Hadhrat Mirza Bashir-ud-Din Mahmud Ahmad - Khalifat-ul Masih II (ra) In eigener Sache

Ein Band der Liebe, des Gehorsams und des Gebets

Die erste Rede des Verheißenen Reformers nach seinem Amtsantritt als Kalif.
Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA, Zweiter Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat.
© Makhzan-e-Tasaweer

Die Revue der Religionen übernimmt die volle Verantwortung für etwaige Fehler in der Übersetzung.

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Gesegnete Worte

14. März 1914

أَشْهَدُ‭ ‬أَنْ‭ ‬لَّا‭ ‬إِلٰهَ‭ ‬إِلَّا‭ ‬اللّٰهُ‭ ‬وَحْدَهُ‭ ‬لَا‭ ‬شَرِيْكَ‭ ‬لَهُ‭ ‬

وَأَشْهَدُ‭ ‬أَنَّ‭ ‬مُحَمَّدًا‭ ‬عَبْدُهُ‭ ‬وَرَسُوْلُهُ

Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah, dem Einzigen, Der keinen Partner hat, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist.

Höret!

Meine lieben Freunde! Es ist meine absolute Überzeugung, dass Gott einzig ist und keinen Partner hat. 

Meine Lieben! Zudem glaube ich fest daran, dass der Prophet MuhammadSAW der Gesandte Allahs und Ḫātamu l-anbiyāʾ [das Siegel der Propheten] ist. Ich glaube, dass nach ihm niemand erscheinen kann, der auch nur ein Quäntchen der Scharia [islamisches Recht], die er uns gegeben hat, aufheben oder ändern kann. 

Meine Lieben! Die Herrlichkeit meines geliebten MeistersSAW, des Oberhaupts der Propheten, ist so erhaben, dass eine Person durch vollkommenen Gehorsam und Hingabe im Dienst an ihm den Rang des Prophetentums erlangen kann. Es ist wahr, dass nur der Heilige ProphetSAW den Rang und die Ehre besitzt, dass ein Mensch durch vollkommene Unterwerfung ihm gegenüber das Prophetentum erlangen kann. Dies ist mein Glaube und ich sage dies mit absoluter Gewissheit. 

Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass der Heilige Qur’an jenes wunderschöne Buch ist, das dem Heiligen ProphetenSAW offenbart wurde und dass er Ḫātamu l-kutub [das Siegel der Bücher] ist und Ḫātamu š-šarīʿa [die endgültige und vollkommene Scharia] enthält.  

Zudem glaube ich fest daran, dass der Verheißene MessiasAS genau jener Prophet ist, dessen Ankunft in [der Überlieferung von Ṣaḥīḥ] Muslim vorausgesagt wurde, und derselbe Imam ist, der in [Ṣaḥīḥ] al-buḫārī prophezeit wurde.[1] Ich erkläre zum wiederholten Male, dass kein einziger Teil der Scharia des Islam aufgehoben werden kann. 

Nehmt euch ein Beispiel an den edlen GefährtenRA, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein, denn sie waren die Verkörperung der Gebete des Heiligen ProphetenSAW und seiner vollkommenen Erziehung. Nach dem Tod des Heiligen ProphetenSAW bestand der zweite iǧmāʿ [einstimmiger Konsens] der GefährtenRA in der Errichtung der Institution des Ḫilafat-e ḥaqqa-e rāšida [des rechtgeleiteten Kalifats]. Wenn man die Geschichte des Islam gründlich studiert, wird man feststellen, dass der Fortschritt, den der Islam während der Ära des Ḫilafat-e rāšida erzielt hatte, nachließ, als das Kalifat sich zu einer bloßen [weltlichen] Herrschaft entwickelte. Dies geschah in dem Maße, dass man den entsprechenden Zustand des Islam und seiner Anhänger heute noch beobachten kann. Nach 1300 Jahren sandte Allah, der Allmächtige, den Verheißenen MessiasAS auf denselben Pfad des Prophetentums als Erfüllung der Prophezeiungen des Heiligen ProphetenSAW, und nach seinem Ableben errichtete Gott, der Allmächtige, dieselbe Institution des Ḫilafat-e rāšida noch einmal. 

Hadhrat Khalifat-ul-Masih IRA, Maulana Maulvi Nooruddin Sahib, war der erste Kalif dieser Gemeinde. (Möge ihm der höchste der höchsten Ränge im Himmel zuteilwerden und möge Allah, der Allmächtige, ihm Millionen und Abermillionen von Segnungen zuteilwerden lassen, so wie die Liebe zum Heiligen ProphetenSAW und zum Verheißenen MessiasAS in sein Herz eingeträufelt war und jede Faser seines Wesens durchdrang. Möge Allah, der Allmächtige, ihn in die Nähe dieser reinen und geliebten Seelen im Himmel erheben.) Mit dieser Überzeugung schworen wir alle ihm unsere Treue. Solange diese Institution besteht, wird der Islam sowohl materiell als auch geistig voranschreiten. Da ihr verkündet habt, ich solle diese Last nun tragen, und ihr dies durch euer Treuegelübde zum Ausdruck brachtet, hielt ich es für angebracht, euch meine Überzeugungen darzulegen.

Ich sage euch wahrlich, dass mein Herz mit Furcht erfüllt ist und ich mich für äußerst schwach halte. In einer Überlieferung des Heiligen ProphetenSAW heißt es, man solle von einem Diener nicht etwas verlangen, wozu er nicht fähig ist. Heute habt ihr beschlossen, mich zu einem Diener zu machen, also verlangt nicht von mir, etwas zu tun, was ich nicht tun kann. Ich weiß sehr wohl, dass ich schwach und sündig bin; wie könnte ich dann behaupten, die Welt zu führen, zu reformieren und die Wahrheit zu verbreiten? Wir zählen nur wenige, während die Gegner des Islam weitaus zahlreicher sind, aber wir haben großes Vertrauen in die Gnade, den Segen und die Barmherzigkeit Allahs, des Allmächtigen. Da ihr mir diese Last auf die Schultern gelegt habt, hört mir zu. Helft mir, dieser Verantwortung gerecht zu werden, indem ihr Gott, den Allmächtigen, um Segen und Kraft bittet. Und erweist mir Gehorsam, indem ihr das Wohlgefallen Allahs, des Allmächtigen, sucht und Ihm eure Dienerschaft erweist.  

Ich bin nur ein Mensch, ein schwacher Mensch. Ich werde viele Schwächen haben, aber ich bitte euch, sie zu übersehen. Auch ihr werdet Fehler begehen, aber ich schwöre bei dem allwissenden Gott, dass ich auch eure Fehler übersehen und ignorieren werde. Wir haben ein gemeinsames Anliegen, nämlich dieser Gemeinde zum Fortschritt zu verhelfen und den grundlegenden Zweck und das Ziel dieser Gemeinde praktisch zu verwirklichen. Da ihr nun also einen Bund mit mir eingegangen seid, müsst ihr diese Beziehung mit größter Loyalität pflegen. Durch die Gnade Gottes werde ich immer über eure Fehler hinwegsehen und ihr werdet immer über meine hinwegsehen. Ihr müsst mir gehorsam sein und mir in jeder maʿrūf-Entscheidung[2] folgen. Wenn ich aber, Gott bewahre, sage, Gott sei nicht Eins, so bei Gott, in Dessen Händen unser aller Leben liegt, Der der Einzige ist und keinen Partner hat und 

لَیۡسَ‭ ‬كَمِثۡلِہٖ‭ ‬شَیۡءٌ‭ ‬

»nichts gibt es Seinesgleichen«[3], dürft ihr mir keinesfalls gehorchen.

Wenn ich, Gott bewahre, behaupte, es gäbe einen Makel im Prophetentum, dann dürft ihr mir nicht glauben. Wenn ich behaupte, im Heiligen Qur’an existierten Fehler, dann, bei Gott, dürft ihr mir nicht glauben. Wenn ich etwas gegen die göttlich offenbarten Lehren des Verheißenen MessiasAS sage, die er von Gott, dem Allmächtigen, empfing, dann dürft ihr mir absolut nicht gehorchen. Aber ich sage es noch einmal und wiederhole es: Erweist mir keinen Ungehorsam, wenn es um maʿrūf-Entscheidungen geht. Wenn ihr Gehorsam und völlige Loyalität an den Tag legt und diese Bindung zu mir stärkt, so seid dessen eingedenk, dass die Gnade Allahs, des Allmächtigen, mit uns sein wird. 

Unsere gemeinsamen Gebete werden zum Erfolg führen

Ich habe großes Vertrauen in meinen gütigen Herrn und bin fest davon überzeugt, dass mir göttlicher Beistand zuteilwird. Vorgestern, am Freitag, erzählte ich von einem Traum, in dem ich sah, dass ich erkrankte und Schmerzen in meinem Oberschenkel verspürte. Ich befürchtete, mich vielleicht mit der Pest zu infizieren. Ich schloss also meine Tür und begann, mir Sorgen zu machen, was wohl geschehen würde. Ich erinnerte mich an die numinose Zusage Gottes, des Allmächtigen, die Er dem Verheißenen MessiasAS gewährt hatte:   

إِنِّيٓ‭ ‬اُحَافِظُ‭ ‬كُلَّ‭ ‬مَنْ‭ ‬فِي‭ ‬الدَّارِ

Ich werde alle, die in den vier Wänden deines Hauses wohnen, vor der Pest bewahren.[4]

Dieses Versprechen erfüllte sich tatsächlich zu seinen Lebzeiten. [Ich dachte jedoch], dieses Versprechen gelte nun vielleicht nicht mehr, da dieser edle Messias Gottes nicht mehr unter uns weilt. Ich war immer noch beunruhigt, als ich [in diesem Zustand Gott] sah, und das war kein Traum, denn ich war tatsächlich wach und konnte die Tür und die Wände des Raumes und sogar die Dinge im Inneren des Raumes sehen. In diesem Zustand sah ich also Gott, den Allmächtigen, in Form eines weißen und außerordentlich strahlenden geistigen Lichts. Es erschien von unten und stieg nach oben; es hatte weder Anfang noch Ende. Dann erschien eine Hand aus dem Licht, die eine weiße Porzellanschale mit Milch hielt, welche ich trinken sollte. Unmittelbar danach besserte sich mein Zustand und ich verspürte keine Schmerzen mehr. 

Bis zu diesem Punkt hatte ich die oben erwähnte Vision erzählt, nicht jedoch den restlichen Teil, was ich nun nachholen werde: Als mir diese Schale mit Milch zu trinken gegeben wurde, sprach ich unverzüglich: 

میری‭ ‬امت‭ ‬بھی‭ ‬كبھی‭ ‬گمراہ‭ ‬نہ‭ ‬ہو‭ ‬گی‮ ‬‭ ‬

Auch meine Umma wird niemals in die Irre gehen.

Ich habe keine Umma, denn ihr seid meine Brüder, aber diese Worte wurden in Bezug auf die Beziehung zwischen dem Verheißenen MessiasAS und dem Heiligen ProphetenSAW gesprochen. Die Mission, die der Verheißene MessiasAS zu seinen Lebzeiten begonnen hatte, ist nun mir anvertraut worden. Betet also weiter, stärkt diese Beziehung und versucht, Qadian regelmäßig zu besuchen. Ich habe den Verheißenen MessiasAS immer wieder sagen hören, er befürchte, dass der Glaube derjenigen, die Qadian nicht regelmäßig besuchen, schwach werden könnte. Unser oberstes Ziel ist die Verbreitung des islamischen Glaubens und wir müssen uns gemeinsam darum bemühen, damit Gott, der Allmächtige, uns mit Seiner Gnade und Seinen Segnungen überschütten möge. Ich sage euch immer und immer wieder, dass ihr mir jetzt, da ihr mir nach dem Verheißenen MessiasAS die Treue geschworen und somit eine Beziehung zu mir aufgebaut habt, in dieser Beziehung den größtmöglichen Gehorsam zeigen solltet. Gedenkt meiner in euren Gebeten und ich werde gewiss eurer in meinen Gebeten gedenken. In der Tat habe ich das immer getan. Es gibt kein einziges Gebet von mir, in dem ich nicht für die Mitglieder dieser Gemeinde gebetet habe. Doch nun werde ich für sie alle noch intensiver beten. Auch zuvor gab es kein einziges Gebet von mir, in dem ich nicht mit großer Leidenschaft für die Ahmadi-Gemeinde gebetet hätte. 

Hört noch einmal zu! Tut nichts, was diejenigen tun würden, die den Bund mit Gott, dem Allmächtigen, verletzen. Wir sollten beten, dass wir als Muslime leben und als Muslime sterben. Amin! 

Worte des Treuegelübdes

So wie der Verheißene MessiasAS und Hadhrat Khalifat-ul-Masih IRA ihre Hand ausstreckten und [die Worte des Baiʿat, des Treuegelübdes] rezitierten und die Gläubigen es ihnen nachsprachen, werde ich nun das Treuegelübde auf dieselbe Weise abnehmen. 

[Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA wiederholte dann dreimal folgende Worte:] 

أَشْهَدُ‭ ‬أَنْ‭ ‬لَّا‭ ‬إِلٰهَ‭ ‬إِلَّا‭ ‬اللّٰهُ‭ ‬وَحْدَهُ‭ ‬لَا‭ ‬شَرِيْكَ‭ ‬لَهُ‭ ‬

وَأَشْهَدُ‭ ‬أَنَّ‭ ‬مُحَمَّدًا‭ ‬عَبْدُهُ‭ ‬وَرَسُوْلُهُ

»Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah, dem Einzigen, Der keinen Partner hat, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist.«

Ich gelobe heute meinen Beitritt zur Ahmadiyya Gemeinde auf die Hand von Mahmud. Ich bereue alle meine Sünden, die ich bisher beging. Ich verspreche aufrichtig, dass ich mich mit all meiner Kraft und meinem Verstand – und mit der Hilfe Gottes, des Allmächtigen – bemühen werde, mich auch in Zukunft vor Sünden zu hüten. Ich werde meinem Glauben Vorrang vor allen weltlichen Bestrebungen einräumen. Ich werde kein širk begehen (Gott einen Partner zur Seite stellen). Ich werde mich bemühen, alle Gebote des Islam zu befolgen. Ich bekenne mich zu meinem absoluten Glauben an den Heiligen ProphetenSAW als das Siegel der Propheten [Ḫātamu l-anbiyāʾ]. Ich glaube fest an alle Ansprüche des Verheißenen MessiasAS. Ich werde in allem Guten, wozu Sie uns anleiten, Gehorsam zeigen. Ich werde mich bemühen, den Heiligen Qur’an und die Ahadith [mündliche Überlieferungen des Heiligen ProphetenSAW] zu lesen, zu verstehen und nach ihnen zu handeln. Ich werde mich bemühen, die Bücher des Verheißenen MessiasAS zu lesen, zu hören und zu verstehen und ihre Lehren stets zu beherzigen und nach ihnen zu handeln. 

[Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA wiederholte dann die folgenden Worte dreimal:]

أَسْتَغْفِرُ‭ ‬اللّٰهَ‭ ‬رَبِّيْ‭ ‬مِنْ‭ ‬کُلِّ‭ ‬ذَنْبٍ‭ ‬وَأَتُوْبُ‭ ‬اِلَیْهِ

Ich bitte Allah, meinen Herrn, um Vergebung für all meine Sünden und wende mich zu Ihm in Reue.

رَبِّ‭ ‬إِنِّيْظَلَمْتُ‭ ‬نَفْسِيْ‭ ‬ظُلْمًا‭ ‬کَثِیْرًا‭ ‬وَاعْتَرَفْتُ‭ ‬بِذَنْبِيْ‭ ‬فَاغْفِرْلِيْ‭ ‬ذُنُوْبِيْ‭ ‬فَإِنَّهُ‭ ‬لَا‭ ‬یَغْفِرُ‭ ‬الذُّنُوْبَ‭ ‬اِلَّا‭ ‬أَنْتَ

O mein Herr! Ich habe wider meine Seele oft gesündigt und bekenne alle meine Sünden. Ich bitte um Vergebung, denn außer Dir kann niemand verzeihen. Amin!

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Anmerkungen

1. Ṣaḥīḥ Muslim und Ṣaḥīḥu l-buḫārī sind zwei Werke der ṣiḥāḥ sitta, der sechs authentischsten Werke der Ahadith, den mündlichen Überlieferungen des Heiligen Propheten MuhammadSAW. [Redaktion]

2. Das Wort maʿrūf bezeichnet allgemein »in Übereinstimmung mit den Geboten des Heiligen Qur’an und den Vorschriften der Scharia«. [Redaktion]

3. Der Heilige Qur’an, 42:12.

4. Hadhrat Mirza Ghulam AhmadAS, Taḏkira (Farnham, Surrey: Islam International Publications Ltd., 2019), 576.

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