Die Coronavirus-Pandemie erweist sich für die ganze Welt als eine schwere Zeit. Die Menschen sind gefordert, ihr Leben neu auszurichten, um ein gewisses Maß an Normalität aufrechtzuerhalten. Der Kalif der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, ist gewohnt, in seinem Büro täglich Hunderte von Menschen seiner Gemeinde zu treffen. Ahmadiyya Muslime aus der ganzen Welt strömen nach Großbritannien, wo Seine HeiligkeitABA residiert, um auch nur einige Momente in seiner Gesellschaft zu verbringen. Aufgrund der Pandemie kam all dies zum Erliegen.
Durch die Gnade Allahs und der Segnung der modernen Technologie konnte Seine HeiligkeitABA während dieser Pandemie durch virtuelle Begegnungen mehr Mitglieder seiner Gemeinde erreichen als je zuvor. Selbst denjenigen, die nicht reisen konnten, um ihren geliebten Kalifen zu sehen, bekamen nun die Gelegenheit, ihren geliebten Imam persönlich zu begegnen.
Die Revue der Religionen hat die Ehre, einige Auszüge aus diesen wöchentlichen Treffen ihren Lesern zu präsentieren.
Das erste Treffen fand am mit den nationalen Amtsträgern sowie lokalen Imamen der Ahmadiyya Muslim Jamaat Ghana am Samstag, den 28. November 2020 statt.
Natürliche Ressourcen zur Armutsbekämpfung
Seine HeiligkeitABA diente selbst acht Jahre lang in Ghana in der Entwicklungshilfe. Während dieser Zeit erlangte er historische Fortschritte in der Landwirtschaft, deren Früchte bis heute geerntet werden. Armutsbekämpfung ist also eine Herzensangelegenheit Seiner HeiligkeitABA. Während dieses Treffens riet Seine HeiligkeitABA den nationalen Amtsträgern der Ahmadiyya Muslim Jamaat Ghana, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass diese Ressourcen zur Beseitigung der Armut und zur Erhöhung des Lebensstandards eingesetzt werden.
Seine HeiligkeitABA sagte:
»Sie sollten einen persönlichen Kontakt zu allen Ihren Politikern, insbesondere zu den Parlamentsmitgliedern, pflegen und sollten ihnen vermitteln, dass sie sich für die Verbesserung der Nation einsetzen sollten, damit das Land gedeihen kann. Außerdem – wie Sie sehen – haben Sie so viele natürliche Ressourcen, und mit diesen Ressourcen können Sie Ihre Politiker bitten, dass sie – zumindest – dem [eigenen] Land helfen sollten. Sie sollten den Menschen des Landes helfen und die wirtschaftliche und politische Lage des Landes verbessern.«
Die Gebete Seiner HeiligkeitABA während einer angespannten Wahl
Der nationale Vorsitzende und leitende Imam der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Ghana sagte zu Seiner HeiligkeitABA:
»Wir brauchen Gebete für unser Land; in etwa einer Woche beginnen die Parlamentswahlen und es gibt eine Menge Spannungen, denn die beiden antretenden Parlamentarier – Präsidentschaftskandidaten – waren jeweils bereits einmal Präsidenten; und beide kämpfen jetzt darum, wieder eine zweite Amtszeit zu bekommen; das spannt die Lage ziemlich an. Wir brauchen also Gebete, damit in unserem Land Frieden herrscht.«
Seine HeiligkeitABA antwortete:
»Wenn die gegenwärtige Regierung für das Land, für die Menschen des Landes, gut gearbeitet hat, dann wird sie gewinnen. Andernfalls bete ich, dass andere Leute kommen und die Regierung stellen, die für das Land dienlich und nützlich sind und ehrlich und aufrichtig für das Land arbeiten. So Gott will!«
Das zweite virtuelle Treffen Seiner HeiligkeitABA fand am Sonntag, den 29. November 2020 mit Jugendlichen aus Deutschland statt.
Wie kann die Jugend der Islamophobie entgegenwirken?
Seit Jahren nimmt die Islamophobie zu. Vor allem angesichts der jüngsten Ereignisse in der Welt ist sie mehr denn je zu einem heiß diskutierten Thema geworden. Dies wirft bei jungen Muslimen zweifellos die Frage auf, was sie tun können, um der Welt zu zeigen, dass der Islam, den sie kennen, eine schöne Religion ist. So fragte zum Beispiel ein Jugendlicher Seine HeiligkeitABA: »Aufgrund der gegenwärtigen Umstände, die momentan vorherrschen, haben Nichtmuslime Angst vor Muslimen. Wie können wir diese Ängste abbauen und sie beruhigen?«
Seine HeiligkeitABA antwortete:
»Auch wenn Nichtmuslime Muslime fürchten mögen, haben wir in den vergangenen Jahren stets Anstrengungen unternommen und uns bemüht [um diese Angst auszuräumen]. Deshalb halte ich Friedenssymposien ab, und deshalb habe ich Ihnen auch gesagt, dass Sie ebenfalls Friedenssymposien [in Deutschland] abhalten sollen. Genau aus diesem Grund habe ich Ihnen gesagt, dass Sie Flyer verteilen sollten, die für Frieden werben und so den Menschen die wahren Lehren des Islam erklären. Die wahren Lehren des Islam sind die der Liebe und Fürsorge, und wenn Sie den Menschen dies erklären, werden ihnen ihre Ängste genommen. Je größer unsere Bemühungen sein werden, desto mehr wird das Bewusstsein unter den Menschen geschärft, und dann werden sie die wahren Lehren des Islam erkennen. Deshalb sollten wir uns bemühen, diese Lehren so vielen Menschen wie möglich zu vermitteln, auch unseren Freunden. Sie haben Freunde in der Schule, die genauso Schüler sind wie Sie selbst, nicht wahr? Erklären Sie ihnen die wahren Lehren des Islam; die wahren Lehren des Islam sind die der Liebe und Fürsorge. Der Islam lässt keine Art von Krieg oder Dschihad [mit dem Schwert] zu. Die Bedingungen, unter denen der Islam Krieg und Dschihad erlaubte – als das erste Gebot über den Dschihad offenbart wurde – sagte Allah der Allmächtige im Heiligen Qur’an eindeutig, dass Muslime den Dschihad nur durchführen dürften, weil Menschen Grausamkeiten an den Muslimen verübten, und wenn die Muslime sie nicht davon abhielten, diese Grausamkeiten zu begehen, dann wären Kirchen, Synagogen, Tempel und Moscheen zerstört worden. Daher dient die vom Islam erteilte Erlaubnis für den Dschihad allein dem Zweck, die Religion zu sichern und zu schützen. Unter keinen Umständen erlaubt der Islam den Dschihad [mit dem Schwert] oder das Töten von Menschen, um die eigene Religion zu verbreiten; der Islam sagt sogar, dass es die Pflicht eines Muslims ist, beim Schützen einer christlichen Kirche zu helfen, wenn man jemanden sieht, der eine christliche Kirche angreift. Der Islam sagt, wenn jemand eine Synagoge angreift, dann sollten Sie hingehen und helfen, diese Synagoge zu schützen. In ähnlicher Weise lehrt der Islam, wenn jemand einen Hindu-Tempel angreift, Sie hingehen sollten, um zu helfen und diesen zu schützen; und der Islam sagt auch, dass man seine eigenen Moscheen ebenfalls schützen soll. Daher gewährt der Islam jedem Schutz. Deshalb sollten Sie Ihren Freunden offen erklären, dass dies im Heiligen Qur’an geschrieben steht. Diese Dschihadisten oder Extremisten, die behaupten, Muslime zu sein, verbreiten in Wirklichkeit falsche Ideologien, die nichts mit dem Islam zu tun haben; sie verbreiten nicht die Lehren des Islam. So erklären Sie den Menschen diese Dinge, in Ordnung? Wenn Sie ihnen diese Dinge erklären, werden sie erkennen, dass der Islam eine Religion ist, die tatsächlich Frieden und Liebe schafft.«
Sollten wir uns gegen COVID-19 impfen lassen?
Die Impfkampagne ist weltweit in eine kritische Phase eingetreten und die Impfung wird weithin als wichtigster Faktor zur Überwindung der Pandemie angesehen. Aufgrund verschiedener Medienberichte und anderer Entwicklungen gibt es jedoch viele, die Bedenken haben und sich fragen, ob sie sich impfen lassen sollen oder nicht. Seine HeiligkeitABA wurde im Dezember 2020 in der Frühphase der Einführung des Impfstoffs in Großbritannien befragt: »Sollen wir den neuen Impfstoff gegen das Coronavirus nehmen, der vor Kurzem entwickelt wurde? Was würden Sie diesbezüglich raten?«
Seine HeiligkeitABA antwortete:
»Wenn es sich als wirksames Gegenmittel erwiesen hat und wenn die Regierung dazu rät, sich impfen zu lassen, dann könnt Ihr den Impfstoff nehmen. Es ist nichts dagegen einzuwenden. Aber zuerst sollte man sehen, ob es tatsächlich denjenigen nützt, die bereits geimpft wurden. Nehmen Sie den Impfstoff nicht einfach nur um des Impfens willen; wenn er sich als nützlich erweist, dann sollte man den Impfstoff definitiv nehmen, daran ist nichts auszusetzen.«
Das Treffen mit den Jugendlichen aus Deutschland mit den oben erwähnten Auszügen kann man sich im Folgenden auch anschauen:
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