Reflexionen

Erdbeben als Gegengift?

Ein Plädoyer für Glaube, Mut und Hoffnung.

von Yunus Mairhofer

In meinem Kurs hat nach dem schrecklichen Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ein Teilnehmer eine interessante Ansicht geäußert. »Haben Sie bemerkt«, fragte er mit arabischem Akzent, »dass das Erdbeben genau an der Stelle passiert ist, wo ohnehin schon so viel Krieg und Leid herrscht?« Ich hielt dies für eine eher rhetorische Frage und schwieg. In Folge führte er aber eine bemerkenswerte These dazu aus. Nämlich, dass in einem Gebiet, wo eine einst offene Grenze Schutzwällen weichen musste und internationale Blöcke Militärmanöver durchführen, sich plötzlich Soldaten und Helfer aus über 70 Nationen damit beschäftigten, Opfer aus den Trümmern zu ziehen. Statt militärische Gewalt anzuwenden, leisteten sie humanitäre Hilfe.

Kann es tatsächlich sein, frage ich mich nun, dass diese Katastrophe am Ende gar ein Segen ist und vor einem unvorstellbar schlimmeren Unheil zu warnen – oder diesem sogar vorzubeugen vermag? »Denken Sie an die Vernichtung, die der Abwurf nur einer einzigen Atombombe verursacht. Die Menschen denken jetzt an was anderes, sie denken daran zu helfen und zu retten«, führte der Herr aus dem Kurs weiter aus.

Bei allem Mitgefühl für die direkt wie indirekt betroffenen Opfer des Bebens; kann es sein, dass diese am Ende noch für einen ‚guten Zweck‘ starben? Und tatsächlich liest man in der Zeitung Artikel wie »Beben lässt Säbelrasseln in Israel und Griechenland verstummen«. 

Leider gibt es auch ins Gegenteil weisende Berichte wie, dass das Regime in Syrien die Notsituation für weitere Angriffe ausgenutzt hätte. When will we ever learn?

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