Corona-Alltag eines Berufstätigen
Die Corona-Pandemie hat für viele Gesellschaftsbereiche einschneidende Veränderungen mit sich gebracht. Unter den Betroffenen sind auch Berufstätige, die nun vor einem vollständig neuen Berufsalltag stehen. Im folgenden Beitrag unserer Interviewreihe sprechen wir mit Herrn Waheed Rana. Er ist als Projektingenieur in Frankfurt tätig.
Können Sie sich kurz vorstellen?
Mein Name ist Waheed Ahmad Rana. Ich bin in Frankfurt aufgewachsen und wohne auch im Frankfurter Ostend. Ich habe Elektrotechnik-Ingenieurwesen an der TU Darmstadt studiert und arbeite zurzeit als Projektingenieur in Frankfurt.
Wie erleben Sie die momentane Situation und wie gehen Sie damit um?
Es herrscht derzeit schon eine ungewohnte Situationen. Aber auch in einer solchen außergewöhnlichen Zeit folgen Muslime dem göttlichen Gebot »Hilfe in Geduld und Gebet« bei Allah zu suchen (siehe Sure Al-Baqarah 2:154). Denn es ist allein das Wesen Gottes, das dem Menschen von seinen Schwierigkeiten befreien kann. Wir sollten uns zurückhalten, was Beschwerden und Klagen angeht und vielmehr die neuen Möglichkeiten und Potentiale ausschöpfen, die wir haben. Zum Beispiel wurden Nachbarschaftshilfen initiiert, die es in dieser Form noch nicht gab. Hier können wir versuchen gemeinschaftlich durch diese schwierige Zeit zu gehen und auch gleichzeitig die Rechte unserer Mitmenschen zu erfüllen. Viele Menschen wurden dadurch positiv überrascht und konnten so auch unsere Gemeinde kennenlernen.
Inwieweit hat sich ihr Lebensalltag als Berufstätiger verändert, was machen Sie zurzeit anders?
Was den beruflichen Aspekt angeht, bin ich gemeinsam mit meinen Arbeitskollegen auf das Home-Office umgestiegen. Das heißt sämtliche Arbeiten, die im Büro erledigt wurden, werden nun von zu Hause durchgeführt. Besprechungen erfolgen dabei auch über Telefon- oder Videokonferenzen.
Die regelmäßigen Besuche in der Moschee zur Verrichtung der gemeinsamen Pflichtgebete und des Freitagsgebets sind auch entfallen. Diese verrichte ich nun zuhause mit meiner Familie. Insbesondere die Mittagsgebete kann ich so nun in der Gemeinschaft beten, worüber ich sehr dankbar bin. Außerdem finden keine Zusammenkünfte der Gemeinde mehr statt. Gerade von der Jugendorganisation der Gemeinde wurde daher versucht, die verschiedenen Veranstaltungen über Telefon- oder Videokonferenzen durchzuführen.
Sportliche Betätigungen in einer Gruppe oder im Fitnessstudio sind leider auch nicht mehr möglich. Ich versuche mich daher durch Laufen fit zu halten.
Die Freitagsansprachen Seiner HeiligkeitABA bieten uns jede Woche eine Orientierung in dieser außergewöhnlichen Zeit. Was nehmen Sie für sich aus diesen Ansprache mit?
Im Grunde haben wir durch die Ansprachen Seiner HeiligkeitABA Rechtleitung bekommen, was die Themen Spiritualität und Hygiene angeht, um diese schwierige Zeit durchzustehen.
Ich konnte mich insbesondere für das Thema Sauberkeit sensibilisieren und habe dadurch noch einmal die Schönheit des Islam entdecken dürfen. Allein durch das Wudhu (Die rituelle Waschung), welches wir regelmäßig vor dem Gebet vollziehen, können wir einen großen Beitrag zur Aufrechterhaltung der körperlichen Hygiene leisten. Ebenfalls habe ich persönlich ein großes Interesse an dem Thema gesunde Ernährung. Hier hat Seine HeiligkeitABA uns ermahnt auf Fertigprodukte, insbesondere die mit Konservierungsstoffen, zu verzichten.
Dass Seine HeiligkeitABA uns so detailliert über diese Aspekte aufklärt, zeigt, welche Liebe der Kalif für seine Gemeinde empfindet. Wir sollten daher versuchen auf die beste Art und Weise diese praktischen Hinweise in unserem Leben umzusetzen.
Ihre Botschaft an die Leser von Die Revue der Religionen:
Durch die Entschleunigung des Alltags, die diese Pandemie mit sich gebracht hat, haben wir die Möglichkeit innezuhalten und nachzudenken, wie wir unsere Zeit sinnvoller nutzen können und uns dabei auch Gedanken zu machen um den eigentlichen Sinn des Lebens. Hinzu kommt, dass wir vor dem gesegneten Monat Ramadan stehen. Hier haben wir verstärkt die Möglichkeit, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich unsere Beziehung zu unserem Schöpfer. Lassen Sie uns daher gemeinsam unsere Gebete intensivieren!
Möge Gott uns alle durch diese schwierige Zeit mit Geduld und Gesundheit führen. Amin
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