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»Geehrte Gäste,
as-salāmu ʿalaikum wa-raḥmatullāh wa-barakātuhu, der Friede und Segen Allahs seien mit Ihnen allen.
Ich bin außerordentlich erfreut darüber, dass durch die Gnade Allahs die Pan-Afrikanische Ahmadiyya Muslim-Vereinigung Großbritannien erneut ein Friedenssymposium abhält. Ich bete, dass die Veranstaltung in jeglicher Hinsicht erfolgreich sein möge und wünsche allen Teilnehmern alles Gute.
Wir leben in einer Zeit großer Unsicherheit und Ungleichheit, da Ungerechtigkeit sich auf der ganzen Welt verbreitet hat. Darum ist es das Gebot der Stunde, dass die Menschheit den Fokus ihrer Bemühungen darauf richtet, den Frieden und die Stabilität der Welt sicherzustellen. Bei jeder Gelegenheit und auf allen uns zugänglichen Plattformen engagiert sich die Ahmadiyya Muslim Gemeinde daher, Frieden zu fördern und trachtet danach, Menschen aus allen sozialen Schichten zusammenzuführen, um Einheit und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Das war schon immer unser Ziel, weil der Gründer unserer Gemeinde, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad aus Qadian (Friede sei mit ihm), wiederholt betont hat, dass das Erfüllen der Rechte unserer Mitmenschen und das gegenseitige Entgegenbringen von Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl von höchster Bedeutung sind. Genau genommen hat er gesagt, dass er von Allah, dem Allmächtigen, für zwei übergeordnete Zwecke gesandt wurde: erstens, um die Menschheit ihrem Schöpfer näherzubringen und zweitens, um alle Menschen zu ermahnen, die Rechte der Schöpfung Gottes zu erfüllen. Er sagte, anstatt die Rechte der Anderen an sich zu reißen, sollten die Menschen ungeachtet ihrer Unterschiede friedfertig leben und bestrebt sein, eine auf Liebe, Respekt und Toleranz gründende Gesellschaft zu gestalten.
Wie gerade erwähnt, durchleben wir momentan eine sehr turbulente und extrem gefährliche Zeit, in der sich Kriege und Konflikte mit jedem vergehenden Tag zuspitzen. Viele unzählige Menschen, darunter wehrlose Frauen und Kinder, werden in vielen Teilen der Welt erbarmungslos zum Ziel von Angriffen gemacht; dabei werden Krankenhäuser bombardiert, Schulen angegriffen und Familien auseinandergerissen. Nationen werden zunehmend gespalten, da Hass und Intoleranz gegenüber Migranten oder Minderheiten von den Leuten geschürt werden, die Ängste ausnutzen und absichtlich Zwietracht säen. Darüber hinaus wird die Welt auf internationaler Ebene immer polarisierter und es bilden sich feindlich gegenüberstehende Blöcke. Statt sich von den Prinzipien der Gerechtigkeit leiten und lenken zu lassen, sind es diese eigennützigen Allianzen, die die Außenpolitik der Nationen ausgestalten und die Menschheit in Richtung Zerstörung steuern.
Es besteht nicht nur die Bedrohung schwerwiegender wirtschaftlicher Konsequenzen für die Länder, sondern darüber hinausgehend wächst in rasantem Tempo das Risiko, dass ein weiterer Weltkrieg entfacht. Ein solcher Krieg wird einen unauslöschlichen Schandfleck der Brutalität und Unmenschlichkeit in der Geschichte hinterlassen und zu künftigen Jahrzehnten des Elends, Traumas und der Verzweiflung führen. Wenn zudem, Gott bewahre, Atomwaffen zum Einsatz kommen, liegt das darauffolgende Ausmaß der Zerstörung außerhalb des Vorstellbaren. Es wird nicht nur als unmittelbare Folge zum Verlust unzähliger Leben kommen. Vielmehr werden aufgrund der anhaltenden Auswirkungen durch die Strahlung Kinder über Generationen hinweg mit Fehlbildungen, Behinderungen, Erbkrankheiten und anderen gefährlichen Krankheiten zur Welt kommen. Folglich werden – statt mit Stolz und Wohlwollen auf ihre Vorfahren zurückzublicken – jene, die nach uns kommen, von Wut und Hass gegenüber jenen, die vor ihnen waren, erfüllt sein.
Angesichts dieser globalen Bedrohungen ist es notwendig, dass die Menschen Afrikas, einschließlich der afrikanischen Diaspora, ihren wahren Wert realisieren und die gewichtige Rolle erkennen, die sie für die Zukunft der Welt spielen können. Während Afrika in den Augen der Reichen und Mächtigen für schwach und machtlos gehalten wird, halte ich Afrika für einen bedeutsamen Kontinent, der das Potenzial hat, die Welt zu führen, solange dessen Leute vereint sind. Dementsprechend sollten alle Afrikaner, ungeachtet ihrer nationalen, Stammes- und religiösen Unterschiede, danach streben, sich zu vereinen. Des Weiteren müssen sich die Leute Afrikas von allen Formen des Betrugs, der Korruption oder Unehrlichkeit freimachen und darauf vorbereitet sein, sich anzustrengen und Opfer für ihre Nationen zu bringen. Ihre Nationen müssen sich darauf fokussieren, ihre Bildungsniveaus zu erhöhen, insbesondere der Jugend, sodass die Afrikaner sich durch die fortwährende Kraft der Bildung und des Wissens erheben mögen.
Wenn, Gott bewahre, ein Weltkrieg ausbricht, wird er sehr wahrscheinlich einen Großteil der Welt verschlingen, einschließlich der dominanten Mächte des Westens. Zu dem Zeitpunkt werden andere Länder in den leeren Raum der Führung treten und sich um den Wiederaufbau der Welt bemühen müssen, sowie darum, die Menschen zurück zu Frieden und Wohlstand zu leiten. Es ist möglich, und so hoffe ich auch, dass die afrikanischen Länder von den schlimmsten Konsequenzen eines solchen Krieges verschont bleiben werden. Deshalb müssen Ihre Länder, als Kontinent, bereit sein für eine Zukunft, in der Afrika die Welt leiten und führen kann. Hierfür müssen Sie, wie ich bereits erwähnte, sich voll und ganz dafür einsetzen, alle Formen der Korruption zu beenden und bestrebt sein, die Standards Ihrer Leute in jeder Hinsicht zu erhöhen.
Mögen es so sein, dass alle afrikanischen Menschen die Wichtigkeit der spirituellen und moralischen Reform erkennen und sich selbst um der Entwicklung ihres Kontinents und der Welt willen verbessern.
Wenn Sie alle ihr Potential und Ziele begreifen, und sich ernsthaft bemühen, diese zu erreichen, habe ich keinen Zweifel daran, dass Afrika florieren wird, inshaAllah. Gewiss ist es mein aufrichtiges Gebet, dass Allah, der Allmächtige, den Afrikanern die erforderlichen Fähigkeiten und Qualitäten verleiht, um die Welt in der Zukunft zu leiten und zu führen.
Am Ende bete ich, dass Allah, der Allmächtige, allen afrikanischen Nationen und ihren Menschen ermöglichen möge, kontinuierlich fortzuschreiten und sich weiterzuentwickeln. Und mögen Ihre Nationen zu Leuchttürmen werden, die die Grundsätze der Gerechtigkeit, Wahrheit und Integrität hochhalten. Und allem voran, möge es so sein, dass Ihre Nationen und Menschen jene werden, die die Rechte Gottes und Seiner Schöpfung wahrhaft erfüllen. Amin.
Wassalam (Friede sei mit Ihnen),
Mit freundlichen Grüßen,
MIRZA MASROOR AHMAD
Khalifatul Masih V
Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Gemeinde«
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Hintergrund zu PAAMA:
Die Pan-African Ahmadiyya Muslim Association (PAAMA) ist eine 1986 gegründete Organisation, die als Teil der Ahmadiyya Muslim Community im Vereinigten Königreich tätig ist. Ihre Mission basiert auf dem Motto »Liebe für alle, Hass für keinen« und strebt an, die afrikanische Ahmadiyya-Diaspora zu vereinen, zu stärken und zu inspirieren, um aktiv dem Islam, der Gesellschaft und Afrika zu dienen.
PAAMA engagiert sich für die Förderung von Werten wie Frömmigkeit, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit unter Afrikanern, um deren Beitrag zu ihren Gemeinschaften zu maximieren. Darüber hinaus bietet die Organisation eine Plattform für den intellektuellen Austausch innerhalb der afrikanischen Diaspora, fördert interreligiösen Dialog und setzt sich für gesellschaftliche Harmonie ein. Ihre Programme umfassen religiöse und soziale Veranstaltungen sowie gemeinnützige Initiativen, die über konfessionelle und kulturelle Grenzen hinauswirken.
Das jährliche Pan-African Peace Symposium ist eine ihrer Hauptveranstaltungen. Es dient als Plattform für Dialog und Zusammenarbeit zur Förderung von Frieden und Verständigung. In 2024 stand die Veranstaltung unter dem Thema »Anerkennung des Schöpfers – Der Weg zum Frieden« und betont die zentrale Rolle von Spiritualität und moralischen Werten als Grundlage für persönlichen und gesellschaftlichen Frieden. Zu diesem Anlass wurde auch die Botschaft Seiner Heiligkeit (aba) verlesen.
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