Al-Bāriʾ
»Er ist Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Eigner des Friedens, der Gewährer von Sicherheit, der Beschützer, der Allmächtige, der Verbesserer, der Majestätische. Hoch erhaben ist Allah über all das, was sie anbeten!«[i]
Das Attribut اَلْبَارِیُٔ al-Bāriʾ leitet sich von der arabischen Wurzel بَرَأَ ab und al-Bāriʾ ist die substantive Form davon. Ähnlich wie al-Ḫāliq bedeutet al-Bāriʾ auch »etwas schaffen«, allerdings gibt es laut dem arabischen Lexikon Lisānu l-ʿarab einen feinen Unterschied zwischen diesen beiden Attributen. Das Attribut al-Bāriʾ wird für die Erschaffung aller lebenden Geschöpfe verwendet, während für die Erschaffung nicht lebender Wesen das Attribut al-Ḫāliq verwendet wird. Bezüglich der Attribute des allmächtigen Gottes gibt es eine berühmte Überlieferung des Heiligen ProphetenSAW:
Hadhrat Abu HurairaRA berichtet, dass der GesandteSAW Allahs sagte: »Allah der Hocherhabene hat neunundneunzig Namen. Wer [in seinem Leben] auf diese Namen [Eigenschaften] achtet [und versucht, diese Attribute in sich wachzurufen], tritt in das Paradies ein. Niemand ist anbetungswürdig außer Ihm; Er ist der Gnädige, der immer Barmherzige; […] der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter.«[ii]
Die Schöpfung der Seele
Der Verheißene MessiasAS sagt:
»Dem Heiligen Wort Gottes entnehmen wir, dass die Seele zugleich aus dem Körper wächst, während dieser sich im Mutterschoß weiterentwickelt. Der Heilige Qur’an sagt:
»Dann entwickelten Wir es zu einer anderen Schöpfung. So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.« (Der Heilige Qur’an 23:15)
Das besagt, Gott verleiht dem Körper, der im Mutterschoß gedeiht, eine andere Gestalt und manifestiert daraus eine neue Schöpfung, die dann Seele heißt und voll der Segnungen ist, denn Gott ist der vortrefflichste Schöpfer, Der nicht Seinesgleichen hat.
Die Aussage, dass Gott eine neue Schöpfung daraus manifestiert, birgt ein großes Geheimnis und wirft Licht auf die Natur der Seele und deutet die starke Beziehung zwischen ihr und dem Körper an. Der Hinweis auf die Art des Bandes zwischen Körper und Seele führt uns zu anderen wichtigen Schlussfolgerungen. Er bedeutet, dass Worte, die man spricht, und Taten, die man begeht, demselben göttlichen Gesetz untergeordnet sind, vorausgesetzt, dass sie (die Worte und Taten) für die Sache Gottes und zu Seinem Ruhm gesprochen und vollbracht werden, indem sie sich nach Seinem Befehl richten. Das heißt, dass in allen äußeren, aufrichtigen Handlungen ein Geist verborgen ist, wie es der Fall ist bei dem Samen des Menschen, und dieser verborgene Geist kommt langsam zum Vorschein mit der Entwicklung der Handlungen. Wenn die vollkommene Verkörperung unserer Handlungen Gestalt gewinnt, dann leuchtet die Seele unserer Handlungen mit plötzlicher Helle und Herrlichkeit auf und macht sich wahrnehmbar. So kann man daraus Lebensbewegungen ersehen. Nach der vollkommenen Entwicklung des Körpers unserer Taten erfolgt die Glut des inneren Lichts einem Blitzstrahl gleich.«
Referenzen:
[i] Der Heilige Qur’an, 59:25
[ii] Sunan at-Tirmiḏī, kitābu d-dʿawāt, Hadith Nr. 3507
[iii] Hadhrat Mirza Ghulam AhmadAS, Die Philosophie der Lehren des Islam, Rūḥānī ḫazāʾin Bd.1, S. 11 f. [Dt. Ü.: Frankfurt am Main 2012, S. 52 f.]
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