Freitagsansprachen

Ramadan – Eine besondere Zeit für die Erhörung der Gebete

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 29. März 2024

In der Freitagsansprache vom 29. März 2024 sprach Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) im Rahmen des Monats Ramadan über das Bittgebet, das im Islam die Bezeichnung Dua trägt. Dabei ging Seine Heiligkeit (aba) ausführlich auf das Wesen, die Philosophie und die verschiedenen Aspekte des Dua’s ein und legte die Wege zur Gebetserhörung dar. 

Eingangs rezitierte Seine Heiligkeit (aba) den folgenden Vers aus dem Heiligen Qur’an:

»Und wenn Meine Diener dich nach Mir fragen (sprich): ›Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden, wenn er zu Mir betet. So sollten sie auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie auf dem rechten Weg wandeln mögen.‹« (2:187)

Seine Heiligkeit (aba) hob die enge Verbindung zwischen dem Monat Ramadan und der Annahme des Dua hervor. Während des Ramadan liegt ein besonderer Fokus auf dem Gebet durch die obligatorischen und darüber hinaus freiwilligen Gottesdienste. Muslime glauben, dass Gott während dieses Monats seine Liebe und Segnungen verstärkt auf sie herabregnen lässt. In einer Überlieferung lauten die Worte des Heiligen Propheten Muhammad (saw), dass Gott Seine Diener nach der Wahrnehmung behandelt, die sie über Ihn haben. Während des Ramadan schafft die intensive spirituelle Atmosphäre eine Umgebung, in der die Gläubigen sich ganz auf das Gedenken Gottes konzentrieren können. Die Segnungen, die in dieser Zeit gewährt werden, sind unvorstellbar groß.

Doch, so betonte Seine Heiligkeit (aba), hängt all dies von bestimmten Kriterien ab: die richtige Herzenseinstellung. Gott wendet Sich dem Diener mit Erbarmen zu, der sich im Dua mit einem aufrichtigem Herzen an Ihn wendet. Die Aufrichtigkeit des Herzens erfordert eine wahre Umkehr zu Gott. Der Heilige Prophet (saw) sagte einst, dass Gott es nicht mag, einen Bittenden mit leeren Händen zurückgehen zu lassen. Dies trifft aber auf jene Diener zu, die mit aufrichtigem Herzen zu Gott gehen und darüber hinaus einen standhaften Glauben an Gott beweisen. Der Ramadan wird als Gelegenheit gesehen, um Fehler anzugehen, Vergebung zu suchen und eine positive Veränderung herbeizuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass Gott die Gebete jener erhört, die eine enge Verbindung zu Ihm suchen und nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben.

Seine Heiligkeit (aba) klärte auf, dass viele Menschen es in ihren Bittgebeten sehr eilig haben. Sie beten und beklagen sich im Anschluss, es sei nicht erhört worden, wobei sie sich jedoch nicht selbst überprüfen, ob sie tatsächlich die richtige Einstellung des Herzens mitgebracht, sich ernsthaft um ihre Beziehung zu Gott und um Vergebung für ihre Sünden bemüht haben. Es ist entscheidend, Gottes Gebote zu befolgen, um Seine besondere Gnade der Gebetserhörung zu erlangen. Durch diesen Monat des Ramadan können Gläubige wahre Diener Gottes werden und letztendlich erfahren, dass Gott nicht nur ihre Gebete hört, sondern auch erhört. Daher sollten ihre Bittgebete nicht nur auf persönliche Bedürfnisse ausgerichtet sein, sondern auch darauf abzielen, Gottes Nähe erlangen zu wollen.

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte, dass Gott deutlich gemacht hat, dass bloße Lippenbekenntnisse der Liebe nicht ausreichen, um einen Menschen zu einem wahren Diener Gottes zu machen. Viel mehr kann dies nur durch die praktische Befolgung der Gebote Gottes geschehen. Und neben dieser praktischen Befolgung ist ein fester Glaube ebenfalls vonnöten, der unter keinen Umständen ins Wanken gerät. Diejenigen, die meinen, ihre vielen Bittgebete hätten keine Wirkung gezeigt, sollten sich erst selbst prüfen, ob sie denn wirklich mit vollständiger Aufrichtigkeit gebetet haben und ob sie sich darum bemüht haben, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen. Manche Menschen legen die Wirksamkeit des Dua’s daran fest, ob ihre persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden. Wenn ihre spezifischen Bedürfnisse nicht erfüllt werden, neigen sie dazu, das Dua oder sogar Gottes Existenz in Frage zu stellen. Diese Reaktionen entsprechen jedoch nicht den Merkmalen wahrer Gottesdiener. Man muss den eigenen Zustand überprüfen, inwieweit dieser mit den Bedingungen zur Erfüllung der Gebete einhergeht.

Seine Heiligkeit (aba) sagte, zitierte auch den Verheißenen Messias (as), der das Thema Dua umfassend behandelt hat. So erklärte der Verheißene Messias (as), dass es keinen Zweifel daran gebe, dass Gott Gebete hört, aber drei Bedingungen zu beachten sind: 1. Taqwa [dass man für Gottes Gefallen Schlechtes vermeidet und sich Gutes aneignet] 2. Glaube an die Existenz Gottes 3. Überzeugung von der Tatsache, dass Gott die Macht hat, alles zu bewirken. Es kann nicht sein, dass der Glaube einer Person bei der geringsten Schwierigkeit einfach anfängt zu straucheln und man verzweifelt. Die Beziehung zwischen einem Menschen und Gott sollte wie die zweier wahrer Freunde sein. Dies sind die sehr grundlegenden und fundamentalen Bedingungen für die Annahme des Gebets.

Diese Merkmale sollten sich bis zu einer Stufe entwickeln, auf der Gott infloge des Dua’s mit uns kommuniziert. 

Der Verheißene Messias (as) beantwortete, die Frage, wie man von Gottes Existenz erfahren könne, mit dem eingangs rezitierten Qur’an-Vers, der besagt, dass es das Gebet ist, auf das Gott antwortet. Indem wir Ihn im Dua anrufen, können wir Ihn durch seine Antworten erfahren. Es ist in der Tat ein Zeichen für die Existenz Gottes, dass Er Gebete erhört.

Wenn es jedoch nicht erfahren werden kann, so liegt das Problem im Menschen selbst, denn wenn eine Barriere oder Schleier zwischen einem Menschen und Gott besteht, kann dieser Ihn, Selbst wenn Er dessen Ruf erwidert, nicht hören oder seine Zeichen sehen können. Daher besteht die Lösung darin, die Liebe zu Gott zu steigern und eine engere Beziehung zu Ihm aufzubauen, damit die Schleier verschwinden und man Gott hören und seine Zeichen sehen kann.

Außerdem spielen Ausdauer und das hartnäckige Dranbleiben an den Gebeten eine entscheidende Rolle, um diesen Zustand zu erreichen.

Seine Heiligkeit (aba) sagte, dass dies keine alten Geschichten seien, sondern dass all dies auch für die heutige Zeit gilt und es viele Beispiele für die Erhörung von Gebeten auch heute noch gibt. Viele Menschen schreiben Seiner Heiligkeit (aba) in Briefen davon, wie ihre Gebete erhört wurden. Außerdem erwähnte Seine Heiligkeit (aba) die Zeitschrift Review of Religions, welche eine Sendung [The GodSummit] zur Existenz Gottes durchführt, in der viele Menschen ihre Geschichten über die Erhörung von Gebeten teilen. 

Darüber hinaus erwähnte Seine Heiligkeit, dass manchmal sogar Gott tatsächlich die Bittgebete derer erhört, die einen schwachen Glauben besitzen. Gott manifestiert Selbst für sie manchmal Seine Macht, um sie im Glauben zu festigen. 

Den Verheißenen Messias (as) weiterhin zitiertend erwähnte Seine Heiligkeit (aba), dass das primäre und essenzielle Gebet darin liege, Gott darum sie bitten, dass man rein von Sünde wird, da dies die Grundlage aller weiteren Gebete bildet. Wenn dieses Gebet angenommen wird, führt es dazu, in Gottes Augen als ein gereinigter Mensch zu gelten, und dann erfüllt Gott die Bedürfnisse des Menschen, ohne dass sie sogar ausdrücklich ausgesprochen werden müssten.

Kennzeichnend für den wahren Zustand des Dua sind Inbrunst, eine innere Glut und Unruhe sowie Tränen vor Gott. 

Doch so wie ein Mensch in der Verfolgung weltlicher Ziele sich konstant bemüht und nicht ermüdet, erfordert die Erfüllung des Dua genauso konstantes Streben und niemals müde zu werden. 

Seine Heiligkeit (aba) führte weiterhin den Verheißenen Messias (as) an, der die Frage nach dem Schicksal antworten erklärte, dass trotz Gottes Allwissenheit und Seiner Kenntnis über das zukünftige Geschehen das Bittgebet seinen Wert nicht verliert. Er verdeutlichte, dass das Wissen Gottes über die Zukunft nicht bedeutet, dass Er nicht in der Lage wäre, sie zu verändern. Er verglich dies mit der Situation, in der Menschen bei Kopfschmerzen nach Arzneien suchen, obwohl sie wissen, dass die Kopfschmerzen irgendwann von selbst vergehen werden. Dies verdeutlicht, dass die menschlichen Handlungen Ergebnisse hervorbringen können.

Darüber hinaus betonte der Verheißenen Messias (as), dass das Unterlassen des Gebets negative Auswirkungen hat. Wenn Menschen aufhören zu beten, kann dies dazu führen, dass ihr Herz “rostet”, was bedeutet, dass ihre spirituelle Verbundenheit mit Gott schwächer wird und ihr Glaube schwindet. Hingegen führt regelmäßiges Beten dazu, dass das Herz gereinigt wird und eine tiefere Verbindung zu Gott entsteht. Dadurch wird auch die Fähigkeit gestärkt, tugendhaftes Verhalten zu etablieren.

Insgesamt verdeutlichte der Verheißenen Messias (as) die Bedeutung des Gebets als Mittel zur Annäherung an Gott, zur Erfahrung seiner Gegenwart und zur Stärkung der spirituellen Bindung.

Abschließend rief Seine Heiligkeit (aba) zu Gebeten für die Ahmadi-Muslime im Jemen auf, insbesondere für eine Frau, die unter sehr schlimmen Bedingungen festgehalten wird. Außerdem ist es notwendig, für die Palästinenser zu beten, da sich ihre Lage trotz der UN-Resolution nur noch verschlechtert. Er kritisierte die Doppelmoral der westlichen Mächte in dieser Hinsicht, denn würde es sich um einen nicht-verbündeten Staat handeln, der die Resolution so ignoriert, hätten sie sicherlich Sanktionen ausgehängt. Auch die USA unterstützen Israel, während sie aber nur begrenzte Hilfe für Palästina gewähren, mit der Bedingung, dass Palästina in keinem internationalen Forum gegen Israel aussprechen werden. Was kann man von solchen Leuten dann noch erwarten? Es sind nur die Gebete, welche die Unterdrückten retten können. 

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