Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Die Grabenschlacht – Aushebung des Grabens

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 13. September 2024

In der Freitagsansprache vom 13. September 2024 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung der Begebenheiten im Zusammenhang mit der Grabenschlacht (Ghazwa al-Khandaq) fort.

Die Muslime begannen, auf Anweisung des Heiligen Propheten Muhammad (saw) einen Graben um den gefährdeten Teil von Medina zu graben, um die Stadt gegen die herannahende Armee zu verteidigen. Die Werkzeuge für die Ausgrabung erhielten sie von den Banu Quraiza, und der Heilige Prophet (saw) teilte die Muslime in Gruppen zu je zehn Personen ein, um die Arbeit zu organisieren. Er selbst beteiligte sich aktiv an der Ausgrabung. Auch Hadhrat Abu Bakr (ra) und Hadhrat Umar (ra) halfen tatkräftig mit. Wenn sie beispielsweise keine Eimer fanden, transportierten sie die Erde mit ihren Kleidern.

Der Vorschlag, einen Graben zu ziehen, stammte von Hadhrat Salman Farsi (ra) (der Perser), der Erfahrung mit dieser Methode aus seiner Heimat hatte. Obwohl das Konzept des Grabens den Arabern fremd war, erkannte der Heilige Prophet (saw) dessen Nutzen und nahm den Vorschlag an. Medina war von drei Seiten durch natürliche Barrieren geschützt, doch die Seite in Richtung Syrien war offen für einen Angriff. Deshalb wurde beschlossen, dort den Graben zu ziehen.

Es entstand eine Diskussion darüber, ob Salman (ra) zu den Muhajirin oder Ansar gezählt werden sollte, da beide Gruppen ihn aufgrund seiner Rolle bei der Planung des Grabens in ihrer Gruppe haben wollten. Der Heilige Prophet (saw) löste diese Frage, indem er verkündete, dass Salman (ra) zur »Ahl al-bait« [Familie des Heiligen Propheten (saw)] gehöre.

Die Arbeit am Graben war besonders beschwerlich, da sie in der kalten Jahreszeit stattfand und viele der Gefährten unter Hunger und Entbehrungen litten. Die Gefährten arbeiteten hart, ohne die Hilfe von Dienern oder Sklaven. Es wurde ein Arbeitssystem eingeführt, bei dem einige Männer gruben und andere die Erde abtransportierten. Der Heilige Prophet (saw) war fast ständig anwesend, überwachte die Arbeit und beteiligte sich selbst aktiv am Graben.

Dadurch wurde auch die Moral seiner Gefährten während dieser schweren Aufgabe gestärkt. Um sie zusätzlich zu motivieren, rezitierte er außerdem gelegentlich Gedichtverse. Einer dieser Verse lautete zum Beispiel: »O unser Herr, das wahre Leben ist das des Jenseits. So vergib den Ansar und Muhajirin.« [sinngemäße Übersetzung] Die Gefährten antworteten darauf entschlossen: »Wir haben Muhammad (saw) den Treueschwur auf den Dschihad abgelegt, solange wir leben.« Die Verse rezitierte der Heilige Prophet (saw) in einer bestimmten Betonung, die die Worte kraftvoll unterstrich.

Nach harter Arbeit setzte sich der Heilige Prophet (saw) einmal, um kurz zu ruhen, und schlief dabei ein. Hadhrat Abu Bakr (ra) und Hadhrat Umar (ra) standen an seiner Seite, um sicherzustellen, dass er ungestört schlafen konnte. Als der Prophet (saw) erwachte, fragte er sie, warum sie ihn nicht geweckt hätten, und machte sich sofort wieder an die Arbeit.

Eine weitere Geschichte berichtet von Hadhrat Zaid bin Thabit (ra), der beim Graben so erschöpft war, dass er im Graben einschlief. Einer der anderen Gefährten nahm aus Spaß seine Werkzeuge. Als Zaid (ra) erwachte und seine Werkzeuge vermisste, geriet er in Sorge, während die anderen Gefährten ihn amüsiert beobachteten. Als der Heilige Prophet (saw) von dem Vorfall erfuhr, fragte er Zaid (ra) schmunzelnd, ob er so tief geschlafen habe, dass er sogar seine Sachen nicht mehr finde. Dann ermahnte der Heilige Prophet (saw) die Gefährten liebevoll, einander nicht auf diese Weise in Sorge zu versetzen.

Seine Heiligkeit (aba) erläuterte, dass es verschiedene Überlieferungen über die Dauer der Arbeiten gibt, die meisten jedoch von 15 bis 30 Tagen ausgehen. Der Graben, der zur Verteidigung der Stadt angelegt wurde, war etwa 5,6 Kilometer lang, 4 Meter breit und 3 Meter tief. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Graben durch Regenfälle und menschliche Eingriffe allmählich aufgefüllt und verwandelte sich in einen Bach im Tal von Bathan. Im 9. Jahrhundert war schließlich kein sichtbarer Überrest des Grabens mehr vorhanden.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass während des Ausgraben des Grabens sich auch mehrere Wunder ereigneten. Eines der bekanntesten Ereignisse war, dass die Gefährten auf eine felsige Stelle stießen, die sie nicht durchbrechen konnten. Es wird berichtet, dass der Heilige Prophet (saw) Wasser mit seinem Speichel vermischte und auf die felsige Stelle sprengte, wodurch der Fels bröselig wurde.

Ein weiteres Wunder geschah, als Hadhrat Salman der Perser (ra) Schwierigkeiten hatte, einen Felsen zu zerbrechen. Der Heilige Prophet (saw) übernahm die Spitzhacke und schlug drei Mal auf den Felsen. Bei jedem Schlag flogen Funken und jedes Mal rief der Heilige Prophet (saw) »Allahu Akbar« (Allah ist der Größte), was die Gefährten wiederholten. Der Heilige Prophet (saw) berichtete den Gefährten, dass er nach jedem Schlag Visionen zukünftiger Eroberungen über die Festungen und Burgen von Byzanz, Persien und Jemen sah. Diese Visionen stärkten die Hoffnung der Gefährten, auch wenn die Heuchler in Medina sich darüber lustig machten, da sie die Verheißungen für unrealistisch hielten. Doch binnen weniger Jahre, unter den späteren Kalifen Hadhrat Abu Bakr (ra) und Hadhrat Umar (ra), wurden diese Gebiete tatsächlich erobert.

Ein weiteres Wunder ereignete sich bei Jabir bin Abdullah (ra) zuhause, der den Heiligen Propheten (saw) zu sich nach Hause einlud, als er den starken Hunger und die Ermattung des Propheten (saw) erkannte. Jabir (ra) hatte nur wenig Essen zur Verfügung, bestehend aus etwas Gerstenmehl und einem Zicklein. Obwohl Jabir (ra) darauf achten wollte, dass aufgrund des bescheidenen Mahls nicht zu viele Gefährten den Heiligen Propheten (saw) begleiteten, rief der Heilige Prophet (saw) alle Gefährten und nahm sie mit. Bei Jabir (ra) zuhause angekommen segnete der Heilige Prophet (saw) die Speise, und sie reichte aus, um etwa 1.000 Gefährten zu sättigen.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass er in Zukunft weitere Ereignisse im Zusammenhang mit der Grabenschlacht schildern werde.

Am Ende der Freitagsansprache erinnerte Seine Heiligkeit (aba) erneut daran, sich in Gebeten zu engagieren. Seine Heiligkeit (aba) betete für die Stärkung des Glaubens und den allgemeinen Schutz aller Ahmadis weltweit. Ebenfalls betete Seine Heiligkeit (aba) für die Welt insgesamt, dass sie vor dem Feuer bewahrt bleibe, auf das sie zusteuert, denn Allah, der alle Kraft besitzt, kann die Welt immer noch vor den Katastrophen retten, wenn sie sich bessert. Seine Heiligkeit (aba) betete, dass die Welt zu dieser Einsicht kommen möge.

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