte, was ihm rechtmäßig zustand. Man sollte jedoch darüber nachdenken, wie man überhaupt einen Anspruch Gott gegenüber erheben kann! Ich bin immer wieder erstaunt über diejenigen, die stolz auf ihre Gebete (ṣalāh), ihr Fasten, die Zakat, Hadsch (Pilgerfahrt) und ihr taqwā (Rechtschaffenheit) sind, aber wenn sie eine Prüfung erleben, aufschreien, Gott habe sie ungerecht behandelt. Ein indischer Dichter hingegen, der die Angewohnheit hatte zu trinken und der seinen Glauben vernachlässigte, hatte trotz seiner Alkoholsucht einen Moment der Wahrheit, in dem er eine göttliche Eingebung erhielt und Folgendes äußerte:

جان‭ ‬دی‭ ‬دی‭ ‬ہوئی‭ ‬اسی‭ ‬كی‭ ‬تھی

حق‭ ‬تو‭ ‬یہ‭ ‬ہے‭ ‬كہ‭ ‬حق‭ ‬ادا‭ ‬نہ‭ ‬ہؤا

»Obwohl ich mein Leben für Ihn gegeben habe, gehörte es ohnehin Ihm. 

Die Wahrheit ist jedoch, dass ich Seiner Gunst nicht gerecht geworden bin.« 

Darüber hinaus sollte man bei allem, was man verliert, darüber reflektieren, woher es ursprünglich gekommen ist. Denken Sie über Ihre eigene Existenz nach: Gibt es etwas, von dem man behaupten kann, es gehöre einem rechtmäßig? Zum Beispiel behauptet jemand, eine Frau zu haben, aber denkt er nicht darüber nach, woher sie ursprünglich kam? Genauso gibt es Kinder, von denen man behauptet, sie seien die eigenen, aber woher kommen sie wiederum? Ebenso verhält es sich mit Haus, Grundstück und allen anderen Vermögenswerten, die man als sein Eigentum betrachtet. Woher kommen diese? Wenn wir über die Realität all unserer materiellen Besitztümer nachsinnen, wird klar, dass diese in Wirklichkeit ein Geschenk Gottes, des Allmächtigen, sind. Derjenige, der uns all diese Dinge geschenkt hat, besitzt jedes Recht, sie jederzeit wieder zurückzunehmen. Eigentlich ist ein Geschenk etwas, das niemals zurückgenommen wird, aber alles, was einem Menschen in dieser Welt gewährt wird, wird irgendwann zurückgenommen. Dies verdeutlicht, dass alles, was einem Menschen in dieser Welt geschenkt wird, nur vorübergehender Natur ist und somit kein Geschenk im eigentlichen Sinne darstellt. Es ist das Recht des Besitzers, das durch Ihn Gewährte jederzeit zurückzunehmen, wann und wie es Ihm beliebt.

Gott, der Allmächtige, sagt:

مَا‭ ‬یَعۡبَؤُا‭ ‬بِكُمۡ‭ ‬رَبِّیۡ‭ ‬لَوۡلَا‭ ‬دُعَآؤُكُمۡ

[Was kümmert Sich mein Herr um euch, wenn ihr nicht (zu Ihm) betet?][2] 

Denn was denkt der Mensch über sein Selbst und was ist die wahre Bedeutung seines Seins, dass Gott, der Allmächtige, sich um ihn sorgt? Alles, was in dieser Welt existiert, führt letztlich zu Gott.

اِلٰی‭ ‬رَبِّكَ‭ ‬مُنۡتَہٰہَا

[Das endgültige Wissen darum ist allein deinem Herrn (vorbehalten).][3]

Es gibt also nichts und kein Lebewesen, dessen Existenz nicht letztlich auf Gott, den Allmächtigen, zurückzuführen ist. Wäre es nicht – da alles von Gott stammt – Seiner Güte zu verdanken, dass Er dem Menschen die Hand reicht? Was ist der Mensch dem Allmächtigen wert, dass Er sich überhaupt um ihn kümmert?

‭ ‬لَوۡلَا‭ ‬دُعَآؤُكُمۡ

»Wenn ihr nicht (zu Ihm) betet.«[4]

Dieser Teil des Verses hat zwei Bedeutungen: Erstens bezieht er sich darauf, dass Gott dem Menschen die Hand reicht, und zweitens, dass der Mensch Gott anflehen soll. Nimmt man die erste Erklärung, so bedeutet dieser Vers, dass wir nichts erreicht hätten, wenn Gott es nicht auf sich genommen hätte, uns die Hand zu reichen und uns Wohlstand und Fortschritt zu gewähren. Gott hat es aus Seinem Wohlwollen heraus auf sich genommen, diese Gunst zu gewähren, sonst hätten wir als bloße Menschen keinerlei eigenständiges Recht.

Die zweite Bedeutung dieses Verses beschreibt, dass Gott, der Allmächtige, sich nicht um uns kümmert, es sei denn, wir verneigen uns vor Ihm in Demut und Bescheidenheit und flehen zu Gott, dem Allmächtigen, dass wir keinen Anspruch auf irgendetwas haben, aber wenn Er uns aus Seiner Güte heraus etwas gewähren würde, dies eine große Gnade an uns sei.

In der Tat sind dies die beiden Mittel, durch die man taqwā (Rechtschaffenheit), Fortschritt und Erfolg erlangt. Der gesamte Fortschritt in dieser Welt wird durch diese beiden Mittel erreicht.

Zu flehen bedeutet nicht, dass man nur die Hände hebt und betet: »O Allah! Gewähre mir diesen und jenen Fortschritt.« Oder dass man einfach eine Gebetskette hält und die Rosenkranzperlen zählt, während man an Gott denkt. Vielmehr bedeutet das Gebet, dass man tatsächlich all jene Mittel bemüht, die für seine Erfüllung notwendig sind. Um zum Beispiel Kinder zu bekommen, sind die von Gott festgelegten Mittel, dass man jemanden nach seiner Wahl heiraten sollte. Wenn man jedoch nicht heiratet und dennoch zu Gott, dem Allmächtigen, betet, dass ihm Kinder gewährt werden, dann wird ein solches Gebet nicht angenommen. Das liegt daran, dass das Wesen des Gebets darin besteht, zuerst alle notwendigen praktischen Mittel zu nutzen, die Gott, der Allmächtige, dafür vorgesehen hat. Danach sollte man zu Gott beten, um Erfolg zu bekommen.

Zum Beispiel hat die Regierung Geldüberweisungsformulare herausgegeben, um den Menschen, die Geld von einem Ort zum anderen überweisen wollen, die Arbeit zu erleichtern. Damit dies jedoch geschehen kann, muss man zuerst die erforderlichen Formulare ausfüllen. Dies ist eine Bestimmung, die die Regierung zum Nutzen der Öffentlichkeit eingeführt hat, eben für diesen Zweck. Aber wenn eine Person dieses System nicht in Anspruch nimmt und stattdessen eine eigene Methode wählt, zum Beispiel das Geld in einen Gedichtband legt und es bei der Post abgibt, damit es an diesen und jenen Ort geschickt wird, wird diese Person nicht in der Lage sein, irgendeinen Nutzen aus dem von der Regierung eingerichteten System zu ziehen. Denn das System der Regierung kann ihr nur dann helfen, wenn sie das vorgeschriebene Überweisungsformular bzw. die entsprechenden offiziellen Postdokumente ausfüllt. Oder um beispielsweise einen Fall vor das Zivilgericht zu bringen, ist die Bezahlung einer Gebühr erforderlich. Angenommen, die Gerichtsgebühr ist auf 25 Rupien festgesetzt, und jemand zahlt die Gebühr nicht und verbrennt stattdessen einen 50-Rupien-Schein mit dem Anspruch, sein Fall sollte deshalb vor dem Gericht verhandelt werden, da er doppelt so viel Geld ausgegeben hat wie erforderlich. Sein Antrag wird vollständig abgelehnt werden, weil er nicht dem von den Behörden festgelegten System zur Einreichung des Gerichtsverfahrens gefolgt ist.

In ähnlicher Weise hat Allah, der Allmächtige, bestimmte Mittel und Methoden vorgeschrieben, um etwas zu erreichen. Es gibt vorgeschriebene Mittel für das Bittgebet, ebenso für die moralische Erziehung der Kinder, für Handel und Beschäftigung, alles hat eigene Wege. Zu den für das Gebet festgesetzten Methoden gehört, dass Gott die Bitten erhört, wenn man Ihn anfleht. Mit anderen Worten: Wenn man die von Gott vorgeschriebenen Mittel für den Fortschritt einsetzt, gewährt Gott, der Allmächtige, tatsächlich entsprechend Erfolg. 

Wir beobachten dieses Beispiel bei den europäischen Nationen. Sie studierten verschiedene Wissensgebiete und strebten danach, sich in der Forschung und bei neuen Erfindungen zu übertreffen. Infolgedessen gewährte Gott, der Allmächtige, ihnen Erfolg in der irdischen Welt. Dies ist ein Prinzip, das Gott festgelegt hat, wonach harte Arbeit und Anstrengung zu neuartigen Entdeckungen in komplizierten Angelegenheiten führen können. Die Menschen in Europa suchten auf diese Weise Hilfe bei Gott und im Gegenzug nahm Er ihr Gebet [in Form ihrer Bemühungen] an. Das heißt, ihnen wurden Souveränität, Reichtum, Ruhm, Einfluss und Ehre zuteil. All das wurde ihnen gewährt, weil sie all die Mittel anwandten, die von Gott, dem Allmächtigen, vorgeschrieben sind. Diejenigen jedoch, die sich nicht an die vorgeschriebenen Methoden halten, egal wie viele Schwierigkeiten sie ertragen und wie sehr sie sich abmühen und kämpfen, werden keinen Nutzen daraus ziehen. Ein Straßenkünstler, der den ganzen Tag damit verbringt, herumzulaufen und dem Publikum seinen Affen vorzuführen, mag zwar härter arbeiten als ein Kaufmann, aber er verdient nicht so viel wie dieser. Was ist der Grund dafür? Das liegt daran, dass der Straßenkünstler nicht die Mittel einsetzt, die Gott, der Allmächtige, für den Erwerb von Reichtum vorgesehen hat. Ein Weg, um in dieser Welt voranzukommen, besteht also darin, dass der Mensch seinen Gott anruft, das heißt, dass er die Mittel, die Gott für seinen weltlichen Fortschritt bereitgestellt hat, angemessen nutzt.

Die zweite Bedeutung dieses Verses ist, wie es dem Menschen wohl ergangen wäre, wenn Gott sich seiner nicht angenommen hätte? Ich habe bereits am Beispiel der Menschen in Europa und der Hindus des Subkontinents erläutert, dass ihre Anrufung Gottes in der Tat darin bestand, dass sie Fortschritte machten, indem sie die von Gott zur Verfügung gestellten Ressourcen voll ausschöpften. 

Dagegen sind das Beispiel dafür, dass Gott, der Allmächtige, den Menschen die Hand reicht, Seine Propheten. Der Heilige Prophet (MuhammadSAW) war der Welt unbekannt und betete in Abgeschiedenheit in der Höhle von Ḥirā. Er hatte alle Mittel, die zu weltlichem Fortschritt führen, aufgegeben. Doch ein Engel Gottes, des Allmächtigen, erschien ihm und verkündete: »Steh auf, denn dein Gott ruft dich.« Gott, der Allmächtige, machte den zuvor völlig unbekannten Heiligen ProphetenSAW zum König. Ihm wurden solche Höhen des Erfolges zuteil, dass sein Einfluss über Religionen, Nationen, Zivilisationen und Gesellschaften hinweg tief verwurzelt ist – so sehr, dass seine glühenden Verehrer sich zu Lehrern in jedem Wissensgebiet auszeichneten, ohne jemals einen Fuß in eine Universität gesetzt oder irgendwelche Experimente in Laboratorien durchgeführt zu haben. Welches Fachgebiet sie auch immer verfolgten, sie erreichten die höchsten Ränge.

Ein Gefährte des Heiligen ProphetenSAW erzählte, ihm sei ein ašrafī (Goldmünze) gegeben worden, um eine Ziege zum Opfern zu kaufen. Er dachte, dass er für einen ašrafī in Medina nur eine Ziege bekommen würde, während er in einem Nachbardorf zwei Ziegen für einen ašrafī erwerben könnte. Daher reiste er ins Nachbardorf und kaufte zwei Ziegen für ein ašrafī. Als er nach Medina zurückkehrte, traf er jemanden, der ihn fragte, ob er bereit sei, eine seiner Ziegen zu verkaufen, worauf er zustimmte. Und so verkaufte er eine der beiden Ziegen für einen ašrafī. Dann kehrte er zum Heiligen ProphetenSAW zurück und präsentierte die Ziege sowie den einen ašrafī. Auf Nachfrage erzählte der Gefährte dem Heiligen ProphetenSAW die ganze Begebenheit. Der Heilige ProphetSAW bemerkte seine Intelligenz und betete für ihn. Obwohl die Araber nicht so geschickt im Handel waren wie die Perser und Byzantiner, sagte der Gefährte, dass aufgrund des Gebets des Heiligen ProphetenSAW, er selbst Staub zum Preis von Gold hätte weiterverkaufen können. Er sagte, die Leute bestanden darauf, ihm ihr Vermögen zu übergeben, damit er damit Handel trieb und ihm bliebe keine andere Wahl, als dies abzulehnen.[5]

Dies ist die zweite Interpretation von:

‭ ‬لَوۡلَا‭ ‬دُعَآؤُكُمۡ

[wenn ihr nicht (zu Ihm) betet][6]

Dies beinhaltet keine individuelle Fähigkeit oder Anstrengung, sondern es ist Gott, Der selbst entgegenkommt. Dadurch machte der Heilige ProphetSAW immense Fortschritte und diejenigen, die ihm folgten ebenfalls – so wie bei jemandem, der ein Pferd besteigt, sein Mantel, seine Hose und andere Kleidungsstücke ihm quasi folgen werden. Die Gefährten des Heiligen ProphetenSAW erklommen solche Höhen des Erfolgs, dass es heißt, Hadhrat Abu HurairaRA wurde zum Gouverneur einer Region ernannt. Dies war zu der Zeit, als die Muslime Siege errungen und die Reichtümer von Chosrau erlangt hatten. Nach der Eroberung wurde Hadhrat Abu HurairaRA ein Taschentuch gegeben, das Chosrau am königlichen Hof als Accessoire in seiner Hand zu halten pflegte. Bei einer Gelegenheit nieste Hadhrat Abu HurairaRA und putzte seine Nase mit eben diesem Taschentuch. Daraufhin erinnerte sich Hadhrat Abu HurairaRA und sagte: »Was für eine Veränderung des Schicksals für dich, oh Abu Huraira! Es gab Tage, da wurdest du ohnmächtig, weil du extremen Hunger hattest und dachtest, du würdest bald einen Anfall erleiden. Sie schlugen dir mit ihren Schuhen auf den Kopf. Doch hier bist du heute und schnäuzt in das Taschentuch von Chosrau!«[7]

Hadhrat Abu HurairaRA nahm den Islam zu einem sehr späten Zeitpunkt an, erst drei Jahre vor dem Ableben des Heiligen ProphetenSAW. Um diese verlorene Zeit wettzumachen, verbrachte er jeden Moment seines Lebens in der Moschee, damit er jedes Wort des Heiligen ProphetenSAW hören konnte. Das führte dazu, dass er manchmal bis zu sieben aufeinanderfolgende Mahlzeiten verpasste. In der Annahme, er habe wohl bereits gegessen, fragten die Leute daher nicht, ob er bereits etwas gespeist hatte. Vor lauter Hunger wurde er ohnmächtig, und ausgehend davon, dass er an einem epileptischen Anfall leide, schlugen ihm die Leute mit Schlappen auf den Kopf, wie es damals in Arabien üblich war. Das war sein früherer Zustand, aber sein Schicksal nahm eine solche Wendung, dass er aus diesem Stadium der bitteren Not heraus einen Status erhielt, der ihm das Ziertaschentuch des mächtigen Chosrau einbrachte, mit dem er sich später die Nase putzte.

Dies ist der zweite Aspekt von

‭ ‬لَوۡلَا‭ ‬دُعَآؤُكُمۡ

[wenn ihr nicht (zu Ihm) betet].[8]

Wann immer der Heilige ProphetSAW Fortschritte machte, wurden auch diejenigen, die mit ihm verbunden waren, mit Fortschritt gesegnet. So wie am Hof des Vizekönigs selbst angesehene Aristokraten und Adlige manchmal nicht ohne vorherige Erlaubnis teilnehmen dürfen, sein Diener jedoch dort frei ein und aus gehen kann, so erleben diejenigen, die den Propheten wahrhaftig folgen oder eine Verbindung mit ihnen eingehen, enormen Erfolg. Deshalb hat Allah, der Allmächtige, befohlen:

كُوۡنُوۡا‭ ‬مَعَ‭ ‬الصّٰدِقِیۡنَ‭ ‬

[und seid mit den Wahrhaftigen.][9] 

Denn, wenn die Tür (des Erfolgs) für die Wahrhaftigen geöffnet wird, werden auch diejenigen, die sich in ihrer Gesellschaft befinden, hineingelassen.

Um also Fortschritt in dieser Welt zu erlangen, ist es notwendig, dass entweder eine Person sich bis zum Äußersten anstrengt und ihre Bemühungen erschöpft oder aber eine so starke Bindung zu Gott, dem Allmächtigen, herstellt, dass Gott aus eigenem Entschluss den Weg zu seinem Erfolg ebnet.«

(Erstmals veröffentlicht in Al-Fazl, 27. September 1931) 

_________________________________

[1] Der Heilige Qur’an, 25:78. [Autor]
[2] Der Heilige Qur’an, 25:78. [Autor]
[3] Der Heilige Qur’an, 79:45. [Autor]
[4] Der Heilige Qur’an, 25:78. [Autor]
[5] Der Name des Gefährten ist UrwahRA Ṣaḥīḥu l-buḫārī, kitābu l-manāqib, Hadith Nr. 3642, veröffentlicht in Dar-ul-Islam, Al-Riyadh, 1999. [Autor]
[6] Der Heilige Qur’an, 25:78. [Autor]
[7] Sunan at-Tirmiḏī, abwābu z-zuhd & Ṣaḥīḥu l-buḫārī, kitābu r-riqāb. [Autor] 
[8] Der Heilige Qur’an, 25:78. [Autor]
[9] Der Heilige Qur’an, 9:119. [Autor]

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