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Terror-Hotspot Sahelzone: 9 Muslime vor Moschee hingerichtet

Immer mehr Menschen verlassen die Sahelzone in Afrika. Extremistische Terrorgruppen erstarken, die Sicherheitspolitik im Land versagt.

von Danyyal Azher Tariq

Immer mehr Menschen fliehen aus der Sahelzone in Afrika. Mehr als 2 Millionen Menschen sind bisher aus dem Kriegsgebiet geflohen. Extremistische Terrorgruppen erstarken, die Sicherheitspolitik im Land versagt. Vor wenigen Tagen haben Terroristen eine Moschee in Dori, Burkina Faso, gestürmt. Nacheinander wurden neun Muslime hingerichtet. Ein Religionssoziologe vermutet, dass dieser Anschlag mit Pakistan in Verbindung steht.

Burkina Faso & Sahelzone – Epizentrum des Terrorismus

Terror, Krieg und fehlende Sicherheit. Haben die Sahelzone und Burkina Faso ein Terrorismusproblem? Bereits im September letzten Jahres gab es eine heftige Explosion, bei der etwa 35 Zivilisten getötet und mehr als 36 verletzt wurden. Im November 2022 starben etwa 130 Menschen bei einem Massaker in einem Dorf. Im westafrikanischen Burkina Faso sucht die Regierung seit Beginn des neuen Jahres nach 50 entführten Frauen, die von muslimischen Extremisten verschleppt worden sein sollen. Vor wenigen Tagen stürmten Terroristen eine Moschee der Ahmadiyya Muslim Gemeinde im Norden des Landes. Nacheinander wurden neun Muslime hingerichtet, die die Moschee zum Gottesdienst besucht hatten. Laut Africa Research Bulletinist Burkina Faso seit 2015 fast täglich »dschihadistischen Angriffen« ausgesetzt.[1] Die komplette Sahelzone wird als der neue Terror-Hotspot deklariert, da sich viele Terrorgruppen in diesem Gebiet angesiedelt haben und von dort aus weiter expandieren. Die etwa 6.000 Kilometer breite und mehrere hundert Kilometer tiefe Sahelzone ist ein semiarides Übergangsgebiet zwischen der nordafrikanischen Saharawüste und den Trocken- und Feuchtsavannen West-, Zentral- und Ostafrikas. Die häufigste Landschaftsform ist die Dornbuschsavanne. 

Die Niederschläge sind spärlich und unregelmäßig. Die Staaten der Sahelzone gehören zu den ärmsten Ländern der Welt und weisen nach dem Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen alle einen »niedrigen menschlichen Entwicklungsstand«[2] auf. Dr. Martin Pabst, Politikwissenschaftler und ausgewiesener Kenner Afrikas, ist sich sicher, dass die unzureichende staatliche Anwesenheit in den Sahelregionen von Kriminellen ausgenutzt wird. Er führt weiter aus, dass die staatliche Ineffizienz und Korruption die Regierung weiter unbeliebt macht und daher die Menschen sich mit diversen religiösen Gemeinschaften identifizieren. Die Statistik zeigt, dass die Analphabetenrate unter Erwachsenen in Burkina Faso bei 71,3 %[3] liegt. Einige Afrikaforscher gehen davon aus, dass terroristische Gruppen in der Sahelzone junge Erwachsene ansprechen, um ihnen Hoffnung auf eine Zukunft unter besseren Lebensbedingungen zu geben. In der Folge werden Personen aus dieser Zielgruppe Opfer terroristischer Rekrutierungsprozesse.

Nach Angaben des Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) ist die Zahl der Anschläge zwischen März 2012 und März 2022 um 442,9 % gestiegen. Die Zahl der Todesopfer stieg um 438,8 %, wobei hier zu beachten ist, dass die Anschläge seit März 2022 zugenommen haben.[4]

Burkina Faso hat etwa 19,51 Millionen Einwohner. Davon sind ca. 61,6 % Muslime, was knapp ⅔ der Gesamtbevölkerung entspricht. Danach folgen die Christen mit 29,9 % und der Rest verteilt sich auf andere Religionen. Seit einigen Jahren wird Burkina Faso von extremistischen Gruppen besetzt, die vor allem mit al-Qaida und dem Islamischen Staat (IS) in Verbindung stehen. Beide Gruppen haben seit 2016 ihre Präsenz in Burkina Faso verstärkt und konnten sich im Norden des Landes neue Stützpunkte sichern und weiter ausbreiten, nachdem eine große Zahl von Extremisten von Mali nach Burkina Faso gezogen ist.[5] Nach Angaben der Bundesakademie für Sicherheitspolitik ist die AQIM (Al-Qaida im islamischen Maghreb) vor allem in Algerien, Mali und Burkina Faso präsent und operiert dort.[6]

Bemerkenswert ist die Statistik der weltweit durch Terroristen verursachten Todesfälle. Laut Anna Wasserfall von der Konrad-Adenauer-Stiftung »entfallen mittlerweile 48 Prozent der weltweiten durch Terroristen verursachten Todesfälle auf Afrika südlich der Sahara, wobei die Sahelzone die Region ist, in der sich die am schnellsten wachsenden Terrorgruppen befinden – angeführt von ISWAP, der mittlerweile tödlichsten Terrorgruppe der Welt.«[7]

AQIM (Al-Qaida im islamischen Maghreb) und JNIM (Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin) sind die mächtigsten Terrororganisationen in Burkina Faso, die bisher größere Anschläge verübt haben. So griffen sie beispielsweise im März 2018 die französische Botschaft und das Militärhauptquartier in Burkina Faso an, um das burkinische Regime abzuschrecken und davon abzuhalten, sich der Operation 5G anzuschließen. Die Operation 5G ist eine von Frankreich ins Leben gerufene Operation zur Bekämpfung des Terrorismus in der Sahelzone.[8]

In diesem Absatz soll kurz gezeigt werden, wie einige Prediger die Religion ausnutzen können, um ihren eigenen Ideologien Vorrang zu geben und sich dabei weit entfernt von religiösen und spirituellen Aspekten bewegen.

Seit 2016 hatte sich das regionale Terrornetzwerk um Ansaroul Islam erweitert. Diese Organisation wurde von dem salafistischen Prediger Ibrahim Dicko geleitet.[9] Zunächst verkündete er den Gemeindemitgliedern und Anhängern seine Ziele, wie den Bau von Moscheen und anderen religiösen Einrichtungen. Einige Geistliche der Vereinigung waren lange Zeit mit dem Inhalt der Predigten von Dicko nicht einverstanden, da seine Reden eher politischer als religiöser Natur waren. Denn er versuchte gezielt, Menschen zu erreichen, die entweder von der Schwäche der Regierung enttäuscht waren oder sich im Stich gelassen fühlten. Auf diese Weise gelang es Dicko, diese Zielgruppe zu erreichen, und er gewann mit der Zeit schnell Anhänger. Indes wurden seine Ansichten immer extremistischer. Er reiste regelmäßig mit neuen Anhängern nach Mali, um sie dort auf den »dschihadistischen« Krieg vorzubereiten. Nach Dickos Tod ging die Führungsmacht auf seinen Bruder Jafar über. Unter seiner Führung gab es Hinweise auf eine Zusammenarbeit zwischen Ansaroul Islam und der ISGS (The Islamic State in the Greater Sahara).[10]

Ruth Maclean berichtet in The Guardian, dass der Islamische Staat (IS) und Ansaroul Islam ein Bündnis geschlossen haben. Weiter schreibt sie: »Ein Großteil des Ostens wurde unter mehreren lokalen Führern aufgeteilt, die mit Ansaroul Islam, ISGS und JNIM verbündet waren.«[11] Weshalb dieses Bündnis zustande kam, berichtet Alexander Thurston von der Cambridge University: »Zu diesem Erfolg trug natürlich nicht nur die Zusammenarbeit bei. Hinzu kam die Abwesenheit des Staates.«[12] Ansaroul Islam, ISGS, Al-Qaida und andere terroristische Gruppierungen konnten in Burkina Faso bisher gedeihen, weil die Regierung ihnen aufgrund des starken Drucks viele periphere Gebiete überlassen hatte.[13]

Extremistische islamische Gruppierungen versuchen, die bestehende Schwäche staatlicher Handlungsfähigkeit auszunutzen, indem sie sich der lokalen Bevölkerung als alternative Anbieter staatlicher Dienstleistungen anbieten. Nach Einschätzung der Konrad-Adenauer-Stiftung wird die Regierungsführung immer schwächer und die Macht terroristischer Gruppen nimmt weiter zu.[14]

An dieser Stelle scheint es interessant, welche Motive und Voraussetzungen für »dschihadistische« Aktivitäten von Terroristen geltend gemacht werden. Dr. Martin Pabst führt in einer seiner Publikationen zum Thema Sicherheit und Frieden in der Sahelzone einige dieser Punkte auf, etwa wie:

  • schwache staatliche Autorität und ineffiziente Sicherheitskräfte
  • ausgedehnte und schwer zu überwachende Außengrenzen
  • vernachlässigte und unterentwickelte periphere Regionen
  • weit verbreitete Korruption und unzureichende staatliche Dienstleistungen

In Bezug auf die Armeen, die eigentlich gegen diese Gruppierungen vorgehen sollten, sagt Pabst: »Militärputsche sind ein häufiges Phänomen in der Region. Die Armeen gelten als politisiert, unprofessionell, schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet.«[15]

Die organisierte Kriminalität und Gruppierungen wie die vom IS für die westafrikanische Provinz gegründeteISWAP (Islamic State West Africa Province) gewinnen so weiter an Macht. Nachdem der IS im Irak und in Syrien sukzessive an Macht verloren hatte, wich er nach Afrika aus und konnte dort einige Stützpunkte errichten. Seitdem konnten sich der IS und viele andere terroristische Gruppierungen über weite Teile des Kontinents ausbreiten und zahlreiche Gebiete erobern.

Von Seiten der Regierung und verbündeter Verbände werden zwar immer häufiger Truppen aus freiwilligen Bürgern gebildet, die im Namen ihres Volkes den Kampf gegen den Terror aufnehmen wollen. Diese erfahren jedoch meist ein brutales und grausames Ende. Laut Africa Research Bulletin wurde in Burkina Faso eine große Zahl von Freiwilligen aufgenommen, um das angeschlagene Militär bei der Vernichtung des Terrorismus zu unterstützen. Bereits nach ihrer Gründung im Jahr 2019 erlitt diese Vereinigung große Verluste und meldete nach etwa 16 Monaten ihre endgültige Vernichtung durch Terroristen verschiedener Gruppen.[16]

Innerislamische Diversitäten und Konfrontationen

Eben wurde am Beispiel von Ibrahim Dicko (ehem. Anführer der Gruppe Ansaroul Islam in Burkina Faso) festgestellt, dass es auch innerhalb der islamischen Gemeinden und auch unter den Geistlichen Meinungsverschiedenheiten gibt, die auf die Vielfalt der Auslegung der islamischen Lehre zurückzuführen sind. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von islamischen Gruppierungen und Religionsgemeinschaften, die versuchen, den Islam für sich zu beanspruchen. Einige Religionsgemeinschaften bemühen sich, den Islam durch friedliche Aufklärungsarbeit der Menschheit zu vermitteln, andere terroristische Gruppierungen halten an ihrer Interpretation fest und behaupten, die Verbreitung des Islam müsse durch Gewalttaten im Namen Gottes vollzogen werden.

Gerade hier kann es problematisch werden, wenn terroristische Gruppen, die ‘im Namen Gottes’ für den Islam kämpfen, auf eine gegensätzliche Religionsgemeinschaft treffen, die sich um eine friedliche Auslegung und Verbreitung des Islam bemüht. Oft sind es theologische Debatten und Auseinandersetzungen, die in Entführungen und Blutbädern enden. 

Eine Religionsgemeinschaft, die alle Formen von Terrorismus und Extremismus ablehnt, ist beispielsweise die Ahmadiyya Muslim Jamaat, eine Reformbewegung im Islam, die 1889 in Qadian, einer Kleinstadt in Indien, von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) gegründet wurde. Ihre Mitglieder werden auch in Pakistan gezielt verfolgt und werden vom pakistanischen Gesetz zu Nicht-Muslimen erklärt. Wenn Ahmadi-Muslime sich öffentlich als Muslime bekennen, werden sie wegen Blasphemie verhaftet und sogar getötet. Nicht nur in Pakistan, sondern in mehreren sogenannten islamischen Ländern der Welt werden sie von Terroristen und Extremisten verfolgt und müssen täglich um ihr Leben und ihre Sicherheit fürchten. 
Trotz der eigentlich gesetzlich festgeschriebenen Religionsfreiheit dürfen Ahmadi-Muslime ihre Religion nicht ausüben. Der Grund dafür ist, dass es sich nach dem Glauben der Ahmadi-Muslime bei der Person von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad (as) um den Verheißenen Messias und Reformer der Endzeit handelt. Nicht-Ahmadi-Muslime haben eine andere theologische Vorstellung vom Erscheinen des endzeitlichen Reformers und Messias, den Muslime, aber auch Christen und Juden erwarten.

Im Jahr 2015 ereignete sich eine Bombenexplosion in der Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Bagmara, etwa 250 Kilometer von der bengalischen Hauptstadt Dhaka entfernt, als sich fast 100 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten. Weniger überraschend war die journalistische Eilmeldung, dass sich die extremistische Gruppierung Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag auf die Moschee der muslimischen Minderheit der Ahmadiyya Muslim Gemeinde in Bangladesch bekannt hatte.[17]

Terroristen töten 9 Ahmadi-Muslime in Burkina Faso

Am 11. Januar 2023 marschierten Terroristen in die Moschee der Ahmadiyya Muslim Gemeinde in Dori, einer Stadt im Norden Burkina Fasos, ein. Ahmadiyya-Muslime waren zum Abendgebet in die Moschee »Mahdi Abad« in Dori gekommen und wurden Zeugen, wie Terroristen in die Moschee eindrangen und mit Druck und Befehlen versuchten, die Muslime vor Ort zum Wechseln ihrer Ansichten zu bewegen. Das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba), sagte in seiner Freitagsansprache vom 20. Januar 2023, dass die Terroristen zum Abendgebet gekommen seien und angekündigt hätten, dass alle Mitglieder in die Moschee kommen sollten und sie Fragen zum Islam Ahmadiyya hätten. Nachdem der Imam der Moschee über die Ankunft des Verheißenen Messias (as) sprach, sagten sie, dass der Verheißene Messias (as) in seiner Behauptung falsch war.[18] Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) erzählte zum Vorfall weiter: »Alle neun wurden nacheinander aufgefordert, den Glauben an den Verheißenen Messias (as) aufzugeben, doch keiner folgte dieser Forderung und wurde vor den Augen ihrer Familien und Freunde hingerichtet. Danach wurden die anderen Mitglieder bedroht, nicht nochmal die Moschee zu betreten, da sie ein ähnliches Schicksal erwarten könnte.«[19]

Als die Gemeindemitglieder Hilfe bei der nahe gelegenen Militärbasis suchten, wurde ihnen jegliche Unterstützung verweigert. Dies untermauert wiederum die Handlungsunfähigkeit des Militärs gegen den Terrorismus in dieser Region.

Massimo Introvigne, italienischer Religionssoziologe und Gründer des Centre for Studies on New Religions (CESNUR), berichtet über den Terroranschlag in Mahdi Abad, Dori. Introvigne stellt fest, dass ein Video eines radikalen Geistlichen namens Syed Muhammad Sibtain Shah Naqvi aus Sargodha (Pakistan) zur gleichen Zeit, als der Anschlag in Dori verübt wurde, voller Hasspredigten über die Ahmadi-Muslime in den sozialen Medien verbreitet wurde. Der Religionssoziologe vermutet, dass seine radikale Predigt in Burkina Faso gehört wurde und die Terroristen seinen Worten Glauben schenkten.[20]

Introvigne, der zudem in einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern, die neue religiöse Bewegungen untersuchen, fungiert, zitiert die Hass-Predigt von Shah Naqvi in Bezug auf Ahmadis folgendermaßen: »(…) dass es verboten sei, mit ihnen zu essen, zu trinken, zu sitzen, Geschäfte zu machen, in ihren Momenten der Traurigkeit und Glückseligkeit bei ihnen zu sein, Dinge in ihren Läden zu kaufen, ihnen Dinge zu verkaufen, und sie als Verkäufer einzustellen. Wenn ein Ahmadi stirbt, sollte seine Beerdigung nicht angeboten werden, wenn er krank wird, sollte er nicht versorgt werden, wenn er auf der Straße liegend gefunden wird, sollte er nicht ins Krankenhaus gebracht werden, wenn sein Haus Feuer fängt, während er in ihrer Nachbarschaft lebt, sollten sie nach Möglichkeit Benzin statt Wasser darauf gießen.«[21]

Diese Rede von Shah Naqvi ist nur einer von vielen solcher Aufrufe, der veranschaulicht, dass Ahmadi-Muslime in vielen Teilen der Welt um ihr Leben fürchten müssen. Für sie ist da, wo sie bedroht werden, jeder Schritt in die Öffentlichkeit eine Herausforderung, bei der es um Leben und Tod geht.

Die Einwohner von Dori haben bereits in der Vergangenheit versucht, ihre Stimme zu erheben, um gegen diesen nicht enden wollenden Terrorismus zu demonstrieren. Bereits im Juni 2021 protestierten Tausende Einheimische auf den Straßen von Dori, nachdem 132 Menschen bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen waren. Viele Demonstranten sangen »Null«, um auf das Sicherheitsniveau in der Sahelzone aufmerksam zu machen. Ein verzweifelter burkinischer Bürger, der an der Demonstration teilnahm, wies auf das Schweigen des Staates hin und sagte: »Wir sind herausgekommen, um unseren Unmut zu zeigen, die Empörung, unter der wir leiden.«[22]

Das Leben der Ahmadi Muslime ist nicht nur in Pakistan, sondern mittlerweile in vielen Ländern der Welt gefährdet. Terroristen und radikale Bewegungen sind jederzeit bereit, von allen Seiten anzugreifen.

Die Gründe für die Zersplitterung der muslimischen Welt und das Entstehen von immer mehr terroristischen Gruppen werden von Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba) wie folgt erläutert:

»Wahrer Frieden und wahre Gerechtigkeit sind auf der Welt nicht vorzufinden. Stattdessen sind weltliche Bedürfnisse über alle Maßen gestiegen. Das Vermögen Anderer wird sowohl von einzelnen Menschen als auch von ganzen Regierungen mit Gier und Neid betrachtet. Heute behaupten Regierungen, dass sie Kriege führen, um Frieden zu etablieren und um die Menschen vor Ungerechtigkeit zu retten. Solche Behauptungen sind völlig falsch und nur Täuschungsversuche. Die Absicht solcher Regierungen ist nur, ihre eigenen Interessen zu wahren und sich der Schätze anderer Nationen zu bemächtigen. Im Namen der Gerechtigkeit wird also das Blut von Menschen vergossen und als Reaktion auf solche Ungerechtigkeit entstehen immer mehr terroristische Gruppen.«[23]

Am 08. Oktober 2019 empfing die UNESCO Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (aba), das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, für eine Rede zum Thema Soziale Gerechtigkeit. Das Weltoberhaupt erklärte, dass das Stillen der menschlichen Grundbedürfnisse die Unzufriedenheit und den Groll beenden werden, welche letztendlich den Extremismus hervorbringen. Wahrer Frieden könne nur durch die Beseitigung von Armut und Elend erreicht werden.[24]


[1] Vgl. Africa Research Bulletin: Political, Social & Cultural Series – National Security (2021), Vol. 58 Issue 4.
[2] Pabst, Martin: Staatliche Schwäche begünstigt Dschihadisten: Neuer Risikoraum Sahelzone (2013).
[3] Pabst, Martin: Staatliche Schwäche begünstigt Dschihadisten: Neuer Risikoraum Sahelzone (2013).
[4] Wasserfall, Anna u. Dr. Conrad, Susanne: Ein neues Epizentrum des Terrorismus? (2022). (https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/ein-neues-epizentrum-des-terrorismus
[5] Wasserfall, Anna u. Dr. Conrad, Susanne: Ein neues Epizentrum des Terrorismus? (2022). (https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/ein-neues-epizentrum-des-terrorismus
[6] Brüggemann, Ulf u. Schimbera, Yannick: Al-Qaida seit 2011: Kampf gegen den »Fernen Feind« oder Regionalisierung? (2017).
(https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/arbeitspapier_sicherheitspolitik_2017_19.pdf)
[7] Wasserfall, Anna u. Dr. Conrad, Susanne: Ein neues Epizentrum des Terrorismus? (2022). (https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/ein-neues-epizentrum-des-terrorismus
[8] Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press, 2020.
[9] Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press, 2020.
[10] Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press, 2020.
[11] Ruth Maclean in Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press (2020).
[12] Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press, 2020.
[13] Thurston, Alexander: Jihadist of North Africa and the Sahel, Cambridge University Press, 2020.
[14] Wasserfall, Anna u. Dr. Conrad, Susanne: Ein neues Epizentrum des Terrorismus? (2022). (https://www.kas.de/de/web/auslandsinformationen/artikel/detail/-/content/ein-neues-epizentrum-des-terrorismus
[15] Pabst, Martin: Staatliche Schwäche begünstigt Dschihadisten: Neuer Risikoraum Sahelzone (2013).
[16] Vgl. Africa Research Bulletin: Political, Social & Cultural Series – National Security (2021), Vol. 58 Issue 4.
[17] Al-Ahram: ISIS claims attack on Ahmadi mosque in Bangladesh (2015).(https://english.ahram.org.eg/NewsContent/2/0/177469/World/0/ISIS-claims-attack-on-Ahmadi-mosque-in-Bangladesh.aspx
[18] https://www.reviewofreligions.org/41572/friday-sermon-summary-20th-january-2023-shining-stars-of-islam-ahmadiyyat-the-lasting-memory-of-nine-martyrs-in-burkina-faso/
[19] Social Media @AhmadiyyaDE
[20] Introvigne, Massimo: Ahmadis Killed in Burkina Faso, Booked for Printing the Quran in Pakistan (2023).
(​​https://bitterwinter.org/ahmadis-killed-and-booked-for-printing-the-quran/)
[21] Introvigne, Massimo: Ahmadis Killed in Burkina Faso, Booked for Printing the Quran in Pakistan (2023).
(​​https://bitterwinter.org/ahmadis-killed-and-booked-for-printing-the-quran/)
[22] Associated Press Television News: Thousands March In Dori To Honour Attack Victims (2021).
(https://www.republicworld.com/world-news/africa/thousands-march-in-dori-to-honour-attack-victims.html)
[23] https://ahmadiyya.de/news/pressemitteilungen/art/muslimisches-oberhaupt-ruft-auf-zum-jihad-gegen-extremismus-und-unterdrueckung/
[24] https://www.revuederreligionen.de/soziale-gerechtigkeit-der-schluessel-zum-weltfrieden/



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