Interviews Jalsa Salana

»Wir wollen den Geist der Jalsa in die Häuser der Menschen übertragen«

In einem Gespräch mit der 'Revue der Religionen' spricht Herr Arsalan Ahmad darüber, welche Vorbereitungen er mit seinem Team trifft, um den Zuschauern zu Hause ihre eigene Jalsa zu ermöglichen.

Redaktion

Herr Arsalan Ahmad ist nicht nur Theologe der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, sondern auch seit anderthalb Jahren als Hauptverantwortlicher für die MTA Deutschland Studios tätig. Die diesjährige Jalsa Salana (2021) überträgt er mit seinem Team, gemäß den Anweisungen Seiner Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA als Livestream, für all jene die aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl nicht anwesend sein können. In einem Gespräch mit der Revue der Religionen (RdR) spricht Herr Arsalan Ahmad (AH) mit uns darüber, welche Vorbereitungen er mit seinem Team trifft, um den Zuschauern zu Hause ihre eigene Jalsa zu ermöglichen.

RdR: Die Teilnahme an der Jalsa ist für viele Ahmadis eine sehr besondere Erfahrung. Die diesjährige Jalsa ist pandemiebedingt stark begrenzt mit der Teilnehmerzahl. Uns würde interessieren, wie Sie sich fühlen auf der diesjährigen Jalsa unter diesen besonderen Umständen teilnehmen zu können?

AH: Ja, um ehrlich zu sein habe ich gemischte Gefühle. Ich sehe es mit einem lachenden Auge und einem weinenden Auge. Das lachende Auge, weil wir alle nach einer langen Zeit wieder die Möglichkeit haben eine Jalsa veranstalten zu können. Gefühlt war es wirklich eine Ewigkeit, auch wenn es jetzt nur zwei Jahre waren bzw. ein Jahr ist, in der keine Jalsa stattfand nach 2019. Von klein auf kommen wir mit vielfältigen Versammlungen und Veranstaltungen in Berührung, wo man zusammentrifft. Wenn das eine Zeit lang wegfällt, dann ist das natürlich traurig und deshalb freut man sich. Die Jalsa ist ein Ereignis worauf man sich unendlich freut, da es eine Plattform ist, wo wir uns spirituell weiterentwickeln können, so wie der Verheißene MessiasAS es betonte. Dazu dient die Jalsa in erster Linie. 


Aber auf der anderen Seite besteht auch ein trauriges Auge, ein weinendes Auge. Warum? Weil wir gerade in Deutschland den besonderen Segen hatten, dass wir Jahr für Jahr von der Präsenz des KalifenABA profitieren durften. Dass ist dieses Jahr nicht der Fall, und das macht uns natürlich alle traurig. Seine HeiligkeitABA wird zwar live eine Ansprache abhalten und zugeschaltet sein – aber klar ist auch, dass jeder Ahmadi die Nähe, die physische Nähe zu dem Kalifen sucht und anzustreben, die dieses Jahr auf der Jalsa nicht gegeben sein wird. Deshalb natürlich auch ein trauriges, weinendes Auge.

RdR: Die Abteilung MTA hat auf der Jalsa stets eine besondere Rolle, dieses Jahr vielleicht sogar noch bedeutender, weil eben die Teilnehmerzahl stark beschränkt ist und viele Teilnehmer die Jalsa nur virtuell erleben können. Die Aufgaben rund um MTA sind sicherlich sehr vielfältig. Können Sie uns Ihre Verantwortung auf der diesjährigen Jalsa etwas näher erläutern?

AH: Ja, also es ist natürlich in erster Linie die Aufgabe von MTA all jenen, die nicht vor Ort auf dem Gelände sein werden, ein Gefühl nach Hause zu übertragen, sodass jeder bei sich in seinem eigenen Heim, eine kleine »Jalsa« abhalten kann. Wir erinnern uns alle an die Worte von Seiner HeiligkeitABA in diesem Zusammenhang auf der diesjährigen Jalsa in Großbritannien. Seine HeiligkeitABA sagte, dass zwar nicht alle auf der Jalsa dabei sein konnten, aber viele Länder mit uns über MTA live verbunden waren. Diese Menschen fühlten sich als Teilnehmer dieser Veranstaltung, obwohl sie alle zu Hause saßen. Er betonte, dass wir auf das Verrichten der gemeinsamen Gebete bei uns zu Hause achten sollten. Er wollte, dass wir selbst eine Atmosphäre kreieren, wie sie sonst nur auf der Jalsa vorzufinden ist. Genau das wird auch die Aufgabe des MTA-Teams in Deutschland sein, das wir all jenen, die eben nicht dabei sein können, die religiösen Inhalte nach Hause bringen können. Dies werden wir einerseits durch die Live-Sessions der Jalsa machten, aber zusätzlich haben wir in den Pausen vor und nach den Sessions ein Angebot für die Zuschauer geplant, welches ihnen zusätzlich hilft, das Ziel der Jalsa bestmöglich zu realisieren. Dass die Mitglieder sich spirituell weiterentwickeln, dass sie eine engere Bindung mit Allah etablieren können, eine engere Bindung mit dem Kalif entwickeln können. Dafür gibt es verschiedene Produktionen, die zurzeit produziert werden.

Es bestehen sehr viele unterschiedliche Bereiche innerhalb von MTA. Ein Hauptaufgabenbereich der Abteilung MTA wird durch das Produktionsteam gedeckt. Dieses Team ist für die ganze technische Verantwortung zuständig, wie die Unterabteilung Grafik, die verschiedene Animationen erstellen. Darunter fallen auch die ganzen Kameraleute. Die technische Unterabteilung ist für die Realisierung unserer Ideen zuständig. Dann gibt es das Programmteam, welches für die Entwicklung von Ideen verantwortlich ist. Sie stellen sich die Frage: Was wollen wir eigentlich präsentieren? Zusätzlich kommen die Moderatoren, die sich mit dem Sender beschäftigen und schauen: Wie können wir die geplanten Programme dem Zuschauer präsentieren? 


Dann haben wir ein weiteres Team, die der ganzen Abteilung vor Ort den IT-Support gewährleistet. Also eine starkes IT-Team, das quasi das Team hinter dem Team ist. Sie sind für die Versorgung von starken und stabilen Internet, für die ganze Hardware zuständig. Des Weiteren haben wir ein Organisationsteam. Zudem haben wir ein gesondertes Team für Stromversorgungen, weil wir natürlich bei dem ganzen Setup immer stets gewährleisten müssen, dass wir durchgehend den richtigen Strom an der richtigen Stelle haben. Auch gibt es das Social Media Team, das online Content produziert. Und dann die letzte Abteilung, die ebenfalls sehr wichtig ist, unsere Frauen-MTA-Abteilung. Die ganzen von mir aufgezählten Aufgaben sind auch bei den Frauen vertreten.

RdR: Sie hatten das vorhin schon erwähnt, dass die Anwesenheit und die Rechtleitung Seiner HeiligkeitABA ein fester Bestandteil der Jalsa in Deutschland ist. Pandemiebedingt wird diese physische Anwesenheit dieses Jahr leider nicht möglich sein, wohl aber eine virtuelle Anwesenheit und eine Live Ansprache. Dabei trägt das MTA Team eine wichtige Verantwortung, richtig?

AH: Genau, das ist natürlich das größte Highlight, worauf wir uns alle freuen. Ich glaube es gibt nichts Schöneres als den Worten des KalifenABA zu lauschen und diese dann zu verinnerlichen. Am Samstag wird am Nachmittag die Ansprache Seiner HeiligkeitABA live aus Großbritannien übertragen. Zum einen wird das MTA Team in London, in der Zentrale, die Verantwortung übernehmen, dass wir das Bild und den Ton von Seiner Heiligkeit hier in Deutschland und weltweit übertragen bekommen. Zusätzlich haben wir in Deutschland die Verantwortung, dass wir hier die Atmosphäre, das Bild von der Deutschland Jalsa, quasi nach London schicken, damit die ganze Welt einen Einblick bekommt was hier auf der Jalsa passiert. Die Herausforderung ist es nun, ein stabiles Signal von hier aus nach London schicken zu können. Dort wird wiederum das gemischte Signal dann in die Welt hinausgeschickt. Das ist natürlich eine große Herausforderung dann am Samstagnachmittag.

RdR: MTA wird also die Jalsa und die Jalsa Atmosphäre in die Wohnzimmer der Zuschauer bringen. Welche Formate sind neben den Jalsa Reden geplant, wovon die Zuschauer profitieren können?

AH: Es sind unterschiedliche Formate geplant, die wir anbieten wollen. Wir wollen unseren Zuschauern natürlich ein gutes Angebot an Inhalten machen. Es wird Dokumentationen geben rund um das Thema: Der Messias ist da. Genauso wird es Studiosendungen geben. Wir werden auch ein Augenmerk auf die Besonderheit von Mannheim legen, denn da verbinden viele von uns große Emotionen mit. 1995 bis 2010 hat dort unsere Jalsa zuvor stattgefunden.

Ein besonderes Highlight möchte ich jedem Leser der Revue der Religionen auch nahelegen. Wir möchten, unseren deutschen Livestream Zuschauern, das Gefühl schenken, dass sie ein Teil dieser Übertragungen und dieser Jalsa sind. Dafür haben wir einen besonderen Social Media Screen auf Youtube aufgebaut. Wir wollen dadurch viele Bilder, Videos von den Zuschauern in den Moscheen und Haushalten zeigen. Um damit deutlich zu machen, dass obwohl nicht alle Mitglieder in physischer Form dabei sein können, sie trotzdem alle direkt mit uns in Verbindung sind.

RdR: Das hört sich sehr spannend an, dass man so eine Interaktion via Social Media umsetzen möchte. Daran angehängt wäre die Frage, wo überall die Jalsa online verfolgt werden kann.

AH: Es ist so, dass wir diesbezüglich eine Rechtleitung haben von Seiner HeiligkeitABA,, die Jalsa auf der Plattform von YouTube zu übertragen. Deshalb werden wir oder wird jeder Zuschauer die Möglichkeit haben, die Jalsa über unseren YouTube Kanal MTA Germany live mitverfolgen zu können.

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