Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Die Grabenschlacht – Hintergrund und Vorgeschichte

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 06. September 2024

In der Freitagsansprache vom 06. September 2024 erwähnte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Grabenschlacht (Ghazwa al-Khandaq), die sich im 5. Jahr nach der Hidschra bzw. im Februar / März 627 n. Chr. ereignete. 

Eingangs rezitierte Seine Heiligkeit die Qur’an-Verse, die von der Grabenschlacht erzählen. Hierbei handelt es sich um die Verse 10–26 aus der Sure al-Ahzab. 

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass die Grabenschlacht so genannt wird, weil die Muslime zum ersten Mal in einer Schlacht zur Verteidigung einen Graben [Khandaq] gruben, was untypisch für die arabische Kriegsführung war. Außerdem wird diese Schlacht auch als Schlacht der Ahzab [Gruppen, Parteien] bezeichnet, da verschiedene Stämme und Gruppen Arabiens sich zu einer Allianz vereinigten, um gegen die Muslime zu kämpfen. Diesen Namen der Schlacht nennt der Heilige Qur’an. 

Seine Heiligkeit (aba) erläuterte, dass der jüdische Stamm Banu Nadīr im Jahr 4 nach der Hidschra wegen Verrat, Rebellion und Mordplänen gegen den Heiligen Propheten Muhammad (saw) aus Medina verbannt wurde. Sie siedelten sich in Khaybar an, und schon nach vier Monaten schmiedeten sie erneut einen Plan, dieses Mal mit dem Vorhaben, die Muslime komplett zu vernichten. Huyayy ibn Akhtab, der Anführer der Banu Nadīr, kontaktierte die Quraisch aus Mekka und bot ihnen Unterstützung gegen die Muslime an. Deren Häuptling Abu Sufyān nahm dieses Angebot freudig an, und sie schworen, die Muslime gemeinsam zu zerstören.

Huyayy und seine Führerschaft suchten weitere arabische Stämme, die ebenfalls gegen den Islam waren, und erhielten Unterstützung von mächtigen Stämmen wie Banu Ghatafān, Banu Sulaim, Banu Fazarah, Banu Asad, Banu Murrah und Banu Aschdschaʿ. Diese Stämme waren in ganz Arabien für ihre Stärke bekannt.

Seine Heiligkeit (aba) zitierte auch Hadhrat Mirza Bashir Ahmad, der daran erinnert, wie die Quraisch von Mekka und die Stämme Ghatafān und Sulaim bereits zuvor danach strebten, die Muslime zu vernichten. Bisher hatten sie jedoch ihre Kräfte nicht vereint. Nach der Verbannung des jüdischen Stammes Banu Nadīr aus Medina beschlossen deren Anführer, die arabischen Stämme gegen die Muslime zu sammeln. Die jüdischen Führer bereisten die Stämme des Hidschāz und Nadschd, begannen aber in Mekka, wo sie die Unterstützung der Quraisch gewannen. Sie gingen sogar so weit, zu behaupten, dass die Religion der Götzendiener besser sei als der Islam.

Anschließend schlossen sie sich mit den Ghatafān und deren Unterstämmen Fazarah, Murrah und Aschdschaʿ zusammen. Auch die Stämme Banu Sulaim und Banu Asad sowie die Verbündeten Banu Sa‘d wurden mobilisiert. Zudem sicherten sich die Quraisch Unterstützung von weiteren umliegenden Stämmen. Nach intensiven Vorbereitungen zog diese vereinte Streitmacht, die einer zerstörerischen Flut glich, gegen Medina, entschlossen, die Muslime vollständig auszulöschen.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass die Armee insgesamt auf 10.000 bis 24.000 Mann geschätzt wird, was die größte bekannte Armee Arabiens bis zu diesem Zeitpunkt war.

Abu Sufyān war der Oberbefehlshaber. Zudem hatte jeder Stamm seinen eigenen Kommandeur. Die Armee war ausreichend mit Nahrung und Kriegsgerät ausgestattet und marschierte im Monat Schawwāl 5 d. H. (Februar/März 627 n. Chr.) in Richtung Medina.

Seine Heiligkeit (aba) zitierte auch den Zweiten Kalifen, Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud Ahmad (ra), der die Angabe von über 20.000 Soldaten als realistische Größe dieser Armee bezeichnete, da man hier von einer Allianz sprach, die quasi die Stämme ganz Arabiens vereinigte. Im Vergleich dazu waren die Menschen in Medina weit weniger in der Anzahl und viel schwächer.

Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass der Heilige Prophet (saw), als die feindliche Armee vorrückte, beschloss, einen Graben zu graben. Zuvor hatte er seine Gefährten gefragt, ob die Muslime Medina verteidigen sollten, indem sie die Stadt verlassen oder von innen heraus. Die Mehrheit war für die Verteidigung von innen. Hadhrat Salman (ra) schlug vor, einen Graben zu ziehen, basierend auf einer aus Persien stammenden Strategie, die der Heilige Prophet (saw) guthieß und umsetzen ließ. Einige Überlieferungen besagen zudem, dass diese Idee dem Heiligen Propheten (saw) auch von Gott offenbart wurde, da diese Taktik ungewöhnlich für die arabische Kriegsführung war.

Als die feindliche Armee Medina erreichte, fanden sie einen 5 Kilometer langen, 8-9 Fuß tiefen Graben vor, den selbst ihre Pferde nicht überwinden konnten. Dies verärgerte sie, und sie schickten einen Brief an den Heiligen Propheten (saw), in dem sie bei den Namen ihrer Götzen schworen, dass sie nicht abziehen würden, bis sie Medina zerstört hätten. Der Heilige Prophet (saw) antwortete auf diesen Brief. Er entgegnete, dass er wusste, dass sie sich in ihrem Hochmut gegen Gott aufgelehnt haben und Medina vollständig auslöschen wollten. Doch es sei Gottes Bestimmung gewesen, die es nicht zuließ. Gott würde ein Urteil herbeiführen, das sie die Namen ihrer Götzen vergessen lassen würde. Die Idee des Grabens sei ihm von Gott offenbart worden, und Gott würde letztendlich den Sieg der Muslime sichern und die Götzen zerstören.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass dieser Brief des Heiligen Propheten (saw) verdeutlicht, dass die endgültige Entscheidung über den Graben auf göttlicher Offenbarung beruhte. Seine Heiligkeit (aba) kündigte an, dass er die Schilderung dieser Ereignisse in der Zukunft fortsetzen werde.

Am Ende der Freitagsansprache rief Seine Heiligkeit (aba) dazu auf, die in Pakistan lebenden Ahmadis besonders in diesen Tagen in den Gebeten einzuschließen. Auch die pakistanischen Ahmadis selbst sollten sich auf Gebete und Almosen konzentrieren; möge Allah der Allmächtige sie schützen, sie vor dem Übel der Gegner bewahren und den Schaden, den die Unruhestifter zufügen wollen, auf sie selbst zurückfallen lassen.

Seine Heiligkeit (aba) bat auch um allgemeine Gebete für den Zustand der Welt; möge Allah die Welt vor Unfrieden bewahren.

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