Der Verheißene Messias (as)

Die Wiederkunft des Messias

Gespräch zwischen einem amerikanischen Paar und Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad aus Qadian (as) über seinen Anspruch, der Erschienene Messias zu sein.

Am 7. April 1908 kam ein amerikanisches Ehepaar, das angab, aus Chicago in den USA zu sein, auf seiner Reise von Land zu Land ebenfalls nach Indien, um mehr über das einheimische politische und religiöse Umfeld zu erfahren. Sie kamen gegen ein Uhr aus Lahore in Qadian an, begleitet von einem Schotten. Sie wurden in den Räumlichkeiten unter der Mubarak-Moschee herzlich empfangen und da sie um ein Treffen mit dem Verheißenen Messias gebeten hatten, kam er auch dorthin.
Das durch die Dolmetscher Deputy Ali Ahmad und später Mufti Muhammad Sadiq geführte Gespräch zwischen dem Paar und dem Verheißenen Messias (as) verlief wie folgt:

7. APRIL 1908, 10:30 Uhr

FRAGE: Wir haben gehört, dass Sie Herrn Dowie eine Herausforderung gestellt haben. Ist das richtig?

ANTWORT: Ja, richtig. Ich habe Dowie herausgefordert.

FRAGE: Was war der Grund für Ihre Herausforderung?

ANTWORT: Dowie hatte behauptet, er sei ein Gesandter Gottes, und Gott hätte ihm durch Offenbarung mitgeteilt, dass Jesus der Sohn Gottes und tatsächlich Gott selbst sei; dass Jesus selbst ihm diese Offenbarung in seiner Eigenschaft als Gott gegeben hatte; dass der Islam (Gott bewahre) untergehen würde; und dass Muhammad (saw) (Gott bewahre) ein falscher Prophet war.

Gott hatte mir indes durch seine Offenbarung mitgeteilt, dass Jesus weder Gott noch der Sohn Gottes war, dass er nur ein frommer Mensch und ein Gesandter war und dass die Behauptung Dowies, er selbst sei ein Gesandter, falsch war; denn es ist absolut unmöglich, dass gleichzeitig zwei Propheten existieren, die von ein und demselben Gott gesandt wurden und dennoch einander diametral entgegengesetzt sind und gegensätzliche Wege gehen. Da dies zu Chaos in der Welt geführt hätte und die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Falschheit verloren gegangen wäre, forderte ich ihn auf, die Frage zu klären, wer wahrhaftig und wer der Betrüger ist.

Obwohl es viele auf dieser Welt gibt, die glauben, dass Jesus der Sohn Gottes und sogar der Eine Gott [selbst] ist, ist ihr Zustand nicht derart bedauernswert, weil diese Konzepte und Lehren nur auf seit langem bestehenden falschen und erfundenen Erzählungen und Geschichten basieren, und diese Menschen folgen traditionellen Überlieferungen. Im Gegensatz dazu unterstellte Dowie mit seiner Behauptung Gott aber eine Lüge.

Er hatte also versucht, die Massen in die Irre zu führen, indem er seinen falschen Anspruch Gott unterstellte. Er pflegte tatsächlich zu sagen, dass Gott ihn persönlich darüber informiert habe. Er führte die Menschen in die Irre, indem er in seiner Eigenschaft als Prophet Gottes verkündete, dass Jesus der Sohn Gottes und tatsächlich Gott sei. Dies ist tatsächlich der Grund, warum ich ihn herausgefordert habe, um dies klären.

FRAGE: Dowie hatte eine falsche Behauptung aufgestellt, deren Wahrhaftigkeit er nicht beweisen konnte. Und in der Bibel steht geschrieben, dass in den Letzten Tagen falsche Propheten erscheinen würden. Was ist in diesem Fall der Beweis für die Richtigkeit Ihres Anspruchs?

ANTWORT: Wo in der Bibel geschrieben steht, dass viele falsche Propheten erscheinen würden, wird das Kommen eines wahren Propheten dort nicht geleugnet. Es steht nicht geschrieben, dass der wahre Prophet nicht kommen würde. Im Gegenteil, schon das Erscheinen falscher Propheten impliziert, dass es unter ihnen auch einen wahren geben würde.

FRAGE: Jesus hat die Toten auferweckt. Es wird in der Bibel bezeugt, dass eine Person wiederbelebt wurde. Und die Bibel wurde sehr bald nach dem Tod Jesu niedergeschrieben. Die Auferweckung der Toten durch irgendjemand anderen ist hingegen nicht belegt. Daher ist dieses Zeugnis ein ausreichender Beweis und Beleg für seinen Anspruch.

ANTWORT: Der Heilige Qur’an erwähnt auch die Auferweckung der Toten durch die Hände des Heiligen Propheten Muhammads (saw). Aber wir glauben, dass die Auferweckung der Toten durch den Heiligen Propheten (saw) im spirituellen Sinne und nicht im physischen Sinne erfolgte. Ebenso glauben wir, dass die Auferweckung der Toten durch Jesus (as) auch im spirituellen Sinne und nicht auf physischer Ebene erfolgte.

Darüber hinaus ist dieses Phänomen nicht nur Jesus allein eigen. In der Bibel steht geschrieben, dass auch der Prophet Elia einige der Toten auferweckte. Tatsächlich übertraf er Jesus in dieser Hinsicht bei weitem. Selbst wenn wir es für eine entfernte Möglichkeit halten, dass sich die Bibel auf die Auferweckung tatsächlich toter Menschen bezieht, sind wir gezwungen, den Propheten Elia ebenfalls als Gott zu akzeptieren. Welche Besonderheit von Jesus gibt es hier also? Und worin besteht das Unterscheidungsmerkmal? Über den Propheten Jesaja steht geschrieben, dass die Toten allein durch seinen Körperkontakt zum Leben erweckt worden seien.

Aus all diesen Geschichten, die in derselben Bibel aufgezeichnet sind, geht klar hervor, dass die Auferweckung der Toten kein Argument für die Göttlichkeit Jesu sein kann. Aber wenn es als Beweis akzeptiert wird, warum sollten dann nicht auch andere, die Jesus in diesem Werk übertrafen, als Götter akzeptiert werden? Warum sollte die Göttlichkeit eingeschränkt und ausschließlich der Person Jesu vorbehalten sein?

Tatsächlich ist meiner Meinung nach das Wunder von Moses, seinen Stab in eine Schlange zu verwandeln, weitaus größer als die Auferweckung der Toten. Die Toten und die Lebenden haben eine gewisse wesenhaftige Ähnlichkeit, weil es sich um dieselbe Person handelt, die vor nicht langer Zeit noch lebte. Man kann argumentieren, dass beim Verstorbenen vielleicht eine Möglichkeit bestand, wiederbelebt zu werden. Im Gegensatz dazu hat eine Schlange keine Ähnlichkeit oder Beziehung zu einem Stab.

Ein Stab hat die Natur einer Pflanze und eine Schlange ist eine Schlange. Daher ist die Verwandlung eines Stabes in eine Schlange ein weitaus erstaunlicheres Phänomen, als einen Toten wieder zum Leben zu erwecken. Deshalb sollte Moses dann als größerer Gott akzeptiert werden. Die Wahrheit und Wirklichkeit ist jedoch, dass ich der Vorstellung nicht zustimme, dass diejenigen, die wirklich tot waren, wieder zum Leben erweckt wurden.

FRAGE: Aber Jesus ist ewig und immerwährend. Er lebt und sitzt in diesem Moment zur Rechten Gottes. Kein Prophet ist nach ihm gekommen, der diese Auszeichnungen hätte.

ANTWORT: Ich lehne entschieden die Vorstellung ab, dass jemand physisch Verstorbene auferwecken kann, wie es im Heiligen Qur’an heißt:

Dann behält Er diejenigen zurück, gegen die Er den Tod angeordnet hat (Sure az-Zumar, 39:43).

Und was Ihre Behauptungen betrifft, so kann ich sie ohne Beweise nicht akzeptieren. Abgesehen davon, die Toten auferweckt zu haben; dass er selbst ewig und noch am Leben ist und jetzt zur Rechten Gottes sitzt – das sind alles weitere Behauptungen, für die Sie keine Beweise vorgelegt haben. Anstatt Beweise vorzulegen, haben Sie eine andere Behauptung aufgestellt.

Ich glaube, dass Jesus, wie andere Propheten auch, ein Gesandter Gottes ist. Ich akzeptiere, dass diejenigen, die im Weg Gottes wahrhaft und aufrichtig sind, einen Platz der Nähe zu Ihm haben. So wie Gott das Wort ‘Söhne’ für diejenigen verwendet hat, die seine Diener und aufrichtig zu Ihm sind; Auf diese Weise wird auch Jesus zu ihnen gezählt. Jesus hatte keine großartige Macht, die andere Propheten nicht hatten, und an ihm war auch nichts Neues, das anderen fehlte. Wenn Jesus die Macht hatte, physisch Verstorbene wiederzuerwecken, dann sollte irgendein Anhänger von ihm dies auch jetzt demonstrieren und Tote erwecken. Sprechen wir nicht von der Auferweckung der Toten – lasst einen solchen irgendein Zeichen zeigen, um sich mit mir zu messen.

Sehen Sie, ein Mensch kann sich in (spirituellen) Stufen innerhalb der Möglichkeiten und Formen eines Menschen weiterentwickeln, nicht aber kann er auch Gott werden. Wenn es für ihn absolut unmöglich ist, Gott zu werden, warum sollte ihm dann ein Beispiel gegeben werden, aus dem er keinen Nutzen ziehen kann? Menschliche Wesen brauchen ein menschliches Vorbild. Und diese kommen immer von Gott in Form von Propheten auf die Welt. Was nicht benötigt wird, ist Gott als Vorbild. Dieses kann nicht nachgeahmt werden, da es außerhalb und jenseits der menschlichen Fähigkeiten liegt. Ich bin immer wieder verwundert. Wollte Gott, dass die Menschen Gott werden, und hat er sich deshalb dafür entschieden, Gott als Vorbild zu schicken?

Noch seltsamer ist, dass er [Jesus], obwohl er ja Gott war, so viel Demütigung und Schmach durch die Juden erlitten hat. Er konnte sie nicht überwältigen, stattdessen wurde er überwältigt.

FRAGE: Was sind die Argumente für die Wahrhaftigkeit Ihres Anspruchs?

ANTWORT: Ich bin kein neuartiger Prophet. Hunderte von Propheten sind vor mir gekommen. Die Propheten, die in der Thora erwähnt werden und von denen Sie glauben, dass sie wahrhaftig sind – die Argumente, die es gibt zur Stützung ihrer Wahrhaftigkeit und dafür, dass sie Propheten und Gesandte Gottes sind, diese sollten Sie vorbringen, und dieselben Argumente werden die Wahrheit meines Anspruchs beweisen. Die Argumente, durch die jeder wahre Prophet akzeptiert werden kann, sind genau die Argumente, die meine Wahrhaftigkeit bestätigen. Ich bin auch auf die gleiche Weise wie die Propheten gekommen.

FRAGE: Nein, wir möchten von Ihnen lieber die Argumente hören, die Sie von Ihrer Wahrhaftigkeit überzeugt haben. Und woher wussten Sie außerdem, dass Sie ein Prophet sind?

ANTWORT: Gott, der Allmächtige, hat mir dieses Wissen gegeben, indem er zu mir gesprochen hat. Diejenigen, die von Gott, dem Allmächtigen, kommen, werden von göttlichen Zeichen begleitet, die ihnen in Form mächtiger Prophezeiungen verliehen werden, die die Allmacht [Gottes] widerspiegeln und [Nachrichten über] das Unsichtbare enthalten. Kein Gegner kann gegen sie Erfolg haben. Trotz ihrer Schwäche, Hilflosigkeit, dem Mangel an Ressourcen und Mitteln und dem Mangel an Freunden und Helfern liegt der Sieg letztendlich bei ihnen, während jegliche Erwähnung und jedes Zeichen derjenigen, die sich ihnen entgegenstellen, vollständig ausgelöscht wird.

Von den Tausenden von Zeichen sollte Ihnen der Vorfall mit Dowie, der sich in Ihrem eigenen Land zutrug, ausreichen, wenn Sie darüber nachdenken. Er behauptete, dass Jesus Gott sei. Andererseits offenbarte mir mein Gott, dass Jesus nicht Gott war – er war lediglich ein demütiges menschliches Wesen. Ich habe mit ihm (Dowie) zu diesem Thema korrespondiert, aber er hat seine Behauptung nicht zurückgezogen.

Nachdem ich Nachricht von Gott darüber erhalten hatte, prophezeite ich schließlich seinen Tod und sein Unglück, das zu meinen Lebzeiten in Erfüllung gehen musste, und es geschah auch dementsprechend. Er starb im Einklang mit der Prophezeiung zu Lebzeiten des Wahrhaftigen in schrecklicher Schande und Unglück. Nun bedarf es eines reflektierenden Geistes und eines empfänglichen Herzens, um darüber nachzusinnen, ob diese Prophezeiung es verdient, geglaubt zu werden, ob sie einen göttlichen Ursprung hat, oder ob es sich um eine menschliche Erfindung handelt.

Zweitens ist Ihr Kommen bereits ein Zeichen zu meinen Gunsten. Wenn Sie sich dessen bewusst gewesen wären, wären Sie möglicherweise beunruhigt gewesen und hätten gezögert, hierher zu kommen. Tatsächlich entspricht Ihre lange Reise und Ihre Ankunft in dieser kleinen Stadt auch einer Prophezeiung und ist ein Zeichen und Beweis für meine Wahrhaftigkeit. Zwischen Qadian und Amerika liegen Welten!

Während man von der Auferweckung der Toten spricht, konnte nicht einmal ein Aussätziger geheilt werden. Jesus konnte nicht einmal einen Aussätzigen heilen – was sagt es über seine Kraft, Tote zu erwecken? Diese Dinge geschahen vor Tausenden von Jahren. Gott weiß nur, wie sehr diese Erzählungen verfälscht wurden. Heute sind davon nur bloße Geschichten und Fabeln geblieben. Hätte es irgendwelche Beweise für ihre Wahrhaftigkeit gegeben oder gäbe es irgendwelche Relikte ihrer Richtigkeit, dann hätte es vielleicht eine Möglichkeit gegeben, sie zu akzeptieren. Nun bleibt uns davon nur noch Gerede und bloße Behauptungen. Andererseits demonstriere ich ein aktuelles und lebendiges Beispiel.

FRAGE: Jeder hätte das Ende von Dowie erahnen können, als er einen falschen Anspruch stellte. Und es ist eine klare Sache, dass ein Scharlatan in Ungnade fällt. Wir sind wegen der Größe Ihres erhabenen Anspruchs hierher gekommen, um zu sehen, was für ein Mensch Sie sind, der einen so großen Anspruch erhoben hat. Wir sind nicht gekommen, um für Sie ein Zeichen zu werden.

ANTWORT: Wenn Sie Dowie für das gehalten haben, was Sie jetzt sagen, und wussten, dass er in seinen Behauptungen ein Betrüger war und dass er Gott falsche Behauptungen zuschrieb – haben Sie ihm dann aus dieser Überzeugung Hunderttausende von Dollar zukommen lassen und ihm teure Geschenke von weit entfernten Orten zugeschickt und ihm enormes Ansehen verliehen; und mehr als 10.000 wurden seine Anhänger? Es ist seltsam, dass man jemandem solche Ehre und Anerkennung erweist und dafür seinen Wohlstand und sein Leben opfert, obwohl man davon überzeugt ist, dass er ein Betrüger ist.

Was das zweite [in Ihrer Frage angesprochene] Problem anbelangt, sollten sie darüber informiert werden, dass es eine Zeit gab, in der ich keinem einzigen Menschen bekannt war. Niemand wusste überhaupt von meiner Existenz. Zu dieser Zeit gab es nur sehr wenige Menschen, denen der Name ‘Qadian’ geläufig war. Ich habe von niemandem auch nur einen Brief erhalten. Ich befand mich in einem Zustand der Anonymität. In dieser Zeit erhielt ich die folgende Offenbarung von Allah, dem Erhabenen:

[‘Die Leute werden zu dir kommen, so dass der Weg sich dadurch vertiefen wird?)

Und

[‘Hilfe wird über jeden entfernten Weg zu dir kommen. Wende dich nicht von Allahs Geschöpfen ab und lass dich von den Menschen nicht ermüden.]

Es gab auch einige Offenbarungen zur gleichen Thematik in der englischen Sprache, obwohl ich mit der englischen Sprache überhaupt nicht vertraut bin. Dies sind Frohbotschaften aus einer Zeit, als es keine Anzeichen dafür gab, dass sie wahr werden könnten. Diejenigen, die meine damaligen Umstände gesehen haben und kennen, können verstehen, dass unter diesen Bedingungen niemand die Möglichkeit solcher Dinge erwarten oder sich auch nur vorstellen konnte.

Zudem wurden nach diesen Offenbarungen alle – also mein eigenes Volk und andere wie Christen, Hindus usw. – zu meinen Feinden. Trotz all dieser Dinge blieb mir die Unterstützung Allahs, des Erhabenen, immer erhalten und Er hat mir auf so wunderbare Weise geholfen, dass jetzt 400.000 oder vielleicht sogar mehr Menschen mit mir sind. Sie kommen von weit entfernten Orten. Geschenke und Zuwendungen sowie Geld und Mittel, die in der Offenbarung Gottes, des Allmächtigen, versprochen wurden, haben sich alle erfüllt und werden auch weiterhin erfüllt.

Prophezeiungen sollten mit all ihren Einzelheiten im Hinblick auf die Zeit und die Umstände untersucht werden, die damals vorherrschten, als die Prophezeiungen gemacht wurden, und dann sollte man ihren Ausgang sehen, wie nachdrücklich und majestätisch sie erfüllt wurden. Zeigen Sie ein Beispiel dafür in der Lebensgeschichte von jemandem, der Lügen gegen Gott erfand. Wenn Sie meine Prophezeiung ablehnen, dann nennen Sie einen Präzedenzfall, bei dem jemand, der Lügen gegen Gott erfunden hat, einen solchen Aufstieg erreicht hat, ohne dabei die Unterstützung und Hilfe Gottes zu haben.

Abdus Salam, der Sohn von Hadhrat Mufti Muhammad Sadiq, stand in der Nähe des Verheißenen Messias. Der Verheißene Messias hielt seine Hand, präsentierte ihn den Gästen und sagte zu seinen Gefährten:

Erklärt ihnen, dass, wenn dieser Junge zum Beispiel heute in seinem gegenwärtigen Zustand eine Prophezeiung macht, dass er siebzig Jahre alt werden würde oder dass Hunderttausende Menschen von weit entfernten Orten kommen würden, um ihn zu sehen; oder er sagt Einzelheiten von einem anderen Großereignis voraus – wären solche Prophezeiungen dann angesichts seiner gegenwärtigen Umstände glaubwürdig? Oder wenn, angenommen, alles, was er in diesem Zustand gesagt hat, sich irgendwann einmal bewahrheiten würde, würde es dann irgendjemand wagen, ihn einen Lügner zu nennen? Oder könnte jemand zurecht sagen, dass er dies durch seine menschlich ausgeklügelte Planung geschafft hat?

Nach diesen Ausführungen des Verheißenen Messias räumten sie ein, dass Prophezeiungen als Mittel zur Bestätigung eines Anspruchs dienen können.

FRAGE: Wir würden gerne noch einige andere Argumente hören.

ANTWORT: Ein weiteres Argument ist die Annahme von Gebeten.

Zu dieser Zeit befand sich auch Sahibzadah Abdul Hayye, der Sohn von Hadhrat Hakim Maulawi Nuur-ud-Din, möge Allah mit ihm zufrieden sein, in der Nähe des Verheißenen Messias. Hazrat Hakim Nuur-ud-Din wies ihn nach vorn und der Verheißene Messias nahm ihn am Arm, zeigte ihn den Gästen und sagte:

Es gab einen Gegner von Maulawi Sahib. Er hatte behauptet, Maulawi Sahib sei ein Abtar [einer ohne Nachkommen], und hatte sogar eine öffentliche Bekanntmachung mit dem gleichen Inhalt herausgegeben. Daraufhin betete ich und mein Gebet wurde in der Gegenwart Gottes angenommen, und mir wurde mitgeteilt, dass ein Sohn geboren werden würde und dass er Pusteln am Körper haben würde. Dies geschah sechs Jahre vor seiner Geburt. So wurde durch die Gnade Gottes ein Sohn geboren, an dessen Körper sich Pusteln bildeten, deren Narben noch immer da sind. Darüber hinaus gibt es Tausende anderer Beispiele für die Annahme meiner Gebete.

FRAGE: Was ist der Zweck Ihres Erscheinens und was wird nun voraussichtlich in der Zukunft passieren?

ANTWORT: Der Zweck meines Kommens besteht darin, die Fehler (in der Praxis oder in der Lehre) zu korrigieren, die sich bei Christen, Hindus und Muslimen entwickelt haben. Sie selbst sollten uns erzählen, ob Sie glauben, dass das Christentum in Europa in seiner ursprünglichen Form existiert, oder ob die Christen auch nur einen Funken der Lehren der Thora oder des Evangeliums befolgen. Was sagt uns der praktische Lebensstil in ganz Europa? Glauben diese Menschen in ihrem Herzen überhaupt an Gott? Haben sie überhaupt Ehrfurcht vor Gott?

Als Antwort auf diese Aussagen gaben die Gäste unmissverständlich zu, dass weder die Lehren der Bibel in der Realität befolgt würden noch der praktische Zustand Europas rühmenswert sei. Der Verheißene Messias sagte weiter:

Mir wurde von Gott mitgeteilt, dass Jesus ein auserwählter Diener Gottes und ein Prophet war. Es ist (nur) nicht so, dass er das einzige Beispiel dieser Art war und Gott dann niemandem seinen Segen gewährt und die Tür zu solchen Segnungen für immer verschlossen hat. Vielmehr hat der Gott, dessen Majestät erhaben ist und der der einzige Gott aller Nationen ist, auch allen Nationen seinen Segen geschenkt.

Schauen Sie, die Thora wurde aufgegeben. Ihre Lehren werden überhaupt nicht beachtet. Tausende Fehler haben sich darin eingeschlichen. Respektlosigkeit gegenüber dem erhabenen Rang Jesu wird dadurch zum Ausdruck gebracht, dass man ihn ungerechtfertigterweise zu Gott macht. Hätte es nicht genügt, dass er als Auserwählter Gottes angenommen und befolgt wurde und sein Beispiel und sein Charakter angenommen wurden, indem man in seine Fußstapfen trat?

Es steht dem Menschen nicht zu, Gott zu werden – warum sollte man ihm also solche Beispiele geben? Wenn jemandem ein Beispiel gegeben wird, besteht der Zweck desjenigen, der das Beispiel liefert, darin, Menschen dazu einzuladen, zu versuchen, das Beispiel nachzuahmen. Und es wird auch impliziert, dass es in der Fähigkeit der Person liegt, gemäß dem gegebenen Beispiel Fortschritte zu machen. Gott ist der Schöpfer der menschlichen Natur und verfügt über umfassende Kenntnis der menschlichen Fähigkeiten.

Gott weiß, dass Er die menschlichen Fähigkeiten nicht mit der Fähigkeit ausgestattet hat, Gott zu werden – wie konnte Er also einen so schwerwiegenden Fehler begehen, dass Er dem Menschen aufträgt, etwas zu tun, wozu Er dem Menschen nicht die Fähigkeit gegeben hatte? Wäre das nicht eine offensichtliche Ungerechtigkeit?

Der Mensch hat die Fähigkeit, zum Gesandten und Propheten aufzusteigen, da dies innerhalb der menschlichen Möglichkeit liegt. Wenn Jesus also Gott wäre, wäre sein Kommen umsonst. Wenn er jedoch als Prophet und Gesandter akzeptiert wird, macht es einen Sinn.

Darüber hinaus ist diese ‘Gotthaftigkeit Jesu’ ein Affront und eine Beleidigung gegenüber Gott, dem Allmächtigen, denn sie bedeutet, dass Gott geizig war. Er erwählte nur eine Person zur Manifestation seiner Herrlichkeit und beschränkte seine Gaben nur auf Jesus. Denken Sie darüber nach – ist es ein Kompliment oder eine Beleidigung für einen König, wenn man sagt, dass er nur einen Untertan hat? Wie kann es schmeichelhaft sein zu sagen, dass die Wohltätigkeit und die Gunst dieses Königs nur einer einzelnen Person vorbehalten sind? Warum beschränkte Gott, der Allmächtige, seine Gaben außerdem auf die Israeliten, während es Dutzende Millionen seiner Diener in verschiedenen Ländern der Welt gab?

Sehen Sie, sogar Wasser verdirbt letztendlich, wenn es steht. Durch die Vermischung mit Schlamm entsteht ein übler Geruch. Gott fälschlicherweise zuzuschreiben, dass seine Segnungen und Gaben nur auf eine bestimmte Nation beschränkt sind, ist eine Beleidigung und respektlos gegenüber Gottes Ehre.

Welchen Nutzen hat es überhaupt, Jesus zu einem Gott zu machen, und wie steigert das sein Ansehen? Im Gegenteil, es ist respektlos und eine Beleidigung für ihn. Großmütigkeit würde darin bestehen, das zu tun, was er tat, und zu zeigen – indem man seinen Lehren folgt und dadurch ein nobles Beispiel abgibt –, dass er tatsächlich selbst ein außergewöhnlicher Mensch war und dass sein Atem, sprich seine Lehren, die Wirkung hatten, [die Seele] zu reinigen die Kraft, Menschen auf die höchste Ebene zu führen. Was bringen all diese verbalen Verherrlichungen? Abgesehen davon stellt sich die Frage; war die Wirkung seiner Lehren auf seine eigene Zeit beschränkt oder besteht sie noch? Wenn ja, dann wo und in welchem Land?

Es ist bedauerlich, dass Jesus, wenn er jetzt zurückkehren würde, diese Leute nicht einmal erkennen könnte. Ich liebe ihn. Sie hegen wahrscheinlich keine derartige Liebe zu ihm, weil Sie ihn nicht kennen. Ich hingegen habe ihn schon oft gesehen. Und tatsächlich weiß ich, dass selbst bei Ihnen untereinander Meinungsverschiedenheiten und Uneinigkeit existieren.

Bis heute gibt es unter Christen einige Sekten, die Jesus nicht für Gott halten. Sie glauben nur, dass er ein geliebter Prophet Gottes war. Das ist, was auch der Heilige Qur’an erklärt. Wenn also in Ihrem eigenen Gebäude [in diesem Punkt] Uneinigkeit herrscht, warum nicht dann den Weg einschlagen, der zum Frieden führt? Und warum wird jener Weg nicht aufgegeben, der sich allem Anschein nach als fahrlässig erwiesen hat?

Was die Zukunft dieser Welt betrifft, halte ich es für ausreichend zu sagen, dass die Welt nicht in ihrem gegenwärtigen Zustand bleiben wird. Eine gravierende Veränderung und Revolution wird in ihr stattfinden.

FRAGE: Wie haben Sie Jesus gesehen? Haben Sie ihn in physischer Form gesehen?

ANTWORT: Der Verheißene Messias sagte: Ja, in körperlicher Form und in einem völlig wachen Zustand.

FRAGE: Auch wir haben Jesus gesehen und sehen ihn noch, aber das ist im spirituellen Sinne. Haben Sie ihn auf die gleiche Weise gesehen wie wir?

ANTWORT: Nein, ich habe ihn in körperlicher Form und im Wachzustand gesehen.

Nach dieser Konversation sagte der Verheißene Messias zu seinen Gefährten:

Der Tee steht für sie bereit. Ihnen sollte nun der Tee serviert werden.

So endete diese Treffen. Die englischsprachigen Gäste bedankten sich und machten sich nach einigen Imbissen und Tee auf den Weg, um die Schule zu besichtigen. Dort rezitierte ein Oberstufenschüler, Muhammad Manzur Ali Shakir, melodisch einige Verse der Sure Maryam, da dies Zeit für das Studium des Heiligen Qur’ans [in der Schule] war. Die Gäste genossen die Rezitation des Heiligen Qur’ans und reisten anschließend nach Batala.

Während sie die Erfrischungen am Tisch zu sich nahmen, fragten sie Hadhrat Mufti Muhammad Sadiq, was nach dem Tod von Mirza Sahib [dem Verheißenen Messias] passieren würde. Mufti Sahib antwortete: „Was auch immer der Wille Gottes sein wird und was auch immer nach dem Tod eines Propheten geschieht – das Gleiche wird auch nach seinem Tod geschehen.“

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Quelle: Malfuzat, Volume 10, S 267 ff.

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