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Arbeit 3/7: Gewissenhaftigkeit & Fleiß

Wie haben die westlichen Nation nur ihren Wohlstand erlangt?

hier zu Teil 1/7

von Chaudhry Masroor Ahmad, Frankfurt/Main

Gewissenhaftigkeit & Fleiß

Den ökonomischen Wohlstand Europas, angefangen mit der Infrastruktur, der medizinischen Versorgung, der Verfügbarkeit von Luxusgütern oder dem hochentwickelten Bildungssystem, haben wir unter anderem der Leistungsbereitschaft und dem Opfer der westlichen Nationen in der Nachkriegszeit zu verdanken. Es sind eben jene auch ursprünglich islamischen Tugenden des Fleißes, der Gewissenhaftigkeit und der Ehrlichkeit, die Muslime sich wieder zu eigen machen sollten.

»Die zweite Sache ist Fleiß. Diese Tugend wird in unserem Land (ind. Subkontinent) auch sehr selten angetroffen und der Grund für den Untergang der Muslime ist vor allem, dass sie die Gewohnheit des Fleißes sukzessive zu Grabe trugen. […] Auf der Welt ist es üblich, dass jeder für die nächste Generation arbeitet, doch nicht so bei uns. Unsere Nesthocker dagegen kleben an ihren Eltern wie Blutegel fest. Sie sehen nicht einmal ein, dass sie finanziell eigenständig werden, für ihre Eltern sorgen und sich um ihre nächste Generation kümmern sollten.«12

Wobei sich die Suche nach Arbeit für junge Leute vielleicht nirgendwo einfacher gestaltet als in Deutschland. Jahr für Jahr suchen Hunderttausende Betriebe nach Aushilfskräften, die sich auf diese Weise ihr Taschengeld aufbessern oder zusätzlich zur staatlichen Förderung ihr Studium finanzieren können. Die rasche Gründung eines eigenen Hausstands gilt für junge Deutsche als eine Selbstverständlichkeit, die finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern als eine Frage der Ehre.

»Ich habe die Gemeinde immer wieder darauf hingewiesen, dass der Fortbestand von Völkern stets von der nachfolgenden Generation abhängt. Kein Volk kann sich seines Fortlebens sicher sein, ehe die nächste Generation nicht nützlich, rechtschaffen und hart arbeitend ist.«13

Die Gründe für den wirtschaftlichen Abstieg der sogenannten islamischen Welt sind vielfältig. Einer davon ist auch die aus Neid und Missgunst erwachsende mangelnde Wertschätzung leistungsfähiger Menschen.

»In meinen Augen ist ein gewichtiger Grund dafür, dass die Europäer sich zu beherrschen wissen, wir aber haben keine Kontrolle über unser Selbst. Diejenigen, die am fähigsten sind, nehmen sich der Arbeit ihrer Vorgänger selbst an. Unter den Muslimen findet man das aber nicht. Sie wissen die fähigen Männer weder zu schätzen, noch folgen sie ihnen, stattdessen stürzen sie sie und versuchen, sich ihre Position unter den Nagel zu reißen, …« 14

weiter zu Teil 4/7

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12 Fackel für den Weg, Seite 687
13 Fackel für den Weg, Seite 463
14 Fackel für den Weg, Seite 828

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