Der gewissenhafte Gebrauch der naturgegebenen Eigenschaften bedeutet, hohe moralische Qualitäten zu haben; die Vereitelung oder das Wirkungslosmachen dieser Eigenschaften ist Torheit. Es ist ihr falscher Gebrauch, der Übel oder Sünde ist. Ihr richtiger Gebrauch ist die wahre Tugend.
Dies ist das Wesen der moralischen Lehren, die vom Heiligen ProphetenSAW des Islam eingeschärft worden sind. Und dies gibt auch kurz das Bild seines eigenen Lebens und seiner eigenen Taten wieder.
Hadhrat AischaRA berichtet:
»Wann immer der Heilige Prophet zwischen zwei Wegen wählen konnte, entschied er sich für den leichteren der zwei, vorausgesetzt, er war frei von jeglichem Verdacht auf Irrtum oder Sünde. Wo ein Weg nicht frei von solchem Verdacht war, ging der Heilige Prophet ihm von allen Menschen am weitesten aus dem Wege.« (Muslim, kitābu l-fāḍʾil)
Dies ist in der Tat die höchste und vortrefflichste Lebensweise. Viele Menschen erlegen sich Schmerzen und Entbehrungen auf, nicht um das Wohlgefallen Gottes zu gewinnen, denn Gottes Wohlwollen kann man nicht durch sinnlose Schmerzen und Entbehrungen gewinnen, sondern um den anderen Menschen etwas vorzutäuschen. Solche Leute haben wenig angeborene Tugend und wollen ihre Fehler verdecken und in den Augen anderer durch Anmaßung falscher Tugend Verdienste erringen. Die Aufgabe des Heiligen ProphetenSAW des Islam war es jedoch, die wahren Tugenden zu zeigen und die Freude Gottes zu gewinnen. Er war deshalb völlig frei von Vorspielungen und Scheinheiligkeit. Ob die Welt ihn als schlecht ansehen oder ihn als gut preisen würde, war etwas, was ihn überhaupt nicht berührte. Was für ihn wichtig war, war, wie er vor sich selbst dastand und wie Gott über ihn urteilen würde. Wenn zusätzlich zu seinem eigenen Gewissen und der Anerkennung Gottes er auch den wahren Respekt der Menschheit finden würde, dann war er dankbar, doch wenn die Menschen ihn mit scheelsüchtigen Augen betrachteten, dann war er nur traurig um sie und war unbeeindruckt von ihrer Meinung.
Referenz:
Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud AhmadRA: MuhammadSAW – das Leben des Heiligen Propheten. S. 319 f.
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