Al-Kabīr
»Allah weiß, was jedes Weib trägt und was der Mutterschoß geringer werden und was er zunehmen lässt. Und bei Ihm hat jedes Ding ein Maß. Der Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren, der Große, der Erhabenste!«[1]
Das Attribut al-Kabīr – الْكَبِيرُ – ist von der arabischen Wurzel von ka-bu-ra – كَبُرَ – abgeleitet. Laut dem arabischen Lexikon, Aqrabu l-mawārid, bedeutet das Wort kabīr kibrun, was ar-rif’atu fi š-šarfi اَلرِّفْعَةُ فِى الشَّرْفِ bedeutet, d.h. hoher Rang in Ehre. Laut dem arabischen Lexikon, Lisānu l-ʿarab, ist al-Kabīr الْكَبِيرُ auch ein Attribut des Allmächtigen Gottes und bezeichnet ein Wesen, das erhaben und ehrenvoll ist.
Es gibt eine Überlieferung des Heiligen ProphetenSAW, in der dieses Attribut erwähnt wird. Hadhrat Ibn AbbasRA berichtet, dass der Heilige ProphetSAW ihnen das folgende Gebet lehrte, das in Zeiten der Bedrängnis und bei Fieber rezitiert werden sollte:
»Im Namen Allahs, des Großen, suche ich Zuflucht bei Allah, dem Erhabenen, vor dem Übel der Ader und vor dem Übel der starken Hitze des Feuers.«[2]
Gott – der Erhabenste
Der Verheißene MessiasAS schreibt: »Hier wird ausgesagt, dass Er keinen Partner oder Nebenbuhler hat, damit der Gedanke nicht aufkomme, dass Er einmal durch einen Rivalen besiegt werden könnte, und somit Seine Gottheit ständig in Gefahr wäre. Das Wort anbetungswürdig bedeutet, dass Er ein vollkommener Gott ist; Seine Attribute, Seine Schönheit und Seine Vorzüglichkeiten sind so hoch und erhaben, dass kein aus den Wesen dieser Welt erwählter Gott und keine Vorstellung der höchsten und trefflichsten Eigenschaften Seine Vollkommenheit und die Herrlichkeit Seiner Attribute zu erreichen vermögen. Würde man einen Partner oder Rivalen neben den wahren Gott stellen und ihn in Seine Anbetung miteinbeziehen, wäre dies das größte Unrecht. Das andere Attribut Gottes ist Der Kenner des Ungesehenen, das heißt, Er allein kennt Sich Selbst und kein anderer kann Sein Wesen erfassen. Die Sonne, den Mond und die übrige Schöpfung können wir in ihrer Ganzheit begreifen, nicht aber Gott in Seiner Ganzheit.«[3]
Referenzen:
[1] Der Heilige Qur’an, 13:9-10.
[2] Sunan at-tirmiḏī, kitābu ṭ-ṭibb, Hadith Nr. 2075.
[3] Hadhrat Mirza Ghulam AhmadAS, Islāmī uṣūl kī filāsifī, Rūḥānī ḫazāʾin, Bd. 10, S. 372 f. [Dt. Ü.: Die Philosophie der Lehren des Islam, Frankfurt am Main 2012, S. 130].
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