Der Heilige Prophet Muhammad (saw)

Die Fehler anderer übersehen, Teil 3

Einblick in das Leben des Heiligen Propheten Muhammad (SAW)

Im Verlaufe eines Krieges begegnete eine Gruppe von Muslimen einem Nichtmuslim, der auf einsamen Plätzen einzelgehenden Muslimen aufzulauern pflegte und sie dann angriff und tötete. In diesem Fall verfolgte Usama Bin ZaidRA ihn und nachdem er ihn überholt und überwältigt hatte, zog er sein Schwert, um ihn zu töten. Als dem Manne klar wurde, dass ihm kein Ausweg geblieben war, erklärte er den ersten Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses, nämlich:

لَا ِالٰهَ ِالَّااللّٰهُ

»Es gibt keinen Gott außer Allah«, damit anzeigend, dass er den Islam angenommen hatte.

Hadhrat UsamaRA kümmerte sich nicht darum und tötete ihn. Als dies unter den anderen Begebenheiten dieses Feldzugs dem Heiligen ProphetenSAW zu Ohren kam, schickte er nach UsamaRA und befragte ihn. Nachdem dieser den Bericht des Vorfalles bestätigte, sagte der ProphetSAW: »Wie wird es mit Euch am Jüngsten Gericht stehen, wenn sein Bekenntnis des Glaubens – لَا ِالٰهَ ِالَّااللّٰهُ – ihm zugute geschrieben wird?« Hadhrat UsamaRA antwortete: »O Botschafter Allahs! Dieser Mann war ein Mörder von Muslimen und seine Erklärung, Muslim zu sein, war nur ein Trick, der gerechten Vergeltung zu entrinnen.« Doch der ProphetSAW wiederholte: »Usama, wie wird es um Euch stehen, wenn dieses Mannes Glaubensbekenntnis – لَا ِالٰهَ ِالَّااللّٰهُ – am Tage des Gerichts gegen Euch stehen wird?« – d. h. dass Gott UsamaRA für den Tod dieses Mannes verantwortlich machen würde, denn, obwohl er des Mordes an Muslimen schuldig geworden war, seine Rezitation des Glaubensbekenntnisses – لَا ِالٰهَ ِالَّااللّٰهُ – war ein Hinweis darauf, dass er seine Missetaten bereute.

Hadhrat UsamaRA protestierte, dass der Ausruf des Glaubensbekenntnisses aus Todesfurcht geschehen war und nicht als Hinweis auf Reue anzusehen sei. Daraufhin sagte der Heilige ProphetSAW: »Konntet Ihr in sein Herz hinein sehen, um festzustellen, ob er die Wahrheit sprach oder nicht?« Und sich wiederholend fuhr er fort: »Was werdet Ihr am Tage des Gerichts sagen, wenn sein Bekenntnis des Glaubens – لَا ِالٰهَ ِالَّااللّٰهُ – als Zeugnis gegen Euch angeführt werden wird?«

Hadhrat UsamaRA sagte: »Als ich den Heiligen Propheten dies so oft wiederholen hörte, wünschte ich, dass ich erst in dem Augenblick zum Islam übergetreten und nicht der Untat, die gegen mich erhoben wurde, schuldig geworden wäre.« (Muslim, Kitab Al-Iman)

Der Heilige ProphetSAW war immer bereit, den Menschen ihre Fehler und Übertretungen zu vergeben. Eine der Personen, die in die Verleumdung gegen seine Frau Hadhrat AischaRA verwickelt gewesen war, war für seinen Unterhalt auf die Almosen von Hadhrat Abu BakrRA (Hadhrat Aischas Vater) angewiesen. Als die Falschheit der Beschuldigung gegen Hadhrat AischaRA eindeutig erwiesen war, unterbrach Hadhrat Abu BakrRA die Versorgung dieses Mannes.

Dies zeigt Hadhrat Abu BakrsRA Maßhalten und Beschränkung. Eine andere Person würde alles Mögliche gegen denjenigen unternommen haben, der sich der Verleumdung gegen seine Tochter schuldig gemacht hatte.

Als der ProphetSAW erfuhr, was Hadhrat Abu BakrRA getan hatte, redete er mit ihm und wies darauf hin, dass, obwohl der Mann sich ins Unrecht gesetzt hatte, es einem Manne wie Hadhrat Abu BakrRA nicht geziemte, ihm wegen seiner Fehler seinen Unterhalt zu entziehen. Daraufhin setzte Hadhrat Abu BakrRA die Unterstützung dieses Mannes fort. (Bukhari, Kitab Al Tafsir)

Referenz
Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA: MuhammadSAW – das Leben des Heiligen Propheten. S. 353 ff.

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