Attribute Allahs

Die Attribute Allahs: Der Allwissende

Al-Ḫabīr

»O die ihr glaubt, fürchtet Allah; und eine jede Seele schaue nach dem, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allah; Allah ist wohl kundig dessen, was ihr tut.«[1]

Das Attribut اَلْخَبِیْرُ leitet sich von der arabischen Wurzel خَبُرَ (ḫa-bu-ra) ab. Laut dem arabischen Lexikon bedeutet , dass man einer Sache auf den Grund geht und ihre Realität erfasst. Eine weitere Bedeutung ist, jemanden über etwas zu informieren. Dieses Attribut wurde in der folgenden Überlieferung des Heiligen ProphetenSAW näher erläutert:

Hadhrat AliRA berichtet: »Der Heilige ProphetSAW entsandte Zubair, Miqdad bin Aswad und mich mit der Anweisung zu gehen und als wir einen Ort namens rauḍa ḫāḫ [der etwa 12 Meilen von Medina entfernt liegt] erreichten, fanden wir dort eine ältere Frau auf einem Kamel und sie hatte einen Brief, den wir von ihr nehmen sollten. So brachen wir mit unseren Pferden in rasender Geschwindigkeit auf. Als wir rauḍa ḫāḫ erreichten, sahen wir, dass dort tatsächlich eine ältere Frau auf einem Kamel saß. Wir forderten sie auf, den Brief auszuhändigen, worauf sie antwortete, dass sie keinen Brief hätte. Daraufhin sagten wir, dass sie uns den Brief aushändigen solle, da wir sonst ihre Kleider ausziehen würden, um ihn zu finden. Daraufhin nahm sie den Brief aus ihrem Haarknoten heraus, und wir brachten den Brief zurück zum Heiligen ProphetenSAW. Als dieser geöffnet wurde, erfuhren wir, dass er von HatibRA bin Abi Baltah stammte, der an einige Götzendiener von Mekka gerichtet war und sie über bestimmte vertrauliche Angelegenheiten des Heiligen ProphetenSAW informierte. Der Heilige ProphetSAW rief HatibRA bin Abi Baltah zu sich und befragte ihn zu dieser Angelegenheit. Er antwortete: »O Gesandter Allahs, treffen sie keine voreilige Entscheidung in Bezug auf mich. Ich war ein Mann, der sich den Quraish anschloss. Ich gehöre nicht zu ihnen, während die anderen muhāǧirīn [die GefährtenRA, die von Mekka nach Medina ausgewandert sind], die mit Ihnen zusammen sind, Verwandte in Mekka haben, durch die sie ihren Besitz und Reichtum schützen können. Ich hegte den Wunsch, jemandem in Mekka einen Gefallen zu erweisen, da ich dort keine Verwandten habe, so dass sie sich vielleicht aufgrund dieses Gefallens um mich kümmern könnten. Ich habe dies nicht aus Unglauben oder Abtrünnigkeit getan, denn nachdem ich den Islam angenommen habe, kann ich nie mehr wünschen, zum Unglauben zurückzukehren. Als der Heilige ProphetSAW dies hörte, sagte er, dass er in der Tat die Wahrheit gesagt habe. Hadhrat UmarRA, der zu dieser Zeit anwesend war, sagte: »O Gesandter Allahs, erlauben Sie mir, diesen Heuchler zu töten.« Der Heilige ProphetSAW sagte: »Dieser Mann hat in der Schlacht von Badr gekämpft; du weißt nur wenig darüber, dass Gott der Allmächtige bereits den Zustand der Menschen von Badr bezeugt hat und erklärt hat, dass sie frei sind, zu tun, was sie wollen, denn er hat ihnen vergeben.«[2]

Das Essay war überragend!

Der Verheißene MessiasAS berichtet, wie er die Philosophie der Lehren des Islam, eines seiner Meisterwerke, verfasst hat, das diese Eigenschaft Allahs veranschaulicht: 

»Einmal kam ein Hindu, an dessen Namen ich mich nicht erinnere[3], um mich in Qadian zu besuchen. Er sagte, er wolle eine religiöse Konferenz abhalten[4] und bat mich, einen Aufsatz über die Schönheiten meiner Religion zu verfassen, der auf der Konferenz verlesen werden sollte. Zunächst war ich zögerlich, aber er bestand darauf, dass ich schreiben müsse. Ich weiß, dass ich aus eigener Kraft nichts tun kann – in der Tat verfüge ich überhaupt keine Kraft. Ich kann nicht sprechen, es sei denn, Gott lässt mich sprechen und ich kann auch nichts sehen, es sei denn, Er lässt mich sehen. Deshalb habe ich zu Gott gebetet, dass Er mir einen Vortrag offenbaren möge, der über alle Reden dieser Konferenz triumphieren möge. Nach diesem Bittgebet stellte ich fest, dass mir eine Kraft eingehaucht worden war. Ich spürte in mir eine Regung dieser himmlischen Kraft.

Meine Freunde, die damals zugegen waren, wissen, dass ich keinen Entwurf für diesen Aufsatz verfasst habe. Was immer ich verfasst habe, habe ich aus dem Stegreif geschrieben. Und ich schrieb so schnell und eilig, dass es dem Kopisten schwer fiel, mit mir Schritt zu halten. Als ich mit dem Verfassen des Aufsatzes fertig war, empfing ich diese Offenbarung von Gott dem Allmächtigen:

Das Essay war überragend!

Als dieses Essay auf dieser Konferenz verlesen wurde, herrschte im Publikum eine Ekstase, während es verlesen wurde und Applaus war aus allen Richtungen zu hören, so sehr, dass der Hindu, der den Vorsitz der Konferenz innehatte, unweigerlich ausrief:[5] ›Dieses Essay wird für überragend über alle anderen erklärt!‹

Eine englische Zeitung, The Civil and Military Gazette, die von Lahore aus herausgegeben wird, veröffentlichte ebenfalls ihr Statement, dass das Essay alle anderen übertroffen habe. Etwa zwanzig Urdu-Zeitungen haben dasselbe bezeugt.»[6]

Referenzen:
[1] Der Heilige Qur’an, 59:19.
[2] Ṣaḥīḥu l-buḫārī, kitābu l-ǧihād, Hadith Nr. 3007.
[3] Ich erinnere mich jetzt; sein Name war Swami Shugan Chandar. (Autor)
[4] Der für diese Konferenz beworbene Name war dharam mahotso ǧalsa-e ʾaʿẓam maḏāhib [Konferenz der großen Religionen]. (Autor)
[5] Da der Aufsatz alle Aspekte der fünf angegebenen Fragen behandelte, reichte die dafür vorgesehene Zeit nicht aus, um ihn vollständig zu lesen. Deshalb wurde die Sitzung auf das herzliche Drängen der Zuhörer um einen Tag verlängert. Dies war auch ein Zeichen der allgemeinen Anerkennung. (Autor)
[6] Hadhrat Mirza Ghulam AhmadAS, Ḥaqīqatu l-waḥy, Rūḥānī ḫazāʾin, Bd. 22, S. 291-292.

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