Freitagsansprachen S.H. der Fünfte Kalif - Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba)

Die Expeditionen von Abdullah bin Rawaha (ra) und Amr bin Umayya Damri (ra)

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 17. Januar 2025

In der Freitagsansprache vom 17. Januar 2025 setzte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) die Erzählung über verschiedene Expeditionen im Leben des Heiligen Propheten Muhammad (saw) fort. 

Seine Heiligkeit (aba) erwähnte die Expedition von Abdullah bin Rawaha (ra), die im 6. Jahr nach der Hidschra durchgeführt wurde und auf die Bedrohung durch Usair bin Rizam, den neuen Anführer der Juden nach dem Tod von Abu Rafi’, zurückzuführen war. Usair hatte begonnen, jüdische Stämme gegen den Heiligen Propheten Muhammad (saw) aufzuhetzen. Als der Heilige Prophet (saw) davon erfuhr, entsandte er Abdullah bin Rawaha (ra) mit einigen Gefährten, um Informationen zu sammeln. Ihre Erkundungen bestätigten die feindlichen Absichten von Usair, woraufhin der Heilige Prophet (saw) eine Gruppe von 30 Gefährten mit Abdullah bin Rawaha (ra) als Anführer nach Khaibar schickte, um einen möglichen Friedensschluss auszuhandeln.

Der Heilige Prophet Muhammad (saw) wollte einen weiteren Konflikt vermeiden und war sogar bereit, Usair als Oberhaupt der Region Khaibar anzuerkennen, sofern er jegliche Feindseligkeiten gegen die Muslime einstellt und den Frieden wahrt. Usair zeigte sich zunächst offen für diese Idee und willigte scheinbar ein, mit einer Gruppe von 30 jüdischen Begleitern gemeinsam mit den Muslimen nach Medina zu reisen, um die Angelegenheit direkt mit dem Heiligen Propheten (saw) zu besprechen. Doch als die beiden Gruppen Qarqarah erreichten, einen Ort etwa sechs Meilen von Khaibar entfernt, änderten sich die Absichten von Usair. Während eines Gesprächs griff Usair plötzlich nach der Waffe eines muslimischen Gefährten, Abdullah bin Unais (ra). Dieser erkannte sofort die drohende Gefahr, trieb sein Kamel voran, drehte sich zu Usair um und rief: »O du Feind Gottes! Willst du uns betrügen?« Er wiederholte diese Worte zweimal, doch Usair reagierte nicht – stattdessen rüstete er sich zum Kampf. Dies könnte ein vorher abgesprochener Plan der Juden gewesen sein, um im richtigen Moment gemeinsam auf die Muslime loszugehen.

Daraufhin brach an Ort und Stelle ein Kampf aus. Obwohl beide Gruppen zahlenmäßig gleich groß waren und die Juden bereits mental auf einen Angriff vorbereitet waren, während die Muslime völlig überrascht wurden, gewährte Allah den Muslimen Seinen Schutz. Während einige von ihnen lediglich verletzt wurden, wurden alle jüdischen Männer besiegt und ihre heimtückischen Pläne scheiterten.

Als die Gefährten zurückkehrten und dem Heiligen Propheten (saw) über die Ereignisse berichteten, äußerte er seine Erleichterung mit den Worten: »Seid dankbar, dass Allah euch vor dieser grausamen Gruppe gerettet hat.« Spätere christliche Historiker haben den Muslimen vorgeworfen, Usair bin Rizam hinterhältig getötet zu haben. Doch die historischen Berichte zeigen eindeutig, dass es die Gruppe der Juden war, die den Verrat plante, und die Muslime nur in Selbstverteidigung handelten. Auch die Worte des Gefährten Abdullah bin Unais (ra) (»O du Feind Gottes! Willst du uns betrügen?«) sowie des Heiligen Propheten (saw) (»Seid dankbar, dass Allah euch vor dieser grausamen Gruppe gerettet hat.«) weisen klar darauf hin, dass die Muslime keinen Angriff geplant hatten. 

Danach erwähnte Seine Heiligkeit (aba) die Expedition von Amr bin Umayya Damri (ra), die eine Reaktion auf einen Attentatsversuch der Quraisch war, der darauf abzielte, den Propheten Muhammad (saw) zu töten. Nach der Niederlage der Quraisch in der Grabenschlacht waren diese von Wut und Rachegefühlen erfasst. Abu Sufyan, der Führer der Quraisch, gestand sich ein, dass die groß angelegten offenen Angriffe bis jetzt nicht zum Ziel der Mekkaner führen konnten, weshalb er heimlich plante, direkt den Heiligen Propheten (saw) durch einen Mordanschlag zu eliminieren. Da der Heilige Prophet (saw) oft ohne Wachen bzw. offiziellem Sicherheitspersonal in Medina umherging und fünfmal täglich in die Moschee ging, sah Abu Sufyan dies als Gelegenheit.

Er heuerte einen Beduinen an, der bereit war, den Propheten (saw) zu töten. Er versprach, den Propheten (saw) mit einer versteckten Klinge heimlich zu attackieren und dann unerkannt zu entkommen. Beeindruckt von seiner Entschlossenheit rüstete Abu Sufyan ihn mit einem schnellen Kamel aus und gab ihm Proviant mit auf den Weg, während er ihn ermahnte, sein Vorhaben streng geheim zu halten.

Nach einer mehrtägigen, vorsichtigen Reise erreichte der Attentäter Medina. Er versuchte, unauffällig in die Nähe des Heiligen Propheten (saw) zu gelangen und wartete auf ihn vor einem gemeinschaftlichen Gebet in der Moschee. In jenen Tagen war es üblich, dass ständig neue Gesichter in den Moscheen Medinas zu sehen waren, weshalb die Gefährten keinen Verdacht schöpften. Doch als der Heilige Prophet diesen Mann in der Moschee sah, erkannte er sofort dessen böse Absichten und warnte die Anwesenden. Der Attentäter reagierte, indem er versuchte, schnell auf den Heiligen Propheten (saw) zuzulaufen. Doch in diesem Moment trat der Gefährte Usaid bin Hudair (ra) vor, packte den Mann und entwaffnete ihn. Dabei entdeckte er dessen versteckte Klinge, woraufhin der Beduine in Panik ausrief: »Verschont mich!«

Der Heilige Prophet (saw) ließ ihn jedoch nicht sofort bestrafen, sondern fragte ihn ruhig nach seiner Identität und seinem Vorhaben. Der Attentäter bot an, die Wahrheit zu sagen, falls sein Leben verschont würde. Der Heilige Prophet (saw) gewährte ihm diese Zusicherung, woraufhin der Mann die gesamte Verschwörung offenbarte – einschließlich des Auftrags von Abu Sufyan und der versprochenen Belohnung. Der Mann blieb daraufhin noch einige Tage in Medina, bis er sich schließlich aus freien Stücken entschied, den Islam anzunehmen.

Dieses Attentat machte deutlich, dass die Quraisch weiterhin gefährliche Pläne gegen die Muslime schmiedeten. Daher entschied der Heilige Prophet (saw), zwei seiner Gefährten, Amr bin Umayya Damri (ra) und Salma bin Aslam (ra), nach Mekka zu entsenden. Ihre Mission bestand darin, Informationen über die Absichten der Quraisch zu sammeln und, falls sich eine Gelegenheit ergab, Abu Sufyan zu eliminieren, da er den Mordanschlag beauftragt hatte.

Allerdings wurden die beiden Gefährten in Mekka entdeckt, sodass sie sich schnell zurückziehen mussten. Auf dem Rückweg nach Medina stießen sie auf zwei Spione der Quraisch, die ausgesandt worden waren, um über die Bewegungen der Muslime zu berichten. Vermutlich bereiteten die Quraisch eine weitere Verschwörung vor. Amr bin Umayya Damri (ra) und Salma bin Aslam (ra) erkannten die Bedrohung und versuchten, die Spione zu überwältigen. In dem daraus entstehenden Kampf töteten sie einen der Spione, während sie den anderen gefangen nahmen und mit nach Medina brachten.

Seine Heiligkeit (aba) rief erneut dazu auf, intensiv für die Ahmadis in Pakistan zu beten, da die Lage dort immer wieder eskaliert. Es scheint, als wäre die Kontrolle über die Regierung in den Händen der Extremisten. Früher wurden die Minarette oder Kuppeln der Ahmadiyya-Moscheen zerstört, doch nun gehen die Angriffe noch weiter: Erst kürzlich wurde unter dem Vorwand eines Straßenbaus auf Druck fundamentalistischer Kleriker eine alte Ahmadiyya-Moschee, die noch vor der Teilung Indiens und Pakistans errichtet wurde, mit dem Bulldozer vollständig zerstört. Solches Unrecht zeigt, dass nur Allah allein diese Unterdrücker zur Rechenschaft ziehen und ihre Pläne vereiteln kann. Daher müssen Ahmadis verstärkt beten.

Auch in Bezug auf Palästina betonte Seine Heiligkeit (aba), dass trotz angeblicher Waffenruhe-Vereinbarung es weiterhin zu Vorfällen kommt. Während einige das Abkommen bejubeln, warnte Seine Heiligkeit (aba) davor, den Kräften des Dajjal (Antichristen) zu vertrauen, da sie etwas versprechen und dann das Gegenteil tun. Anstatt darauf zu vertrauen und sich somit in falscher Hoffnung zu wiegen, sollten sich die Muslime auf intensive Gebete konzentrieren und mit Weisheit für ihre Rechte eintreten. Möge Allah ihnen dabei helfen.

Am Ende der Freitagsansprache gedachte Seine Heiligkeit (aba) drei vor Kurzem verstorbenen Gemeindemitgliedern: Herr Sheikh Mubarak Ahmad, Herr Muhammad Munir Adelvi und Herr Abdul Bari Tariq.

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