Zum Auszug aus Ägypten und der Frühjahrsputz
Pessach, auch Passa, Passah oder Pascha, ist eines der wichtigsten Feste des jüdischen Glaubens. Es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Gemäß der biblischen Erzählung über den Exodus führte MosesAS die Israeliten aus Ägypten hinaus und befreite sie von der Knechtschaft des Pharaos. Zuvor hatte MosesAS etwa zehn tödliche Plagen prophezeit, die Ägypten heimsuchen würden. Während des Pessachfestes ist das Verzehren von gesäuerten (hebräisch: Chametz) Speisen verboten. Chametz wird jede Speise genannt, die Weizen, Gerste, Roggen, Hafer oder Dinkel gemischt mit Wasser enthält und länger als 18 Minuten gebacken wurde (und somit »aufgegangen« ist). Dazu gehören beispielsweise Kuchen, Kekse, Nudeln, Cerealien, Bier usw. Mazzot, ungesäuertes Brot, besteht aus denselben Getreidesorten, wird aber ohne Treibmittel und weniger als 18 Minuten gebacken.
Bei der Einsetzung des Pessachfestes bestimmte Gott gemäß Bibel, dass jeder Sauerteig aus den Häusern der Israeliten entfernt werden musste und sieben Tage lang nur ungesäuertes Brot gegessen werden durfte:
»Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; ja, gleich am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isst, diese Seele soll aus Israel ausgerottet werden – das gilt vom ersten Tag bis zum siebten Tag.«
2. Mose 12,15
»Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote dem HERRN; sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.«
3. Mose 23,6
Mit dem Pessachfest (dem Fest der ungesäuerten Brote) werden Juden damit beschäftigt sein, Schränke, Regale, Schubladen und Fahrzeuge vom Sauerteig zu reinigen, um für die bedeutungsvollen Feiertage bereit zu sein.
Die Juden haben dieses Gebot in ein System verwandelt, das die Fleißigsten ermüden würde. Alles Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen, selbst die während des Festes verwendeten Geschirrtücher, müssen „koscher für Pessach” sein und gereinigt werden. Viele säubern ihre Küchen so sehr, dass sie so funkeln, als wären sie neu. Als Koscher bezeichnet man Speisen und Gegenstände, die nach den jüdischen Gesetzen tauglich sind.
Warum so viel Aufregung wegen ein bisschen Sauerteig?
Sauerteig ist eine kraftvolle Metapher für den Gehorsam Gott gegenüber und für das Trachten des Wohlwollens und der Nähe Gottes:
»Nicht gut ist, worauf ihr stolz seid. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?«
1. Korinther 5,6
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