In der Freitagsansprache vom 08. November 2024 sprach Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) über die hohe finanzielle Opferbereitschaft der Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde.
Eingangs rezitiere Seine Heiligkeit einen Vers des Heiligen Qur’an, der da lautet:
»Die ihr Gut hingeben bei Nacht und Tag, heimlich und öffentlich, ihr Lohn ist bei ihrem Herrn; keine Furcht soll über sie kommen noch sollen sie trauern.« (Sure 2, Vers 275)
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass durch die Huld Allahs die Ahmadiyya Muslim Gemeinde getreu diesem Vers in finanziellen Opfern an vorderster Front steht. Die Mitglieder leisten dieses Opfer in verschiedenen Formen – sowohl durch finanzielle Pflichtbeiträge als auch freiwillige Beiträge. Ob verborgen vor den Anderen oder öffentlich: Wann immer Bedarf aufkommt, opfern sie ihr Hab und Gut im Wege Gottes. Darüber hinaus haben sie infolgedessen keine Angst davor, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde zeigt diese Hanldungsweise in einer Welt, die hinter Vergnügungen her ist und Reichtum anzuhäufen sucht. Es gibt viele unter den Mitgliedern, die diese finanziellen Opfer erbringen, ohne dabei den Wunsch zu hegen, dass Andere von ihren Spenden mitbekommen.
Seine Heiligkeit (aba) hob hervor, dass viele Ahmadis nicht besonders wohlhabend sind, jedoch trotzdem außergewöhnliche finanzielle Opfer darbringen und sich nie beschweren, dass es innerhalb der Ahmadiyya Muslim Gemeinde zu viele Spendeninitiativen gebe. Es gibt etliche Mitglieder, die ihre grundlegenden Bedürfnisse und sogar die ihrer Kinder herunterschrauben, um das Geld stattdessen zu spenden. Sie denken oder bringen nie zum Ausdruck, dass aufgrund ihrer finanziellen Opfer für die Gemeinde auch die Gemeinde im Gegenzug ihnen in schwierigen Situationen helfen müsse. Solche Forderungen werden von ihnen nicht gestellt. Wenn wirklich mal ein solches Bedürfnis aufkommt, bringen sie die Situation sehr vorsichtig zum Ausdruck und akzeptieren Unterstützung nur in Form eines Darlehens, das sie auch zurückzahlen.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass der Zweite Kalif (ra) zu dem Zeitpunkt, als der die Initiative »Tehrik-e-Jadid« ins Leben rief, die Gemeindemitglieder dazu aufrief, ein einfaches Leben zu leben, was ihnen ermöglichen sollte, mehr finanzielle Opfer zu leisten. So gibt es heute viele Ahmadis, die in wohlhabenden Ländern leben, aber ein einfaches Leben führen. Äußerlich betrachtet macht es den Anschein, dass sie nicht dazu in der Lage wären, großartig zu spenden. Dennoch kann man am Ende feststellen, dass sie außerordentliche Spendenbeiträge leisten. Dann gibt es auch diejenigen, die in ärmeren Ländern leben und nicht über so viele Mittel verfügen, weshalb ihre Beiträge vergleichsweise gering ausfallen mögen. Doch gemessen an dem, was sie besitzen, sind ihre Beiträge von beträchtlicher Größe. Es sind diese Leute, die wahre Gläubige sind und Gottes Wohlgefallen ernten.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch mehrere Beispiele von Gemeindemitgliedern, deren finanziellen Opfern von Allah großes Gewicht beigemessen wird. Diese finanziellen Opfer zeichnen sich nicht unbedingt durch die Quantität aus. So erklärte der Heilige Prophet Muhammad (saw) bei einer Gelegenheit, in der die Muslime einem Spendenaufruf nachgekommen waren, dass ein Dirham wertvoller als tausend Dirham wurde. Für diejenigen, die solche Opfer bringen, beseitigt Allah ihre Sorgen und segnet ihren Besitz.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte zum Beispiel die Erfahrung eines Gemeindemitglieds aus Tansania, das zwei Vorteile der finanziellen Opfer geteilt hat: Erstens ist dadurch sein Vermögen gestiegen und zweitens, dass immer dann, wenn er seinen Laden wieder mit Waren auffüllt, alles innerhalb kürzester Zeit wieder verkauft wird. Er glaubt daran, dass dies nur dank der finanziellen Opfer im Wege Gottes geschieht.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte auch die Geschichte eines in Georgien lebenden Medizinstudenten. Dieser war sehr begeistert, als er von den finanziellen Opfern eines neuen Konvertiten hörte. Außerdem inspirierte ihn auch die Geschichte des Gefährten Hadhrat Abu Bakr (ra), der nach einem Spendenaufruf des Heiligen Propheten Muhammad (saw) sein gesamtes Hab und Gut darbrachte. Also gab der Student ein so hohes Versprechen für eine Spendeninitiative ab, dass er später besorgt war, wie er es nur erfüllen könne. Zu diesem Zweck nahm er neben seinem Studium einen Teilzeitjob als Taxifahrer an. Nach einiger Zeit fand er Freude an dieser Beschäftigung, da er sich bewusst war, dass er diesen Job nicht für seinen persönlichen Profit ausführt, sondern nur für Gottes Wohlgefallen. Manchmal kam es sogar dazu, dass er nicht das nötige Geld hatte, um seinen Wagen zu tanken, sodass er sich hierfür Geld von seinem Vater lieh. Jedenfalls konnte er sowohl das geliehene Geld zurückzahlen als auch seine finanziellen Beiträge entrichten. So schaffte er es schließlich, sein abgegebenes Versprechen für die Initiative zu erfüllen.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte ebenso die Begebenheit eines jungen Hochschulstudenten aus den USA, der berichtet, dass er von seinen Eltern täglich Geld zum Essen bekam. Er gab das Essen auch entsprechend aus, indem er oft auswärts Essen ging. Eines Tages kam ihm der Gedanke, das Geld lieber für einen nützlichen Zweck auszugeben. Folglich fing er an, das Geld für die »Tehrik-e-Jadid«-Initiative zu spenden und gewöhnte sich daran, mit einfacher Nahrung zurechtzukommen. In der Folge, so sagt er, bestand er erfolgreich seine Prüfungen und erlangte eine Zufriedenheit im Leben. Außerdem bemerkte er auch weitere Vorteile, seitdem er weniger zu essen pflegte.
Bei diesen beiden Begebenheiten handelt es sich nur um drei Beispiele, die von Seiner Heiligkeit (aba) vorgetragen wurden und die aus allen Teilen der Welt stammen. Seine Heiligkeit (aba) erklärte auch, dass viele der von ihm erwähnten Begebenheiten von Jugendlichen oder neuen Konvertiten sind, was ein Beweis dafür ist, dass Allah auch heute noch die Gemeinde mit dem Geist der finanziellen Opferbereitschaft ausstattet.
Seine Heiligkeit (aba) stellte fest, dass es nur die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Gemeinde sind, die die Aussage »spenden bei Nacht und Tag« in Wahrheit verkörpern, da die Gemeinde über den ganzen Globus verteilt ist und auf diese Weise die Spenden in allen Teilen der Welt erfolgen. Seine Heiligkeit (aba) erklärte, dass, während er die Freitagsansprache hält, es in einigen Teilen der Welt Tag ist und in anderen Nacht. Doch überall lauschen die Mitglieder seiner Ansprache als eine vereinte Gemeinschaft.
Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass wir uns immer daran erinnern sollten, dass wir in jenem Zeitalter leben, das zur Vollendung der Verbreitung der göttlichen Rechtleitung dient. Während die Ära des Heiligen Propheten Muhammad (saw) die Lehren der Wahrheit und Rechtleitung zur Vollendung gebracht hat, ist die Ära des Verheißenen Messias (as) dafür vorgesehen, diese Lehren vollständig zu verbreiten und zu diesem Zweck hat Allah die Ahmadiyya Muslim Gemeinde ins Leben gerufen. Wenn wir diese Mission also weiterhin verfolgen, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, wird Er unsere Bedürfnisse erfüllen und uns von unseren Sorgen und Ängsten befreien, wie es auch aus den erwähnten Begebenheiten entnommen werden kann.
Seine Heiligkeit (aba) verkündete danach, dass das 90. Jahr der Initiative von »Tehrik-e-Jadid« zum Ende gekommen ist und nun das 91. Jahr beginnt. Im Anschluss verkündete Seine Heiligkeit einige Daten und Statistiken sowie die Rangliste der Länder, die im letzten Fiskaljahr am meisten für die Initiative »Tehrik-e-Jadid« gespendet haben, in der die Gemeinde in Deutschland den ersten Rang belegen konnte.
Am Ende der Freitagsansprache gedachte Seine Heiligkeit (aba) auch zwei vor Kurzem verstorbenen Gemeindemitgliedern: der Frau Aminah Sahi und Herrn Mahmud Ahmad Ayyaz.
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